Als erstes Mal an astral: Natürlich ist der V6 TDI das klar bessere Auto mit dem klar besseren Motor, aber es ist natürlich auch eine Kostenfrage, zumindest für mich. Wenn Du die 10000€ mehr einfach so verschmerzen kannst, dann ist das überhaupt keine Frage.
Dazu kommen beim Diesel andere Nebenkosten zustande, die den Verbrauchsvorteil bei der geringen Jahresfahrleistung egalisieren: Er kostet etwa 25€ im Monat mehr Steuer, 25€ mehr Versicherung und spart dafür 60€ Sprit. Wenn der Dieselpreis sich dem Benzinpreis wieder annähert, kehrt sich der Vorteil sogar ins Gegenteil um, von der höheren Rate bei falls finanziert wird, mal ganz abgesehen.
Dafür kann ich auf der anderen Seite ein Buch über Mängel am 03er Modelljahr schreiben. Kurioserweise habe ich exakt das gleiche Modell, ziemlich genau vor einem Jahr gekauft, mit dem gleichen Ziel. Den Wagen fährt meine Freundin, sie wollte ihn unbedingt haben, einmal im Jahr darf er nach Österreich in den Schnee und Jahresfahrleistung liegt auch bei 10-12tkm. Das war aufgrund der deutlich günstigeren Einstandspreise auch der Grund, nach einem V6 Benziner zu suchen, mit der eventuellen Option eines Gasumbaus. Beim VW Händler dann einen gefunden m. 60tkm in schwarz uni, was Voraussetzung war, da ich seit 94 nur diese Farbe fahre und nichts anderes will. Dazu eine ähnliche Ausstattung wie beschrieben, allerdings ohne Luftfahrwerk, was ich bei einem Gebrauchten auch nicht wollte. Wenn da was ist, wirds teuer. Ansonsten auch die Lenkradpaddel, großes Navi, Xenon, Kessy, Leder, Automatik und was sonst so mehr oder weniger Standard in dieser Klasse ist. Dazu teure mehrteilige 20" Räder und eine Hammer gepflegte Optik. Frisch poliert, keine Kratzer, keine Beulen, nichts abgegriffen, bis auf den Lichtschalter und ein paar der besagten Haarrisse in den Wurzelholzblenden, aber nicht an allen. Dann gings los:
Auf der Probefahrt festgestellte Mängel:
Heckklappendämpfer defekt
zieht nach rechts
stoßige schwammige Lenkung
rubbeln in engen Radien
noch ein bißchen Kleinkram
Da es ein VW-Händler war und dementsprechend Seriösität mit im Spiel war, meine Freundin den Wagen unbedingt haben wollte, dann trotzdem einen fairen Preis (20000) ausgehandelt und gekauft.
Alle Mängel sollten abgestellt werden, wobei ich von vornherein schon das Gefühl hatte, nicht richtig ernst genommen zu werden.
Dauerte dann ein paar Wochen bis wir ihn abholen konnten, weil auch noch Urlaub anstand usw.
Auf der Rückfahrt der Abholung dann schon festgestellt, das der Verbrauch doch selbst auf der Landstraße immens ist, auf der Autobahn wankte der Wagen förmlich hilflos wie ein großer Frachter und zuhause gaben dann innerhalb weniger Tage die Verriegelung der Laderaumabdeckung auf, den Hebel zum Sitzumklappen hatte ich sofort in der Hand, die Leseleuchten hingen fest, der Lösehebel für die Fußbremse ging extrem schwer, das Ablagefach oben auf dem Armaturenbrett war defekt, ein Drehknopf vom Navi wackelte und drohte abzufallen, die Mittelarmlehne wackelte und knartschte wie verrückt, innen war der Flaschnehalter defekt, aus der Heizung knackte es, das Kessy funktionierte des öfteren nicht, Hupe zu leise, starke Windgeräusche bei Autobahnfahrt (ohne Henkel), einige kurzzeitige Elektronikspinnereien, flackerndes Licht, aus dem Bereich Rücksitzbank klapperte und quietschte er nervtötend, der Hang nach rechts verschlimmerte sich und Rubbeln beim Rangieren wurde massiver, das der ganze Antriebsstrang knackte. Hier konnte man sich mit dem Einlegen der Untersetzung und wieder zurück helfen, dann war es erstmal wieder einige km OK. Als Krönung Wassereinbruch auf der Beifahrerseite und die ganze Reserveradmulde voller Wasser.
Ich mich tierisch über mich selbst geärgert, da ich seit vielen Jahren selbst die kompliziertesten Sachen an meinen Autos selbst mache und auch einige ältere Autos schon komplett zerlegt und wieder zusammengebaut hatte. Sowas darf mir nicht passieren, dachte ich mir.
Den Verkäufer umgehend informiert, das wir den vermeintlichen Schrotthaufen zurückgeben werden, er damit natürlich nicht einverstanden, Nachbesserungsmöglichkeit erbeten.
Gesagt getan, Auto 150km wieder zurückgebracht und mit Leihwagen wieder nach Hause. Etwa knapp 2 Wochen später nach Geschäftsschluß wieder abgeholt, die ganzen Innenraumteile wurden erneuert, einige Updates wurden eingespielt, damit ging der Verbrauch dann schonmal um gut 2l runter, das Rubbeln war im ersten Moment weg und der Hang nach rechts war nach 3 Achsvermessungen einigermaßen besser geworden. Die stoßige und schwammige Lenkung blieb und einige andere Sachen ebenfalls, dazu fand das Navi nach Ersetzen des Knopfs plötzlich kein GPS mehr.
Zufrieden war ich damit jedoch nicht, weswegen ich abermals eine Wandlung anstrebte und dies laut Anwalt auch erfolgreich werden würde. Alternativ schlug ich vor, eine faire Inzahlungnahme und ein Neufahrzeug mit Umweltprämie zu bestellen, da mit 0,9% und den ganzen Rabatten, der neue im Monat in Schlagweite lag und ein Abwrackauto vorhanden war, welches aber eigentlich zu schade war. Deswegen im letzten Moment geeinigt, wir lassen nochmals nachbessern, obwohl das Neuwagenangebot des Händlers wirklich extrem fair war und ich schlußendlich mehr Rabatt bekommen hätte, als ich ursprünglich forderte, damit wir auf meine Wunschrate kommen. OK, also wieder Auto dahin, mit Leihwagen zurück.
Diesmal wurde endlich das große Programm gefahren. Die Lenkung kam komplett neu, die Reifen, am GPS wurde rumgefummelt, abermals ein neues Update fürs Verteilergetriebe eingespielt, alle Klimastellmotoren wurden erneurt, die Massepunkte wurden gereinigt, die Zündkerzen kamen neu, ein Türgriff wurde wegen des Kessys ersetzt, Fahrzeug wurde erneut vermessen.
Leider wurde dabei jedoch einiges im Innenraum zerkratzt und Ölschmier am Armaturenbrett, auf dem Teppich, auf der Fußmatte, usw verteilt.
Ich bestand auf Ersatz der beschädigten Teile, sollten nachgeschickt werden.
Leider hat das Navi wohl nur kurzzeitig funktioniert, auf der Rückfahrt nach Hause ging es schon nicht mehr. Dafür war das Lenkgefühl nun ein deutlich besseres und ich traute mich das erste Mal über 200 zu fahren.
Das Rubbeln war auch zunächst weg, kam aber wie gehabt nach ein paar hundert km wieder leicht zurück und wurde dann noch schlimmer als jemals zuvor. Dazu, nachdem die Massepunkte gereinigt waren, noch mehr Elektronikspuk. Scheinbar durch das Rubbeln verstärkte sich auch wieder der Drang nach rechts oder aber weil sich einfach nur die Reifen wieder in Rechtsrichtung einfuhren, weil was an der Spur nicht stimmt. Weil es mittlerweile Herbst war, regnete es massiv und die Reserveradmulde war wieder unter Wasser. Das Navi war ja seit der letzten Reparatur immer noch tot.
Was machen? Wieder hin! Logischerweise langsam völlig entnervt, beide Seiten. Fehler gemeinsam probegefahren, endlich rubbelte er auch auf der Probefahrt mal so massiv, wie er es sonst in der Stadt machte. Also endgültig erneuern des Verteilergetriebes, dazu die Koppelstangen des Stabis, eine neue GPS-Antenne, neue Version der Heckklappendichtung, neue Version der Abdeckung der Heckklappenscharniere und viele Kleinteile ersetzt.
Beim Abholen, diesmal wieder nach Geschäftsschluß statt Wasser in der Reserveradmulde zur Abwechslung mal zerrissene Schaumstoffteile aus den D-Säulen und alles mögliche andere, was da nicht reingehört. Dazu ein schönes 2cm Loch in der Mulde, um das Wasser ablaufen zu lassen. Dafür fuhr er sich aber nun endlich gut, ganz leicht beim Rangieren und das Navi funktionierte sogar nach 8 Monaten!
Dafür war dann wieder einiges anderes kaputtrepariert worden, weswegen wir nun immer noch im Clinch liegen und deswegen meine Geschichte vorerst nicht zu Ende erzählt wird.
Zumindest war der Wagen dann nochmal fast 3 Wochen da um das Chaos zu beheben und das Loch in der Mulde wieder zu verschließen, aber zu 100% steht man dort nicht zu seinen Fehlern.
Fakt ist aber, der Wagen mit diesen instandgesetzten Teilen fährt sich komplett anders, verbraucht mittlerweile auf Kurzstrecke nur noch unter 16l, auf längerer Autobahnfahrt m. 120-140 um die 12l und von daher kann man auch von einem V6 nicht zu 100% abraten, denn mit den ersetzten Teilen wird es wohl so schnell keine Probleme mehr geben.
Aber ich kann die Garantiegesellschaften verstehen, die es ablehnen den Touareg zu versichern, es wird sicher kein Einzelfall sein, dass mal gerade 10000€ in einem Jahr abgerechnet werden.
Trotz alledem unterliegt jeder Verkäufer der Gewährleistung und die kann er nicht zu 100% auf die Garantieversicherung abwälzen. Bei versteckten Mängeln oder bereits von Beginn an entdeckten, aber nicht abgestellten Mängeln, die nicht von der Garantie abgedeckt werden, hat der Händler das ganze auf seine Kappe zu nehmen! Es ist natürlich auch am Kunden, sich das nicht gefallen zu lassen.
Sollte es bei Dir doch der V6 ohne Garantie werden, dann schau ob vor allem das Verteilergetriebe schonmal gemacht worden ist. Ich persönlich kenne nach Recherchen auch im Kundenkreis keinen vor 2004, wo das noch nicht gemacht worden ist bzw. die, die es nicht haben machen lassen, haben die besagten Verspannungen beim Rangieren und in engen Kurven mit Rubbeln und Zuckeln.
Empfehlung wäre aus meiner Sicht ein günstiger V6 Benziner vom VW-Händler oder halt ein entsprechender V6 TDI. Der gezeigte V6 TDI wäre mir viel zu teuer, da haben wir uns während der Odysse schon deutlich günstigere gleich alte mit viel besserer Ausstattung angeschaut. Letztens gab es bei einem Händler in der Nähe sogar einen 08er V6 TDI m. 30tkm und Top-Ausstattung für 32t€ und günstiger Finanzierung. Wenn schon, denn schon....