Fast auf den Tag genau ist es ein Jahr her, als ich meinen Totalausfall mit dem Dicken erleben musste und die Wiederbelebung erst mit einem neuen Steuergerät sichergestellt war...
Nun nach einem Jahr musste sich die Elektronik des Dicken mal wieder melden, diesmal während einer Dienstreise in Thüringen. Morgens von der Hoteltiefgarage weggefahren zum ersten Termin, alles i.O. Motor nach zwei Stunden wieder angelassen, losfahren Blinker setzen und nichts tut sich. Blinker rechts, Blinker links und Warnblinklicht n i c h t s, kein zucken! Alle anderen Verbraucher funktionierten ohne Probleme ( Klima, Licht, Navi, Telefon usw. ) Witzigerweise zeigte der Voltmesser "0" an!
Aus Furcht, das ein erneutes Abstellen des Motors nicht mehr zu einem weiteren Start führt, hab´ ich die Rückreise ´gen Heimat angetreten. Leider hab´ ich die Rechnung ohne den nicht mehr ausreichenden Sprit gemacht, der hätte nicht bis zur heimatlichen Werkstatt gereicht...
Also nun während der ersten Autobahnkilometer den Kopf zerbrochen: WAS TUN???
- An die Tankstelle fahren, Tank voll, Motor springt nicht mehr an!
- Weiterfahren, mit 90 Km/Std. und hoffen das der Sprit reicht
- Nächstgelegene VAG-Werkstatt anfahren, lange Wartezeit haben, ggf. mit Leihwagen die Heimreise fortsetzen?!
Fragen, die einen fertig machen!
Dann der Entschluss:
Ab zur nächsten Werkstatt, inzwischen auf bayrischem Staatsgebiet!
Größerer Betrieb, trotzdem der Dicke wird sogleich von den Mitarbeitern bestaunt.
Nach kurzer Schilderung des Problems bei der Serviceannahme ( inzwischen war es um die Mittagszeit ) wird mein Fall anscheinend auf Priorität 1 gesetzt. Der Seniorchef persönlich wird aktiviert! Erneut kurze Schilderung der "Schmerzen", die mein Dicker hat. Schnelle Entscheidung des Seniorchefs, ab zur Ersten Hilfe-Station, ans Diagnosegerät.
Der Servicetechniker freut sich, mal kein Golf oder ein alter Audi. Jetzt kann er sich an meinem Dicken austoben, der Lehrling steht begeistert dabei und lernt was fürs Leben...
Der Dicke an der Herz-Lungen-Maschine, das Diagnosegerät rattert und mit ihm wird die Fehlerliste die es ausspukt immer länger....
Der Besitzer des Dicken bekommt langsam ebenfalls Sauerstoffprobleme beim Anblick der Fehlerliste. Er sieht sich im Geiste, mit dem auf dem Hof stehenden Lupo, die restlichen 250 Km ´gen Heimat fahren.
Während der Besitzer des T immer mehr nach Luft ringt, nehmen sich Lehrling und Seniorchef das Innenleben des T. genauer vor! Begeistert vom aussehen, scheint es den beiden bestens zu gehen. Der Servicetechniker hängt immer noch über dem Diagnosegerät - Fehler auslesen - nach 15 min. hat der Spuk ein Ende.
Nur keiner sagt mir was, wie es meinem Liebling nun wirklich geht!
Der Servicetechniker steigt wortlos in den Dicken, startet den Motor, wartet, plötzlich ein lächeln.... "Das war´s"!!!!! "Er will wieder"
Ungläubig, immernoch nach Sauerstoff ringend, steht nun der Besitzer vor seinem Dicken.
"WIE", "WAS", das war´s, er geht wieder? "WIESO?"
Eine überraschende, wie auch unverständliche Antwort des Servicetechnikers:
"Wissen Sie, das ist wie mit den Frauen, oder wie mit Windows XP:
Mal wollen sie, mal wollen sie nicht! Erklären kann das aber auch keiner!"
Servicetechniker, Lehrling und Seniorchef wünschen mir alles Gute und weiterhin gute Fahrt. Kosten? Nee, keine, es wäre ja nichts mehr gewesen!
Eine Geschichte, ein (Alp)Traum?
Nein, die blanke Wahrheit! Ich bin mir ein weiteres Mal bewußt geworden:
Mit diesem Auto lernst Du Menschen kennen.......