Mittlerweile sind schon wieder knapp 20 Tage vergangen. Und die TF Winter Experience 2018 Norwegen rügt immer näher. Für mich ein Grund, weitere Informationen zu kommunizieren. Ganz unwichtig sind diese nicht ;-). Heute folgt der Teil "Trolle in Norwegen".
Trolle in Norwegen: Bestien aus Fels und Stein
Egal ob man nur ein mäßig interessierter Norwegenfan ist, oder besessen ist von dem Land wie von einem Parasiten, eines verbinden alle mit dem Land: Die Trolle in Norwegen. Dieses Land und seine Trolle können einfach nicht ohne einander. Aber was hat es mit den mal großen, mal kleinen Bestien auf sich?
Die Anfänge der Trolle liegen weit zurück. Es trug sich wohl ungefähr so zu: Einmal, vor sehr langer Zeit, da lag hoch im Norden ein komplett von Eis bedecktes Land. Das Eis schmolz und legte eine Landschaft voller wunderschöner Felder und fantastischer Natur frei. Bald schon kamen die ersten Menschen in das Land und siedelten dort. Doch sie fanden schnell heraus, dass es in den tiefen Wäldern Wesen hausten, die sie noch nie gesehen hatten. Wesen, die genau genommen noch niemand vor ihnen gesehen hatte. Diese Wesen waren die Trolle in Norwegen.
Man hört also: Trolle waren schon immer da. Niemand hat sie in einem Buch erfunden oder Skelettknochen von unbekannten Tieren gefunden. Trolle gab es schon immer.
Es ranken sich viele Sagen um Trolle. Die kinderfreundlichen mit Trollfamilien, Trollgroßeltern und Troll-Mittsommernachts-Tänzen. Diese Trolle haben gegerbte Haut, große Nasen, einen Schwanz und puscheliges Haar. Es gibt 1001 Geschichten über sie, die sowohl Kinder als auch Erwachsenen begeistern. Doch es gibt da noch die anderen Trolle. Die, vor denen man in den Wäldern Norwegens warnt. Diese Trolle in Norwegen sind groß, teilweise gigantisch und sehr, sehr gefährlich. Von ihnen erzählt man sich seit Jahrtausenden, vor ihnen fürchteten sich die Wikinger und vor ihnen sollten sich auch heute noch Touristen und Wanderer fürchten. Doch worauf genau soll man in einem Wald aufpassen?
Die großen, gefährlichen Trolle in Norwegen sind einfach zu erkennen. Nichts anderes im Wald stinkt so sehr, ist so groß, und vor allem: so dumm. Ja, es ist wahr. Im Gegensatz zu den süßes Geschichten von Asbjørnson & Moe in denen Trolle mit Helden reden und sich auf Wetten einlassen sind die tatsächlichen Trolle groß und dumm und nur auf’s Essen und die gelegentlich notwendige Fortpflanzung aus.
Man teilt diese Trolle in Norwegen in verschiedene „Rassen“ ein. Hierbei gibt es die „Waldtrolle“ und die „Gebirgstrolle“ die sich dann wiederum in verschiedene Spezies einteilen lassen. Was eine so genaue Einteilung hat, kann ja wohl nicht erfunden sein! Die wohl berühmteste Trollespezies ist der „Dovregubben“. Berühmt gemacht wurde sie durch Edward Grieg, der dem Troll ein eigenes Lied widmete. „The Hall oft the Mountain King“, nennt man das Lied auf Englisch, der Originaltitel lautet „Dovregubbens Hall“.
Was nun aber tun, wenn man auf Tour in Norwegen unterwegs ist und plötzlich die Nacht hereinbricht oder man gar geplant hat im Wald zu zelten. Nun, hier ein paar Punkte die man beachten sollte.
– Religion beachten
Ein wichtiger Punkt. Trolle in Norwegen können Christen riechen. Und sie mögen keine Christen. Ob man nun bedauern soll das 80 Prozent der norwegischen Kirche christlich ist, ist fragwürdig. Doch damals, als noch der Wikingerglauben herrschte, kamen die Christen als Feinde in das Land. Und ganz abgefunden haben sich die Trolle damit wohl noch nicht. Also: Alle Christen: Lasst wenigstens das Kreuz zuhause, dann seid ihr auf der etwa sichereren Seite!
– Licht nutzen
Trolle kommen nur bei Nacht heraus. Warum? Weil sie, bei zu intensiver Lichteinstrahlung, zu Stein werden. Warum gibt es wohl so viel „Fjell“ (Gebirgsart, die es NUR im nördlichen Bereich Europas gibt!) in Norwegen? Die angeblich aus Mineralen entstandenen Gebirge sind eigentlich die Trolle, die es nicht mehr rechtzeitig in ihre Höhlen geschafft haben. Traurig aber wahr. Darum: Immer einen extra starken Scheinwerfer dabei haben, um einen Troll notfalls zu Stein verwandeln zu können. Einen Troll aus Ton gibt es auch in fast jedem Touri-Laden zu erwerben
– Auf dem Weg bleiben?
Ganz, ganz wichtig. Sucht nicht nach Trollen! Wenn ihr sie findet, könnte es sein, dass ihr nicht mehr Zeit habt, anderen von ihnen zu erzählen. Darum passt auf die Schilder auf, benutzt euren gesunden Menschenverstand und seit immer auf der Hut, wenn ihr zu später Stunde noch durch die Wälder streift. Zum Glück sind Trolle in Norwegen scheu, was die Zivilisation angeht, aber man weiß nie, wann sich mal einer verirrt.
(aus unterwegs.de)
Wer noch tiefer einsteigen möchte: anbei ein Link zu zum Film "Trollhunter" https://www.youtube.com/watch?v=16-Q6R3Gadk