Beiträge von qualitiger

    So, die ersten 9 Monate Erfahrung habe ich gesammelt. Fahre den Wagen mit ca. 12l/100km, allerdings durchaus sehr flott in echtem Kurzstreckenverkehr in der Stadt mit laufender Klimaanlage. Bei der Fahrzeugklasse und Gewicht (und vor allem der Leistung) geht das OK.

    Bisher nur ein Schaden: Kompressor der Luftfederung getauscht - hat also nichts mit Hybrid zu tun.

    Habe trotzdem zur Sicherheit jetzt eine 2-jährige Garantieverlängerung abgeschlossen. Wer weiss, was die Hybridtechnik noch so macht.

    Auf jeden Fall würde ich mich wieder für einen Hybrid entscheiden. Er ist das richtige Antriebskonzept für den Einsatzbereich.

    Gruss qualitiger

    Um nochmal zum Ausgangspunkt der sich entwickelten Diskussion zu kommen: ein Jahreswagen bei Kleinwagen macht vermutlich wenig Sinn, da die Preisabschläge nicht so hoch sind und das Risiko besteht, einen kleinen Motor zu verheizen.

    Aber der Touareg Hybrid ist sehr stark motorisiert und fährt eher niedertourig. Es ist gar nicht so einfach, diesen Wagen ständig zu treten. Lange Einfahren muss man Motoren bei der heutigen Fertigungstechnik ohnehin nicht mehr. Gehe ich also wirklich bei so einem Fahrzeug das Risiko eines vorzeitigen Motorschadens ein? Der vorzeitige Tausch bestimmter Verschleißteile wird mehr als wettgemacht durch den deutlich niedrigeren Kaufpreis. Das einzige Argument für einen Neuwagen (wenn es nicht wehtut) sind freie Farb- und Ausstattungswahl.

    Im übrigen wüsste ich nicht, ob ich einen Neuwagen wirklich schonend einfahren könnte :D

    Gruß qualitiger

    Zum Thema Hybrid-Aufpreis und Wirtschaftlichkeit:
    Natürlich versucht VW, beim Hybrid die "Konsumentenrente" (s. Mikroökonomik) abzuschöpfen und gleichzeitig Erfahrung im Feld zu sammeln. Da Hybrid hip ist, gibt es immer einige wenige Leute, die dafür bezahlen. So verrückt war ich nicht und habe einen Jahreswagen gekauft. Dort schien der Hybrid-Aufpreis nicht gegeben: Marktpreise vergleichbar V6 TDI und ca. 10k unter V8 TDI. Somit sieht meine Rechnung anders aus: weniger Steuern als die Diesel, Fahrleistungen eher am V8 TDI, Verbrauch eher am V6 TDI. Der Wertverlust für diese Fahrzeuge wird nach dem anfänglichen Sprung voraussichtlich ähnlich verlaufen. Es bleibt ein Technologierisiko, das man einpreisen müsste. Dagegen steht der "Nutzen" in Form von Spaß an neuer Technik.
    Aber ich stimme zu: Neuwagenkäufer sollten bei den aktuellen Listenpreisen eher zum TDI greifen. Aber wer privat ein Fahrzeug kauft und rechnen kann landet ohnehin bei Jahreswagen. Ich habe mir in dem Zusammenhang Preislisten von BMW X5, Mercedes ML (neu) etc. angeschaut. Man fängt an zu addieren und verliert den Spaß an der Sache.
    Gruß qualitiger

    Das Segeln geht sehr gut beim Touareg Hybrid. Man bekommt vom An- und Ausschalten des Motors kaum etwas mit. Wenn überhaupt, dann durch ein leichtes Ruckeln beim Einkuppeln des Motors, nicht aber durch die Geräuschkulisse. Es erfordert etwas Übung, um es gut auszunutzen (s.a. ein anderer Hybrid-Thread in dem Forum).

    Das Segeln funktioniert auch auf schneller Autobahnfahrt (bis 160 km/h). Mitunter kann es dabei aber etwas hektisch wirken, wenn man häufig Gas weglässt und beschleunigt. So gesehen ist der Hybrid kein Heizer-Auto, sondern ermuntert eher zum entspannten, vorausschauenden Fahren.

    Das Feinstaub-Thema sah ich nicht als Problem des Diesels (dafür gibt es ja den DPF). Mich ärgerte eher die EURO 5 Norm mit vgl. hohen NOx Ausstoß. Ich habe einfach nicht eingesehen, warum dem deutschen Kunden die Adblue-Technologie vorenthalten wird (in den USA für den V6 TDI Serie, in DE noch nicht mal gegen Aufpreis; Markteinführungstermin war Händler unbekannt). Sicher, wir fahren in der Familie noch ein anderes Fahrzeug als Diesel mit EURO 4 und der ist bzgl. NOx noch schlechter als EURO 5, aber ich finde, was technisch geht und der Umwelt dient, muss bei einem derart hochpreisigen Fahrzeug gefälligst auch angeboten werden. Als Kunde im VW-Heimatmarkt Deutschland fühlt man sich manchmal ver...

    Gruß qualitiger

    Ich fahre einen Touareg Hybrid und die Überlegung war auch eher "Spaß an der Technik" als kostengetrieben. Ich bin aber überwiegend Stadtfahrer und hatte keine Lust auf DPF-Probleme. Im direkten Vergleich zum V8 TDI hat mich auch die Geräuschkulisse überzeugt (was man nicht monetär umrechnen kann). Bei überwiegend Langstrecken-Nutzung hätte ich sicher den V8 TDI bevorzugt.

    Die Nickel-Metallhydrid-Batterie bringt zwar 85kg auf die Waage und hat nicht die Energiedichte wie Li-Ionen-Technik, ist aber m.E. verlässlicher. Bei den aktuell sehr niedrigen Temperaturen habe ich kein Problem mit der Zuverlässigkeit des Fahrzeugs (bei extremer Kälte sogar besser als Diesel :-).

    Der Verbrauch liegt bei der Kälte und den Stadtfahrten über 13 Liter. Das liegt daran, dass das System sich aufwärmen muss, bevor Motorabschaltung greift. Ich habe noch keine Erfahrung bei warmen Temperaturen (Kauf erst Dez 2011). Dennoch hat mich das "ausgefeilte Start-Stop-System" (mehr ist es im Prinzip nicht) im Stadtverkehr überzeugt: absolute Stile an der Ampel und das Gefühl, die Umgebung nicht allzu voll zu stinken.

    Zum Thema Pseudo-Öko: natürlich ist das Fahrrad im Stadtverkehr unschlagbar und auch ein VW Polo kommt ohne Hybrid allemal mit weniger Benzin aus. Wenn ich aber in der Fahrzeugklasse vergleiche, kommt man schon mit etwas weniger Benzin aus. Und bezogen auf das Gesamt-Fahrzeuggewicht ist das Mehrgewicht (Batterie und E-Motor, dafür kein Starter) vertretbar. Bei schneller Autobahnfahrt (>200 km/h) ist der Windwiderstand bei SUVs der entscheidende Faktor, nicht das Gewicht, d.h. der Verbrauch sollte sich dem konventionellen V8 Benziner (nicht Diesel) annähern.

    Fazit: ich plädiere für HALBSINNIG

    Gruß qualitiger

    fenderwurst

    Ich gebe zu, dass ich die Betriebsanleitung noch nicht durchgelesen habe. Da gehen sicher viele Parameter ein, was das Verhalten etwas schwer vorhersagbar macht. Z.B. geht manchmal der Motor in der P-Stellung nach kurzer Zeit aus, manchmal nicht. Erfreulich ist jedenfalls, dass auch nach Stunden Parken bei der jetzigen kalten Witterung der Hybrideffekt viel schneller einsetzt als morgens beim Erststart. Anscheinend hält das Fahrzeug die Wärme ganz gut.

    Das mit der Kat-Temperatur leuchtet mir ein. Wahrscheinlich hängt davon auch der E-Mode ab, der bei mir immer erst etwas später verfügbar ist.

    Ich freue mich auf weiteren Erfahrungsaustausch - vielleicht kommen mit der Zeit ja noch ein paar Pioniere der VW-Hybridtechnologie dazu.

    Jedenfalls fahre ich den Wagen mittlerweile sehr gerne. Wie Du sagst, man muss sich halt an so ein Fahrzeug gewöhnen und seine Fahrweise (insb. Gas- u. Bremsverhalten) etwas anpassen.

    Gruß qualitiger

    fenderwurst
    Danke für den informativen Beitrag
    Ich fahre seit 12.2011 einen Hybrid (Jahreswagen) und kann den guten Eindruck bestätigen, insb. bzgl. Geräuschkomfort.

    Da ich überwiegend kurze Stadtfahrten mache und eine geringe jährliche Laufleistung, habe ich mich gegen V8 TDI entschieden (ich habe schlechte Erfahrung mit häufig vollen DPF bei Diesel-Fahrzeugen gemacht). Der V8 TDI ist zwar noch etwas schneller, aber deutlich brummiger, hat mehr NOx-Ausstoß (nur EURO 5) und höhere Steuern.

    Auch der Kaufpreis hält sich in Grenzen. Der Touareg Hybrid wird deutlich weniger nachgefragt als der V8 TDI und kann derzeit bei vergleichbarer Ausstattung ca. 10k€ günstiger erworben werden. Erstaunlich fand ich auch den Markenabstand – der praktisch baugleiche Cayenne Hybrid wird gebraucht ca. 20k€ höher gehandelt.

    Zum Verbrauch kann ich noch nicht viel sagen. Allerdings greift der Hybrid-Antrieb mit Start-Stop oder E-Mode erst ab einer gewissen Betriebstemperatur (Anzeige >55°C). Im Winter ist der Spareffekt bei Kurzstrecken daher geringer. Als Umsteiger von einem 2008er Cayenne Turbo freue ich mich aber trotzdem über eine ca. halbierte Tankrechnung bei angemessenen Fahrleistungen.

    Bei der Hybridsteuerung wünschte ich mir noch etwas Feinschliff. So verstehe ich nicht, warum der Motor im Stand wieder anspringt, wenn ich den Wählhebel auf P stelle (nicht einleuchtend). Desweiteren wünschte ich mir weniger Start-Stop-Vergänge wenn ich den Automatikhebel von D auf S stelle (in S will ich sportlich fahren und da stört die Benzinerabschaltung eher). Ärgerlich finde ich auch, dass VW keine offizielle Nachrüstung einer Standheizung anbietet. Mit Standheizung könnte man mit vorgewärmten Motor gleich die Start-Stop-Funktion nutzen. Bei diesem technisch komplizierten Auto möchte ich aber die Gewährleistung mit einer nicht autorisierten Nachrüstung gefährden.

    Ich bin gespannt auf meine Langzeiterfahrungen, z.B. zum Thema Langlebigkeit der Batteriezellen (VW deckt dies bei der Anschlussgarantie leider nicht mit ab). Die wenigen Kunden des Hybrid sind natürlich Versuchskaninchen, aber dafür sieht man die Kiste auch nicht an jeder Ecke.

    Gruß qualitiger