Lenkungsspiel von 2cm - Was ist das und wer hatte das auch schon?

Hallo miteinander,

heute abend war ich bei einem Bekannten, der Sachbearbeiter für Fahrwerke und Lenkung ist.
Wir hatten im vergangenen Jahr einmal darüber gesprochen, dass ich das Gefühl habe, dass irgendwas mit meiner Lenkung nicht stimmt.

Die Vermutung hatte sich dann bestätigt.
Im vergangenen Jahr habe ich festgestellt, dass die Lenkung irgendwie ein leichtes Spiel hat.
Ich konnte das Lenkrad ca. 1,5cm drehen, bis man überhaupt eine Bewegung an den Felgen sah.
Daraufhin wurden getauscht:

- Axialgelenke
- Spurstangen
- Spurstangenköpfe

Das Problem war aber nach wie vor vorhanden.

Heute endlich hat mein Bekannter mal nachgesehen.

Er hat die Lenkung "nachgestellt", aber das Spiel wurde nicht weniger.

Dann hat er das Kreuzgelenk auf Spiel überprüft und siehe da,
das Kreuzgelenk ist nicht mehr in Ordnung.

Jetzt kommts: Die gesamte Lenksäule muss dazu ersetzt werden.

Mein T. wird im Sommer 7 Jahre alt und hat gerade mal 135tkm.
Ich habe keine übermäßig großen Reifen und Felgen montiert.
Sommerreifen original auf 19" und Winterreifen original auf 17".

Wer hatte das auch schon?

Gibts das denn wirklich?

Grüße
Marcus

Hallo,

aber das ist ein Link vom TII.
Meiner ist doch schon Baujahr 2005, also sogar noch vor Facelift.

Gab es beim alten T. öfter mal Probleme bei der Lenksäule??

Grüße
Marcus

Servus zusammen,

und weiter gehts - nachdem ich heute endlich mal wieder zeit hatte,
habe ich mich mit einer USB-Schwanenhalskamera ans Werk gemacht.

Entwarnung: Es ist doch nicht die Lenksäule.
Jedoch die Lenkung selbst hat Spiel und mittlerweile so viel,
dass ich nicht mehr mit mehr als 160km/h fahren möchte.

Mir ist jetzt auch eingefallen, dass der Vorbesitzer zu mir sagte,
dass er kurz vor dem Verkauf noch die Servopumpe erneuern ließ,
weil sie recht laut war.

Also habe ich vorhin gleich noch den Servo-Öl-Stand kontrolliert - wie zu erwarten:
ca. 1,5cm unter minimum.

Frage an Euch: Was muss das muss - das ist mir schon klar, aber was muss wirklich?

Lenkung erneuern heißt - ?

- Lenkgetriebe erneuern!
- Hydrauliköl erneuern!
- Hydraulikleitungen und Pumpe spülen!
- Spur einstellen!
- Lenkwinkelsensor???
- Luftfahrwerk???

Könnt Ihr mir da etwas sagen?
Hatte das schon jemand von Euch?
Mit wieviel € muss ich rechnen?

Grüße
Marcus

Hallo,

so, nachstellen der Lenkung hat nichts mehr gebracht.
Neues Lenkgetriebe ist geordert und sollte bis Ende nächster Woche da sein.
Das "alte" geht nicht zurück!
Ich will es zerlegen und sehen, wo da gespart wird.

Ich habe VW schon mal dran bekommen wegen verschlissenen Nockenwellen
in einem V6TDI-Motor (Passat 3B), nachdem ich die Nockenwellen die Nockenwellen
zur Härteprüfung zu einem Bundesamt eingeschickt habe und die mir bestätigt haben,
dass die Nockenwellen nicht gehärtet wurden.
VW hat dann auf einmal ganz schnell reagiert und die Teilekosten übernommen,
nachdem ich angedroht hatte, dies der Presse sowie dem Fernsehen zu melden.

Dass eine Lenkung nach 130tkm so ausgeschlagen ist, dass ich ein Lenkungsspiel
von mehr als 2,5 cm Lenkradumdrehung habe, kann ja wohl nicht ernsthaft gemeint sein.

Ich halte Euch auf dem laufenden.

Grüße
Marcus

Zitat von Snowman24

Ich habe VW schon mal dran bekommen wegen verschlissenen Nockenwellen
in einem V6TDI-Motor (Passat 3B), nachdem ich die Nockenwellen die Nockenwellen
zur Härteprüfung zu einem Bundesamt eingeschickt habe und die mir bestätigt haben,
dass die Nockenwellen nicht gehärtet wurden.

Hallo Marcus,

wohl eher den Zulieferer. Ich nehme mal an VW war genauso begeistert wie Du zu erfahren, dass die zugelieferten Nockenwellen nicht den vereinbarten Stand hatten... Serienmäßig bzw. gewollt ist das nicht, sonst würden die Motoren ja reihenweise ausfallen.

Viele Grüße
Sven

Hallo Sven,

da muss ich Dich leider eines besseren belehren.
Die Motorenproduktion wurde 1998 in ein anderes Land verlegt
und dort muss auch gespart werden.
Ganz klar - wenn der Hersteller den Preis drückt - muss der Zulieferer auch an der
Qualität nachlassen.

Und es ist ja weit bekannt, dass die Nockenwellen bei den 2,5l V6TDI-Motoren bei spätestens
200tkm so verschlissen sind, dass die Schlepphebel herausfallen und es zu einem
kapitalen Motorschaden kommt.

Grüße
Marcus

Hallo,
ich schließe daraus, dass Dein Lenkgetriebe auch aus dem Passat stammt?
Oder handelt es sich eventuell vielleicht, sogar um den selben Zulieferer?
Dann hättest Du das Lenkgetriebe am besten auch nach Rußland exportieren?
Gibt es eigentlich Erfahrungswerte, dass diese Schäden beim Lenkgetriebe auch generell nach 200.000 km auftreten?
Gibt es die Schäden auch, wenn man häufig die elektrischen Schlepphebel für die AHK betätigt?

Zitat von dreyer-bande

Hallo,
ich schließe daraus, dass Dein Lenkgetriebe auch aus dem Passat stammt?
Oder handelt es sich eventuell vielleicht, sogar um den selben Zulieferer?
Dann hättest Du das Lenkgetriebe am besten auch nach Rußland exportieren?
Gibt es eigentlich Erfahrungswerte, dass diese Schäden beim Lenkgetriebe auch generell nach 200.000 km auftreten?

Hallo Hannes,

Ich verstehe den Zusammenhang jetzt leider nicht so ganz.
NEIN, das Lenkgetriebe stammt natürlich nicht aus dem Passt, warum auch?

Und was meinst Du mit Rußland? Was soll ich dort hinexportieren?

Die Schäden am Lenkgetriebe kenne ich zu wenig. Mich würde nur interessieren, was daran defekt ist und warum das so ist, denn mal ehrlich, ein Lenkgetriebe hält doch normlerweise bei jedem Fahrzeug länger als ca. 100tkm, oder sehe ich das falsch?

Zitat

Gibt es die Schäden auch, wenn man häufig die elektrischen Schlepphebel für die AHK betätigt?

Elektrische Schlepphebel für die AHK???

Was haben die Schlepphebel mit der Anhängekupplung zu tun?
Ich denke, Du verwechselst da etwas.
Schlepphebel sind kleine Bauteile, welche oben in den Zylinderköpfen zwischen den Nockenwellen und den Ventilen, sowie den Hydrostösseln, verbaut sind.

Und eine AHK ist doch die Anhängekupplung - welche hinten am Fahrzeug verbaut ist, um einen Anhänger, wie es der Name schon sagt, anzuhängen

Grüße
Marcus

Zitat von Snowman24

Hallo Sven,
da muss ich Dich leider eines besseren belehren.
Die Motorenproduktion wurde 1998 in ein anderes Land verlegt
und dort muss auch gespart werden.

Hallo Marcus,

da lass ich mich aber nicht belehren. Insbesondere, da ich selber in der Automobilindustrie arbeite ;-).

Wenn die Produktion in das Ausland verlagert wird heißt dass in der Regel, dass Lohnkosten gespart werden. D.h. aber keinesfalls, dass auch am Material gespart wird, denn das bekommt man im Ausland häufig auch günstiger.

Die andere Seite ist, dass VW aus mehreren Gründen ganz sicher keine Reihen weisen Ausfälle in Kauf nehmen wird. Kulanz, Anschlussgarantie und Vielfahrer sowie Kundenzufriedenheit und Image sind nur einige der Gründe. So ein Problem oder Ausfall ist auch für jeden Hersteller immer eine sehr ärgerliche Sache und ganz bestimmt nicht gewollt oder einkalkuliert.

Viele Grüße
Sven

Hallo Sven,

aber wie kannst Du das dann erklären:

Die V6TDI (2,5l MKB: AKN/AFB - 150/180PS) wurden bis Mitte 1998 noch hier in Deutschland gebaut.
Diese Motoren scheinen ewig zu halten, was die Mechanik betrifft.
Einspritzpumpe und Turbo nicht mitgerechnet.

Ab Mitte 1998 wurde die Produktion ins Ausland verschoben und wenn man sich alleine hier bei uns im Umkreis mit einigen Werkstätten unterhält oder mal im Dieselschrauber-Forum schaut, erfährt man, dass bei sämtlichen Motoren aus den Baujahren 07/1998 bis 2003 - da wurden dann die Rollenschlepphebel eingeführt (163PS und 180PS) - die Nockenwellen spätestens bei 200Tkm so stark verschlissen waren, dass ein Austausch nötig war.
Genauso auch die Gleitschlepphebel waren sehr stark verschlissen (kann ich Dir gerne mal Bilder schicken, wenn es Dich interessiert).

Eine Reparatur auf Garantie oder Kulanz gab es nur in äußerst seltenen Fällen.
Eine Rückrufaktion gab es nie.

Das Problem mit den Nockenwellen war ja dann nicht das einzige.
Die Metallspäne, welche von den abgenutzten Nockenwellen und Schlepphebel im Öl mit umher gepumpt wurde, hat meistens auch die Lager des Turboladers beschädigt, so dass diese meist kurz darauf den Geist aufgab.
Also war es nicht nur Nockenwellen wechseln und gut, sondern auch noch eine komplette Spülung des Motors war nötig.

Wenn das doch so bekannt ist, warum hat dann der Hersteller hier nicht irgendwann mal eingegriffen oder die Kunden informiert, sie sollen mal ihre Nockenwellen in den Werkstätten prüfen lassen?

Mach Dir mal den Spaß und frag mal bei Deinem einfach mal an, was er von den 2,5l V6TDI Motoren hält, ob man so ein Auto mit diesem Motor kaufen kann.

Aber jetzt mal ehrlich, ich will hier keinen Ärger oder ähnliches anfangen, um zu meinem Thema "Lenkung" zurückzukommen.
Ich möchte lediglich erfahren, was da nun wirklich an dem Lenkgetriebe verschlissen ist und warum das so ist.
Wie schon im vorherigen Beitrag geschrieben, Lenkgetriebe, welche ausgeschlagen sind, gab es doch meist nur nach Unfällen oder mal eine defekte Servolenkung, wo die Unterstützung nicht mehr funktioniert, aber verschlissen?

Grüße
Marcus

Hallo zusammen,

seit vergangenen Dienstag habe ich nun ein neues Lenkgetriebe in meinem T.

Ich muss ehrlich sagen, so direkt wie jetzt, war die Lenkung noch nie.
In der ersten Kurve auf der Landstraße hätte ich "Ihn" beinahe ins Feld gefahren,
weil ich das Lenkrad aus gewohnheit viel weiter drehen wollte.

Das Spiel am alten Lenkgetriebe war mittlerweile auf fast 5cm Lenkradumdrehung
ausgeweitet.
Ein normales fahren auf einer schmalen Landstraße zwischen Mittellinie und Bankett war
nicht mehr so einfach möglich.

Grüße
Marcus

Hallo,

Zitat von TheBigOne

Ich habe seid kurzem das Gefühl, dass ich ein leichtes schlagen/vibrieren im Lenkrad spüre wenn ich über eine holprige Straße fahre...

Dies ist bei leichten Lenkbewegungen noch stärker zu fühlen...

Das könnte tatsächlich mit ausgeschlagenen oder ermüdeten Lagern zu tun haben. Um das sicher zu detektieren braucht man entsprechende Rüttelplatten, wie der TÜV sie hat. Nur mit der Hand sind die Kräfte zu groß, bzw. da merkst Du erst etwas, wenn das Lager schon komplett hin ist.

Zitat von TheBigOne

Komisch erschien uns nur, dass das Lenkgetriebe beim bewegen wer Räder nicht nur eine horizontale Lenkbewegung macht sondern auch um 1-3 cm vertikal hoch und runter kippt...?!?

Der Kraftangriffspunkt der Spurstangen ist ja nicht genau horizontal. Dadurch gibt es auch eine Kraftkomponente in vertikaler Richtung, die eine leichte Verdrehung des Lenkgetriebes bewirkt. Das wäre soweit normal, es sei denn, Du meinst noch eine anderes Phänomen.