Rallye Dakar 2011

  • Wolfsburg (09. Januar 2011). Volkswagen bleibt auch in der zweiten Hälfte der Rallye Dakar mit Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) im Race Touareg 3 Spitzenreiter. Doch mit ihrem Tagessieg auf der siebten Etappe in Chile sind ihre Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) bis auf 1.22 Minuten in der Gesamtwertung an die Spanier herangerückt. In ihrem Kampf um die Führung haben sich die beiden Race Touareg 3 von ihrem Verfolger Stéphane Peterhansel im X-raid-BMW weiter abgesetzt. Dem Franzosen fehlen bereits 21.11 Minuten auf die Spitze.

    Al-Attiyah feierte vor Carlos Sainz auf dem Weg von Arica nach Antofagasta seinen zweiten Etappensieg bei der Rallye – für Volkswagen war es bereits der sechste auf bislang sieben Prüfungen. Dadurch halbierte Al-Attiyah seinen Rückstand auf Sainz. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) komplettierten den Tageserfolg mit 2.56 Minuten Rückstand als Dritte. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) verfuhren sich im vierten Race Touareg 3 des Teams und büßten dadurch 39.11 Minuten ein.

    In ihrer Charakteristik ähnelte die Prüfung der zuletzt gefahrenen sechsten Etappe, allerdings absolvierten die Teams die Strecke in umgekehrter Richtung. Eine Serpentinen-Abfahrt zum Schluss der Etappe erwies sich als so eng, dass die Fahrer in einzelnen Kurven zurückstoßen mussten. Auch die Service-Begleitmannschaften bewältigen einen ihnen bereits bekannten Weg in umgekehrter Richtung. Das sportliche Geschehen zwang den Veranstalter zu einer Änderung der Route: Viele Teams haben aufgrund einer schwierigen Etappe erst mit großer Verspätung das Biwak am Ruhetag erreicht. Um ihnen den Start in die harte zweite Rallyewoche zu erleichtern, verkürzten die Verantwortlichen die ursprünglich 611 Kilometer lange siebte Tagesprüfung auf 273 Kilometer. Damit erreichen die Teams das Prüfungsziel bereits in der Nähe des Rio Loa mit Blick auf den Pazifik. Es ist der einzige Fluss, der in den Anden entspringt und auf dem Weg zum Meer in der Atacama-Wüste nicht vollständig verdunstet.

    Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
    "Das war ein fantastischer Tag für drei unserer Autos. Der Dreifach-Etappensieg zeigt, wie gut das Team am Ruhetag gearbeitet hat. Ich bin mehr als zufrieden mit dem Beginn der zweiten Rallye-Hälfte. Wir haben uns heute auch noch etwas mehr Luft zu Stéphane Peterhansel verschafft. Weiterhin gilt: Wir müssen zunächst die Rallye Dakar mit ihren Bedingungen schlagen und in zweiter Linie Stéphane Peterhansel im Griff behalten."

    #300 – Carlos Sainz (E), 2. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung
    "Die Etappe heute zu eröffnen war nicht besonders leicht, weil die Navigation anspruchsvoll war. Mein Beifahrer Lucas hat einen tollen Job gemacht, denn wir hätten heute locker und leicht mehr als zwei Minuten verlieren können. Das war nicht der Fall – deswegen bin ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Morgen ist es genau umgekehrt: Mein Teamkollege Nasser Al-Attiyah muss die Etappe eröffnen und wir können uns dranhängen."

    #302 – Nasser Al-Attiyah (Q), 1. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung
    "Jeden Tag ein bisschen vom Rückstand abbauen – genauso haben wir uns das vorgestellt. Heute hatten wir den Vorteil, meinem Teamkollegen Carlos Sainz folgen zu können. Bis wir zu ihm aufgeschlossen haben, profitierten wir davon. Dann aber hingen wir in seinem Staub fest. Morgen kommt eine lange Etappe auf uns zu. Mal sehen, was sich dort ausrichten lässt. Auf jeden Fall werde ich alles geben, um den Rückstand weiter zu verringern."

    #304 – Mark Miller (USA), 12. Platz Tages- / 6. Platz Gesamt-Wertung
    "Heute war nicht unser Tag. Zu Beginn hatten wir gleich einen Plattfuß. Nach dem Wechsel des Reifens haben wir schnell wieder den Rhythmus gefunden. Ab dann lief es eigentlich ganz gut – bis wir an eine im Roadbook etwas verwirrende Stelle kamen. Dort haben wir lange nach dem Wegpunkt gesucht, der uns in das richtige Tal geführt hätte. Um den korrekten Weg wiederzufinden, haben wir einfach zu viel Zeit gebraucht."

    #308 – Giniel de Villiers (ZA), 3. Platz Tages- / 4. Platz Gesamt-Wertung
    "Eine kurze, aber dennoch abwechslungsreiche ‚Dakar‘-Etappe. Sie war der Prüfung vor dem Ruhetag ähnlich, aber fiel weniger heftig aus als erwartet. Die Navigation war heute vor allem in den Dünen nicht ganz einfach. Ich denke aber, dass wir heute beide, Beifahrer und Fahrer, nahezu fehlerfrei geblieben sind. Wir haben zwar erneut etwas Zeit auf unsere Teamkollegen Nasser Al-Attiyah und Carlos Sainz verloren, die vorn mächtig Gas geben. Stéphane Peterhansel im BMW sind wir aber näher gekommen. Die nächsten Tage werden hart. Dort wollen wir möglichst wieder Boden gutmachen."

    Zahl des Tages

    Der Teamarzt von Volkswagen Motorsport führt für medizinische Notfälle und die Behandlung "Dakar"-typischer kleiner Blessuren 143 verschiedene Medikamente mit sich: Salben, Pillen, Medikamente für die intravenösen Verabreichung und Tropfen.

    Aus dem Volkswagen Biwak

    Staatsoberhaupt besucht Volkswagen Team
    Am Ruhetag der Rallye Dakar stattete der chilenische Staatspräsident Sebastián Piñera im Biwak auch dem Team von Volkswagen eine Visite ab. Werksfahrer Carlos Sainz und sein Teamkollege Nasser Al-Attiyah erläuterten dem Präsidenten in Arica den Auftritt von Volkswagen und die aufwendige Technik des 228 kW/310 PS starken Race Touareg mit dem TDI-Antrieb.

    Familientrip in die Wüste – Le-Mans-Legende Jacky Ickx und Tochter Vanina bei der Rallye Dakar
    Jacky Ickx, sechsfacher Le-Mans-Sieger und Gewinner der Rallye Dakar 1983, begleitet die Rallye Dakar in einem Volkswagen Amarok. Er berichtet für Eurosport von dem Wüsten-Klassiker. Auch seine Tochter Vanina Ickx, die beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2010 im Volkswagen Scirocco GT24-CNG zusammen mit Nasser Al-Attiyah, Klaus Niedzwiedz und Dieter Depping einen Klassensieg errungen hat, besuchte zwei ihrer Langstrecken-Teamkollegen in der Wüste.

    Und so geht's weiter …

    Montag, 10. Januar: Sportlich bilden die Etappen rund um Copiapó eines der Herzstücke der Rallye Dakar 2011. Die Abschnitte mit tiefem Sand sind mit viel Kamelgras bewachsen und ähneln eher Bergen aus weichem Sand als typischen Dünen. Die Querung dieser turmhohen Kolosse ist knifflig: In den Dünentälern sollten die Teilnehmer möglichst keinen Schwung verlieren, um eigenständig die Kessel wieder verlassen zu können.

  • Wolfsburg (10. Januar 2011). Auf der bisher schwersten Etappe der Rallye Dakar sorgten die Volkswagen-Teams mit einem Führungswechsel für Hochspannung. Wie schon am Freitag holten die vier Race Touareg-Teams auch auf der achten Wertungsprüfung von Antofagasta nach Copiapó einen Vierfach-Tagessieg. In der seit dem Minenwunder berühmtesten chilenischen Stadt erzielte das Duo Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) bereits den dritten Tagessieg. Auf seinem Lieblingsterrain in tiefem Sand löste Al-Attiyah dadurch die Vorjahressieger Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) als Führende der Gesamtwertung ab. Der Araber liegt jetzt 5.14 Minuten vor dem Spanier.

    Zunächst hatte Nasser Al-Attiyah, der als Vortagessieger die Strecke eröffnen musste, hinter Sainz gelegen. Erst nach dem zehnten von 13 Wegpunkten wandelte der Rallye-Profi aus Katar einen 1.58-Minuten-Rückstand in 6.36 Minuten Vorsprung um. Hinter Sainz und Al-Attiyah beendeten Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) den Tag als Dritte vor ihren Volkswagen Teamkollegen Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA). Damit rückten beide in der Gesamtwertung um jeweils eine Position vor: De Villiers ist Dritter. Miller, der die Prüfung zu Beginn angeführt hatte, ist nun Fünfter der Rallye.

    Während Volkswagen der siebte von bislang acht möglichen Etappensiegen gelang, fiel der stärkste Herausforderer weiter zurück. Stéphane Peterhansel im X-raid-BMW findet sich mit 1:33 Stunde Rückstand auf Rang vier der Gesamtwertung wieder.

    Auf der heutigen Tagesetappe haben die Teams die mit 508 Kilometern bislang längste Prüfung der Rallye absolviert. Lediglich die noch ausstehenden Wertungsprüfungen am 13. und 14. Januar werden noch länger ausfallen. Im ersten Teil der Etappe mussten die Teams viele Zufahrtswege von Bergbauminen bewältigen und passierten das Observatorio Paranal – die Kulisse des James-Bond-Films "Ein Quantum Trost". Insgesamt war es eine Art kleine "Dakar" in einer Etappe: Die Wertungsprüfung zwischen Antofagasta und Copiapó bot jede Menge Abwechslung im Terrain. Einerseits Schotterpassagen, die Materialschonung erforderte, andererseits ausgewaschene Sandpassagen, trockene Flussbetten und Canyons, die die Fähigkeiten der Navigatoren prüften. Mehrere Dünengürtel bildeten das Tüpfelchen auf dem i bei der bislang härtesten Prüfung der Rallye Dakar 2011.

    Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
    "Das war heute der Volkswagen Tag! Der Race Touareg lief problemlos, unsere Fahrer und Beifahrer haben sehr gut gearbeitet. Es dürfte kaum je eine so schwierige Etappe wie die heutige gegeben haben. Und dort hat Volkswagen einen so großen Vorsprung herausgefahren. Es zeigt, wie gut unser Auto ist und was die Insassen im Cockpit geleistet haben. Vielen Dank dafür an das ganze Team. Wir rücken unserem großen Ziel näher, aber die ‚Dakar' ist und bleibt gnadenlos. Wir müssen weiterhin alles geben."

    #300 – Carlos Sainz (E), 2. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung
    "Heute war wohl nicht unser Tag. Wir haben die Führung eingebüßt, nachdem wir uns zweimal in den Dünen festgefahren hatten. Die meiste Zeit sind wir in der Nähe unseres Teamkollegen Nasser Al-Attiyah geblieben. Das hätte bedeutet, dass wir unsere Führung um zwei Minuten ausgebaut hätten. Stattdessen sind es nun mehr als sechs Minuten, die wir in der WP langsamer waren. Ausgerechnet im letzten Dünengürtel haben wir festgesteckt. Das bedeutet, dass sich unsere Rolle geändert hat. Wir jagen jetzt und sind nicht mehr die Gejagten. An der Herangehensweise ändert das allerdings nichts: Wir werden nach wie vor Tag für Tag alles geben, um am Ende ganz vorn zu sein."

    #302 – Nasser Al-Attiyah (Q), 1. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung
    "Ich habe mir heute die gesamte Energie für die Dünenpassagen aufgespart und mich voll darauf konzentriert, dort zu attackieren. Fast die gesamte Distanz sind wir Seite an Seite mit Carlos Sainz gefahren, mehrfach hat die Führung zwischen uns gewechselt. Im letzten Dünenabschnitt habe ich zu meinen Copilot Timo Gottschalk gesagt: Jetzt oder nie. Wir haben das Maximum herausgequetscht. Das Ziel war es, den Rückstand zu verringern. Nun ist die Gesamtführung daraus geworden. Wir müssen weiter clever zu Werke gehen, um diesen Vorsprung bis zum Ende zu verteidigen."

    #304 – Mark Miller (USA), 4. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung
    "Eine wirklich fantastische Etappe. So müssen ‚Dakar‘-Prüfungen sein: Ein bisschen von allem war drin. Heute hatten wir einen guten Tag. Allein an einer Stelle ließ das Roadbook viel Raum für Interpretation. Mein Beifahrer Ralph Pitchford hat alles richtig gemacht, wir waren exakt auf Kurs und mussten doch einen Wegpunkt lange suchen. Zu Beginn der Prüfung mussten wir einen schleichenden Plattfuß wechseln, doch das kann auf einer solchen Etappe immer passieren. Alles in allem habe ich den Tag genossen. Davon können gerne noch mehr kommen."

    #308 – Giniel de Villiers (ZA), 3. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung
    "Diese Etappe hatte es echt in sich. Sowohl fahrerisch als auch navigatorisch wurde heute alles abverlangt. Mein Navigator Dirk von Zitzewitz hat heute ganze Arbeit abgeliefert. Wir haben die Route zu 100 Prozent befolgt. Zwischenzeitlich haben wir allerdings keine Spuren von den Jungs vor uns gesehen. Sie müssen heute besonders clever gewesen sein. Denn anders kann ich mir meinen Rückstand auf der heutigen Etappe nicht erklären. Wir hatten zwar einen Reifenschaden, der war aber schnell gewechselt. Jetzt Gesamtdritter zu sein, ist toll. Das Podium ist unser Ziel. Dennoch denke ich von Tag zu Tag. Es kommen noch harte Etappen auf uns zu. Dort müssen wir fehlerfrei bleiben, wenn es noch etwas nach vorn gehen soll."

    Zahl des Tages

    Multikulti für den Erfolg: Die "Dakar"-Werksmannschaft wird von Teammitgliedern aus 15 verschiedenen Nationen gebildet. Neben den Werksfahren aus Spanien, Katar, Deutschland, den USA und Südafrika ergänzen Techniker und Ingenieure aus Dänemark, Belgien, den Niederlanden, Österreich, Argentinien, der Slowakei, Italien, Litauen, der Türkei und aus Irland das Aufgebot. Hauptsprache zur Verständigung: Englisch.


    Drei Fragen an Fahrzeug-Ingenieur Gerhard Jan de Jongh


    Als Fahrzeug-Ingenieur von Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk absolvieren Sie die allererste Rallye Dakar. Was ist für Sie das Besondere?
    "Eine ‚Dakar‘ ist deshalb besonders, weil man viel mehr von Land und Leuten sieht als bei jeder anderen Sportveranstaltung. Und da ist dieses Element Ausdauer, das sowohl für das Material als auch für die Fahrer und ganz besonders für das Service-Team gilt. Das ist meiner Meinung nach einmalig. Bei keiner anderen Veranstaltung der Welt ist Durchhaltevermögen so sehr gefragt wie hier."

    Sie sind auch ein erfahrener Rallye-WM-Ingenieur. Was macht den Unterschied von Sprint-Rallyes zur "Dakar" aus?
    "Sowohl in der Rallye-WM als auch bei der Rallye Dakar ist genug Raum für Amateur-Teams. Bei der ‚Dakar‘ sind sie das Herz der Veranstaltung. In einem Werksteam wie bei Volkswagen wird genauso professionell gearbeitet wie bei einem WRC-Werksteam. Insoweit sind diese beiden Kategorien miteinander vergleichbar. Die Unterschiede bestehen in den Arbeitsabläufen und der Intensität. Für mich ist schon jetzt die ‚Dakar‘ so abwechslungsreich wie eine ganze Rallye-WM-Saison. Es gibt so unterschiedliches Terrain, so viel sportliches Auf und Ab und so verschiedene Herausforderungen für einen Ingenieur wie in einem gesamten Jahr in der Weltmeisterschaft. Hier geht es darum, alles für ein einzelnes gutes Resultat zusammenzubringen."

    Was ist denn Ihre schönste "Dakar"-Erfahrung bislang?
    "Als Ingenieur von Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk hoffe ich natürlich, dass die schönste Erfahrung noch vor uns liegt! Bislang war die Überquerung der Anden ein überragendes Erlebnis, weil sie unglaublich schöne landschaftliche Einblicke gewährt hat. Und natürlich die Begeisterung der Fans, besonders in Argentinien. Ich habe niemals im Motorsport so enthusiastisch feiernde und so Rallye-interessierte Fans gesehen wie hier. Es berührt jeden, wenn Du merkst, dass sich die Einheimischen für das interessieren, was Du tust."


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    Dienstag, 11. Januar: Die Schleife um Copiapó bietet den Teams ein zweigeteiltes Bild. Während die Mechaniker diesmal keine Service-Route zu bewältigen haben und so erstmals bei der "Dakar" kurz zur Ruhe kommen, steht für die Fahrer und Beifahrer einer der härtesten Rallye-Tage auf dem Programm. Offroad-Abschnitte mit tiefem, weichem Sand einerseits und steinige Abschnitte andererseits – eine physische Tortur, die tadellose Fitness erfordert.

  • Wolfsburg (11. Januar 2011). Die Volkswagen Werksfahrer sorgen mit ihrem Dreifach-Etappensieg weiterhin für Hochspannung an der Spitze der Rallye Dakar: Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D), die die Gesamtwertung im Race Touareg 3 nach neun Etappen vor Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) anführen, lieferten sich mit ihren spanischen Teamkollegen ein Duell um Sekunden. Mit seinem fünften Etappensieg rückte Sainz nach dem Führungsverlust vom Vortag wieder bis auf 3.18 Minuten an den Spitzenreiter heran – ein Minimalwert nach „Dakar“-Maßstäben.

    Die Tagesprüfung der Rallye Dakar führte rund um Copiapó. Zunächst lag Al-Attiyah, der Rallye-Profi aus Katar, vorn. Er musste die Strecke als Vortagessieger eröffnen. Ungläubige Mienen dann nach 63 Wertungs-Kilometern: Am zweiten Kontrollpunkt herrschte auf die Sekunde Gleichstand zwischen den Favoriten. Dann zog Sainz davon und gewann mit 1.56 Minuten Vorsprung. Ein Reifenschaden ließ Nasser Al-Attiyah in der Folge weiter zurückfallen, doch der Araber nutzte seine Fähigkeiten als Dünenexperte, um die Lücke zu Sainz wieder zu verringern. Damit hat der dieselgetriebene Race Touareg acht der bislang neun Tageswertungen der Rallye Dakar für sich entschieden. In der Gesamtwertung liegt Volkswagen seit Beginn der Rallye ununterbrochen vorn.

    Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) und Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA), die zwei weitere Race Touareg fahren, beendeten die Prüfung auf den Positionen drei und fünf. Damit festigte Vorjahressieger de Villiers seinen dritten Gesamtrang, während Miller Fünfter der Rallye bleibt. Die viertbeste Zeit des Tages ging an den Herausforderer von Volkswagen: Stéphane Peterhansel im X-raid-BMW kam mit 11.14 Minuten Rückstand ins Ziel und bleibt Vierter der Gesamtwertung.

    Die neunte Wertungsprüfung wurde von ursprünglich 235 auf 207 Kilometer Länge verkürzt. Sie bot dennoch die "Dakar"-typische Abwechslung im Terrain: Fester Sand und Dünenpassagen mit Kamelgras-Bewuchs zu Beginn, steinige Schotter-Passagen mit der Kreuzung ausgetrockneter Flussbetten im Mittelsektor und erneut sandige Dünnenquerungen zum Finale bildeten den Charakter dieser Wertungsprüfung. Viele Schläge schüttelten die Fahrer durch, die unisono die physischen Anstrengungen hervorhoben. O-Ton Timo Gottschalk, Beifahrer von Nasser Al-Attiyah: "Heute tut mir wirklich alles weh."

    Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
    "Die gestrige Etappe war extrem schwierig und viele Teilnehmer haben sie nicht gemeistert – aber alle vier Race Touareg kamen sehr gut durch, so wie ihnen das heute erneut gelungen ist. Die heutige Etappe war ebenfalls anspruchsvoll, auch wenn sie deutlich kürzer ausfiel. Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass der Race Touareg 3 als bestes und konkurrenzfähigstes Fahrzeug das Maß der Dinge ist. Im Zusammenspiel mit unseren erstklassigen Fahrern und Beifahrern ist das die zurzeit beste Mannschaft im Marathon-Rallyesport und eines der besten Teams weltweit. Aktuell ist dieses Team einfach unschlagbar."

    #300 – Carlos Sainz (E), 1. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung
    "Ein kurzer, aber nicht ganz leichter ‚Dakar‘-Tag. Wir konnten bereits nach einigen Kilometern auf unseren Teamkollegen Nasser Al-Attiyah aufschließen, der die Prüfung eröffnet hatte. In einem ausgetrockneten Flussbett haben wir die Chance ergriffen, ihn zu überholen. Danach riss der Kontakt ab, weil er wohl einen Reifenschaden hatte. Doch in den Dünen konnte er wieder aufschließen. Er muss dort mächtig Gas gegeben haben. Morgen müssen wir die Etappe eröffnen. Die Dünen von Fiambalá haben in den vergangenen Jahren immer eine entscheidende Rolle gespielt. Unser Rückstand ist nicht so groß, als dass sich das Blatt nicht erneut wenden könnte."

    #302 – Nasser Al-Attiyah (Q), 2. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung
    "Heute haben wir etwa zwei Minuten eingebüßt. Genau so läuft es, wenn man die Prüfung eröffnen muss. Wir hatten keine Spuren zur Orientierung und so konnte mein Teamkollege Carlos Sainz früh an uns vorbeigehen. In seinem Staub haben wir einen Stein unglücklich getroffen und mussten daraufhin einen Reifenschaden wechseln. In den Dünen konnte ich die Lücke wieder schließen und fast zeitgleich mit ihm die Ziellinie überqueren. Morgen hat Carlos den Nachteil, die Route zu eröffnen. Wenn wir auf ihn aufschließen könnten, bräuchten wir nur an ihm dranzubleiben, um die heute verlorenen zwei Minuten wieder gutzumachen. Doch das ist nur die Theorie."

    #304 – Mark Miller (USA), 5. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung
    "Wir haben zu Beginn dieser Wertungsprüfung einen guten Rhythmuss gefunden und konnten den Abstand zu unserem vor uns gestarteten Teamkollegen Giniel de Villiers konstant halten. Wir mussten im ersten Drittel der Prüfung in einem Offroad-Abschnitt noch einen Motorrad-Fahrer überholen und haben uns dort ohne erkennbaren Grund einen Reifenschaden eingefangen. Direkt im Anschluss durchquerten wir ein Geröllfeld sehr vorsichtig, um kein Risiko einzugehen. Ich denke, das erklärt den Rückstand auf der heutigen Etappe."

    #308 – Giniel de Villiers (ZA), 3. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung
    "Heute haben wir wieder ein bisschen Zeit vor Stéphane Peterhansel im BMW gewonnen. Das war wichtig. Es ging darum, auf dieser kurzen, aber doch knackigen Prüfung fehlerfrei und schnell durchzukommen und trotzdem das Material zu schonen. Das ist uns gelungen. Am Ende haben wir etwas Tempo herausgenommen, weil wir zuvor im Auto so sehr durchgeschüttelt wurden, dass mir der Nacken schmerzte. Nichts, was unsere Physio-Therapeuten nicht in den Griff bekommen würden, aber genug, um heute lieber etwas vorsichtiger zu Werke zu gehen."

    Zahl des Tages


    Auf der neunten Etappe der Rallye Dakar 2011, der Schleife rund um Copiapó, betrug der längste Sprung von Carlos Sainz über eine Kuppe exakt 15,43 Meter. Erfasst wurde der Wert über die Sensoren am Fahrwerk des Race Touareg 3, das in einem solchen Fall komplett ausfedert und den Ingenieuren so einen Federweg von Null Millimetern meldet.


    Wussten Sie, dass ...


    ... die Rallye Dakar mit dem Halt in Copiapó dort gastiert, wo Mitte Oktober 2010 mit der Rettung von 33 verunglückten Bergleuten eine Sternstunde Chiles stattfand? Eine der während der geglückten Befreiung aus 700 Metern Tiefe eingesetzten Rettungskapseln bildete den Mittelpunkt des "Dakar"-Biwaks: die "Fénix 3".

    ... die neunte Etappe der Rallye Dakar für die Mechaniker der eigentliche Ruhetag ist? Erstmals verbleibt der "Dakar"-Tross dank der Wertungsprüfung mit Start und Ziel in Copiapó an Ort und Stelle. Vorteil: Kein Bewältigen einer Service-Route über hunderte Kilometer. Der sogenannte Ruhetag vor drei Tagen in Arica stellte dagegen den bisher arbeitsreichsten Tag der Service-Crew dar.

    ... Volkswagen zur Rallye Dakar 350 fertig auf Felgen montierte Reifen des Typs BFGoodrich "All Terrain" für die vier eingesetzten Race Touareg 3 mitführt? Logistisch ist das Team im Plus: Für die Etappen zehn, elf, zwölf und 13 stehen noch 140 Stück zur Verfügung.

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    Mittwoch, 12. Januar: Auf dem Weg nach Chilecito stellen sich den Volkswagen Teams und ihren Gegnern die berüchtigten weißen Dünen in der Nähe der argentinischen Stadt Fiambalá in den Weg. Fahrerische Fähigkeiten sind ebenso gefragt wie eine fehlerfreie Navigation, um den Etappen-Zielort "Klein Chile", der von der Sierra de Famatina im Westen und der Sierra Velasco im Osten gesäumt wird, als Tagessieger zu erreichen.

  • Wolfsburg (12. Januar 2011). Während sich die Volkswagen Werksfahrer Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) auf der zehnten von 13 Etappen ihren ersten Tagessieg sicherten, setzten sich ihre Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) an der Spitze der Rallye Dakar deutlich ab. Das Duo vergrößerte auf der schwierigen Dünenprüfung von Copiapó in Chile nach Chilecito in Argentinien seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf 12.37 Minuten. Auf dem zweiten Rang folgen die Vorjahressieger Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E).

    In den berüchtigten weißen Dünen in der Nähe von Fiambalá spielten sich dramatische Szenen ab: Zunächst führte Nasser Al-Attiyah die Prüfung an, danach übernahm Stéphane Peterhansel im X-raid-BMW die Spitze. Dann verwandelte Nasser Al-Attiyah 2.30 Minuten Rückstand am höchsten Punkt der Strecke in einem Dünengebirge in 1.18 Minuten Vorsprung. Doch kurz vor Ende der Prüfung, zwischen dem fünften und dem sechsten Wegpunkt, überrumpelten Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz die Führenden mit der cleversten Routenwahl – und holten so sensationell den Tagessieg. Dirk von Zitzewitz fand auf Anhieb an einem Abzweig die richtige Richtung und folgte nicht den Spuren von Peterhansel. Nasser Al-Attiyah fiel auf den vierten Platz der Tageswertung zurück und büßte insgesamt 8.54 Minuten ein. Da Carlos Sainz auf der Etappe sogar 18.13 Minuten verlor, konnte Al-Attiyah seinen Vorsprung in der Gesamtwertung ausbauen. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) verloren auf der Prüfung 1:04.18 Stunden, bleiben aber Fünfte der Gesamtwertung.

    Hinter Al-Attiyah und Sainz komplettieren Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) die Dreifach-Führung von Volkswagen.

    Die zehnte Etappe führte die Teilnehmer von Chile wieder nach Argentinien zurück. Dabei überquerten die Teams den mit 4.725 Metern höchsten Punkt der Rallye – den Paso San Francisco.

    Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
    "Eine sehr kurze Etappe, die aber absolut dramatisch verlief und sehr schwierig gewesen ist. Die Navigation war alles andere als einfach und der Sand sehr weich. Keine Fahrerpaarung ist heute ohne kleine Fehler durchgekommen. Der Race Touareg 3 hat die anspruchsvollen Bedingungen aber wieder sehr gut gemeistert. Ich freue mich sehr, dass Giniel und Dirk auf dieser schwierigen Etappe gewonnen haben."

    #300 – Carlos Sainz (E), 5. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung
    "Das war der Katastrophen-Tag schlechthin für uns. Bereits nach fünf Kilometern haben wir uns auf einer Düne festgefahren. Dazu kam später ein Reifenschaden. Gleich mehrfach haben wir uns verfahren, besonders am Ende der Wertungsprüfung, als wir den Ausgang aus einem Flussbett nicht richtig gefunden haben. Zudem haben wir uns das Getriebe beschädigt, was uns zusätzlich einbremste. Alles in allem hätte es also besser laufen können. Aber auch schlechter: Der Rückstand in der Gesamtwertung ist nicht uneinholbar. Wir geben bis zum letzten Meter alles, um doch noch gewinnen zu können."

    #302 – Nasser Al-Attiyah (Q), 4. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung
    "Der Beginn der Etappe verlief richtig gut für uns. Wir haben schnell in unseren Rhythmus gefunden und haben schon früh unseren Teamkollegen Carlos Sainz überholt, der sich auf einer Düne festgefahren hatte. Bis zum Ende fuhren wir ein gutes Tempo. Leider haben wir nicht sofort den richtigen Weg gefunden und dort gesucht, wo alle Top-Teams nach dem Weg gesucht haben. Nur unsere Teamkollegen Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz waren cleverer als alle anderen. Glückwunsch an sie zum Etappensieg."

    #304 – Mark Miller (USA), 8. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung
    "Ein fordernder Tag für Mensch und Material. Wir haben zu Beginn vieles richtig gemacht, mein Beifahrer Ralph Pitchford hat die Wegpunkte perfekt angefahren. Leider kamen wir über einen Dünenkamm mit zu wenig Schwung und haben uns dort festgefahren. Insgesamt war es jedoch eine richtig gute, weil harte ‚Dakar‘-Etappe. Mit ein bisschen mehr Glück wäre heute mehr für uns herausgesprungen."

    #308 – Giniel de Villiers (ZA), 1. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung
    "Heute war unser Tag. Ich denke, dass ich einen ebenso guten Job gemacht habe wie mein Copilot Dirk von Zitzewitz. Doch am Ende hat sein Geniestreich den Unterschied gemacht. Es ist toll, endlich auch einen Etappensieg bei dieser ‚Dakar‘ geholt zu haben, auch wenn er später kam, als ich mir gewünscht habe. Auf dem Weg dorthin gab es viele Schwierigkeiten zu überwinden. Man musste auf die Motortemperaturen achten, jedes der Top-Teams hat sich mindestens einmal verfahren. Dazu Sand, Sand, Sand, der sehr weich war. Das Finale war ein echtes Labyrinth von ausgewaschenen Flussbetten und Canyons. Da werden noch viele Teams heute nach dem Weg suchen."


    Zahl des Tages


    Auf dem Teilstück zwischen Copiapó und Chilecito bestritt Volkswagen mit dem Race Touareg die insgesamt 100. "Dakar"-Etappe seit dem ersten Einsatz des Prototypen im Jahr 2004.


    Aus dem Volkswagen Biwak


    Segel-Ass Russell Coutts besucht Volkswagen Werksteam
    Hoher Besuch von hoher See: Der viermalige America's-Cup-Sieger, mehrfache Segel-Weltmeister und Olympiasieger Russell Coutts ließ sich von Carlos Sainz, Nasser Al-Attiyah und Mark Miller das Volkswagen Biwak zeigen. In Copiapó in Chile, heimlicher Ruhetag der Rallye Dakar für die Mechaniker, kam der 48-jährige Neuseeländer beim Service nach der neunten Etappe zur Stippvisite.

    Lokalheld und Favorit unter sich: Minenarbeiter trifft Al-Attiyah
    Ein besonderer Moment für beide: Volkswagen Werkspilot Nasser Al-Attiyah, Gesamtführender der "Dakar", bekam nach der neunten Etappe im Biwak einen Überraschungsbesuch abgestattet. Luis Urzúa, Schichtführer der in San José nördlich von Copiapó im Herbst 2010 verunglückten Bergleute, machte sich in seiner Heimatstadt Copiapó ein Bild vom Volkswagen Werksteam. Der als 33. und letzter gerettete Urzúa zeigte sich begeistert. "Wie wir Bergleute arbeitet ein Team bei der ‚Dakar‘ Hand in Hand. Es ist toll, die Rallye in meiner Stadt so hautnah zu erleben", so der 54-Jährige. "Mit Nasser Al-Attiyah einen der Favoriten treffen zu dürfen, ist großartig."


    Und so geht's weiter …


    Donnerstag, 13. Januar: Die Rallye Dakar bietet den Teilnehmern auf dem Teilstück zwischen Chilecito und San Juan die letzte vornehmlich vom tiefen, anthrazitfarbenen Sand geprägte Etappe. Weicher Pudersand, im Volksmund "Guadal" genannt und dem Fesh-Fesh Afrikas ähnlich, fordert Mensch und Material ebenso wie steinige und buckelige Abschnitte, die dem Fahrwerk alles abverlangen.

  • Wolfsburg (13. Januar 2011). Die Volkswagen Werksfahrer Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) setzten sich auf der elften Etappe an der Spitze der Rallye Dakar weiter ab. Sie erzielten auf dem Teilstück von Chilecito nach San Juan im Race Touareg 3 ihren vierten Etappensieg in diesem Jahr und profitierten gleichzeitig vom Pech ihrer Teamkollegen Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E). Die Vorjahressieger aus Spanien fielen aufgrund eines Schadens an ihrem Fahrzeug zurück, rangieren jedoch weiterhin auf einem Podestplatz. Neue Zweite sind Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) in einem weiteren Race Touareg.

    Carlos Sainz, bislang Zweiter der Gesamtwertung, führte die elfte Etappe der Marathon-Rallye fast 400 Kilometer lang an. Dann zwang den Spanier eine Beschädigung an der rechten Vorderrad-Aufhängung seines Autos zu einer Reparaturpause, bei der der Vorjahressieger viel Zeit verlor. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) leisteten ihren Teamkollegen unter unmenschlichen Bedingungen in der Prüfung Hilfe. Sainz/Cruz fielen durch die Reparatur auf den dritten Gesamtrang, ihre Teamkollegen Miller/Pitchford auf die sechste Position zurück.

    Hinter Nasser Al-Attiyah erreichte der Franzose Stéphane Peterhansel im X-raid-BMW das Tagesziel mit 1.13 Minuten Rückstand als Zweiter. Die drittbeste Zeit ging an Vortagessieger Giniel de Villiers. Der "Dakar"-Champion von 2009 liegt in der Gesamtwertung der Rallye nun 51.49 Minuten hinter Al-Attiyah.

    Ursprünglich wäre die elfte Prüfung mit 622 Kilometer die längste der gesamten Rallye gewesen. Allerdings sorgten Regenfälle im Gebiet um San Juan zuletzt für tiefe Auswaschungen und neue Schluchten. Aus Sicherheitsgründen strich der Veranstalter deshalb im letzten Teilstück der Prüfung 93 Kilometer. Damit verkürzte sich die Distanz auf 530 Kilometer. Am Fuß der Anden durchquerten die Teams zu Beginn Canyon-Landschaften mit viel Busch-Vegetation, danach bewältigten sie einen Anstieg auf über 3.200 Meter, bevor die Prüfung auf rund 800 Metern Höhe über dem Meeresspiegel endete.

    Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
    "'To finish first, first you have to finish' – so lautet ein Sprichwort im Motorsport. Glückwunsch an Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk zu ihrer heutigen Leistung. Das war für alle ein sehr spannender Tag. Carlos Sainz hatte einen Aufhängungsschaden. Mark Miller und Ralph Pitchford haben ihnen mit Ersatzteilen und Tatkraft geholfen. Ich bin stolz auf die vier, denn sie haben die Reparatur in Rekordtempo bewältigt. Damit liegen wir weiterhin mit drei Race Touareg an der Spitze des Feldes. Alles in allem also ein guter Tag für Volkswagen."

    #300 – Carlos Sainz (E), 14. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung
    "Wir haben heute wirklich attackiert und waren im Staub von unserem Teamkollegen Nasser Al-Attiyah auf etwa 25 Sekunden dran. Das ist ein riskantes Spiel und das wussten wir. Wir haben im Staub ein Loch übersehen, in das wir auf der Bremse stehend hineinrutschten. Die Aufhängung brach. Glücklicherweise waren unsere Teamkollegen Mark Miller und Ralph Pitchford mit Ersatzteilen direkt hinter uns und wir konnten die zerstörten Komponenten in Rekordzeit bei unglaublich hoher Hitze wechseln. Dank der Hilfe von Mark und Ralph haben wir das Ziel auf dem dritten Platz der Gesamtwertung noch erreicht. Dafür bin ich dankbar. Aber heute bin ich nicht einfach nur ausgepumpt, ich brauche einen neuen Körper."

    #302 – Nasser Al-Attiyah (Q), 1. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung
    "Ich habe mir schon vor Tagen vorgenommen, bis zum Ziel möglichst clever zu Werke gehen zu wollen. Heute gab es gleich zwei Wertungsprüfungen, in denen man hellwach sein musste. Wir haben im ersten Teilstück das Material so gut wie möglich geschont, um im zweiten Teil gut aufgestellt zu sein. Das hat sich ausgezahlt. Und obwohl wir eher verhalten unterwegs waren, haben wir am Ende die Wertungsprüfung gewonnen. Jetzt haben wir einen komfortablen Vorsprung, doch der bedeutet nichts, wenn man nicht in Buenos Aires ankommt. An den Sieg verschwende ich noch keinen Gedanken. Schließlich liegen noch zwei extrem harte Tage vor uns."

    #304 – Mark Miller (USA), 11. Platz Tages- / 6. Platz Gesamt-Wertung
    "Der Tag begann damit, dass wir im Staub vor uns fahrender Fahrzeuge schwierige Überholmanöver zu absolvieren hatten. Unter diesen Bedingungen haben wir uns gut geschlagen. Kurz nach dem Start des zweiten Teils der Wertungsprüfung kamen wir zu Carlos Sainz und Lucas Cruz, die einen Aufhängungsschaden hatten. Wir haben perfekt zusammengearbeitet, um das Problem so schnell wie möglich zu beseitigen. Normalerweise braucht man dafür mindestens zwei Stunden, wir haben es in einer geschafft. Aber genau dafür ist man ein Team."

    #308 – Giniel de Villiers (ZA), 3. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung
    "Der zweite Teil der Wertungsprüfung war viel härter als wir vorher angenommen hatten. Und auch der erste hatte es echt in sich. Viele Canyons und Buschwerk haben heute viel Lenkrad-Arbeit bedeutet. Durch das Problem von Carlos haben wir heute in der Gesamtwertung einen Platz gut gemacht. Für ihn tut es mir leid, denn er hat bis hierher ein überragendes Rennen absolviert. Doch es zeigt auch: Bei dieser extrem harten Rallye kann jeden Tag alles passieren. Man muss bis zum Schluss auf der Hut sein. Das haben mein Beifahrer Dirk von Zitzewitz und ich bis zum Ziel in Buenos Aires auch vor."

    Zahl des Tages


    Der Race Touareg 3 besteht aus 5.535 Einzelteilen. Die Stücklisten weisen für das Chassis 4.911 Komponenten, für den 310 PS starken 2,5-Liter-TDI-Motor 624 Einzelteile aus.


    Drei Fragen an Crew-Chief Ralf Arneke

    Sie sind als Crew-Chief für die Organisation der Volkswagen Mechaniker zuständig. Ist es – vor allem am Ende einer "Dakar" – schwer, die Motivation hochzuhalten?
    "Ehrlich gesagt ist das sogar relativ einfach. Wir sind in der komfortablen Situation, mit drei Autos in Führung zu liegen. Die entsprechenden Crews braucht man da sicher nicht zu motivieren. Aber auch die anderen beiden Mannschaften machen jeden Tag zu mindestens 100 Prozent professionell ihren Job."

    Jeder im Volkswagen Team hat mindestens zwei Jobs zu erledigen. Wie sehen Ihre Aufgaben aus?
    "Der Job als Crew-Chief ist hier vor Ort außerordentlich einfach. Jeder im Trupp weiß, was und wie er es zu tun hat. Das ist das Ergebnis guter Vorbereitung und jahrelanger Zusammenarbeit. Wir haben bei Volkswagen wenig Fluktuation, sogar bei den freien Mitarbeitern. Das zahlt sich in totaler Routine aus. Vor Ort fahre und organisiere ich den Start-Ziel-Truck, der auf der Service-Route den letzten Service vor und den ersten nach jeder Prüfung sicherstellt. Da ist man dann derjenige, der die kleinsten Details vor den Wertungsprüfungen noch ändern kann."

    Was macht Ihrer Meinung nach das Volkswagen Team zur besten Mannschaft bei der "Dakar" 2011?
    "Wir haben die besten Fahrer, das standfesteste Material und die beste Mechaniker-Truppe. Und die macht dann nicht einmal Fehler im Service. Ich bin verdammt stolz auf die Jungs, die hier bislang herausragende Arbeit leisten. Die Arbeitsabläufe stimmen, es gibt keine aufregenden Momente. Bislang läuft alles so, wie wir uns das vorgestellt haben."

    Und so geht's weiter …


    Freitag, 14. Januar: Die Tageswertung zwischen San Juan und Córdoba bietet den Teilnehmern zahlreiche Überraschungen. Abschnitte in den Sierras Pampeanas, die die Teilnehmer mit Canyons und der Überquerung von spitzen Steinen fordern, sowie Flussbetten und weite Täler aus rotem Fels sind die sportlichen und landschaftlichen Herausforderungen der zwölften Etappe.

  • Wolfsburg (14. Januar 2011). Die Volkswagen Werksfahrer bestimmten auch auf der zwölften und vorletzten Etappe der Rallye Dakar das Geschehen: Ein dreifacher Tagessieg, angeführt von Carlos Sainz (E) vor Giniel de Villiers (ZA) und Nasser Al-Attiyah (Q), bewiesen die Qualitäten des Volkswagen Race Touareg 3 und seiner Fahrercrews auf der längsten Prüfung eindrucksvoll. Alle drei belegen auch in der Gesamtwertung die ersten drei Plätze: Der Führende Nasser Al-Attiyah hat beste Chancen auf den Gesamtsieg vor de Villiers und Sainz.

    "Von außen sieht es viel einfacher aus, als es das in Wirklichkeit ist. Man könnte angesichts der Ergebnisse fast denken, bei der Rallye Dakar 2011 wäre nur Volkswagen dabei", betont Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. "In der Tat aber waren neben den vier Volkswagen noch sieben BMW, zwei Hummer, ein Mini sowie Fahrzeuge von Toyota, Mitsubishi und Nissan am Start. Die Dominanz ist klar zurückzuführen auf das beste Auto im Feld, den neuen Volkswagen Race Touareg 3. Er wird eingesetzt vom besten Team in diesem Sport und gefahren von den besten Fahrern und Copiloten. Sie haben ein Jahr lang darauf hingearbeitet, dieses Ziel zu erreichen. Danke an alle Mitarbeiter von Volkswagen Motorsport, ob zu Hause in Deutschland oder vor Ort in Südamerika. Ohne diese Mitarbeiter wäre ein solcher Erfolg nicht möglich gewesen."

    Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) sicherten sich auf dem Weg von San Juan nach Córdoba ihren sechsten Etappensieg – den elften von Volkswagen bei der "Dakar" 2011. Ihre Teamkollegen Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) folgten mit 2.43 Minuten Abstand, weitere 3.28 Minuten dahinter kamen Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) ins Ziel. Die beiden Gesamtführenden konnten es ruhig angehen lassen: Sie verfügen über 48.21 Minuten Vorsprung vor de Villiers. Carlos Sainz komplettiert das Volkswagen Trio an der Spitze der Rallye als Dritter. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) belegen weiterhin Gesamtrang sechs.

    Geprägt war die zwölfte von 13 Etappen von mehreren Führungswechseln und einer höchst anspruchsvollen Strecke mit vielen Richtungswechseln und Kuppen. Zunächst bestimmte Stéphane Peterhansel im X-raid-BMW das Tempo. Dann übernahm Giniel de Villiers die Spitze, die er ab Mitte der Etappe an Carlos Sainz verlor. Mit 555 Kilometern war die heutige Prüfung die längste der gesamten Rallye. Die Strecke war durch starken Regen stellenweise so stark aufgeweicht, dass die Verantwortlichen die Prüfung für die Autos zwischen den Streckenkilometern 294 und 341 neutralisieren mussten.

    Am Samstag steht noch die 826 Kilometer lange Schlussetappe auf dem Programm, wobei die eigentliche Wertungsprüfung lediglich 181 Kilometer beträgt. Beste Chancen auf seinen ersten Gesamtsieg bei der Rallye Dakar hat das Volkswagen Duo Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk.

    #300 – Carlos Sainz (E), 1. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung
    "Heute ging es uns darum, nach unserem Problemen während der letzten beiden Tage wieder in den Rhythmus zu finden. Wir hatten eine Menge Autos zu überholen. Glücklicherweise hielt sich der Staub in Grenzen und wir sind auf viel Mithilfe getroffen. Allein hinter einem der X-raid-BMW sind wir länger hängengeblieben. Als wir ihn überholt hatten, hatten wir einen Plattfuß und mussten ihn erneut passieren. Jetzt mit Stéphane Peterhansel mit 23 ‚Dakar‘-Etappensiegen gleichauf zu liegen, ist eine schöne Sache. Ich muss mich bei meinen Mechanikern bedanken, die mir ein perfektes Auto zur Verfügung gestellt haben."

    #302 – Nasser Al-Attiyah (Q), 3. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung
    "Heute die Konzentration zu wahren, war alles andere als einfach. Es war eine lange Wertungsprüfung, in der die Gedanken schon in die Zukunft abgeschweift sind. Wir haben aber dennoch schnell in den Rhythmus und in ein gutes Tempo gefunden, das möglichst wenig Risiko bedeutete. Morgen stehen noch einmal etwa 180 Kilometer Prüfung an. Ich hoffe, dass wir sie so komfortabel in Führung liegend genießen können und nicht nervös werden. Und wenn wir sie ohne Probleme beenden, hoffe ich, dass wir viel Grund zum Feiern haben. Bis dahin müssen wir unseren Job aber noch erledigen."

    #304 – Mark Miller (USA), 6. Platz Tages- / 6. Platz Gesamt-Wertung
    "Heute haben wir zu Beginn der Prüfung verabredungsgemäß auf Carlos gewartet, um hinter ihm zu bleiben. Das gehört zu unserer Rolle als Teamplayer und wir erfüllen sie gern. Leider sind wir unmittelbar danach an einer blöden Stelle steckengeblieben und haben weiter Zeit verloren. Die Etappe heute war lang und anstrengend. Ich freue mich jetzt auf das Finale morgen, das hoffentlich das für Volkswagen verdiente Ergebnis bringt. Es sieht sehr gut für das Team aus, jetzt müssen wir es nur noch zu Ende bringen. Wir werden alles dafür tun, dass uns das gelingt."

    #308 – Giniel de Villiers (ZA), 2. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung
    "Die ersten 220 Kilometer wollten heute partout nicht enden. Sie kamen mir unendlich lang und anstrengend vor. Es gab viel Schlamm und aufgeweichte Pisten, die alles abverlangt haben. Wir hatten uns heute vorgenommen, möglichst ohne Risiko die Prüfung zu absolvieren. Wir sind auf unseren Teamkollegen Nasser Al-Attiyah sowie auf Stéphane Peterhansel im X-raid-BMW aufgelaufen und haben uns dazu entschieden, ihnen bis ins Ziel zu folgen. Das hat den Job heute nicht einfacher gemacht, war aber die beste Entscheidung, um morgen das einzufahren, was wir im Sinn haben: den Dreifach-Sieg für Volkswagen. Aber die ‚Dakar‘ ist unerbittlich. Wir dürfen die verbleibenden 180 Kilometer nicht unterschätzen. Wir alle werden sie mit Respekt angehen."

    Zahl des Tages

    Das elektrische Leitungsnetz des Race Touareg 3 besteht in der Summe aus 2.543 Metern Kabel – würde man jede einzelne Ader der Länge nach hintereinander legen. Das entspricht einer Kolonne von etwa 600 längs aufgereihten Race Touareg 3.

    Wussten Sie, dass ...

    ... die sich der Tross der Rallye Dakar mit der Rückkehr nach Argentinien auf deutlich heißere Außentemperaturen einstellen muss? Auf der elften Etappe absolvierten Mark Miller/Ralph Pitchford und Carlos Sainz/Lucas Cruz die Reparatur der Aufhängung am Race Touareg 3 bei 54,9 Grad Celsius. Der im Luftfilterkasten des 310 PS starken "Dakar"-Prototyps bei Schatten gemessene Wert gibt die tatsächlich vorherrschende Hitze aber nicht korrekt wieder. Denn Schatten gab es bei der erfolgreichen Reparatur, die Sainz/Cruz im Rennen um einen Podestplatz hielt, weit und breit nicht.

    ... die Service-Crew von Volkswagen bei der "Dakar" etwa 7.000 Kilometer abspult, davon allein 588 heute zwischen San Juan und Córdoba? Für die Fahrten der "Blauen Engel" bei Tag und teils bei Nacht vertrauen die Mitarbeiter auf den Energy-Drink von Hauptsponsor Red Bull. Dem taurin- und koffeinhaltigen Getränk wurde in einer Studie der Universität Utrecht bescheinigt, beim Genuss auf langen Autobahnfahrten die Konzentration zu erhöhen und die Gefahr zu verringern, am Lenkrad einzuschlafen.

    ... neben Red Bull täglich allein während des Service im Volkswagen Biwak 450 Halbliter-Flaschen Getränke von den Mechanikern verbraucht werden? 250 Flaschen stilles Wasser sowie 200 Flaschen Softdrinks gleichen den Flüssigkeitshaushalt bei Temperaturen nah an der 40-Grad-Marke wieder aus. Nicht mitgerechnet sind dabei die Getränke, die auf der Fahrt von Biwak zu Biwak konsumiert werden.

    ... Volkswagen bei der Rallye Dakar vor Ort eine eigene Carbon-Werkstatt mit sich führt? Zur Ausbesserung von beschädigten Karosserie-Komponenten aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff – so die korrekte Bezeichnung – steht Mike Zentner täglich bereit. Ein Job mit Konjunktur: Die harten Etappen der 2011er-"Dakar" mit tiefen Löchern, steilen Dünenabfahrten und teils dicht an der Route stehender Vegetation fordern die Außenhaut der vier Race Touareg 3 häufig über die Belastungsgrenze hinaus.

    Und so geht's weiter …

    Samstag, 15. Januar: Der Schluss-Sprint in das ersehnte "Dakar"-Ziel in Buenos Aires führt ähnlich der Wertungsprüfungen einer Rallye-WM-Etappe über Schotterpisten. Die Bergregionen rund um Córdoba bieten die perfekte Kulisse für einen finalen Showdown. Im Januar 2010 lagen die Volkswagen Teamkollegen Carlos Sainz und Nasser Al-Attiyah im Ziel gerade 2.12 Minuten auseinander – der knappste "Dakar"-Zieleinlauf der Geschichte.

  • Wolfsburg (15. Januar 2011). Riesenjubel im Ziel der „Dakar“: Volkswagen hat zum dritten Mal in Folge die Rallye Dakar gewonnen. Neben Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) werden am Sonntag Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) sowie Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) auf dem Podium in Buenos Aires stehen. Mit dem neuen Race Touareg 3 gelang beim Wüstenklassiker in Argentinien und Chile der umjubelte Dreifachsieg vor Millionen begeisterter Zuschauer. Volkswagen ist damit der einzige Hersteller, der die Automobil-Kategorie des Wüstenklassikers bislang mit Diesel-Technologie für sich entschied – und ist auf dem südamerikanischen Kontinent dank TDI-Power weiterhin unbesiegt. Um den Sieg zu komplettieren, müssen alle drei Fahrzeuge noch am Sonntag um 12:00 Uhr Ortszeit in Buenos Aires über das Siegerpodest rollen.

    Drei Volkswagen "Dakar"-Sieger auf dem Podium


    Mit Nasser Al-Attiyah aus Katar und Timo Gottschalk aus Deutschland gelang bei der 33. Auflage des Motorsport-Marathons dem dritten Duo der "Dakar"-Erfolg mit Volkswagen. Dank überlegener und äußerst standfester Hightech made in Wolfsburg stehen die drei siegreichen Fahrer-Beifahrer-Paarungen der vergangenen drei Jahre gemeinsam als Erste, Zweite und Dritte auf dem Siegerpodest – Ausdruck eines ausgeglichenen und starken Fahrerkaders, der die "Dakar" 2011 von Beginn an dominierte.

    Allein 12 von 13 möglichen Etappensiegen schlagen für Volkswagen zu Buche. Carlos Sainz verwirklichte mit seinem Etappensieg auf dem Weg nach Buenos Aires eine persönliche Bestleistung: Mit nunmehr 24 Tageserfolgen übertrifft er im Feld der noch aktiven Fahrer die 23 Automobil-Tagessiege des Franzosen Stéphane Peterhansel. Von Beginn an führte eines der Volkswagen Gespanne die Rallye mit ihren extrem harten Wertungsprüfungen an. Die Herausforderungen: gewundene Schotterstraßen, weicher und tiefer Wüstensand in der unerbittlichen Atacama-Wüste, anspruchsvoll zu navigierende Passagen durch Labyrinth-artige Canyons und ausgewaschene Flussbetten sowie spektakuläre Wasserdurchfahrten. Die geschlossene Teamleistung von Volkswagen komplettierten Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) mit dem sechsten Rang. Alle vier gestarteten Race Touareg 3 beendeten die Rallye damit auf Spitzenpositionen und schrieben eine Erfolgsgeschichte extremer Zuverlässigkeit fort: Seit vier Jahren hat Volkswagen im Marathon-Rallyesport keinen technisch bedingten Ausfall zu verzeichnen.

    Die Drei – Säulen eines historischen Erfolgs


    Zuverlässige Technologie, perfektes Teamwork, starker Fahrerkader – mit dieser Erfolgsformel setzte Volkswagen bei der Rallye Dakar 2011 erneut Maßstäbe. Die TDI-Technologie, die in Millionen Volkswagen Serienautos für Effizienz und Zuverlässigkeit steht, revolutionierte den Marathon-Rallyesport. Dank kraftvoller und kompakter Bauweise ist sie auch bei der "Dakar" wegweisend. Mit der Präzision eines Uhrwerks spulten die vier 310 PS starken Race Touareg 3 die rund 9.600 Kilometer Gesamtdistanz ab – dabei stets bestens vorbereitet für den kommenden Rallye-Tag von einer eingespielten Mannschaft und von Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen taktisch bestens präpariert. Neben der Service-Crew vor Ort leisteten im Vorfeld die Mitarbeiter in Wolfsburg und Hannover sorgfältige Vorarbeit – unabdingbar für den "Dakar"-Erfolg. Die technologische Basis – seit Ende 2008 ungeschlagen – setzten Sainz/Cruz in sieben, Al-Attiyah/Gottschalk in vier und de Villiers/von Zitzewitz in einen Tagessieg um.

    Die Drei – neuer Race Touareg triumphiert auf Anhieb


    Seine "Dakar"-Premiere absolvierte der Race Touareg der dritten Generation mit 2,5-Liter-TDI-Motor und permanentem Allradantrieb von Beginn an erfolgreich. Die technologische Auslegung mit Reihen-5-Zylinder-Aggregat und Biturbo, das für kompakte Abmaße und geringeres Gesamtgewicht im Vergleich zur direkten Konkurrenz sorgt, erwies sich zum dritten Mal in Folge als bestes Gesamtpaket für Rallye-WM-ähnliche Strecken einerseits und extreme Dünenquerungen andererseits. Der TDI-Motor im Race Touareg 3 zählt zu den kraftvollsten und zugleich effizientesten Diesel-Antrieben im Motorsport.

    Auf extrem heißen Etappen – mit Außentemperaturen an der 60-Grad-Marke – zahlte sich das neue Kühlkonzept des Extremsportlers aus Wolfsburg aus. Dank verbesserter Luftführung und optimierter Wasserkühler trotzte der Race Touareg 3 vor allem in der Gluthitze der Atacama-Wüste Chiles und in den berüchtigten Dünen der Sierras Pampeanas rund um Fiambalá in Argentinien den Extrem-Bedingungen. Zuverlässigkeit einerseits, Schnelligkeit andererseits – auf jedem Terrain bewies Volkswagen bei der "Dakar" 2011 technische Kompetenz.

    Die Drei – Mehrfachsiege made in Wolfsburg


    Doppelsieg 2009, Dreifachsieg 2010, Dreifachsieg 2011 – Volkswagen setzt bei der Rallye Dakar eine unwiderstehliche Erfolgsserie fort. Seit dem Wechsel der Veranstaltung von Afrika nach Südamerika ist die Marke aus Wolfsburg tonangebend. Im Januar 2009 sicherten sich Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz den ersten "Dakar"-Sieg der Marke seit dem Beginn des Prototypen-Projekts im Jahr 2004, gefolgt von ihren Teamkollegen Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA). Es war der zweite Volkswagen Sieg bei der härtesten Prüfung im Motorsport, nachdem Freddy Kottulinsky/Gerd Löffelmann (S/D) 1980 mit einem seriennahen Volkswagen Iltis gewonnen hatten. Im Jahr 2010 ließen Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) mit dem knappsten Vorsprung der "Dakar"-Geschichte vor ihren Volkswagen Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) und Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) Mehrfachsieg Nummer zwei folgen. Nummer drei markiert nun die geglückte Revanche von Al-Attiyah/Gottschalk – jeweils mit Ausrufezeichen in der eigenen Vita.

    Nasser Al-Attiyah bekommt als erster Araber in der Geschichte des Wüstenklassikers die große "Dakar"-Trophäe überreicht. Der Katarer siegte in seinem sechsten "Dakar"-Einsatz, dem zweiten für Volkswagen, erstmals. Sein Navigator Timo Gottschalk ist erst der vierte Copilot, der den "Dakar"-Sieg nach Gerd Löffelmann, Andreas Schulz und Dirk von Zitzewitz nach Deutschland holt – eine Premiere für den im brandenburgischen Rheinsberg lebenden Ingenieur der Fahrzeugtechnik.

    Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
    "Der dritte ‚Dakar‘-Sieg für Volkswagen in Folge ist eine historische Leistung, die dank perfektem Teamwork, herausragender fahrerischer und navigatorischer Leistung und vor allem dank überlegener Technik zustande gekommen ist. Ich bin unglaublich stolz auf die gesamte Mannschaft, sowohl die Mitarbeiter, die zuhause diesen Sieg möglich gemacht haben, als auch die Mannschaft mit ihrem übermenschlichem Einsatz vor Ort. Es war die mit Abstand härteste ‚Dakar‘, die wir je bestritten haben, und auch die wohl am besten organisierte. Mein Kompliment geht deshalb auch an den Veranstalter A.S.O. Ich denke, wir haben bewiesen, dass der Race Touareg 3 das derzeit zuverlässigste und stärkste Marathon-Rallye-Fahrzeug der Welt ist. Das ist das Ergebnis harter Arbeit über Jahre. Glückwunsch an Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk, die überragende Arbeit geleistet haben, und natürlich auch an die anderen Volkswagen Paarungen, die diesen Dreifachsieg möglich gemacht haben."

    #302 – Nasser Al-Attiyah (Q), 2. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung
    "Mein erster ‚Dakar‘-Sieg. Ich bin überglücklich, als erster Araber die härteste Wüstenrallye der Welt gewonnen zu haben. Diese Gefühle sind unglaublich schwer in Worte zu fassen. Dank des besten Marathon-Rallyeautos der Welt und der besten Mannschaft in diesem Sport habe ich mein großes Ziel erreicht. Ich freue mich für die gesamte Truppe, die drei Wochen lang rund um die Uhr für den Erfolg geschuftet hat. Ich habe mit Timo Gottschalk einen herausragenden Beifahrer an meiner Seite, der einen immens großen Anteil am Sieg hat. Heute wird richtig gefeiert."

    #302 – Timo Gottschalk (D), Beifahrer
    "‚Dakar-Sieg‘ – ich kann es noch kaum glauben. Schon in den letzten Tagen hatten wir uns einen komfortablen Vorsprung erarbeitet und es sah in den vergangenen Etappen richtig gut für uns aus. Und doch hat sich jeder Gedanke an den Sieg verboten, denn bis zum Schluss kann bei dieser Rallye stets alles passieren. Ich bin stolz und glücklich über den Sieg. Es war die bislang härteste ‚Dakar‘, die ich absolviert habe. Wir sind jetzt zwei Wochen an unsere körperlichen Grenzen gegangen. Der Veranstalter hat seine Versprechungen, die härteste Rallye Dakar aller Zeiten austragen zu wollen, wahr gemacht. Genau diese gewonnen zu haben, ist ein unglaublich schönes Gefühl."

    #308 – Giniel de Villiers (ZA), 4. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung
    "Die Rallye Dakar ist ein extrem langes Rennen, in dem viel passieren kann. Wir haben von Beginn an versucht, zurückhaltend und taktisch zu fahren. Denn nur wenn man das Ziel erreicht, hat man auch die Chance auf ein gutes Ergebnis. Diese Einstellung hat uns auf den zweiten Gesamtrang gebracht und ich freue mich sehr über das Ergebnis. Ein Podiumsplatz bei der Rallye Dakar ist immer etwas Besonderes. Darauf können wir persönlich stolz sein. Und das Team kann stolz sein, die Plätze eins, zwei und drei ermöglicht zu haben."

    #308 – Dirk von Zitzewitz (D), Beifahrer
    "Eine unglaublich anstrengende ‚Dakar‘, denn die Tage waren extrem lang. Morgens musste man früh raus, erst am späten Nachmittag haben wir das Biwak erreicht. Es gab viele Roadbook-Änderungen, die uns Beifahrern auch für die Nacht viel Arbeit beschert haben. Auch körperlich waren die Etappen fordernd. In der Atacama-Wüste hätte die Navigation ruhig etwas anspruchsvoller ausfallen können, dafür war sie in Argentinien so, wie es sich für eine ‚Dakar‘ gehört. Mein Highlight war die Fiambalá-Etappe, die wir durch fehlerfreie Navigation mit Abstand gewonnen haben. Alles in allem eine positive Rallye Dakar für mich – vor allem, weil sie mit dem zweiten Gesamtrang belohnt wurde."

    #300 – Carlos Sainz (E), 1. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung
    "Alles in allem bin ich mit der Rallye Dakar 2011 mehr als zufrieden. Ich denke, dass mein Beifahrer Lucas Cruz und ich einen guten Job gemacht haben und deshalb zu Recht lange mit um den Sieg gekämpft zu haben. Leider haben uns zwei schlechte Tage und eigene Fehler die Chance auf den Gesamtsieg zunichte gemacht. Aber so ist die Rallye Dakar: Man muss immer auf der Hut sein. Ich freue mich für das gesamte Team von Volkswagen, das sich diesen Dreifachsieg verdient hat und bin froh, etwas dazu beigetragen zu haben. Wir alle haben uns diesen Erfolg hart erarbeitet."

    #300 – Lucas Cruz (E), Beifahrer
    "Das war die mit Abstand anspruchsvollste ‚Dakar‘, die ich je absolviert habe. Sie hatte für einen Navigator viele knifflige Situationen parat, die es mit Umsicht zu lösen galt. Es gab viele Dünenpassagen mit weichem Sand, die im Cockpit gerade für den Fahrer extrem viel Arbeit bedeutet haben. Dazu kamen Rallye-WM-ähnliche Abschnitte mit Sprungkuppen und extreme Hitze. Die Rallye war sehr abwechslungsreich. Doch der Race Touareg 3 ist das perfekte Auto für solche Bedingungen. Sportlich gesehen mussten wir uns zwar erstmals, seitdem Carlos Sainz und ich gemeinsam fahren, geschlagen geben. Ich denke aber dennoch, dass wir gute Arbeit geleistet haben. Nur das nötige Glück hat gefehlt."

    #304 – Mark Miller (USA), 5. Platz Tages- / 6. Platz Gesamt-Wertung
    "Diese ‚Dakar‘ war eine sehr schöne Ausgabe, mit vielen interessanten Wertungsprüfungen, die alles von Mensch und Material gefordert haben. Leider haben wir gleich auf der zweiten Etappe so viel Zeit verloren, dass wir aus dem Kampf um den Gesamtsieg heraus waren. Unsere Rolle war es dann, unseren Teamkollegen zu helfen. Und wir haben sie gern erfüllt. Man arbeitet ein ganzes Jahr als Mannschaft für den Erfolg, dann ist es selbstverständlich, dass man sich gegenseitig unterstützt, um die Ziele zu erreichen. Genau das haben wir auf der elften Etappe mit Tatkraft gemacht, um Carlos Sainz weiter einen Podestplatz zu ermöglichen."

    #304 – Ralph Pitchford (ZA), Beifahrer
    "Es gab in diesem Jahr bei der Rallye Dakar viele harte Wertungsprüfungen, die durch faszinierende Landschaften geführt haben. Mark und ich hatten wirkliche Highlight-Etappen, die wir sehr genossen haben. Leider haben wir gleich zu Beginn unsere Chance auf den Gesamtsieg eingebüßt. Dennoch freue ich mich für das gesamte Team, dass es wieder ein Dreifachsieg geworden ist. Ich denke, er ist mehr als verdient. Jetzt, nach der letzten Etappe und nachdem die ganze Anspannung von uns abgefallen ist, werden wir richtig gemeinsam feiern. Es war toll, mit diesem Team zusammenzuarbeiten. Den Spaß und die Entspannung, die jetzt kommt, haben wir uns alle verdient."

    Zahl des Tages

    "Dakar"-Sieger Timo Gottschalk hat bei der 33. Auflage des Wüstenklassikers während der Roadbook-Vorbereitung etwa 120 Meter Markierungen mit Filzstiften gezogen. Zur besseren Lesbarkeit der Wegbeschreibung im Rallyetempo verwendet der Deutsche dabei fünf verschiedene Leuchtfarben.

    Endstand nach Etappe 13, Córdoba (RA)–Buenos Aires (RA); 181/826 km WP 13/Gesamt

    Pos. Team Fahrzeug Etappe 13 Gesamtzeit

    1. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D); Volkswagen Race Touareg 3; 1:16.46 Std. (2.); 45:16.16 Std.

    2. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D); Volkswagen Race Touareg 3; 1:18.06 Std. (4.) + 49.41 Min.

    3. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E); Volkswagen Race Touareg 3; 1:16.08 Std. (1.) + 1:20.38 Std.

    4. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F); BMW X3 CC; 1:19.05 Std. (6.) + 1:43.48 Std.

    5. Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin (PL/B); BMW X3 CC; 1:17.33 Std. (3.) + 4:11.21 Std.

    6. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA); Volkswagen Race Touareg 3; 1:18.10 Std. (5.) + 4:54.42 Std.

    7. Ricardo Leal dos Santos/Paulo Fiuza (P/P); BMW X3 CC; 1:27.16 Std. (11.) + 6:50.07 Std.

    8. Christian Lavieille/Jean-Michel Polato (F/F); Nissan Proto; 1:25.07 Std. (10.) + 7:57.18 Std.

    9. Guilherme Spinelli/Youssef Haddad (BR/BR); Mitsubishi Racing Lancer; 1:20.06 Std. (7.) + 8:23.37 Std.

    10. Matthias Kahle/Thomas Schünemann (D/D); Buggy SMG; 1:28.02 Std. (12.) + 15:11.56 Std.


  • [...] Und ein großes Dankeschön an Stephan aka Sittingbull, der uns immer mit den neuesten Meldungen auf dem Laufenden gehalten hat :top: [...]

    Dem kann ich mich nur anschließen.:guru: :guru:

    PS: Die öffendlichen Medien sollten sich mal ein Beispiel daran nehmen.
    Manchmal hatte mann das Gefühl, die Ralley Dakar 2011 findet gar nicht statt.... :confused:
    .

  • Wolfsburg (16. Januar 2011). Riesenjubel in Buenos Aires: nach 9.600 Kilometern, 13 Etappen und extremen Strapazen wurden die Volkswagen-Piloten Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk als „Dakar“-Sieger 2011 auf dem Podium in der argentinischen Hauptstadt gefeiert. Für das Duo aus Katar und Neuruppin ist es der erste Sieg bei der härtesten Rallye der Welt. Das Volkswagen Team feierte seinen dritten Sieg hintereinander nach 2009 (Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz) und 2010 (Carlos Sainz/Lucas Cruz).

    Für die beiden Gewinner war es der größte sportliche Erfolg ihrer Karrieren. In Katar wurde der Sieg mit lauten Hupkonzerten gefeiert. Unter den ersten Gratulanten war der Emir des Wüstenstaates, Hamid bin Chalifa Al Thani, der seinem prominentesten Sportler bereits auf den letzten Metern zum Ziel per Telefon gratulierte.