Unglaublich: Regierung erwägt Echtzeitüberwachung der Stoppschilder

  • Nachschlag:

    Als wir also Arcor / Vodafone den Vertrag unterzeichnet hatte, ging es darum, dass wir bei einem Aufruf einer Zieladresse von einem vermeintlichen Server diese Anfrage auf das Stoppschildumleiten und dem BKA anonymisierte Daten überreichen.

    Gestern dann die Info, das BKA wünscht eine Echtzeitüberwachung und Übertragung aller Daten, auch der Personen bezogenen Informationen.

    Und zudem ist noch nicht einmal das Gesetzt dazu verabschiedet. Das wird jetzt wohl noch schnell durch den Bundestag gewinkt.

    lg
    Eric

    ps. Es kann sein, dass ich Projekt Leiter bei Arcor / Vodafone für dieses Projekt werde. Also ich werde euch auf dem Laufenden halten.

  • ...Und mal ehrlich wäre es nicht noch effektiver auch gleich die Seiten zu scannen und nach dem Wort Kinderpornografie zu indizieren oder die Suchmaschinen damit bemühen....


    Super Idee, da werden die IT Spezies der Regierung sicher auch selber drauf kommen – und ruckzuck stehen wir alle mit auf der schwarzen Liste, könnte ja sein, dass unter dem Deckmantel eines Autoforums ganz andere Sachen gehandelt werden.

    Gruß,

    Frank

  • Hallo Frank,

    ja das ist ja mal ein guter Beweis wie schnell die Suchmaschinen unsere Beiträge hier indizieren und aufnehmen. Unglaublich wie schnell das geht. :eek:

    Ich bin sehr gespannt wie sich das weiterhin entwickeln wird und ob es irgendwann jemand geben wird der sich mit dem Thema Freiheit in Deutschland etwas populistischer befassen wird.

    Unser Bundesdatenschutzbeauftragter hat seinen Jahresbericht ja bereits abgegeben und darin ist unsere Bundesregierung nicht sehr gut weggekommen. Zudem ist es seltsam zu sehen, dass Gesetzte zum Datenschutz sehr lange brauchen und viele Runde drehen bis sie verabschiedet werden und Initiativen der Regierung in wenigen Wochen durch gewunken werden. Für mich ein klares Zeichen das es sich dabei um sehr gute Lobby Arbeiten handelt. Fragt sich nur von wem.

    lg
    Eric

  • Ich finde es unglaublich und beschämend, wie jemand etwas gegen Maßnahmen gegen Kinderpornografie haben kann ... wobei ich schon das Wort Kinderpornografie für zu verharmlosend halte.
    Es geht hier um Kindesmissbrauch ... Kindesvergewaltigung .... bis hin zum Kindesmord

    Und dass soll die Gesellschaft in Kauf nehmen, nur weil einige nicht ihre IP bei "Besuchen auf solchen Seiten" speichern lassen wollen ...
    Ich bin froh in einer Gesellschaft zu leben, die dagegen vorgeht. Das kann mir bei Pädophilen gar nicht weit genug gehen
    Der Zeitgeist hat schon viele Werte über Bord geworfen ... die Kinder sollten aber unser höchstes Gut sein.


    Das Internet ist doch kein rechtsfreier Raum ... IP-Speicherungen, Überprüfungen und Abgleich im gleichen Ermittlungszusammenhang z.b. mit Kreditkartenzahlungen im Bereich Kinderpornografie halte ich für völlig selbstverständlich.

    LG
    james

    Du verstehst es nicht: in dem GOLEM Artikel wird dargestellt, wie der Großteil der Server SOFORT abgestellt werden kann. Rechtlich einwandfrei und ohne die Verwendung der Sperrlisten. Aber unsere Regierung will das nicht. Dort will man die Sperrlisten.

    Jetzt erklär mir das bitte mal!

    Gruß, Dirk


  • Lasst uns diese Straftäter mit allen Mitteln aufspüren und gleichzeitig die Grenzen für die Kontrolleure setzen und auch kontrollieren, dann dürften alle Sorgen der unbescholtenen Internetnutzer sich in Luft auflösen.

    Das eben tun diese Sperrlisten nicht. Wie schon beschrieben: Die Standorte der Sevrer sind größtenteils bekannt - dort wo sie stehen ist KP ebenso eine Straftat, wie hier. Man könnte sie also sofort abschalten und das Problem wäre gelöst. Man will aber dennoch Sperrlisten. Wieso eigentlich noch?

    Der Skandal ist doch, daß die Server nicht abgeschaltet werden. Da bekleckert sich unsere Regierung und die Regierungen aller beteiligten Länder nun wirklich nicht mit Ruhm (wie ebenso im GOLEM Artikel beschrieben).

    Also nochmals meine Bedenken und mein Hinweis auf eine verquere Logik:

    - Die IP Adressen sind bekannt, sonst gäbe es ja die Sperrlisten nicht.
    - also müssen auch die physischen Standorte der dazugehörigen Server bekannt sein
    - Warum also wird der ganze Kram nicht sofort abgeschaltet?

    Gruß, Dirk


  • - Die IP Adressen sind bekannt, sonst gäbe es ja die Sperrlisten nicht.
    - also müssen auch die physischen Standorte der dazugehörigen Server bekannt sein
    - Warum also wird der ganze Kram nicht sofort abgeschaltet?

    Gruß, Dirk

    Tja, ist schon interessant.....

    vielleicht jagt man lieber Steuersünder über die Aufhebung des Bankgeheimnisses ... :(

  • I.d.R. kann über den Provider schon die Verweilzeit auf den entsprechenden Servern ermittelt werden, welche Kinderpornografie enthalten. Landet man ausversehen auf einer solchen Seite und klickt sich sofort raus, wird man auch kaum Bekanntschaft mit den Ermittlungsbehörden machen. Stellt sich allerdings eine Neugier ein, so muss man zurecht mit eines Tages mit Besuch durch die entsprechenden Behörden rechnen.
    Nur sollte man, wenn man wirklich auf einer solchen Seite landet soviel Courage besitzen, und die Seite melden. Immerhin ist die ja auf dem Rechner hinterlegt und kann jederzeit über den Verlauf rausgeholt werden. Wegschauen und akzeptieren bedeutet sich ebenfalls schuldig machen!

    Gruß Sven

  • Warum man diese Server nicht einfach abschaltet? Indem der Standort bekannt ist, ist auch auch bekannt, dass sie sich vielmals in Ländern mit fragwürdigen Rechtsauffassungen befinden. Dann ist es gar nicht so einfach sich durch den Dschungel der fremden Gesetze zu kämpfen. Wird etwas erreicht, ist der Server schnell abgeschaltet. Noch schneller haben die "Macher" solcher Seiten bereits einen neuen errichtet. Nun stellt sich die Frage: Ist es nicht besser zu wissen wo man nach den Perversen sucht?

    Und noch eins darf man nicht aus den Augen verlieren: Es ist leicht für eine Regierung Maßnahmen wie diese Überwachung der Stoppschilder einzuführen. Sie sind vor allem eines, nämlich medienwirksam. Man kann sich präsentieren, kann so tun als ob, denn bald stehen die Wahlen vor der Tür. Da ist sich beinah kein Politiker zu schade, auf den Wiesen von Kinderpornografie und Kindesmisshandlnung zu grasen. Da man derzeit Steuererleichterungen kaum glaubhaft verkaufen kann, muss eben was anderes her. Die Ernsthaftigkeit welche dahinter steckt ist von Hr. Schäubel bis Frau Merkel kaum erkennbar.
    Am besten ist es daran zu erkennen, dass die Gesetze und Strafen sich immer noch im Bereich von Kavaliersdelikten befinden...
    Traurig aber wahr und keine Besserung in Sicht

  • Die ganze Zeit frage ich mich schon, wieso es überhaupt strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann, sich ein Stoppschild anzuschauen.

    Entweder installiere ich die Stoppschilder und gut is‘ (wer glaubt, dass dadurch KP Einhalt geboten wird kann sich beim Weihnachtsmann einen neuen Computer wünschen) oder man lässt den Zugang auf die entsprechenden Seiten offen und stellt den Aufruf solcher Seiten unter Strafe (falls das nicht ohnehin schon der Fall ist?). Dann nämlich kann jemand, der mutwillig auf eine solche Seite gelockt wird, auch schnell wieder wegklicken (Verweilzeiten sind einfach zu erfassen) während Dauergäste entsprechend verfolgt werden können.

    Natürlich müsste dann trotzdem eine Echtzeit- Überwachung stattfinden, das wäre dann ähnlich wie in einer Bank, man wird die ganze Zeit gefilmt / überwacht aber nur wenn was passiert (Überfall bzw. hier bei langen Verweilzeiten) wird der Kram ausgewertet.

    Die Aufrufe einer an sich harmlosen Stoppschid- Seite zu verfolgen halte ich für bedenklich.

    Gruß

    Frank

  • Hallo,

    wenn ich meinen Computer starte und ins Internet möchte, habe ich die Auswahl aus 4 ! WLan-Verbindungen (aber nur eine ist meine und das ist die einzige, die verschlüsselt ist; die restlichen sind die der Nachbarn). Wer also so abartig veranlagt ist, wird sicher die Möglichkeit finden, über einen anderen Anschluß ins Netz zu gehen.
    Da wird dann schnell ein unschuldiger unter Verdacht geraten. Kann mir zum Glück nicht passieren.

  • Hallo,

    wenn ich meinen Computer starte und ins Internet möchte, habe ich die Auswahl aus 4 ! WLan-Verbindungen (aber nur eine ist meine und das ist die einzige, die verschlüsselt ist; die restlichen sind die der Nachbarn). Wer also so abartig veranlagt ist, wird sicher die Möglichkeit finden, über einen anderen Anschluß ins Netz zu gehen.
    Da wird dann schnell ein unschuldiger unter Verdacht geraten. Kann mir zum Glück nicht passieren.

    Hallo,

    dann hoffe ich, daß Du über WPA2 ins Netz gehst. Ansonsten schau mal aus dem Fenster ob nicht vielleicht ein unauffälliges Auto nicht schon seit mehreren Stunden vor dem Haus parkt. Aber Spaß beiseite. Was Deine Nachbarn machen ist fahrlässig. Der Bekannte eines Kunden ist Polizist und hatte genau so einen Fall mal bei einer Arztpraxis. Die hatten auch ein offenes WLan über das ein solcher Perversling sich Sachen gezogen hat. Man konnte dort aber glaubhaft widerlegen, daß ein Angehöriger der Arztpraxis beteiligt war.

    Wenn ich mit dem PDA durch unserer kleine Kreisstadt laufe habe ich übrigens auch ruckzuck ein offenes WLan.

    Gruß, Dirk

  • Wenn du einen offenen Access Moint betribst bist du mit in der Haftung. Dabei ist es egal ob WEP oder WPA oder WPA2. Denn das hacken von einem WEP Key ist in Deutschland unter Strafandrohung untersagt und kriminell.

    Ich kann nur zur eigenen gewährleistung der Sicherheit seiner eigenen Daten und Netzwerke eine gute WAP2 Encryption über WLAN zu verwenden.

    Das ist einer der Gründe wieso alle Geräte welche ich seit Jahren entwickel und die bei Arcor oder seit neustem bei Vodafone zum Einsatz kommen per Default WLAN WP2 Encrypten sind.

    lg
    Eric

  • Warum man diese Server nicht einfach abschaltet? Indem der Standort bekannt ist, ist auch auch bekannt, dass sie sich vielmals in Ländern mit fragwürdigen Rechtsauffassungen befinden. Dann ist es gar nicht so einfach sich durch den Dschungel der fremden Gesetze zu kämpfen. Wird etwas erreicht, ist der Server schnell abgeschaltet. Noch schneller haben die "Macher" solcher Seiten bereits einen neuen errichtet. Nun stellt sich die Frage: Ist es nicht besser zu wissen wo man nach den Perversen sucht?

    Das ist nur teilweise richtig.

    Es mag sein, daß sich die Server hinter Domains von Tuvalu etc. verstecken. Faktisch ist es aber so, daß diese Rechner doch meist in den USA gehostet(d) werden. So war es ja neulich so, daß ein Rechenzentrum in den US abgeschaltet wurde und schlagartig 75% des weltweiten SPAMs verschwand. Ich habe sogar Kundenanrufe bekommen, wo ich gefragt wurde, ob Ihr EMail Account nicht mehr funktionieren würde.

    Scherzhaft gefragt: Du glaubst nicht wirklich, daß die Masse der .tv Domains alle auf Rechnern in Tuvalu gehostet(d) sind?

    Als Alternativen kämen hier noch China und Russland in Frage. Aber auch da glaube ich irgendwie nicht ans Hosting dort.

    Gruß, Dirk

  • anstelle der der Domains im DNS zu manipulieren und die User auf ein Stoppschild zu führen, wäre es viel Leichter am DE-CIX bzw. dem Netzrand der einzelnen Provider /Carrier die IP Listen über die Access Listen in den Core Routern zu sperren. Dann kommt der Kontent erst gar nicht ins Land.
    Das BKA kann die Geheimen Listen auch nur einmal einsetzten und das am DE-CIX. So muss jeder Carrier / Provider der davon betroffen ist die Liste in die Finger bekommen. Das geht nicht lange gut. Wenn die einmal ins Netz kommt, wissen alle Pedofilen sofort wo sich noch mehr Kontent finden können. Immerhin sind dort weit über 9000 IPs drin. Und das diese Liste ins ihren Weg ins Netz finden ist so sicher wie das AMEN in der Kirche.

    lg
    Eric

  • Anbei ein Artikel der FAZ, der sich mit dem Stoppschildplänen der Regierung kritisch auseinandert setzt.

    FAZ

    Was mich an der ganzen Sache seit Tagen ziemlich ärgert, ist das Verhalten unserer Familienministerin Ursula von der Leyen zu diesem Thema. Sie verkauft dieses Stoppschild als Meilenstein, aber es kann keinen einzigen Missbrauch von Kindern verhindern. Ich bezweifle, dass durch dieses Stoppschild, der Konsum von solchem Material nennenswert gedrosselt wird, bezweifelt doch im Grunde jeder, auch die Provider. Die Fünf machen aber mit, weil keiner in den Verdacht geraten will, er dulde dies oder sei untätig.

    Durch die Einführung eines Stoppschildes werden keine Verbrechen verhindert, sondern aus meiner Sicht zeigt dieses Schild nur zum Teil die Untätigkeit der Regierung mit diesem Thema. Hätte von der Leyen etwas Wirksames dagegen unternehmen wollen, hätte sie sich z.B. über Strafverschärfung bei Besitz oder Verbreitung von Material stark machen können.

    Gruß, André

  • Hallo,

    dann hoffe ich, daß Du über WPA2 ins Netz gehst. Ansonsten schau mal aus dem Fenster ob nicht vielleicht ein unauffälliges Auto nicht schon seit mehreren Stunden vor dem Haus parkt. ...
    Gruß, Dirk



    Hallo Dirk,

    ich gebe zu, keine Ahnung von Computer-Hardware zu haben. Ist denn meine Fritzbox mit einem elend langen Verschlüsselungscode nicht sicher? Selbst, wenn es möglich ist, den Schlüssel zu knacken --> den Aufwand betreiben, wo doch so viele Wlan-Verbindungen offen sind ? Ist doch viel einfacher.

  • Hallo Dirk,

    ich gebe zu, keine Ahnung von Computer-Hardware zu haben. Ist denn meine Fritzbox mit einem elend langen Verschlüsselungscode nicht sicher? Selbst, wenn es möglich ist, den Schlüssel zu knacken --> den Aufwand betreiben, wo doch so viele Wlan-Verbindungen offen sind ? Ist doch viel einfacher.

    Hallo,

    @1. Nicht die Länge, sondern das Verfahren ist maßgeblich
    @2. Siehe mein Beispiel: Offene WLans sind viel einfacher (zu finden).

    Gruß, Dirk