Bis in den Dezember hinein hat die 6. Große Strafkammer des Landgerichts Termine für einen Prozess gegen sechs Männer vorgesehen, bei dem es um Diebstahl, Schmuggel und Verkauf von Luxuskarossen meist nach Osteuropa geht. Schärfste Sicherheitsvorkehrungen sind für den bisher auf 55 Verhandlungstage angesetzten Prozess angeordnet.
Die aus Russland, der Ukraine und Estland stammenden Männer sollen in unterschiedlicher Tatbeteiligung rund 30 Luxusautos etwa von BMW, Audi, Mercedes und Porsche in GUS-Staaten verschoben haben. Der Schaden liegt laut Anklage bei rund einer Million Euro.
Unter anderem durch Telefonüberwachung waren die Ermittler der Bande auf die Spur gekommen. Bei Razzien in Köln, Bergheim, Gummersbach und Mönchengladbach entdeckte die Polizei weit über 200 gestohlene Blanko-Fahrzeugpapiere, mit denen die Diebe den Fahrzeugen neue Identitäten verschaffen wollten. In Köln brachen die Täter in ein Autohaus in Raderberg ein und stahlen zwei VW-Touareg im Wert von je 68 000 Euro. In anderen Fällen brachten die Täter bei Einbrüchen Autoschlüssel an sich und brausten mit den Autos davon.
Einige der Luxuskarossen wurden sogar auf dem Parkplatz des Straßenverkehrsamtes in Bochum an nichts ahnende Käufer weiterverkauft. Jahrelang ermittelte die Ermittlungsgruppe „Zelda“ gegen die Schieberbande und erlangte genaue Einblicke in die Vorgehensweise der Berufskriminellen. Teilweise gründeten die Bandenmitglieder Firmen und schlossen Leasingverträge für Luxusautos bei diversen Autohäusern ab, ohne auch nur eine Rate zu zahlen. Gegen zwei Bandenmitglieder ist auch Anklage wegen Geiselnahme erhoben worden, weil sie an der Entführung eines Mannes aus Bochum nach Köln beteiligt gewesen sein sollen. (huh)
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