BMW USA tourt auch dieses Jahr wieder mit dem BMW Ultimate Drive durch die USA, als Partner von Susan G. Komen for the Cure (Kampf dem Brustkrebs) stellt BMW eine Flotte von Fahrzeugen zur Verfügung und für jede gefahrene Testmeile spendet BMW $1 an Susan G. Komen.
Heute war Station in Austin und ich war um 9:00 bei der örtlichen BMW Niederlassung. Eigentlich wollte ich den X6 fahren, der stand aber nur im Showroom und nicht für Testfahrten zur Verfügung. Ausgedehnte Testfahrten waren sowieso nicht möglich, eine mehr oder weniger festgelegte Strecke von knapp 20km galt es zu absolvieren.
X5 4.8i: ich mag das BMW Cockpit nicht, sehr steril und viel nacktes Metall(dekor) zwischen den Schaltern. Das Lenkrad gefällt mir aber, wesentlich kleiner als beim Touareg und in Verbindung mit dem Fahrwerk (keine Ahnung, ob das ein spezielles Sportfahrwerk war) eine recht sportliche Angelegenheit, trotzdem kam mir das Auto nicht sportlicher vor als mein V8 Touareg mit Luftfahrwerk. Vom Motor war ich sogar einigermaßen enttäuscht, da geht mein V8 besser (wenn auch ein bisschen lauter). Toll ist das große Panorama- Glasschiebedach, das hätte ich auch gerne im T statt der Luke, die es in gleicher Größe auch im Polo gibt.
Viel Zeit mit dem iDrive zu spielen hatte ich nicht, die Bedienung ist aber nicht gerade intuitiv. Warum muss ich, um in einer Liste nach unten oder oben zu scrollen, den Gnubbel drehen? Nach unten/oben drücken hätte ich eher erwartet. Der Monitor in der Mittelkonsole ist recht groß, aber wirkt auf mich sehr unaufgeräumt, ich hatte immer da Gefühl, als wäre ich noch in irgendwelchen Setup- Menüs (vielleicht war ich das ja auch) anstatt in einem ‚Anzeigemenü‘.
Fazit: vor dem X5 muss sich der Touareg sicherlich nicht verstecken.
650i Coupe: Innen sieht er ja genauso aus wie der X5, allerdings hatte mein Testwagen noch Schaltwippen am Lenkrad. Nette Spielerei, mehr aber auch nicht. Wie beim T auch kann man jederzeit die Automatikfunktion ‚überschreiben‘ und nach ein paar Sekunden schaltet die Elektronik wieder auf ‚D‘ um – allerdings kann ich das per Kickdown auch und schneller als mit diesen Wippen.
Der Motor ist – glaube ich – der gleiche wie im X5, macht im 650i aber mehr Spaß. Ist ja auch nicht weiter verwunderlich, der 650i ist vermutlich leichter, hat ‚nur‘ Heckantrieb und einen tieferen Schwerpunkt.
Eine absolut tolle Funktion beim 650i war das Headup- Display. Im unteren Bereich der Scheibe wird die aktuelle Geschwindigkeit eingeblendet, stört überhaupt nicht und macht den Blick auf den Tacho überflüssig. Leider hatten die Testautos keine Navi-DVD an Bord, sonst hätte ich auch die Navi- Anzeigen im Headup- Display mal testen können.
Ein großes Glasdach hatte der 650i auch, aber geht das denn gar nicht auf? Ich habe jedenfalls an dem Schalter rumgewürgt, aber nur die Sonnenblende nach Hinten fahren können.
Fazit: Nettes Auto aber ohne einen praktischen Nutzwert für mich. Für einen Sportler zu groß/schwer, für ein Auto zum täglichen Gebrauch zu klein und zu wenig Stauraum. Und wie soll ich damit ins Gelände ?
Z4 Cabrio: Keine Ahnung, obs der 3.0i oder si war, auf jeden Fall hatte er ein manuelles 6Gang Getriebe. Man, war ich stolz auf mich, dass ich nach knapp 3 Jahren ausschließlich Automatik noch ein Schaltgetriebe fahren kann, jedenfalls nachdem ich nach 5 Minuten den Rückwärtsgang reinbekommen habe. Von innen gefällt mir der Z4 noch weniger als die beiden anderen, es gibt noch mehr nacktes Metall und die paar Schalter mit ihren grünen Kontrollleuchten wirken billig. iDrive hatte der Z4 nicht, das macht die Bedienung des Radios aber auch nicht besser, vielleicht bin ich ja zu lange schon VW gefahren, aber intuitiv ist bei BMW grad mal gar nix zu bedienen.
Sehr nett beim Z4 ist eine Berganfahrhilfe, Gang rein, Kupplung treten und das Auto rollt nicht zurück. Macht den Umstieg von Automatik auf Handschalter etwas einfacher.
Der Z4 ist zwar recht klein, bietet aber innen – auf dem Fahrersitz – jede Menge Platz, ich habe mich jedenfalls auch mit fast 1,90m Körperlänge sehr wohl gefühlt. Cabrio ist schon was feines, da ich aber in den letzen Monaten fast ausschließlich mit dem Motorrad unterwegs bin, ist Fahren mit ‚oben ohne‘ nicht mehr so aufregend, wie es noch vor ein paar Jahren für mich war.
Der 6Zylindermotor gepaart mit dem 6Gang-Getriebe macht richtig Spaß, auch der Sound ist ganz prima, mit ohne Dach bekommt man das auch selber schön mit. Nicht laut oder störend, aber auch nicht komplett geschalldämpft. Genau richtig.
Fazit: Ein Spaßauto, ohne Frage. Ich würde einen nehmen (und auf die Offroad-Fähigkeiten verzichten), allerdings habe ich mehr Sport & Cabriofeeling und einen fast gleich hohen Nutzwert mit dem Motorrad.
Für den M3 und den Alpina B7 gab es lange Wartelisten und einen ordinären 3er oder 5er wollte ich dann nicht mehr testen…
Ich bin dann direkt aus dem Z4 auf meine R1200GS umgestiegen, das war vielleicht ein komisches Gefühl. Im Z4 sitzt man nur wenige Zentimeter über dem Asphalt und auf der GS sitze ich höher als im Touareg XTra-Level…
Gruß,
Frank