Nachdem ich im letzen Jahr keine Zeit für einen längeren Road Trip hatte und es dieses Jahr auch eher schlecht aussieht, jedenfalls was eine Urlaubsreise mit dem Touareg angeht, haben wir an diesem Wochenende wenigstens mal einen ‚Kurztrip’ in die Gegend des Big Bend Nationalpark gemacht. 1976km sind es dann insgesamt geworden.

Zuerst einmal ein bisschen Geographie- Nachhilfe: Der Big Bend Park liegt ganz im Westen Texas’und heißt so weil der Rio Grande ihn in einer großen Schleife nach Süden (Mexico) umschließt.
Anders als bei früheren Besuchen wollten wir diesmal nicht über die Interstate I-10 fahren sondern über die US 90, von Del Rio aus immer Richtung Westen.

Erste Etappe war aber Fredericksburg im Hill Country, eine von Deutschen besiedelte Gegend. Fredericksburg ist dabei Touristenzentrum und am Wochenende ist die Hölle los, an einem Donnerstagmorgen um kurz vor 8 ist es aber eher ruhig. In der ‚deutschen’ Bäckerei (2. Bild) haben wir uns dann mit Reiseproviant eingedeckt.

Knapp 30km weiter, in Kerrville, gibt es das letzte Starbucks östlich von El Paso, wer den ‚normalen’ amerikanischen Kaffee kennt, weiß, dass man ihn nur mit viel Phantasie von heißem Wasser unterscheiden kann, daher ist Starbucks schon wichtig, längere Reisen unbeschadet zu überstehen. Noch besser mit den Backwaren aus der oben erwähnten Bäckerei.
Gegen Mittag waren wir dann in Del Rio, Zeit zum Tanken und ein Sandwich…

Ab Del Rio ging es dann westwärts, über den Pecos River und eine der schönsten und eindruckvollsten Brücken in Texas. Die nächsten 300km waren dann eher unspektakulär, alle 20 Minuten mal Gegenverkehr, Speed Limit von 75mph (120km/h), so kann man auf insgesamt 751km einen Schnitt von 99km/h fahren. Auf deutschen Landstrassen geht das nicht, selbst auf der Autobahn ist es schwierig.

Am nächsten Tag stand eine Rundfahrt auf dem Programm, es gibt geplante Kunstwerke wie den Prada- ‚Shop’ und nicht geplante Kunstwerke wie verlassene Tankstellen (diese übrigens in einem Nest namens Valentie, einen Tag nach Vatentine’s Day).
Noch 50km asphaltierte Strasse, dann 30km Schotter in den Pinto Canyon. Innerhalb von ein paar Kilometern fährt man von ca. 1600m auf knapp 800m runter, die Strasse ist in gutem Zustand, eine erhöhte Bodenfreiheit ist aber durchaus wünschenswert.

Oben auf dem Plateau waren es ca. 15°C, unten am Rio Grande waren es 27°C und wir hatten strahlend blauen Himmel, bestes Wetter für eine der schönsten Strassen der USA; die ‚170’ von Presidio, immer am Rio Grande entlang in den Big Bend Park.

In den eigentlichen Nationalpark haben wir es diesmal nicht geschafft, es war schon recht spät und es ist ratsam, nicht nach Sonnenuntergang durch die Steppe zu fahren, es gibt zu viele ‚Live Speed Bumps’.
Auf dem Weg zurück nach Alpine fährt man wieder von knapp 700m auf 1500m, ohne dass man den Anstieg direkt merkt, oben angekommen waren es dann aber nur noch 5°C und für den nächsten Tag war ein Wintersturm angesagt. Am nächsten morgen hat es dann auch prompt geschneit, ist allerdings nicht liegen geblieben. Die Rückfahrt nach Austin haben wir dann doch über die I-10 absolviert, das Wetter war schlecht, es hat mehr oder weniger konstant geregnet und sie Sicht war entsprechend schlecht, da war die I-10 mit einem Speed Limit von 80mph die bessere Alternative, hier haben wir dann über 400km einen Schnitt von 125km/h erreicht.

Gruß, Frank