Meinen T bin ich diese Woche los geworden…
Im letzten 3/4 Jahr wurde er mit 4x Liegenbleiben zum unzuverlässigsten Wagen den ich jemals hatte und das will was heißen, da ich auch schon Trabant gefahren bin!
Nach dem 4.Mal war der Entschluss schnell gefasst, weg damit, was nützt so eine Karre wenn sie nicht fährt bzw. man jederzeit wieder die Mobilitätshotline anrufen muss.
Optisch ein ansprechendes Auto, aber mit der Zeit traten Verarbeitungsmängel und Konstruktionsmängel auf, die einfach für den Kunden hochgradig nervig sind und die den Begriff Premiumklasse ad absurdum führen.
Im Fall von Macken bricht die schöne heile Mobilitäts- und Garantiewelt schnell zusammen angesichts des VW-Garantiemanagements.
Gekauft hatte ich den V6B BJ 7/2004 Modell 2005 mit blütenweißer „Serviceweste“ und ganz wenigen Kilometern, mir hätte es schon zu denken geben müssen, dass sich 2 Tage nach dem Kauf der Instrumenteneinsatz mit Brandgeruch verabschiedete. OK kann passieren. Dann waren die Sitzen dran. Cricket-„Leder“, im Endeffekt die blumige Umschreibung für Plastik-Lederimitat, welches in Sitzschalen des Comfortsitzes eingebaut wurde, die nicht entgratet waren, was dazu führte, dass sowohl auf der Fahrer- /Beifahrerseite die Nähte vorne durchscheuerten bzw. die Schalen an der Mitteltunnel-Seite Löcher hinein stanzten. Einige hier hatten die gleichen Probleme, nur hat VW damals die Mängelbeseitigung per Polstertausch gestoppt und die Werkstätten angewiesen die Stellen per Polsterreparaturset billigst zu beseitigen. Alles mit der Info, dass an einer Lösung gearbeitet wird. Ich hatte das Pech dass meine bestellten Polster auf die ich 4 Wochen warten musste kamen und die Werkstatt wurde angewiesen diese nicht mehr zu wechseln.
OK da ein Auto für mich ein reiner Gebrauchsgegenstand ist war es mir zu nervig da jetzt einen Aufstand zu proben. Nach diversen Knarz- und Klapperbeseitigungen, die m.E. auf die miese Verarbeitung zurückzuführen sind kamen dann die richtigen Sachen die das Leben eines T-Fahrers „angenehm“ gestalten. Im Sommer nach einigen Gewittergüssen stellte ich fest, dass unter der Gummimatte des Beifahrersitzes alles voller Wasser war. Als Fehler wurde dann eine undichte Frontscheibe diagnostiziert und dies gewechselt. OK bei der Verarbeitung wunderte mich gar nichts mehr und nach einer Woche war der Wagen knochentrocken. Nach 40000km fingen dann leichte Elektronikmacken an, wie sporadischer Fahrwerksfehler und Xenonflackern. In der Werkstatt stellte sich dann raus, dass die Leitungen und Anschlüsse mies waren und es zu Fehlkontakten kommt. Das nächsten Problem ließ nicht lange auf sich warten, der Abgassensor meldete sich. Der Beginn einer größeren Aktion: der Wechsel der angeblich wartungsfreien Steuerkette, die aufgrund deutsch-tschechischer Inschinörskunst richtig werkstattfreundlich verbaut wurde. Beim mir musste der Motor&Getriebewechsel gleich zweimal gemacht werden, da beim Zusammensetzen nach der ersten Reparatur ein Simmerring der Automatik verschoben wurde und nach mehreren Kilometern Fahrt das Automatiköl unten aus der Glocke des Getriebes tropften, die nicht wasserdicht ist. Aufgrund der jährlichen Garantieverlängerung (Kosten ca.600€) musste ich die Aktionen nicht zahlen. Die Kulanz beim Steuerkettenfehler hält sich sehr in Grenzen und die Aktion hätte mich 1700€ mal eben für einen Konstruktionsfehler/Materialmangel gekostet obwohl dieser Fehler schon fast alle 3.2 Benziner getroffen hat die ich kenne. Aber da so etwas nicht sicherheitsrelevant ist braucht VW keine Rückrufaktion starten und lässt die Kunden die Sache ausbaden.
Trauriger Höhepunkt der mir das T-Fahren richtig vermiest hat waren die Elektronikprobleme die dazu führten dass der T 4x liegenblieb.
Für die Mobilitätsgarantie sollte man wissen, dass nach Notdienstrichlinie der Wagen immer nur in eine Werkstatt im Umkreis von 10-15km geschleppt wird und wenn man so wie ich in der Pampa wohnt landet dann die Kiste bei irgendeinem VW-Schrauber der maximal die Selbststudienprogramme vom T gelesen hat und seine Brötchen mit Golf4-Service verdient. Mann bekommt für 3 Tage einen kostenlosen Mietwagen, aber das ist es dann aber auch schon. Solange brauchen die VW-Buden schon für den ganzen Schriftverkehr mit der WOB-Garantieabteilung, was sie wie und in welchem Umfang versuchen und reparieren dürfen.
Immer die gleiche Macke bekam VW seit vorigem August nicht in den Griff: Auto hat ausreichend Strom, aber entriegelt nicht das Lenkrad und die Automatik. Der Wagen kann nur gehoben oder per Rollen bewegt werden, was bei Parkbuchten relativ kompliziert ist. Die meisten VW-Abschlepper sind per Diagnosegerät kaum in der Lage die Kiste wiederzubeleben. Hinzu kommt, dass keiner mal eben 2,5t mit gesperrtem Lenkrad und blockierter Automatik bewegen kann und die VW-Buden selber meist keinen Schlepper mit Kran haben. Das führt dazu, dass stundenlang versucht wird die Sperren aufzuheben. An die Batterie unterm Fahrersitz kommt man ohne Werkzeug auch kaum ran um sie abzuklemmen. Ebenso war VW so clever die Notentriegelung der Automatik so zu verbauen, dass hierfür die ganze Mittelkonsole auseinandergenommen werden muss, vorausgesetzt derjenige der den Wagen aufladen soll weiß auch wo und wie das geht und hat das 50cm Spezialwerkzeug dabei... Bei diversen Reparaturversuchen wurden die komplette Lenksäule und Komfortsteuerteile getauscht und die Werkstätten hatten jetzt nichts mehr zu wechseln.
Man bekommt das Gefühl das VW keine Lust hat sich mit ihren Betatester alias Kunden herumzuschlagen, so etwas ist einfach nur lästig, so habe ich kurzen Prozess gemacht. Der Verkauf selber war eine Odyssee für sich - solange ich das Thema Inzahlungnahme nicht angeschnitten hatte lächelten die Verkäufer alle, nur nachdem ich meinen Wagentyp genannt hatte erstarrte selbst das professionellste Verkäufergrinsen und die jeweiligen Autohaus-Chefs wurden mit zu Rate gezogen. Meine Schwacke und Dat-Schätzung kannte ich schon und nun ging es um den besten Preis, Zusatzausstattungen spielten kaum eine Rolle bis z.B. auf die Anhängerkupplung, damit das Auto wenigstens als Zugfahrzeug anzubieten ist. Das V6 Benziner schwer zu verkaufen sind wusste ich ja schon, aber so schwer. Ich muss immer schmunzeln wenn hier welche Ihren Leasing-Restwert als Verkaufspreis ansetzen, selbst V6TDI nehmen die Händler nur wenn man was entsprechend Großes nimmt. Die Händlerparkplätze sind voll mit Tageszulassungen damit die jährliche VW-Jubelzulassungsstatistik stimmt, da holt sich keiner solche Kisten auf den Hof. Oberklassemodelle mit entsprechender Motorisierung gehen angesichts der Sprit&Dieselpreis-Diskussion kaum.
Das Thema T ist für mich durch, ich brauche ein zuverlässiges Auto und keine Premium-Hightechschrott, der mich Zeit und Geld kostet und der unzuverlässig ist.
Bei all dem Trödel traten einige Punkte in den Hintergrund die mich auch störten:
Warum kann man simple Standheizung, die man in jede 08/15-Kiste nachrüsten kann, nicht in einen T einbauen?
Weiterhin hatte die Automatik eine reichlich grobe Schaltcharakteristik, die manchmal mehr einem russischen LKW den einem SUV glich. Und im Endeffekt reifenkillende Fahrwerkseinstellungen und Spurprobleme zum Quasistand der Technik zu erklären finde ich persönlich reichlich daneben.
Puhhh nun ist es ein bisschen länger geworden, ich wünsche allen hier so wenig Probleme wie möglich...
VG
Tilo