Advent, Advent, ein Lichtlein brennt...........Alle Jahre wieder............Ja, alle Jahre wieder.........der gleiche Firlefanz. Jedes versuche ich erfolglos, all dem zu entfliehen. Das Einzige, was wirklich hilft ist vermutlich eine Expedition in den Amazonas Dschungel oder archäologische Ausgrabungen in Feuerland.
Da wünschen mir die Menschen ein besinnliches Weihnachtsfest..........“Yo, Danke, gleichfalls...........“ Aber, what the Hell, auf was besinnen? In einer Zeit wie unserer, wo Du auf der Hut sein musst vor alles und jedem und aufpassen musst, das Dir Deine Felle nicht wegschwimmen ist es alles andere als einfach, sich zu besinnen. Manchmal komme ich mir vor, wie der Fliegenklatschenbedienstete in einer Großbäckerei.............
Von Weihnachtsstimmung kann im Moment nicht die Rede sein, das Einzige, was daran erinnert ist die große, hübsch dekorierte Tanne am Markplatz in unserem Dorf. Vielleicht kommt sie ja noch, die besonnene Stimmung, ab und an hab ich davon einen leichten Anflug.
Gerade in der jetzigen Zeit, wo einem die Jahresrückblicke um die Ohren gehauen werden, denke ich oft an das vergangene Jahr. Was ich so gemacht habe, als die verschiedenen Ereignisse eintraten, zum Beispiel wie mitleidig ich oft angesehen wurde, weil ich als einer der Wenigen kein Deutschlandfähnchen in die Scheibe meiner Fondtüren geklemmt hatte.
Inzwischen sieht man ab und zu noch völlig zerrissene, verwaschene Grau-Rosa-Beige Lappen an verbogenen Stangen im Wind knattern, die in Art und Ausführung eher an einen alten Seelenverkäufer im Pazifik erinnern als das sie Nationalstolz vermitteln. Wir haben gegrölt und gezittert und wurden am Schluss Weltmeister der Herzen. Der Budenzauber war vorbei und man ging wieder zur Tagesordnung über.
Der Jahreswechsel ist für mich immer Anlass, eine Art Zwischenbilanz zu ziehen. Ich erachte dieses insofern als notwendig, da für die Schlussbilanz möglicherweise wenig Zeit bleibt. Ich überlege, ich denke nach, ich wäge ab. Manchmal kehrt auch ein bisschen Schwermut ein, es läuft halt nicht immer alles nach Plan. Dennoch ist nicht immer alles schlecht. Ich betrachte ein vergangenes Jahr als Ganzes, mit seinen Höhen und Tiefen. Danach entscheide ich, ob es ein gutes Jahr war oder ein nicht ganz so gutes.
Bei diesem Resümee trinke ich mir dann ein Gläschen Rotwein . Nach ereignisreichen Jahren vielleicht auch mal derer Zwei. Logischerweise werden berufliche Entwicklungen in beide Richtungen (nämlich vor und zurück) insofern intensiver ausgeleuchtet, als das sie für die privaten Entwicklungen (auch hier vor und zurück) sehr maßgeblich sind, respektive werden können. Das Eine geht nicht ohne das Andere. Davon abgesehen, das ich immer noch daran feile, das aus mir was Anständiges wird, kann ich aber doch behaupten, das das Geleistete sich durchaus sehen lassen kann.
Nun ja, um nicht zu weit abzuschweifen ….. mein Touareg ist nun ja ziemlich genau 1 Jahr alt.
Zeit, ein 1.Fazit zu ziehen.
Warum habe ich ihn gekauft ? Wohl, weil ich im neuen Grand Cherokee 3,0 CRD den Gurt nicht zubrachte und der Mercedes-ML 320 CDI-Verkäufer nicht fähig war, sich innerhalb 4 Wochen nach Probefahrt bei mir zu melden. Oder, ganz einfach, weil meine Frau sagte, ich solle den kaufen, der am Schönsten aus sieht …. Ja, das wars wohl. Da ich ja immer tue, was meine Frau sagt.
Die ersten paar tausend km gingen auch sehr gut. Ich freute mich, das Auto fuhr toll, der Spritverbrauch hielt sich in den erwarteten Grenzen. Die Traktion war bei winterlichen Straßenverhältnissen so gut mit den Winterreifen, das ich unseren X5 meines Kompagnons aus seiner Garageneinfahrt ziehen konnte, wo er nicht alleine rauskam. Dies erheiterte mich und ein paar seiner Nachbarn übrigens sehr. Gut, die Kratzer in der Scheibe, genau im Sichtbereich, die ich am 7.Tag nach Erhalt des Wagens mit einem handelsüblichen Parkscheiben-Eiskratzer-Kombigerät beim Befreien vom Frühtau rein gefräst habe, was mir übrigens trotz mehr Kraft in den Armen in früheren Jahren bei über 20 Vorgängerautos noch nie gelang, trübten die Freude etwas. Aber der positive Eindruck überwog.
Das Feedback mit und über das Auto war auch toll, von Bewunderung, Freude, Neid, bis zu Missgunst, war alles dabei.
So gingen die Wochen ins Land, die km summierten sich, der Dicke lief treu und gut. An die ab und an auftretende Meldung über defekte Beleuchtung, was nicht stimmte, gewöhnt man sich. Das mir der VW-Händler das nervige Gurtgebimmel nicht abstellen wollte, auch. Das der VIP-Service sich erst nicht oder erst Tage später mit einer Standardmail meldete, auch. Aber dann, bei ca. 6000 km musste ein halber Liter Öl nachgefüllt werden. Da ich eh gerade in die Stadt musste, fuhr ich beim netten Händler vorbei, der mir auch freudestrahlend und mit €-Zeichen, die ich glaubte in seinen Pupillen schimmern zu sehen, einen Liter des guten LL-Öles andienste. Nachdem ich nach dem Bezahlen, Wiederbeleben und Zumirfinden wieder ohne fremde Hilfe stehen konnte, war das Öl gütigerweise von einem Mitarbeiter des Autohauses eingefüllt worden. Das mulmige Gefühl, hier vorsätzlich über den Tisch gezogen zu werden, beschleicht mich noch heute, wenn ich die Öldose im Kofferraum sehe.
Es wurde Frühling, und ich wechselte von den WR auf Sommerreifen 255/55-18 auf Rial-Felgen. Diese gefielen mir vom Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut, durch eine leicht geänderte Einpresstiefe kamen sie sehr gut am Fahrzeug zur Geltung, da sie außen genau mit den Kotflügelkanten abschließen. Es war eine gute Wahl, da der Komfort erhalten blieb ( mein Dicker hat das Stahl-Sportfahrwerk ) , aber die Lenkpräzision doch zu nahm.
Mitten im Sommer musste ich zu einer Aktionärsversammlung nach Bayreuth. Da ich andere Termine nicht schieben konnte, fuhr ich frühmorgens los, und schaffte die 490 km in unter 4 h … den Dieselverbrauch lassen wir da mal unter den Tisch fallen. Bei der Heimfahrt gegen 19.00 Uhr bei Heilbronn gingen auf einmal ein paar Lämpchen an, für Motorsteuerung etc, und der Dicke verlangsamte auf 80 km/h ca. Ich rollte von der Überholspur rüber auf den Standstreifen und zur nächsten Ausfahrt. Der VW-Notdienst wollte ein Fahrzeug schicken, aber nach einem Neustart lief der T wieder, also weiter. Dies trat dann noch 1-2 mal auf, ich kam aber daheim an. Der örtliche VW stellte am nächsten Tag erst nichts fest … dann einen sporadischen Turboladerschaden. Aha. Da freute ich mich. Über das deutsche Premiumprodukt, das weniger lange bis zum ersten größeren Schaden durchhielt ( 14.000 km ca. ) als sein Vorgänger Chrysler Grand Cherokee 2,7 CRD ( 22300 km ! ) und über die Aussage, das der Lader aber Lieferprobleme hätte. Aber ich würde einen Leihwagen, kostenfrei, bekommen. Dieser kam dann auch … ein Opel Zafira 1,6 … was ich dankend, oder wars entsetzt, ich habs verdrängt, ablehnte, und der dann am nächsten Tag durch einen einigermaßen ansprechenden Alfa 156 2,4 JTD ersetzt wurde.
Der nach 8 Tagen reparierte Dicke fuhr dann ohne zu murren die nächsten 10.000 km … in den Urlaub mit 4 Personen und viel Gepäck, 2 längere Touren mit einem Hänger, die üblichen Stadtfahrten, ein paar Autobahnfahrten mit Vollgas oder schnelle Überlandtouren … alles geht mit diesem Auto.
Nur über 90D7 erfuhr ich erst durch dieses Forum … auf den Brief oder Anruf meines Autohauses warte ich heute noch, genauso wie auf die Einträge im Bordbuch oder den Aufkleber hinten im Kofferraum … aber abgerechnet wurde es mit VW und die Innen+Außenreinigung habe ich, zwar nicht ganz sauber, aber bekommen.
Dann, eines Morgens …. Er springt nicht an. Leere Batterie. Aber warum ? VW informiert, Auto wird von 2 Lehrlingen abgeholt, die versuchen, vorne im Motorraum fremd zu starten … hm ….da sag ich nix dazu, dann abgeschleppt. Und wieder schlechter als der Vorgänger, der musste erst bei 35.000 km das erste Mal oben auf dem Abschleppwagen vom Hof geholt werden.
Diagnose, wie bereits erwartet, nichts. Deshalb auch kein Leihwagen. Aha. Aber zum Glück sprang er auch am nächsten Morgen, beim Abholen vom Autohaus, nicht an. Diagnose „Xenon vorne rechts defekt“. Es wurde der komplette Scheinwerfer getauscht.
Ca. 800 km und ein paar Tage später fuhr ich abends nach Hause. Und beim Abbiegen in meine Einfahrt ging das rechte vordere Licht aus, und eine Meldung im Display samt Gebimmel an. Aha. Am nächsten Tag zum freundlichen Händler, der sagte, das Steuergerät kann es dieses Mal nicht sein, dann ist die Birne defekt. Aber er hätte keine da. Soso. Ich werde mittlerweile nicht mal mehr sauer über solche Aussagen, es lässt mich ganz kühl, im Gegenteil, ich erwarte es eigentlich gar nicht anders. Am nächsten Morgen wieder hin ( nach einem Leihwagen wurde ich natürlich, nicht gefragt, wer braucht auch im Winter schon Licht morgens und abends ….) und die Birne wurde gewechselt. Nur … es ging dann trotzdem nicht. Und das Steuergerät wurde auch getestet, das war in Ordnung. Dafür war die Zusatzheizung verriegelt, das ist lt. Aussage des Mechanikers immer der Fall, wenn die Batterie ganz leer war, hätte entriegelt werden müssen, wurde vergessen beim letzten Mal. Das hat er dann gleich mitgemacht. Ach ja, warum das Licht ausfiel …. Es lag an einem, wohl beim Wechsel des kompletten Scheinwerfers, verbogenen Pin an den Steckverbindungen, was nach 2h Fehlersuche gefunden und behoben wurde. Es hält übrigens bis heute.
Letzte Woche, nachdem er jetzt 5 Wochen ohne Fehler lief, sperrte er mich aus. Oder er ließ mich nicht rein mit der FFB. Mitten in der Stadt. Der böse T . Nun, manuell aufgeschlossen, eingestiegen, da ging dann die Alarmanlage los. Als ich endlich startete, beäugten mich ziemlich viele Leute. Aber diesmal nicht mit Neid, Missgunst, sondern mit überschwenglicher Freude, oder war es Häme ? Ich wollte dies nicht weiter hinterfragen.
Der Test mit dem 2.Schlüssel ergab, das dieser auch nicht richtig ging. Termin am nächsten Morgen, die Schlüssel wurden neu auf das Fahrzeug synchronisiert, nun gehts wieder. Aber es wurde festgestellt, das wiederum die Zusatzheizung verriegelt ist, was auf einen anderen Defekt hinweisen würde. Aber so kurz vor Weihnachten ginge kein Termin mehr. Aha, aber meine Tochter kann frieren auf dem Weg in den Kindergarten, ich hab ja vorne Sitzheizung und Lenkradheizung.
Das waren in einem Jahr ein paar schöne und unschöne Erkenntnisse. Ein für mich Wichtiges ist folgendes : VW muss in punkto Premiumkundenbetreuung noch viel lernen. Da bin ich von BMW, Mercedes und sogar Chrysler anderes gewohnt.
Also :Bin ich mit dem Dicken zufrieden ? Ja, es ist ein tolles Auto, ich mag es, ich fahre sehr gerne damit.
Bin ich mit der Qualität des Dicken zufrieden ? Nein, es gibt zu viele Faktoren, die dagegen sprechen.
Würde ich ihn mir wiederkaufen ? Wenn ich rationell entscheiden müsste, nein, siehe 1 Zeile oben. Trotzdem müsste ich schwer grübeln, siehe Also: …
In diesem Sinne, nun habt ihr was Besinnliches zum Lesen über die Weihnachtsfeiertage. Ich schließe nun mein Büro ab, und werde 4 Tage keinen PC anfassen, kein Telefon und mich einfach nur auf meine Tochter, meine Frau und, leider unvermeidbar, die restliche Mischpoke … ähm…räusper, Großfamilie, konzentrieren.
Ich wünsche Allen ein schönes Weihnachtsfest.