Wolfsburg/Kaluga, 28. Oktober 2006 - Der Wirtschaftsminister der Russischen Förderation, German Gref, und der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen Aktiengesellschaft, Dr. Bernd Pischetsrieder, haben am Samstag im russischen Kaluga den symbolischen Grundstein für das neue Volkswagen-Werk in Russland gelegt. „Die Investition in Kaluga ist für unseren Konzern von großer strategischer Bedeutung. Mit der Produktion in Russland hat der Konzern die Möglichkeit, von dem rasanten Wachstum des russischen Automobilmarktes zu profitieren.“ Die Verträge über die Ansiedlung des Werkes waren am 29. Mai 2006 in Moskau unterzeichnet worden.
Die Pläne sehen vor, bereits im nächsten Jahr mit der Montage von teilzerlegten Fahrzeugen der Marken Volkswagen und Skoda zu beginnen. Im Jahr 2009 soll dann das gesamte Werk mit einer jährlichen Kapazität von 115.000 Fahrzeugen die Produktion aufnehmen. Dazu werden auf dem rund 400 Hektar großen Gelände am Rand der Stadt Kaluga Gebäude für Karosseriebau, Lackiererei und Montage sowie für die Verwaltung errichtet.
Pischetsrieder sagte: „Der russische Automobilmarkt gehört zu den interessantesten der Welt. Bislang sind die Marken des Konzerns nur über Vertriebsgesellschaften in dem Land vertreten. Wenn wir aber an dem absehbaren Wachstum nachhaltig teilhaben wollen, müssen wir auch in Russland fertigen.“ Er betonte, dass die Fertigung in Kaluga für bis zu 3.500 neue Arbeitsplätze direkt bei Volkswagen in Russland sorgen werde. Weitere positive Arbeitsmarkteffekte für die Region seien durch die Ansiedlung von Zulieferern und anderer Unternehmensbereiche entlang der automobilen Wertschöpfungskette zu erwarten. „Außerdem werden mittelfristig zahlreiche Komponenten für den Automobilbau aus den anderen Werken des Konzerns angeliefert. Das wird auch die Arbeitsplätze in anderen Konzernwerken stabilisieren“, sagte Pischetsrieder weiter.
In dem neuen Werk würden Fahrzeuge produziert, die auf die Bedürfnisse der russischen Kunden und die dortigen Straßen- und Klimaverhältnisse angepasst sein werden. „Wir werden die Fahrzeuge nach weltweit geltenden Volkswagen-Qualitätsstandards produzieren und dabei modernste Maschinen und Werkzeuge sowie hoch qualifiziertes Personal einsetzen“, betonte Pischetsrieder. Das vor Ort gefertigte Modell werde zu im russischen Markt üblichen Preisen angeboten. Weitere Modelle von Volkswagen würden auch nach Inbetriebnahme des Werkes weiterhin nach Russland exportiert, sodass der Konzern den Kunden eine umfangreiche Palette anbieten kann. „Die verbesserte Präsenz des Konzerns wird erfahrungsgemäß auch den Import von Komplettfahrzeugen stärken“, sagte Pischetsrieder.
Detlef Wittig, Vorstandsvorsitzender von Skoda und Mitglied des Vorstandes der Marke Volkswagen, wies auf die Marktoffensive hin, die parallel zu den Bauarbeiten in Kaluga gestartet werde: „Wir werden das Netz der Händler- und Servicebetriebe für die Marken Volkswagen und Skoda in Russland Schritt für Schritt mit den wachsenden Produktionskapazitäten ausbauen. Ziel ist es, unseren Kunden nicht nur qualitativ hochwertige Fahrzeuge zu verkaufen, sondern ihnen auch einen Service zu bieten, der sich an internationalen Standards orientiert. Attraktive Finanzierungspakete unserer russischen Finanztochter werden das Paket für die Kunden abrunden.“
Nach der Vertragsunterzeichnung für die Ansiedlung des Volkswagen-Werkes Ende Mai hatten umgehend die ersten Bauarbeiten auf dem Grundstück rund 160 Kilometer südwestlich von Moskau begonnen. Zurzeit arbeiten mehr als 500 Menschen täglich rund um die Uhr auf dem Gelände, mehr als 200 schwere Baufahrzeuge sind eingesetzt.
Allein die Erdarbeiten sind für die Bauarbeiter eine Herausforderung. Bis zur Fertigstellung des Werkes werden insgesamt mehr als sechs Millionen Kubikmeter Erde bewegt, um die Höhenunterschiede auf dem Gelände auszugleichen.
In der Endausbaustufe wird das neue Werk in Kaluga einen eigenen Eisenbahnanschluss haben, über den die Versorgung der Produktion mit den entsprechenden Teilen und Komponenten sichergestellt wird. Ebenso ist eine Fläche vorgesehen, auf der sich Zulieferer für die Produktion ansiedeln können.