Hoch hinaus will der Allradspezialist Subaru. Ein ausgewachsenes Sport Utility Vehicle (SUV) mit Premium-Anspruch hatten die Japaner bislang nicht im Programm. Mut zur Größe und selbstbewusstes Design zeigt das Unternehmen aber jetzt mit dem neuen Spitzenmodell B9 Tribeca, das Anfang November bei den Händlern Premiere feiert. Zu Preisen ab 42 500 Euro bietet der knapp 4,90 Meter lange Allrader fünf bis sieben Passagieren ähnlich viel Platz wie ein Van, dazu Fahrkomfort wie eine sportliche Limousine. Für die notwendige Dynamik im Tribeca sorgt derzeit allein ein 3,0-Liter-Sechszylinder-Boxer mit 180 kW/245 PS, voraussichtlich ab Ende nächsten Jahres alternativ auch der erste Dieselmotor der Welt in Boxerbauweise. Schon ab Frühjahr soll eine optionale Autogas-Version das Angebot ergänzen.
Ein wirklich stattliches Auto hat Subaru mit dem in den USA produzierten B9 Tribeca auf die Räder gestellt. Ein Auto mit Präsenz, das gegen BMW X5 und VW Touareg antritt und mit dem Subaru Einlass begehrt in den Club der feinen Premiumhersteller. Tatsächlich empfängt der Subaru seine fünf Passagiere mit großzügigem Raumangebot auf zwei Sitzreihen mit Business-Class-Komfort, dazu gibt es optional eine dritte, komplett im Laderaumboden zu versenkende Zweiplatzreihe mit viel Spielraum für Kinder oder als Notsitze für Erwachsene. Eine Mittelkonsole in schwungvoller Eleganz und durchweg penibel verarbeitete, überwiegend feine Materialien sowie zahlreiche praktische Ablagen sorgen für ein entspannendes Wohlfühlambiente.
Weniger wohl scheint sich die serienmäßige Fünfgang-Automatik auf europäischen Straßen zu fühlen. Sie schaltet bereits bei geringen Gaspedalbewegungen hektisch zurück und lässt damit den sonst sanften und geschmeidigen 3,0-Liter-Sechszylinder-Boxer laut aufheulen. Dafür setzt der aus den Modellen Legacy und Outback bekannte durchzugsstarke Benziner den rund 1,9 Tonnen schweren Tribeca auf Abruf sportlich flott in Bewegung, quittiert eine forsche Gangart jedoch naturgemäß mit wenig zurückhaltenden Verbrauchswerten. Nutzt man den Japaner dagegen als luxuriösen Gleiter für die große Fahrt, zaubern das souveräne Triebwerk und die sanfte Fahrwerksabstimmung ein Lächeln des Wohlbefindens in die Gesichter der Passagiere. Aber auch betont schnelle Kurvenfahrten lassen kein Gefühl des Unbehagens aufkommen, der Subaru gefällt hier durch geringe Seitenneigung und absolut gutmütiges Verhalten bis zum energischen Eingreifen des ESP vor Erreichen des Grenzbereichs.
Auch wenn es kaum jemand erproben wird: Ein bisschen Gelände bewältigt der größte Subaru natürlich ebenfalls. Wahrscheinlich kommt der Familienvater und Freizeitsportler aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, wenn der Allrader im Edelzwirn plötzlich durch den Match tobt oder über rutschige Böschungen turnt - dies alles geht natürlich nur mit passender Bereifung, aber ohne Geländeuntersetzung. SUV-Talente, die Tribeca-Fahrer in Deutschland im weißen Bergwinter auch auf rutschigen Straßen schätzen werden.
Mehr noch als die deutschen Rivalen wendet sich der B9 Tribeca an Käufer, denen ein Geländewagen zu provokativ, ein konventioneller Kombi zu langweilig und ein Van zu sehr Familienkutsche ist. Daher könnte der Tribeca dem größten Allradhersteller der Welt auch auf deutschen Straßen zu mehr Präsenz verhelfen. Im Jahr 2007 will Subaru 1 500 Einheiten seines neuen Spitzenmodells in Deutschland verkaufen, der Diesel könnte später noch einen zusätzlichen Schub bewirken. Wolfram Nickel/mid
Technische Daten Subaru B9 Tribeca: 3,0-Liter-Sechszylinder-Benzin-Boxermotor, 180 kW/245 PS, max. Drehmoment 297 Nm bei 4 200 U/min, Höchstgeschwindigkeit 195 km/h, 0-100 km/h in 9,7 Sek., Durchschnittsverbrauch 12,3 Liter Super/100 Kilometer, Abgasnorm Euro 4, Preis ab 42 500 Euro. mid/ni