Ich hoffe, hier sind auch Reiseberichte ohne Touareg erlaubt, ansonsten bitte in O.T. verschieben.

Über Weihnachten war ich in Dubai, vermutlich eines der wenigen Länder dieser Welt, in dem der Touareg das mit abstand am häufigsten verkaufte VW- Modell ist. Mit Zahlen kann ich das zwar nicht belegen, aber man sieht alle paar Minuten einen Touareg und nur ganz selten mal einen Polo, Golf, Passat oder einen T5. Noch häufiger sieht man allerdings Cayenne’s, für jeden Touareg scheint es 2 Cayennes zu geben.
Interessanterweise handelt es sich bei den Touareg’s fast ausnahmslos um V6, ich habe nur ganz wenige V8 gesehen und nur einen W12.
Dubai selber ist, na ja, sagen wir ‚gewöhnungsbedürftig’. Auf der einen Seite alte Häuser in der Innenstadt, dreckig mit Wäsche, die zum Trocknen vor den Fenstern aufgehängt ist und auf der anderen Seite Luxushotels und ganze Stadtteile, die für solvente Kunden aus dem Boden gestampft werden. Mehr als 50% der Stadt ist zur Zeit im Rohbau, überall sieht man Kräne, die Baufahrzeuge bilden lange Schlangen auf der Autobahn und das sowieso stetig ansteigende Verkehrsaufkommen wird durch zahlreiche Straßenbaustellen so richtig eingebremst.
Die Stadt frisst sich immer weiter in die Wüste, so dass man mittlerweile von der Innenstadt aus eine ganze Weile fahren muss, um wirklich mitten im Sand zu sitzen, so direkt ruhig ist es dann aber auch noch nicht, da gerade am Wochenende (also am Freitag) die Jugend (und andere Spinner ) gerne mal mit ihren Geländewagen und ATV’s durch die Dünen brettern. Es ist schon toll, man fährt ein paar km auf einer Top- ausgebauten Autobahn (max. 120km/h), wenn man dann schöne Dünen neben der Straße sieht, biegt man einfach ab und geht auf Off-Road- Kurs.
Autofahren ist allerdings nicht nur in der Wüste interessant, vor allem in der Stadt ist es sehr spannend. Verkehrsregeln werden nur als grobe Richtlinie angesehen, so kann man problemlos in den 3-spuriggen Kreisverkehren auch mal ganz außen 1x rumfahren oder von ganz innen über alle 3 Spuren hinweg doch eine Ausfahrt nehmen. Man muss eigentlich ständig damit rechnen, dass einer von irgendwo her (links, rechts, vorne, hinten, oben, unten) seinen Weg kreuzt. In den ersten 11 Monaten des letzen Jahres hatten die schon über 200 Verkehrstote, und das im Innerstädtischen Verkehr, wo ja die Geschwindigkeiten eigentlich nicht so hoch sind.
Meiner Beobachtung nach sind es aber nicht (nur) die Einheimischen, die ein bisschen wild fahren, sondern auch und vor allem die Ausländer, die dort wohnen, und jetzt mal zeigen wollen, wo der Hammer hängt. 80% der Bevölkerung sind Ausländer, viele Inder und Pakistanis, die eher die ‚low end’ Jobs machen (auf dem Bau, an der Kasse im Supermarkt, als Burgerbrater bei McD,..), dann jede Menge Engländer, die mittlerweile Dubai fest unter britische Flagge gestellt haben, die Supermärkte sind voll von britischen Produkten, es gibt zig englische Radiosender und Fernsehprogramme, selbst die Stromstecker sind englisch und als Krönung beschwert sich doch tatsächlich eine Engländerin in einem Leserbrief an eine lokale Zeitung, dass man in London ja auf der linken Seite der Rolltreppe steht und rechts geht, in Dubai würde man aber auf beiden Seiten stehen und man sollte doch mal dafür sorgen, dass das etwas geordneter – wie in England – abgeht. Ich war noch nie auf Mallorca, aber wenn die Deutschen dort nur halb so arrogant wie die Engländer in Dubai auftreten, möchte ich mich an dieser Stelle bei Spanien für das Benehmen entschuldigen.
Mich wundert es allerdings, dass die Araber das alles mitmachen und sogar aktiv unterstützen. Ich kann nur hoffen, dass das auch langfristig gut geht und nicht so langsam aufkocht.

Anyway, Dubai ist sicherlich ein sehr interessantes Reiseziel, es gibt viel zu sehen und zu erforschen, es ist aber kein Ort, um arabische/orientalische Kultur zu erleben. Als Shoppingparadies ist es für Besucher aus Europa ganz annehmbar, die USA ist aber wesentlich billiger, gerade im Bereich Elektronik, Foto und auch Bekleidung (wobei ich keine Preise der angesagten Top- Marken verglichen habe).

Die Bilder hänge ich einfach mal so unkommentiert und unsortiert mit dran...

Gruß,

Frank

hier noch ein paar Bilder:

Na ja, 521 PS sind sicherlich nicht schlecht, aber ich kaufe ein Auto nicht in erster Linie wegen dem Motor und mir gefällt der Cayenne einfach nicht, jedenfalls nicht im Vergleich zum Touareg, ansonsten würde ich natürlich den Cayenne jedem anderen SUV vorziehen.
Der Cayenne sieht schon irgendwie ‚sportlich’ aus, er lehnt sich halt an die bekannte Porsche- Optik (911er) an, allerdings, so finde ich, sehen dann immer die Räder viel zu klein in den großen Radkästen aus, meistens sind ja irgendwelche Niederquerschnittsreifen drauf, das passt dann von den Proportionen nicht zum Rest des Autos. Etwas mehr Gummi auf der Felge passt dann wiederum nicht zu der Porsche- Optik.
Das Armaturenbrett gefällt mir allerdings im Cayenne besser als im Touareg, ich habe mal irgendwo gelesen, Ferdinand Piëch hat sich in einen Cayenne die Touareg- Armaturen einbauen lassen, wenn ich die Möglichkeit (bzw. das Geld) hätte, ich würde es umgekehrt machen lassen (und den 521PS Motor auch gleich mitnehmen)

Gruß,

Frank

Den Bericht habe ich 2006 geschrieben, die Reise war aber sogar schon 2005, ich bin damals ein paar Minuten nach Mitternacht, am 01.01.2006, wieder heimwärts geflogen.

Im Moment arbeitet meine Freundin wieder in Dubai und von ihren Berichten hat sich die Lage in den letzten Jahren nicht direkt verändert und schon gar nicht zum Positiven.
Der Verkehr wird immer schlimmer, die Reichen werden immer arroganter, die arabische Kultur tritt im öffentlichen Leben eher in den Hintergrund, in den Firmen herrscht ein gewisser Rassismus, Araber haben mehr Pausen (zum Beten) als z.B. Inder, werden besser bezahlt und haben mehr bzw. überhaupt Aufstiegschancen.

Nun ist es was anderes, in einem Land zu arbeiten (auch ich habe damals eine Woche dort gearbeitet), und nicht nur dort Urlaub zu machen. Ein nettes Hotel irgendwo an der Küste zwischen Abu Dhabi und Dubai ist sicherlich eine gute Möglichkeit, einen Erholungsurlaub mit Sonne, Strand und Meer zu genießen, bei einem Tagesausflug nach Dubai oder Abu Dhabi kann man sich dann von Protz und Prunk erschlagen lassen.

So im Rückblick würde ich sogar sagen, Dubai ist das ideale Ferienziel, Sonne, Strand und viele neue Eindrücke sind gewiss und nach ein paar Tagen hat man die Nase voll und man freut sich wieder auf daheim.

Gruß

Frank

Zitat von TouaregAti

Der Urlaub soll im Oktober stattfinden und 7-10 Tage dauern. Ich mag es nicht so heiss und hoffe, dass es im Herbst erträglich wird. ..

Wie wäre es denn mit Texas?
Der Flug nach Houston (9 Stunden) ist nur unwesentlich länger als der nach Dubai (6 Stunden), von Houston aus ist man in knapp 2 Stunden an der texanischen Golfküste, Sonne und Sand gibt’s hier satt und das Wetter im Oktober sollte auch noch prima sein, nicht so heiß wie in Dubai und sicherlich nicht so kalt wie in Deutschland.
Wenn es langweilig wird könnt ihr Tagesausflüge nach Houston (zum Shoppen) oder San Antonio (Seaworld, sehr schöne Innenstadt, Riverwalk,… ) unternehmen oder mit dem Boot zum Angeln in den Golf fahren. Austin mit viel Livemusik und einer sehr unamerikanischen Atmosphäre liegt auch nur ein paar Autostunden entfernt.
Wenn wir dann noch davon ausgehen, dass sich der Dollarkurs in den nächsten Monaten nicht drastisch erholt, wird es auch relativ billig…

Gruß

Frank