Tipps zum Fahren im Gelände

  • Vor der Fahrt im Gelände dringend Anschnallen und Fenster/Schiebedach schließen !

    1. Geschwindigkeit und Fahrstil immer dem Gelände anpassen, im Zweifel ist langsam besser.
    2. Rechtzeitig die Reduktion aktivieren und ggf. Fahrwerk in Offroad Modus bringen, bevor man es braucht.
    3. Das Überfahren von Kuppen und unübersichtlichen Steigungen sollte maximal langsam erfolgen, denn man weiß nie was dahinterliegt.
    4. Vor schwierigen oder unübersichtlichen Passagen immer aussteigen und zu Fuß die Strecke “kennenlernen”, bevor man mit dem Auto durchfährt.
    5. Furchen, Gräben, Baumstämme und Felsen immer diagonal überfahren.
    6. Bei rutschigem Untergrund wie Schlamm oder auch bei Sand, den Wagen immer in Bewegung halten. Oft steht er wenn er mal steht.
    7. Im Zweifel den einfacheren Weg wählen.
    8. Optimaler Weise mit zwei Fahrzeugen fahren, um besser gegenseitig Hilfe leisten zu können.
    9. Klimaanlage von "Automatic" auf Innenluft ändern, um den Staubanteil zu reduzieren!
    10. Daumen am Lenkrad niemals nach innen halten, sondern immer auf dem Lenkrad halten, als wolle mann dort einen Cent auf den Lenkrad damit festhalten.


    Nach der Tour:
    Reifendruck anpassen; Fahrzeug reinigen, insbesondere Scheiben, Beleuchtung, Pneuprofil und Räder.

  • Grundsätzlich gilt die STVO




    [indent]In Ausnahmefällen kann sinnvoller sein:


    • Das manövrierfähigere Fahrzeug sollte ausweichen.
    • Bergauf fahrende Fahrzeuge haben Vorfahrt.
    • Bei Gegenverkehr links fahren um Fahrern Blick zum Straßenrand zu ermöglichen.

    [/indent][indent]Vor dem Trip ins Gelände

    Nur dort Fahrten planen, wo es explizit erlaubt ist !


    Lerne Dein Fahrzeug kennen
    Informiere Dich über die Technik Deines Fahrzeuges: hat es manuelle oder Automatische Freilaufnaben? Wie wird der Allradantrieb zugeschaltet? Kann der Allradantrieb während der Fahrt zugeschaltet werden oder muss sich das Fahrzeug im Stillstand befinden? Gibt es ein Reduktionsgetriebe? Gibt es Differenzialsperren? Wo sind die Abschlepphaken, Wagenheberansetzpunkte? Wie sieht das Auto von unten aus, was könnte Schaden nehmen? Was sind die tiefsten Punkte am Fahrzeug, auf welchen Seite (Fahrer/Beifahrer) liegen die Getriebe (wichtig beim Befahren von Spurrillen)? Was ist die maximale Wattiefe des Fahrzeuges?
    Lerne die Abmessungen Deines Wagens kennen! Je besser Du die Größe Deines Fahrzeuges einschätzen kannst, desto sicherer wirst Du dich im Gelände damit bewegen.

    Ist alles Notwendige an Bord
    Führe immer zumindest die notwendigste Ausrüstung mit. Dazu gehören Wagenheber, Reserverad, Abschleppseil (besser: Bergegurt und Schäkel), Kompressor, eine gute Schaufel, Handschuhe und ein Feuerlöscher.
    [/indent][indent]Zu zweit besser als allein
    Fahrten ins Gelände sollten prinzipiell mit mindestens zwei Fahrzeugen angetreten werden. Was hilft der beste Bergegurt, wenn niemand da ist, der den "festgefahrenen Karren" wieder flott macht?

    Sichere das Gepäck
    Verzurre das gesamtes Gepäck! Gummi"spinnen" sind meist zu schwach, verwende professionelle Zurrgurte!

    Prüfen Dein Fahrzeug
    Autoflüssigkeiten auf Maximum, speziell zu niedriger Motorölstand kann bei steilen Bergauf- und -abfahrten fatal sein. Der Tank sollte mindestens halbvoll sein.

    Fahrzeug vorbereiten
    Die Bodenbeschaffenheit (z.B. Sand und Schlamm) kann es erfordern, den Luftdruck der Reifen abzusenken (unbedingt Angaben der Hersteller beachten !). Das erhöht die Aufstandsfläche des Reifen und ist der Traktion dienlich.

    • Weicher Boden: Reifendruck auf 1 Bar verringern, die Kontaktfläche vergrößert sich und das Walken reinigt das Profil.
    • Spitze Steine: Reifendruck stark verringern um Punktbelastung zu verringern.
    • Spiegel anklappen, Sitzposition vorrücken, ABS ausschalten (entweder durch Herausziehen der Sicherung oder Abziehen des Steckers am ABS Steuergerät).
    • Klimaanlage abschalten um Springen der Leerlaufdrehzahl zu verhindern.


    [/indent][indent]Während der Geländefahrt


    Richtig sitzen
    Versuche immer so zu sitzen, dass Du Deinen Körper möglichst wenig (zusätzlich) abstützen musst. Du brauchst Deine Hände und Arme zum Lenken und Schalten, nicht zum Festhalten am Lenkrad. Das heißt: aufrecht hinsetzen (Hinterteil fest in den Sitz) und Gurt anlegen (!). Die Fersen sollten, während der Bedienung der Pedale möglichst am Bodenblech bleiben. So sitzt Du (halbwegs) stabil. Ideal zur Stütze des Körpers sind natürlich Schalen- bzw. spezielle Geländewagensitze.
    Ob das Fenster offen oder geschlossen sein sollte - darüber scheiden sich die Geister: auf der einen Seite schlägt man sich den Kopf am offenen Fenster nicht an wenn man schnell auf die Reifen sehen muss, auf der anderen Seite kann bei geschlossenem Seitenfenster im Falle eines Überschlags kein Körperteil ins Freie ragen.
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    Daumen nicht in den Lenkkranz
    Das Lenkrad so halten, dass die Daumen wie die anderen Finger auf der Außenseite des Lenkkranzes liegen. So werden Verletzungen vermieden wenn gegen ein Hindernis gefahren wird und die Lenkung "verschlägt".
    Lenke so wenig wie möglich (wie ein Schiff).

    Plane immer voraus
    Das heißt: Allradantrieb bzw. Untersetzung immer schon vor dem Hindernis bzw. dem Geländeabschnitt zuschalten. Rechtzeitig Sperren einlegen aber nicht unnötig verwenden.

    Fahre so langsam wie möglich und so schnell wie notwendig
    Die Räder sollten nie blockieren. Vermeide bremsen. Die Räder sollten nie durchdrehen. Rechtzeitig Geschwindigkeit aufbauen und bei geringer Bodenhaftung Gas wegnehmen.

    Gehe immer auf Nummer Sicher
    Sind Dir Geländeabschnitte suspekt? Steig aus und erkunde die schwierige Passage vorher zu Fuß. Planen Deinen Weg vor. Wenn Du in Begleitung bist: lass dich einweisen. Und wenn es auch überflüssig klingt: sprich Dich mit Deinem Partner ab, welche Kommandos/Zeichen welche Bedeutung haben. Es gibt nichts Peinlicheres, als wenn der Einweiser "links" anzeigt und Du nach rechts in den Graben abbiegst.

    Bergauf: wähle Deinen Gang
    Steile Auffahrten immer in der Falllinie und im niedrigsten Gang befahren.
    Der erste und speziell der zweite Gang der Untersetzung sind die kräftigsten.
    Fahre - z.B. vor einer steilen Böschung - an, wähle den richtigen Gang und versuche, die Böschung mit gleichmäßiger Drehzahl, ohne zu schalten, hochzufahren. Korrigiere, wenn die Drehzahl sinkt. Schaltmanöver während einer Steilfahrt unterbrechen den Kraftfluss, der Wagen kann stehen bleiben und absterben - im schlimmsten Fall sogar zurückrollen oder -rutschen, sehr unangenehme Situationen speziell für Anfänger.
    In den Hang hineinstarten: wenn der Motor während der Bergauffahrt abstirbt - in die Bremsen steigen und Wagen zum Stehen bringen. Rückwärtsgang einlegen, Kupplung lösen, überprüfen ob die Spur hinter dem Fahrzeug frei ist, Hand am Zündschlüssel - NICHT STARTEN. Fußbremse vorsichtig lösen, gleichzeitig Fahrzeug starten und in der Spur zurückrollen. Mit weniger steilen Hügeln üben!

    Bergab: Fuß weg von der Kupplung
    Wiederum: steile Abfahrten immer in der Falllinie und im niedrigsten Gang (Bergabfahrassisten) befahren. Im Gelände niemals die Kupplung schleifen lassen - sie kann Schaden nehmen, außerdem ist das in manchen Situationen sogar gefährlich: Stelle Dir bei steilen Bergabfahrten vor, der linke Fuß wäre am Bodenblech angeklebt. Den ersten Gang (natürlich mit der Untersetzung) einlegen und die Motorbremse und den Bergabfahrassisten arbeiten lassen. Fahre im Standgas den Hang hinunter und bremse bei Bedarf "dazu". Mit weniger steilen Hügeln üben!
    Gräben und Firste sind schräg zu kreuzen. Außer wenn sehr steil. Langes Gras ist vorher zu Fuß zu erkunden ! Am besten in der Spur der linken Räder hingehen und in der Spur der rechten Räder zurückgehen, dadurch kann man keine Löcher übersehen. Schrägfahrten mit allen Sperren durchführen. Bei Kippgefahr kräftig Gas geben und in Falllinie lenken.

    Wasserdurchfahrten: Mitdenken, alles kann auch anders sein
    Bei Wasserdurchfahrten ist folgendes zu beachten: überprüfe (zu Fuß) Strömung, Untergrund, Ausfahrt und Tiefe!

    In die Luftansaugung darf nie Wasser eindringen, das zerstört den Motor! Wasser kann nicht komprimiert werden. Gelangt es in den Zylinder, drückt der Kolben gegen ein Hindernis. Die Folge können verbogene oder gebrochene Pleuel sein.

    Ist der Auspuff unter Wasser, dann sollte die Motordrehzahl mindestens 1500 /Min betragen. Bei der Durchfahrt zu abruptes Gaswegnehmen vermeiden. Fahre im kleinsten Gang und allen Sperren. Im Wasser nicht schalten oder Sperren betätigen. Kreuze wo der Fluss seicht ist (breiter und mehr Strömung). Langsam und leicht flussabwärts fahren, das Fahrzeug wird geschoben und die Bugwelle klein gehalten. Wenn erforderlich nur flussabwärts aussteigen, dann kann die Strömung kein Wasser in den Innenraum drücken! ACHTUNG : Nach Wasserdurchfahrt KEINE BREMSWIRKUNG !!! Nach Wasserdurchfahrt Bremsen säubern und trocknen!


    Nach der Geländefahrt


    Fahrzeug überprüfen
    Nach Geländefahrten den Reifendruck und Fahrzeugunterseite prüfen. Gibt es sichtbare Schäden (speziell an den Reifen und Felgen)? Flüssigkeitsstände und den Luftfilter kontrollieren!

    "Straßentauglichkeit" des Fahrzeuges herstellen
    Gegebenenfalls den Luftdruck der Reifen wieder erhöhen. In eigenem Interesse Fensterscheiben, Leuchtengläser und Kennzeichen (!) reinigen. Versuche unbedingt, den Schmutz aus dem Reifenprofil zu bekommen, bevor Du auf asphaltierte Straßen fährst, nachkommende Autofahrer werden es Dir danken! Oft reicht schon ein kräftiger Gasstoß auf etwas saubererem Untergrund und der Schmutz wird aus dem Profil geschleudert, es reinigt sich von selbst.
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