Expedition Big Bend

  • So, bei uns war (ist) langes Wochenende, am Donnerstag war Thanksgiving und der Freitag war frei, da habe ich eine Expedition in den Big Bend Nationalpark, ganz im Westen Texas’ unternommen.
    Wie bei jeder Expedition ist die richtige Vorbereitung alles, speziell wenn man im Touareg unterwegs ist, sollte der Laptop und VAG.COM mit dabei sein.
    Sorry, dass ich den Bericht auf mehrere Postings verteile, aber ich möchte die Bilder entsprechend kommentieren und der [IMG] Tag geht nicht

  • Los ging es am Donnerstag früh morgens um 5, die ersten 2 Stunden vor Sonnenaufgang, daher die rote Route über San Antonio, das ist zwar ein Umweg von knapp 150km, dafür aber Interstate, es gibt im Moment jede Menge Wildunfälle, mir war daher im Dunkeln die Interstate lieber, die eigentlich die ganze Strecke rechts und links bebaut ist als der US- Highway 290, der mitten durch Wald und Flur geht. Mein ‚Tanknachbar’ wird sich solche Gedanken nicht gemacht haben: „You call it roadkill, I call it lunch“.

  • Die Fahrt verlief dann sehr unspektakulär, 800km und 10 Stunden später (mit einigen Pausen) war ich dann am Ziel, Alpine, TX, 5000 Einwohner und – man glaubt es kaum – eine Bayerische Kneipe und Brauerei, Harry hat in Alpine vor ein paar Monaten die Edelweiss- Brauerei eröffnet...Zum Abendessen gab es dann Zigeunerschnitzel mit Spätzle.

    So, am nächsten Tag ging es wieder früh los, nicht nur der Park selber ist sehenswert, sondern auch der Rest von Brewster County (etwa so groß wie Thüringen) bietet spektakuläre Landschaften.

    Endlose Highways, kaum jemand unterwegs, da macht Touareg- fahren so richtig Spaß.

    Je weiter man in den Süden kommt, desto bergiger wird es, die höchsten Gipfel sind über 2000m hoch, da das ganze Gebiet aber schon auf 850 – 1300m liegt, fällt es nicht so auf.

  • Irgendwann ist dann Schluss, der Rio Grade ist erreicht und damit die südliche Landesgrenze von Texas und den USA, auf der anderen Seite ist Mexiko. Von Presidio ganz im Südwesten (da, wo die blaue Route eine Lücke hat), geht es wieder Richtung Osten, immer am Rio Grande entlang, der gar nicht so ‚Grande’ ist, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Aber egal, für eine tolle Kulisse allemal gut.

  • Wie eigentlich alle wichtigen Strassen sind auch die Hauptstrassen im Park sehr gut ausgebaut, dennoch gibt es ein paar ‚High Clearance’ und ‚4WD ONLY’ Roads, die zwar den Touareg nicht direkt vor eine Herausforderung stellen, aber doch mal einen schönen Kontrast zum highwayfahren bieten. Außerdem ist es eine prima Abkürzung zu den schönsten Stellen im Park

    Übrigens, in der wirklich hintersten Ecke in dem ganzen Park habe ich innerhalb von einer Stunde mehr Deutsche getroffen als in den letzen 8 Monaten hier in Austin. Die sind echt überall....
    Insgesamt waren es dann knapp 450km zum und durch den Park (und wieder zurück nach Alpine).

  • Es ist im Moment auch gerade Jagd- Saison, überall sieht man die Jäger im Tarnanzug, der Pickup- Truck voll gepackt mit allem, was man so als Jäger glaubt zu brauchen und immer öfter noch ein Quad im Anhänger. Kennt jemand das Buch Jagdzeit von David Osborn? Daran hat mich das jedenfalls erinnert.

    Die Heimfahrt zurück nach Austin habe ich wieder früh angetreten, diesmal war die Interstate aber knapp 130km entfernt, um nicht doch noch zum unfreiwilligen Deer- Hunter zu werden, bin ich maximal 70 gefahren, da verbraucht dann der V8 auch nur 9,7l/100km im Schnitt und ich habe es ohne Schäden am Auto oder der Fauna geschafft.

    Der Sonnenaufgang hat dann für das frühe Aufstehen entschädigt, Bilder können diese tolle Stimmung leider so gar nicht wiedergeben.

    Die Rückfahrt über die I-10 und US-290 war dann nur 700km lang, auf der Interstate sind dann 75mph (120km/h) erlaubt, so bin ich auf einen Durchschnittsverbrauch von 12,4 l/100km gekommen.
    Auf der Strecke liegt dann Fredericksburg, eine von deutschen Aussiedlern gegründete Stadt, auch nach Luckenbach, TX, ist es nicht weit, dieser Ort – eigentlich nur noch ein Postamt – ist 1977 nach einem Countrysong von Waylon Jennings und Willie Nelson (welt-)berühmt geworden.


    Ach ja, während der ganzen 2000km habe ich keinen einzigen anderen Touareg gesehen, nur im Big Bend Park selber bin ich ein paar Kilometer hinter einem Cayenne her gefahren.

    Schönen Sonntag

    Frank

  • Hallo Frank.

    Schöner Bericht. Ich muß Dir zustimmen, daß der Big Bend einer der schönsten Nationalparks der USA ist (und ich habe fast alle besucht).

    Für Deinen nächsten Trip solltest Du einen Umweg durch White Sands einplanen. In den dortigen Dünen kannst Du Dich ordetnlich mit dem Dicken austoben.

  • Vielen Dank für diesen schönen Bericht. Man wird richtig neidisch:mad: , wenn man sieht, was für Touren das Land der unbegrenzten Möglichkeiten auch für Touareg-Freunde bietet.:Applause:

  • Wow. Danke für den netten Bericht und die tollen Bilder. Da kann man ja schon ein paar für den Kalender nehmen.

    Interessant finde ich auch das Bild beim Tanken, bei euch sieht der Touareg ja richtig klein aus gegenüber diesen Full-Size-Geräten.... bei uns ist es genau umgekehrt.;)

  • Hab's jetzt erst entdeckt.... schoener Bericht:Applause:

    Ich war auch mal dort, aber mit dem Hinfahren von Dallas aus war mir das doch etwas weit. Also, ins Flugzeug bis Midland/Odessa, und dann mit dem Mietwagen in den Big Bend runter... Richtig vermutet, da es ein Mietwagen war, wurde der natuerlich auch ordentlich ueber die 4WD Strassen gescheucht... :)

    Anbei ein Bild von einer dieser Strassen.... bin am ueberlegen, soll ich oder nicht? Und es ging doch!!! (waer aber fast in einer riesen Matsch-Pfuetze steckengeblieben) :D

    Zu der Bemerkung mit den Deutschen, stimmt, dort gab es sehr viele! Auch ein deutscher Familienvater ist mit seinem neuem A6 Allrad (das etwas hoehergelegte, mehr "gelaendetaugliche" Modell) und der ganzen Family dort langgeheizt wie ein bekloppter. Spaeter an der Tankstelle hatte der immer noch ein fettes Grinsen im Gesicht :D

    Viele Gruesse,
    Andreas