PKW Maut

  • Hallo,dann ist dieser Kelch wohl noch einmal an uns vorüber gegangen.
    Wer weiß für wie lange?


    Bundesländer mit knapper Mehrheit gegen Pkw-Maut
    Die Bundesländer haben sich mit knapper Mehrheit gegen die Einführung einer Pkw-Maut ausgesprochen. Auch eine Vignette wurde am Mittwoch (12.10.) auf einer Konferenz in Rostock abgelehnt.


    Damit seien die Länder mehrheitlich einer Beschlussempfehlung von Mecklenburg-Vorpommern gefolgt, hieß es aus Konferenzkreisen.

    Während sich die SPD-geführten Länder Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg oder Berlin sowie Niedersachsen gegen die Maut ausgesprochen hätten, stimmten Baden-Württemberg oder Bayern dafür. Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz hätten sich enthalten.
    Die 3,5 Milliarden Euro, die jährlich zusätzlich für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur benötigt werden, sollen aus der Mineralölsteuer über die Erhöhung des Anteils für den Straßenbau finanziert werden. Diesem Beschluss seien die Länder einstimmig gefolgt, hieß es.

    Quelle

  • 100 € Maut p.a. hätte mich nicht gestört, wenn gleichzeitig die Mineralölsteuer - wie geplant - etwas abgesenkt worden wäre.
    Wir sind ein Durchreiseland, somit wären auch alle ausländischen PKW zur Kasse gebeten worden.

  • Nun gut das kann man unterschiedlich sehen. Ich fahre sehr wenig Autobahn, würde aber auch 100 Euro im Jahr zahlen. In allen umliegenden Nachbarländern wirst du abgezockt und bekommst Straßen wie im Mittelalter. Hier in Deutschland mit guten Autobahnen laut vieler Tests dürfen sich unsere europäischen Nachbarn belustigen für lau. Deutschland als zukünftiges europäisches Drehkreuz muss sich diese Geld nicht engehen lassen. Habe gehört Italen macht 5,3 mrd Euro Umsatz im Jahr.

  • Einmalkosten wie KFZ-Steuer oder eine zukünftige Maut bevorteilen immer Vielfahrer und benachteiligen Wenigfahrer. Im Unterschied zur KFZ-Steuer trifft die Maut aber alle Strassennutzer, d.h. auch die ausländischen Mitbürger. Von daher wäre die Maut immer noch gerechter, als es die KFZ-Steuer ist. Allerdings steht zu befürchten, dass gerade Wenigfahrer eher auf Bundes- und Landstrassen ausweichen. Dies führt hier zu einer noch stärkeren Belastung und erhöhten Unfallgefahr. Um Wenigfahrer nicht relativ noch stärker zu belasten müsste die KFZ-Steuer zu Gunsten einer Maut gesenkt werden. Wenn stattdessen die Mineralölsteuer gesenkt wird, dann wird Vielfahren mal wieder und noch stärker belohnt. Dies kann eigentlich nicht Ziel einer nachhaltigen und ökologisch sinnvollen Politik sein.

    gruß
    Heinz

  • Wenn man sich mal im Sommer auf der Autobahn umgeschaut hat, was sich alles für Nationalitäten hier tummeln, würde ich es sehr begrüßen eine PKW Maut einzuführen.

    Vielleicht würde dann nicht jeder Hans uns Franz erst einmal nach Deutschland reinfahren um den Weg gen Süden anzutreten. Und wenn doch, kann man auch gerne dafür zahlen. Machen wir in anderen Ländern schließlich auch.

    Vor allem sollte dringend eine LKW Maut für Landstraßen eingeführt werden. Was hier auf einigen Landstraßen und kleinen Örtchen für Schwerlastverkehr läuft, geht auf keine Kuhhaut. Aber bis sich da was tut werden wohl wieder Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte ins Land gehen. :zorn:

  • Ich bin auch für eine Maut, insbesondere für Transitreisende.

    Um niemanden zu diskriminieren, müssen wir wohl selbst
    auch zahlen, aber das kann man über die Steuer wieder
    ausgleichen. Und die LKW-Maut sollte deutlich erhöht werden,
    dass würde Alternativen fördern und die Abnutzung der
    Straßen deutlich veringern. 1 LKW mit 40 t zulGG beansprucht
    eine Straße soviel, wie 4.000 (?) PKW.

    Gruß
    andreas

  • also, diese Mautdiskussion verstehe ich nicht, Vielfahrer, Wenigfahrer - alle müssen Tanken und im Treibstoff sind doch schon enorme Steuern drinnen und da teilt es sich ja wieder auf, denn Vielfahrer tanken einfach mehr und zahlen somit auch mehr Abgaben und bis auf die Grenzbereiche gehen die Abgaben wieder gerecht dem jeweiligen Staat zu und das ohne aufwendige Messverfahren. Meiner Meinung geht es hier ausschließlich in D wie bei uns in Ö um eine zusätzliche Einnahmequelle, denn über höhere Treibstoffpreise traut sich politisch niemand ran, würde aber letztendlich, wenn man ehrlich ist, den gleichen Effekt haben wie eine Kilometerabgabe!


    Liebe Grüße
    Michael

  • Zitat von iceage

    also, diese Mautdiskussion verstehe ich nicht, Vielfahrer, Wenigfahrer - alle müssen Tanken und im Treibstoff sind doch schon enorme Steuern drinnen und da teilt es sich ja wieder auf, denn Vielfahrer tanken einfach mehr und zahlen somit auch mehr Abgaben und bis auf die Grenzbereiche gehen die Abgaben wieder gerecht dem jeweiligen Staat zu und das ohne aufwendige Messverfahren. Meiner Meinung geht es hier ausschließlich in D wie bei uns in Ö um eine zusätzliche Einnahmequelle, denn über höhere Treibstoffpreise traut sich politisch niemand ran, würde aber letztendlich, wenn man ehrlich ist, den gleichen Effekt haben wie eine Kilometerabgabe!


    Liebe Grüße
    Michael

    Naja, die Brummifahrer tanken ja schon mal nicht in Deutschland, die hauen sich ihre 1000 l in Luxenburg oder Polen rein. Das funktioniert also nicht unbedingt

  • Zitat von Rocky Mountain

    Naja, die Brummifahrer tanken ja schon mal nicht in Deutschland, die hauen sich ihre 1000 l in Luxenburg oder Polen rein. Das funktioniert also nicht unbedingt



    Aber die zahlen doch mittlerweile bei Euch wie bei uns "extra", also kilometerabhängig, oder nicht?

    Bernhard

  • du hast Recht, alles ist damit nicht abgedeckt! Außerdem sind die LKW durch ihre Starke Lobby sowieso mit den Zahlungen weit unter ihren Verursacherkosten! Was mich zusätzlich noch stört ist, dass wir zwar jetzt keine Grenzkontrollen mehr haben, du musst aber Mittlerweile länger an der Grenze stehen als vorher, da du in jedem Land Pickerl kaufen musst. 
    LG
    Michael

  • Zitat von iceage

    .. Außerdem sind die LKW durch ihre Starke Lobby sowieso mit den Zahlungen weit unter ihren Verursacherkosten!


    Das mag schon stimmen, aber eigentlich sind ja nicht die LKW’s oder deren Fahrer oder die Fuhrunternehmer die Verursacher, sondern deren Kunden, und das ist jeder, der im Supermarkt einkaufen geht, tankt, Post bekommt oder verschickt, ein Auto kauft und beim Händler abholt,....

    Insofern ist es doch eigentlich egal, ob die LKW- Maut erhöht wird und diese Kosten dann auf die transportiere Ware und Dienstleistungen umgelegt wird und wir sie dann im Supermarkt an der Kasse zahlen oder ob die Kosten für die Straßenerhaltung direkt per Steuer oder einer anderen Form von Abgaben eingezogen wird.

    Die LKW’s fahren ja nun mal nicht zu Spaß auf der Autobahn rum, solange wir als Kunde deren Transportkapazitäten brauchen, solange werden wir so oder so auch dafür bezahlen müssen

    Gruß,

    Frank



  • Hallo Frank,
    sicherlich wird auf unseren Straßen auch transportiert.
    Allerdings erscheint mir die Lagerhaltung auf den Straßen immer noch zu groß.
    Die Kühlhäuser stehen leer und die fahrenden Lagerhäuser fahren von A nach B um anschließend mit ihrer Fracht wieder nach A zurückzufahren.

    Gruß

  • Ja, und warum? Weil es entweder billiger ist, die Fischstäbchen auf der Autobahn zu kühlen als im Kühlhaus oder weil der Zwang nach ‚just in time’- Lieferungen eine andere Lagerung nicht mehr zulässt . Zwingt man sie ins (teurere) Kühlhaus, werden die Fischstäbchen eben auch teurer, also zahlt auch hier der Endkunde. Gibt es z.B. bei Edeka keine Fischstäbchen mehr, weil sie nicht rechtzeitig aus dem Lagerhaus kommen, geht der Kunde eben zu Tengelmann...

    Gruß

    Frank

  • Zitat von FrankS

    Ja, und warum? Weil es entweder billiger ist, die Fischstäbchen auf der Autobahn zu kühlen als im Kühlhaus oder weil der Zwang nach ‚just in time’- Lieferungen eine andere Lagerung nicht mehr zulässt . Zwingt man sie ins (teurere) Kühlhaus, werden die Fischstäbchen eben auch teurer, also zahlt auch hier der Endkunde. Gibt es z.B. bei Edeka keine Fischstäbchen mehr, weil sie nicht rechtzeitig aus dem Lagerhaus kommen, geht der Kunde eben zu Tengelmann...

    Gruß

    Frank

    Ich denke, hier wird etwas Ursache und Wirkung miteinander vermengt bzw. etwas kurz gesprungen :stern: . Natürlich ist das alles richtig, aber Strassen sind nun mal für den Transport da und nicht zur Lagerhaltung.
    Wenn wir die Strassen zur Lagerhaltung planen und konzipieren, dann werden auf diesen Zug noch mehr aufspringen und wir können unsere Autobahnen 10spurig ausbauen.
    Ich denke, es macht mehr Sinn, wenn Güter möglichst in "grossen Chargen" transportiert werden, das würde die Bahn und auch den Schiffsverkehr schon bevorzugen. Dazu benötige ich an den Zielorten bzw. Verteilerzentren dann aber schon eine ausreichende Lagerhaltung.

    Ich habe zwar nicht nachgewogen, aber bei einem LKW-Transport wird doch schon ein ganz schöner Anteil Leermasse (eben das Fahrzeug) jedesmal mit transportiert. Die nächste Steigerung der rollenden Lagerhalle ist dann der Lufttransport, der hat den Vorteil das sich die Luftstrasse nicht abnutzt und noch schneller ist, wenn wir denn vor jedem Automobilwerk und Automobilzulieferer eine Landebahn bauen! Hier ist die Leermasse des Transports dann richtig gross und teuer.

    Ich denke, mann sollte das Just in Time auch nicht übertreiben. Dafür ist das Strassennetz einfach nicht mehr genug ausbaubar. Logistische Verteilerlösungen und daran hängende Lagerhaltung in Lagern kombiniert mit grossen, effektiven Transporten über die Langstrecken dürften die einzige erstrebenswerte Zukunft sein. Ich gebe der derzeitigen Lagerhaltung auf den Strassen auf Dauer keine ausbaufähige Zukunft mehr.

    Wenn ich das genau betrachte, dann trifft dies auch genauso auf den Personentransport zu. Hier sind die Notwendigkeiten einer schnellen Reise alleine aus Zeitgründen (Pendler müssen eben schnell von der Wohnung direkt zum Arbeitsplatz kommen und können eben nur schlecht logistisch über Verteilerzentren verteilt werden) noch wichtiger. Ausserdem sind die Arbeitsplätze ja auch viel mehr im Land verstreut als einzelne Produktionszentren.

    Dies ganze wirtschaftlich sinnvoll zu steuern, ist eben Aufgabe der Regierung :eek: . Der erste mögliche Ansatz ist der Güterverkehr, beim Personentransport ist das sehr, sehr viel schwieriger aufgrund der grösseren Zahl der Zielorte.
    Die LKW-Maut (besonders die Streckenabhängige) halte ich für absolut richtig, eine Ausweitung auf den Landstrassen muss ebenfalls einfach kommen. Den Vorteil hat der, der nur kurze Wege zurücklegen muss, weil er z.B. ein Lager in der Nähe des Zielortes hat.
    Eine Ausweitung der Maut auf PKWs halte ich für genauso angebracht, auch hier dürfte der "Markt" dann einiges an Rationalisierungen schaffen (Fahrgemeinschaften??). Vorziehen würde ich eine streckenabhängige Maut wie bei den LKWs.

    Nur damit unser geldgieriger Staatsapparat :wut: das nicht gleich wieder als tolle Einnahmemöglichkeit ansieht, sollte man jedem KFZ-Steuerzahler einen Anteil seiner KFZ-Steuer wieder erstatten, genau in Höhe der PKW-Maut. Das kann man organisieren, einfach den eingenommen Betrag durch die Summe aller steurpflichtigen Hubräume teilen und den KFZ-Besitzern das Geld zurücküberweisen (Kto.-Nr. sind wohl meistens bekannt heute). Das erledigt notfalls ein einzelner PC :D
    Eine Senkung der Mineralölsteuer führt doch zu nichts, das nutzen nur die Ölkonzerne für getarnte Preiserhöhungen aus.

  • Hi!

    Das Thema "Pendler" und "Lager auf der Strasse" ist doch in den letzten Jahren vor allem dadurch immer brennender geworden, dass die dadurch entstehenden Kosten nicht verursachergerecht weiterbelastet werden.

    Ich fahre im Schnitt 30.000km pro Jahr, das meiste beruflich veranlasst und (gebe ich ja zu) mit einem nicht gerade vernünftigen und besonders sparsamen Auto. Dafür bin ich auch bereit über diverse Steuern (direkt/indirekt) oder Abgaben (Maut) meinen Anteil zu leistern. Im Moment ist dieser realistisch betrachtet wohl eher zu klein. Wenn nun diese Ausgaben steigen, muss ich versuchen das an meine Kunden weiterzugeben oder mir Einsatzorte in der Nähe suchen.

    Pendler wurden/werden ja de facto immer noch dafür "belohnt", vom Arbeitsplatz wegzuziehen und mit den hohen Gehältern aus dem Ballungsraum sich ein grosses Grundstück mit schickem Häuschen in der Pampa zu kaufen, oder?

    Firmen mit hohem Transportaufkommen sparen durch die "Lagerung auf der Strasse" Lagerkosten ein, da die Waren ja ohnehin transportiert, aber nicht mehr gelagert werden müssen.

    Klar würde es jeden irgendwo und irgendwie "hart" treffen wenn entsprechende Gebühren, Abgaben und Steuern steigen. Aber seien wir realistisch: Transport (Waren) und Mobilität (Personen) ist - vor allem in Relation mit den daraus entstehenden Folgekosten - einfach zu billig.

  • Zitat von mike

    Hi!
    Pendler wurden/werden ja de facto immer noch dafür "belohnt", vom Arbeitsplatz wegzuziehen und mit den hohen Gehältern aus dem Ballungsraum sich ein grosses Grundstück mit schickem Häuschen in der Pampa zu kaufen, oder?


    Bist Du Dir da sicher, dass die Steuerermässigung für Pendler diese auch kreiert? Hier bei uns kann man den Weg zur Arbeit nicht absetzen (eigentlich kann man recht wenig abschreiben), und doch ist die "Zersiedelung" hier gigantisch! Ich selbst wohne "ausserhalb" und mache das nur, weill ich aus der Hektik des Stadtlebens raus will. In D-Land bin ich auch aus der Stadt (Mönchegladbach) aufs Land (Wegberg) gezogen, weill ich da mehr Haus fürs Geld bekam und auch weniger Feierabend-Hektik hatte. Die Pendlerpauschale war sicherlich in keiner Weise in Betracht gezogen worden. Daher glaube ich doch, dass viele Pendler Pendler sind, weil zum einen die Deutschen generell nicht sehr mobil sind, und zum zweiten, weil sie einfach nicht in der Stadt leben wollen. Ich glaube nicht, dass viele wieder in Stadtnähe ziehen würden, wenn die Pauschale abgeschafft würde.

  • Zitat von dschlei

    Bist Du Dir da sicher, dass die Steuerermässigung für Pendler diese auch kreiert? Hier bei uns kann man den Weg zur Arbeit nicht absetzen (eigentlich kann man recht wenig abschreiben), und doch ist die "Zersiedelung" hier gigantisch! Ich selbst wohne "ausserhalb" und mache das nur, weill ich aus der Hektik des Stadtlebens raus will. In D-Land bin ich auch aus der Stadt (Mönchegladbach) aufs Land (Wegberg) gezogen, weill ich da mehr Haus fürs Geld bekam und auch weniger Feierabend-Hektik hatte. Die Pendlerpauschale war sicherlich in keiner Weise in Betracht gezogen worden. Daher glaube ich doch, dass viele Pendler Pendler sind, weil zum einen die Deutschen generell nicht sehr mobil sind, und zum zweiten, weil sie einfach nicht in der Stadt leben wollen. Ich glaube nicht, dass viele wieder in Stadtnähe ziehen würden, wenn die Pauschale abgeschafft würde.

    Der Hauptgrund für die "Landflucht" dürfte in den Immobilien-Preisen liegen (bzw. gelegen haben).
    Inzwischen ist aber bereits wieder eine Umkehrung des Trends zu beobachten, Leute, die früher auf´s Land ins eigene Haus mit Garten u.s.w. gezogen sind, fangen an, zurück in die Stadt zu "wandern" in eine schicke ETW in TOP-Lage mit Fahrstuhl und Tiefgarage, alles möglichst Pflegeleicht :D .

    Das ist alles sehr stark abhängig vom Alter und Familienstand, jüngere Paare mit kleinen Kindern dürften eher zum Häuschen im Grünen tendieren, sobald die Kinder aus dem Haus sind setzt oft ein Umdenkungsprozess ein.

    Wenn man sich die Altersstruktur in D-Land anschaut, dann kann man den Trend fast ablesen :rolleyes: