PKW Maut

  • Zitat von dschlei

    Bist Du Dir da sicher, dass die Steuerermässigung für Pendler diese auch kreiert? Hier bei uns kann man den Weg zur Arbeit nicht absetzen (eigentlich kann man recht wenig abschreiben), und doch ist die "Zersiedelung" hier gigantisch! Ich selbst wohne "ausserhalb" und mache das nur, weill ich aus der Hektik des Stadtlebens raus will. In D-Land bin ich auch aus der Stadt (Mönchegladbach) aufs Land (Wegberg) gezogen, weill ich da mehr Haus fürs Geld bekam und auch weniger Feierabend-Hektik hatte. Die Pendlerpauschale war sicherlich in keiner Weise in Betracht gezogen worden. Daher glaube ich doch, dass viele Pendler Pendler sind, weil zum einen die Deutschen generell nicht sehr mobil sind, und zum zweiten, weil sie einfach nicht in der Stadt leben wollen. Ich glaube nicht, dass viele wieder in Stadtnähe ziehen würden, wenn die Pauschale abgeschafft würde.


    Ich bin mir sicher, dass genau die Pendlerthematik die Gründstückspreise in Rheinhessen in den letzten 20 Jahren hat explodieren lassen. Sobald bei uns ein Baugebiet ausgewiesen wird stürzen sich die Städter aus Frankfurt/Wiesbaden/Mainz mit Macht darauf. Das ganze wurde steuerlich doppelt subventioniert: Zum einen durch die Eigenheimzulage, zum anderen durch die Pendlerpauschale. Genau diese beiden Aspekte waren häufig ein wichtiger Grund neben dem Anreiz: Häuschen im Grünen bzw. Mehr Haus fürs Geld. Interessant ist, dass auf der anderen Seite Personen mit lokalem Arbeitsplatz eben nicht in die "Nähe" ziehen. Als Beispiel dienen hier Lehrer mit ihrer "Ortszulage". Eine Vielzahl der Lehrer am hiesigen Gymnasium reisen seit Jahrzehnten täglich aus Wiesbaden oder Mainz (Einfacher Weg 40, bzw. 30 Km) an. Gerade diese hätten schon lange in die Nähe ziehen können, aber die "Ortszulage" scheint ein zu grosser Anreiz zu sein genau dort zu bleiben, wo man ist.

    Natürlich sind auch die Gemeinden daran interessiert "Auswärtige" als neue Mitbürger zu gewinnen. Mehr Einwohner bringen (theoretisch) Kaufkraft und letzlich wiederum stattliche Zulagen in Abhängigkeit der Gemeindegrösse. Deswegen werben durchaus auch die Gemeinden mit "attraktiven" Konditionen oder Bedingungen um Neubürger. Leider wird dabei immer die Infrastruktur Strasse/Bahn vergessen. Eine Vielzahl von Jahrzehntbaustellen führt dazu, dass die beiden Hauptschlagadern (A66, A60) ins Rhein-Main-Gebiet immer mehr ins Stocken geraten. Musste ich gerade Gestern wieder erleben. Mitten am Tag ging gar nichts mehr, da wieder eine neue Baustelle eingerichtet wurde. Dadurch hätte ich fast meinen Flieger nach Vancouver verpasst. Prinzipiell wäre ich ja auch gerne bereit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen zu kommen. Aber wer schon mal probiert hat mit grösserem Koffer, Kleidersack und ähnlichem Zubehör heutzutage noch mit der Bahn zu fahren, wird wohl bestätigen, dass das keine Option mehr ist.

    gruß
    Heinz

  • Zitat von Heinz

    Ich bin mir sicher, dass genau die Pendlerthematik die Gründstückspreise in Rheinhessen in den letzten 20 Jahren hat explodieren lassen. Sobald bei uns ein Baugebiet ausgewiesen wird stürzen sich die Städter aus Frankfurt/Wiesbaden/Mainz mit Macht darauf. Das ganze wurde steuerlich doppelt subventioniert: Zum einen durch die Eigenheimzulage, zum anderen durch die Pendlerpauschale. Genau diese beiden Aspekte waren häufig ein wichtiger Grund neben dem Anreiz: Häuschen im Grünen bzw. Mehr Haus fürs Geld. Interessant ist, dass auf der anderen Seite Personen mit lokalem Arbeitsplatz eben nicht in die "Nähe" ziehen. Als Beispiel dienen hier Lehrer mit ihrer "Ortszulage". Eine Vielzahl der Lehrer am hiesigen Gymnasium reisen seit Jahrzehnten täglich aus Wiesbaden oder Mainz (Einfacher Weg 40, bzw. 30 Km) an. Gerade diese hätten schon lange in die Nähe ziehen können, aber die "Ortszulage" scheint ein zu grosser Anreiz zu sein genau dort zu bleiben, wo man ist.

    Natürlich sind auch die Gemeinden daran interessiert "Auswärtige" als neue Mitbürger zu gewinnen. Mehr Einwohner bringen (theoretisch) Kaufkraft und letzlich wiederum stattliche Zulagen in Abhängigkeit der Gemeindegrösse. Deswegen werben durchaus auch die Gemeinden mit "attraktiven" Konditionen oder Bedingungen um Neubürger. Leider wird dabei immer die Infrastruktur Strasse/Bahn vergessen. Eine Vielzahl von Jahrzehntbaustellen führt dazu, dass die beiden Hauptschlagadern (A66, A60) ins Rhein-Main-Gebiet immer mehr ins Stocken geraten. Musste ich gerade Gestern wieder erleben. Mitten am Tag ging gar nichts mehr, da wieder eine neue Baustelle eingerichtet wurde. Dadurch hätte ich fast meinen Flieger nach Vancouver verpasst. Prinzipiell wäre ich ja auch gerne bereit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen zu kommen. Aber wer schon mal probiert hat mit grösserem Koffer, Kleidersack und ähnlichem Zubehör heutzutage noch mit der Bahn zu fahren, wird wohl bestätigen, dass das keine Option mehr ist.

    gruß
    Heinz


    aber genau das findet man doch auch oft in USA

    nachts leere (Büro)-Innenstädte
    nachts "volle" Vorstädte in "platzsparender" Bauweise
    und zum Arbeitsbeginn + Arbeitsende endlose PKW - Kolonnen auf den Highways.....
    Ist irgendwie etwa so wie in Rhein-Main, (stand doch irgendwo hier mit den 1,1 Mio Arbeitsplätzen bei 700.000 Einwohnern...)

    Scheint wohl auch ohne solche Subventionen zu klappen, das Hauptargument dürften dann dort die Immobilien-Preise sein.......

  • Also mir tun alle leid, die jeden Arbeitstag so und soviele Kilometer als Pendler hinter sich bringen müssen. In meiner kurzen (glücklicherweise nur 11 Monate) Zeit als Angestellter musste ich (wenn ich nicht direkt zum Kunden bin) von Böblingen nach Stuttgart Mitte rein. Entweder vor 07:00 Uhr in 15 Minuten oder später am Tag dann mit über einer Stunde.

    Heute geniesse ich jeden Bürotag - da HomeOffice in der eigenen Hütte. Kein Fahren, zwischendrin mal einen Tee mit meiner Frau, Mittagessen mit der Familie.

    Jetzt muss ich nur noch etwas finden, damit ich nicht so oft zum Kunden muss. Leider(?) verdiene ich damit mein Geld...

  • Zitat von dummytest

    aber genau das findet man doch auch oft in USA

    nachts leere (Büro)-Innenstädte
    nachts "volle" Vorstädte in "platzsparender" Bauweise
    und zum Arbeitsbeginn + Arbeitsende endlose PKW - Kolonnen auf den Highways.....
    Ist irgendwie etwa so wie in Rhein-Main, (stand doch irgendwo hier mit den 1,1 Mio Arbeitsplätzen bei 700.000 Einwohnern...)

    Scheint wohl auch ohne solche Subventionen zu klappen, das Hauptargument dürften dann dort die Immobilien-Preise sein.......


    Stimmt. Hauptargument in den USA sind wohl die Immobilienpreise. Hinzu kommen aber weitere weiche Faktoren, z.B. in welche Schule mit bestem Ruf schicke ich meine Kinder. Und ausserdem war Benzin hier ja auch lange Zeit fast umsonst und beim Autofahren kann man noch so wichtige Dinge erledigen, wie Kaffeetrinken, Muffin essen, Zähne putzen, Kämmen, die ersten 60 Minuten Flat-Rate Telefonitis des Tages, Zeitung lesen usw. Habe ich alles schon beobachtet - auf 6-spurigen Highways in der Rushhour... :eek:

    gruß
    Heinz