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Mit dem Kabrio nach Bauscheim!
Karmann kreuzt Geländewagen mit Cabrio
Von Jutta Krause
Auf der Suche nach einer neuen automobilen Nische ist der Osnabrücker Cabrio- und Umbau-Spezialist Karmann fündig geworden. Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt sorgt er in Halle 5.0 mit seiner Studie SUC für einiges Aufsehen. Das Kürzel weist auf eine verwegene Typenkreuzung hin: Hier werden ein Sports Utility Vehicle (SUV) und ein Cabrio miteinander kombiniert, und daraus entsteht ein Sports Utility Cabrio (SUC). Als Basis für das fahrtaugliche Konzeptfahrzeug diente ein BMW X5. Bewusst haben die Osnabrücker zum 50-jährigen Firmenjubiläum in diesem Jahr auch auf Designelemente einiger Karmann-Klassiker zurückgegriffen.
Zum einen geht es beim SUC darum, die Vorteile eines SUV wie Geländetauglichkeit plus Fahreigenschaften einer Limousine, ordentlichen Stauraum und komforta-bles Platzangebot mit denen eines Frischluftautos zu verbinden und in einem weiteren Schritt beispielsweise das geringe Kofferraumvolumen von Cabrios zu vermeiden – unter Beibehaltung von vier Sitzplätzen.
Die Osnabrücker haben bei dem Projekt mit dem Zulieferer ZF in Friedrichshafen zusammengearbeitet, der ein Sechsgang-Automatikgetriebe, Verteiler- und Hinterachsgetriebe, Aktivlenkung, Bediensoftware und ein komplettes Achssystem inklusive elektronischem Dämpfungssystem beisteuerte. Alle Komponenten werden erstmals zu einem ganzheitlichen System vernetzt. Die ZF-Entwicklung erlaubt es auch, die Fahrzeugcharakteristik über ein Bedienelement im Innenraum individuell den Bedürfnissen des Fahrers anzupassen.
Die Cabriospezialisten aus Osnabrück setzten dem geräumigen Geländewagen ein vollautomatisch ausfahrbares Stoffverdeck mit Ausstelldach und separater Glasheckscheibe auf. Die Heckscheibe ist nicht in das Stoffverdeck integriert und verschwindet auf Wunsch vollständig in der Hecktür. Technischer Höhepunkt sind die gegenläufig zu öffnenden vier Türen. Ihre Außengriffe fahren auf Berührung aus. Das Konzeptfahrzeug erweist sich als rollender Technologieträger, der weitere Finessen in sich bündelt. Da keine Vorgaben eines Auftraggebers, also eines Autoherstellers, berücksichtigt werden mussten, haben sowohl die Designer als auch die Konstrukteure ihre Freiheiten genutzt.
Das SUC ist nicht als reiner Showcar konzipiert, der wie manch andere Studie nach dem großen IAA-Auftritt im Werksmuseum verstauben soll. Eine von den Osnabrückern in Auftrag gegebene Studie sieht für das von ihnen neu entdeckte Fahrzeugsegment das größte Absatzpotenzial in Westeuropa und in den USA. Demnach könnten zwischen 2009 und 2015 jährlich bis zu 180 000 Einheiten solcher Fahrzeuge abgesetzt werden. Als Serienstart für das SUC hält Karmann das Jahr 2009 für realistisch.
Quelle
IST DIE ZEIT REIF FÜR EIN NEUES FAHRZEUGSEGMENT? Karmann hat in seiner Studie SUC Geländewagen mit Cabrio gekreuzt.