Am Mittwoch reisten wir über den Bodensee an. Herrlich - in der Woche ist
der Verkehr längst nicht so schrecklich wie am Wochenende. Nur die Blitzfallen
rund um den See sollte man im Auge behalten.
Richtung Bregenz ging es und dann weiter nach Hard. In diesem kleinen Städtchen,
das auch eine sehr empfehlenswerten Strand besitzt, wollten wir noch einen
Zwischenstop bei der Fa. Wolford
Wolfordstr. 1, A-6900 Bregenz, 0043-55746901458 oder Wäsche Deluxe
einlegen. Der dortige Shop bietet halt immer was Schönes zum Kaufen.
Wer es lieber ein wenig günstiger hat, dem sei - ebenfalls in Hard -
die Fa. der Gebrüder Wolff (http://www.mywolff.com) Mittriedstrasse 13, A-6971 Hard, Fon +43 (5574) 67 81-0 empfohlen.
Deren Shop ist jedoch zielgruppenspezifisch einfacher gehalten.
Beide Adresse lassen sich dank der Ausschilderung problemlos von der Durchgangsstrasse
aus finden: immer den Schilder nach.
Aber: besser zuerst die Kreditkarten einsammeln! Trotzdem sind es Geheimtipps am
Rande der Strecke, die man nur empfehlen kann um den Ladies auch etwas Gutes anzutun.
Weiter ging es dann durch Österreich über Dornbirn Richtung Bludenz auf Landstrassen.
In Dornbirn haben wir uns schnell etwas zu Essen gegönnt (McDonald's).
Könige haben wir nicht gesehen.
Und natürlich bekam der T-reg auch was in den Tank. Shell: 0,979 EUR / l Diesel.
In Österreich sind diese Preise noch günstiger als bei uns.
Man folgt der 190, die dann von der 188 abgelöst wird und kommt über Bludenz und Schruns
auf die Silvretta Hochalpenstrasse. Die dort erhobene Maut rechtfertigt jedoch nicht
den Ausflug. Denn so reizvoll fanden wir den Pass nicht. Am unteren Stausee gingen wir noch
ein wenig spazieren. Am eigentlichen Silvretta-Stausee an der Bielerhöhe fanden sich
ausser jeder Menge Touristen und entsprechendem Nepp nichts aufregendes.
Der Anstieg aus Westen bietet einige Serpentinen und immer wieder mögliche Abstecher
in die Natur, aber der Abstieg Richtung Osten ist eher langweilig. Kurz vor Galltür
ist dann wieder die Mautstelle, an der wir nach kurzer Überlegung die Strasse verlassen
haben.
Inzwischen war es Nachmittag geworden und wir beschlossen die ca. 40 km nach Landeck über
Ischgl der Trisanna zu folgen. Hier folgte erstmal ein Kaffee bvor wir den letzten Turn
für heute angehen wollten.
Gestärkt nahmen wir die A12, auf die man automatisch geleitet wird. Achtung: Mautpflichtig!
Der Reschenpass erschien uns dieses Mal als ein zu weiter Umweg. Also bogen wir bei Imst
ins landschaftlich sehr reizvolle Ötztal ab. Ein sehr schönes Nachmittag mit warmer Sonne
begleitete uns. Rechts und links der Strasse liegt eine schöne Landschaft, so dass man
automatisch langsamer wird und der Blick immer wieder abschweift.
Man folgt der Strasse über Sölden und Hochgurgl, wo wieder eine Maut für die Strasse erhoben wird.
Allerdings sind die 14 EUR für Hin- und Rückfahrt wirklich gut angelegt.
Ganz anders als auf der Silvretta, fanden wir. Inzwischen stand die Sonne tief hinter
den Bergen und hüllte die Auffahrt durch ein Hochtal in golden-roten Schein. Hier haben
wir kurz angehalten für einen Sundowner. Die Stimmung an diesem Tag hat uns überwältigt.
Kaum Fahrzeuge auf der Strasse - einfach nur die Stille in dieser grandiosen Umgebung.
Nach dem wir die Fahrt fortgesetzt hatten verschwand die Sonne hinter den Bergen und
ein frischer Wind kündigte die Höhenlage an.
Das Wort Timmel ist vom Passeier zum Joch heraufgekommen und hinab in das Ötztal,
genauer: in das kleine Tal von Timmels gestiegen.
Im hohen Passeier liegt die Timmelsalm. Timmels ist ein vordeutsches Wort und
beschreibt die Beschaffenheit des Almbodens. Er ist uneben, buckelig, mugelig.
Im Lateinischen heißt Hügel: Tumulus. Der Almboden hieß also in tumulis:
in den Buckeln, obgleich er exakt nie so hieß, weil im Passeiertal nicht
gebildete Römer lebten, sondern Hirtenbauern, die rätoromanisch sprachen.
Schliesslich haben wir am 2509 m hoch gelegenen Rasthaus auf dem Timmelsjoch angehalten.
Ganz oben steht eine einsame Hütte in der noch jemand übernachtete und wir beschlossen
spontan ebenfalls die Nacht auf der Höhe zu verbringen.
Hier gibt es keine Strom und keinen Komfort - von der Netzverbindung (Telefon) mal abgesehen.
Am späteren Abend aßen wir noch einige mitgebrachte Leckereien - zu Kaufen gab es nichts mehr.
Man konnte noch einige beobachten, die den Berg zu später Stunde bezwungen haben. Der Pass
wird ab 20.00 Uhr geschlossen und erst wieder um 7.00 Uhr geöffnet. Während dieser Zeit
ist die Durchfahrt verboten und die Natur sowie einige Kühe und Ziegen können sich vom
Trubel am Tag erholen.
Wir wurden am nächsten Morgen von der aufgehende Sonne, die hinter den Bergen um 6:30 Uhr
hervorlugte geweckt. Ein grandioser Sonnenaufgang, der durch niemanden gestört wurde.
Erst nach und nach kamen wieder einige Autos und Motorräder von beiden Seiten den Berg hinauf.
Den Morgen verbrachten wir mit Spazierengehen in den Bergen auf unterschiedlichen Wegen
abseits der Strasse, die nach Italien hinunterführt.
Besonders zu erwähnen war die Oberglasness Alm, 2060m. Bei der sehr freundlichen Familie
tranken wir einen Kaffee und sprachen ein wenig über die Bedingungen unter denen sie hier
ein Lokal bewirtschaften.
Wir fuhren dann noch die gesamte Strecke, die sich in Serpentinen hinzieht bis Moss am Fuße
der Berge. Um dann nach einer kurzen Paus wieder bergauf zu fahren. Kurven über Kurven - herrlich.
Die Strecke sind wir auch schon mit dem Motorrad gefahren: noch besser!
Mittags kehrten wir dann beim Gufler ein und aßen mit großem Appetit die herrlichen
Hirten-Maccaroni. Scharf und mit einer Portion Knoblauch. Da braucht man sich keine Sorge
um Vampire mehr zu machen.
Aber dann neigte sich der Tag schon wieder zur Neige und wir mussten leider an den Rückweg
denken. Diesen wollten wir uns aber noch mit einer weiteren, landschaftlich sehr schönen
Strecke versüßen. Auf dem Rückweg nahmen wir nicht den schnelleren Weg über den Arlbergpass.
Noch schneller geht es durch den Tunnel - wenn er freigegeben wird.
Wir entschieden uns in Imst Richtung Nordwest abzubiegen. Das Hahntannjoch wollten wir noch
erklimmen. Auch hier schlängelt sich die Strasse am Berg entlang. In 1903 m Höhe wurde ein
Aussichtsplatz angelegt, auf dem es immer einige hat, die zu Wandertouren starten oder einfach
nur die Landschaft bewundern.
Während des Anstiegs hatte ich einen Golf Fahrer hinter mir der allzusehr drängelte. Also
fuhr ich kurz raus und lies ihn passieren. Aber er war nicht allein unterwegs und kurze Zeit
später hatten wir wieder jemanden hinter uns. Der Golf, der offensichtlich nicht den Kontakt
zum anderen verlieren wollte, war sehr tief gelegt mit einem Hitzeblech über dem Auspuff.
Muss ich mehr ins Detail gehen? Jedenfalls beschlossen wir einen Spass mitzumachen und ich
schaltete das ESP aus, die Dämpfung in Modus "Sport" und das Getriebe in "S". Dann drehten
wir den Spiess um und der Golffahrer bekam dicke Backen, als er sah, dass wir ihm scheinbar
mühelos folgen konnten. Oben angekommen gab es einige schmunzelnde Gesichter, die hatten das
Schauspiel wohl beobachtet.
Nach einer weiteren Pause und dem Genuss der Aussicht ging es dann durch das Lechtal, der 198
folgend. Diese Strecke kann man nur empfehlen - auch wenn man weniger die schöne Landschaft
genießen will als auch wenn man an Holzschnitzereien interessiert ist.
Bei Warth bogen wir dann wieder auf die 200 ab Richtung Bregenz wo wir am Abend wieder einkehrten
und natürlich tanken mussten. Die Hatz den Berg hinauf hatte den Spritverbauch hochgetrieben.
Zum Abschluss konnten wir noch - dem Navi folgend, auf der schweizerischen Seite - einen
schönen Tagesabschluss mit warmem Wind entlang des Bodensees genießen.

Der Berg ruft, auf zum Timmelsjoch
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tststs... arme kleine golfs die berge hochjagen - wer macht denn sowas?
Passender Aufkleber: "lieber Golf spielen als Golf fahren"
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Hallo Uwe,
schöne Bilder und netter Bericht.. Das würde mir auch mal Spass machen
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Und mir fehlen dann auch 4, ich steige ab.
andreas -
Ich glaube, auch der V6 würde unserem Golf in den Bergen nur ein müdes Lächeln abringen. Da gibt es Einsatzorte, wo der Touareg eindeutig besser punkten kann.
Thomas