ARD: am Tag als ich zum Todesraser wurde

  • Hat jemand die Doku zufällig (wie ich) gesehen?

    Zumindest scheint man ein wenig der Wahrheit zum Recht zu verhelfen.
    Für den Beteiligten leider zu spät. Und die Analphabeten-Medien (Pro7, Sat1, Bild, etc.)
    werden das verm. nicht senden.

  • Zitat von Xapathan

    Hat jemand die Doku zufällig (wie ich) gesehen?

    Zumindest scheint man ein wenig der Wahrheit zum Recht zu verhelfen.
    Für den Beteiligten leider zu spät. Und die Analphabeten-Medien (Pro7, Sat1, Bild, etc.)
    werden das verm. nicht senden.


    Hallo,

    habe ich nicht gesehen, würde mich aber interessieren...

    Wenn es um den MB-Testfahrer (als A5 Raser bekannt) geht, da diskutieren wir im Büro ständig drüber....

  • Zitat von agroetsch

    habe ich nicht gesehen, würde mich aber interessieren...

    Du vermutest richtig - aber das diskutieren wir besser bei einem Bier (Übergabe Schale?)
    OK? Oder schau am Freitag die Wiederholung (s. u.)

    Info:


    Der Tag, als ich zum Todes-Raser wurde
    Die Geschichte eines Testfahrers

    28.07.2005, 20:15 Uhr


    Am 14. Juli 2003 fährt Rolf F. wie schon so oft vom Daimler-Chrysler-Werk in Sindelfingen zur Teststrecke im über 600 km entfernten Papenburg. Eine Routinefahrt, nichts besonderes für Rolf F. Doch am Abend desselben Tages ist der gesellige junge Mann für seine Kollegen in Papenburg nicht wiederzuerkennen: nervös, niedergeschlagen und kreidebleich erkundigt er sich immer wieder nach einem schrecklichen Unfall, der am selben Tag Jasmin Aßmann und ihrer kleine Tochter Rebecca das Leben kostet. Die Nachrichten berichten von einem Raser, der Schuld am Tod der beiden haben soll. Bei den Kollegen keimte der Verdacht, Rolf F. könne der „Todesraser“ sein, als den ihn die Bild-Zeitung bald in ihren Schlagzeilen tituliert. Und tatsächlich wird Rolf F. später in zweiter Instanz zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung verurteilt.

    Nie hat Rolf F. seitdem über diesen Tag, über den Unfall, den gewaltigen Medienrummel und seine Verurteilung öffentlich ein Wort verloren. In der ARD-Dokumentation „Der Tag, als ich zum Todesraser wurde“ äußert er sich zum ersten Mal: er möchte aufzeigen, dass nicht er der „Vollgaskiller“ war, sondern ein bis heute Unbekannter.

    Der Film von Samuel Schirmbeck und Hennig Burk zeichnet die Ermittlungen nach, die zur „Spur 90“, zu Rolf F., führten. Die Autoren rekonstruieren die entscheidenden Augenblicke vor dem grauenhaften Unfall mit Hilfe auch der Autofahrer, die damals auf der A 5 dem „Todesraser“ begegneten: Wer saß wirklich in dem dunklen Mercedes, der am 14. Juli vor zwei Jahren Jasmin Aßmann so in Schrecken versetzte, dass sie mit ihrem Kind gegen einen Baum prallte und starb? Kaum ein anderer Verkehrsunfall hat die deutsche Öffentlichkeit so tief gespalten, wie der Fall des „Todesrasers“ von Bruchsal.

    Sendetermin:
    Donnerstag, 28.07.2005, 20:15 Uhr
    Freitag, 29.07.2005, 14:15 Uhr

  • Ja ein sehr, sehr heisses Thema... Übrigens war ich an diesem Tag mit meinem Benz (allerdings E-Klasse, Farbe Violan, Dieselauspuff und zudem noch in Richtung Süden) auch auf der A5 unterwegs. Aber das nur mal am Rande...

    Was mir an dem Bericht gefallen hat war, dass doch einige der meinem Kenntnisstand nach vorhandenen "Ungereimtheiten" dargestellt wurden. Ich will nicht ausschliessen, dass der Verurteilte auch tatsächlich der Täter war, aber so 150%ig sicher und eindeutig wie in anderen Fällen war und ist es hier sicher nicht.

  • Das Gericht hatte es in diesem Fall wirklich nicht leicht. Ich will niemandem unterstellen, dass er/sie sich davon hat in seinem Urteil hat beeinflussen lassen, aber ich denke, die Öffentlichkeit hat eindeutig einen Schuldspruch erwartet, wohl auch um ein Exempel zu statuieren. Der Druck auf alle Beteiligten war sicher enorm...

  • Ich habe eben den Bericht auf Eins Extra gesehen.

    Ich habe einmal, vor etlichen Jahren, noch in der Schule gelernt:

    "Im Zweifel für den Angeklagten!"

    Dieser Bericht zeigte einige Zweifel auf. Wohl aber auch den immensen öffentlichen Druck, der auf den Behörden lag. Druck, der auch aus meiner Sicht bewußt durch bestimmte Medien zusätzlich angeheizt wurde.
    Der Bericht hinterläßt bei mir viele Fragen, die einen zum tiefen Nachdenken anregen...

    Vielleicht gibt es ja noch einige, die den Bericht gesehen haben und sich hier äußern werden.


    Viele Grüße
    micha

  • Es ist schon Wahnsinn, was man als Vielfahrer täglich
    auf den Straßen und insbesondere den Autobahnen
    so erlebt. Es vergeht keine Tour, auf der einem, auch
    wenn man bei Sonnenschein mit Abblendlicht auf
    der linken Spur mit 200 km/h ankommt, nicht
    jemand mit 120 vor den Wagen zieht, um einen 110 km/h
    fahrenden zu überholen. Und ist die Lücke noch so klein,
    der von hinten kommt, hat ja ABS, etc. pp..

    M.E. sind es nicht die Profis und Vielfahrer sondern eher
    die Wenigfahrer, die insbesondere auf der BAB andere
    durch ihr Verhalten gefährden. Die, die in einer Baustelle
    an der Stoßstange eines LKWs hängend über dem
    Mittelstreifen fahren, statt auf den Pinsel zu treten und vorbei
    oder auf die rechte Fahrspur fahren.

    Natürlich steigt mit der Vielfahrerei auch die Wahrscheinlichkeit,
    durch einen eigenen Fehler oder die Fehleinschätzung eines
    zu erwartenden relationalen Verhaltens eines anderen Fahrers
    einen Unfall mit/oder zu verschulden/erleiden. Die Maßstäbe
    insbesondre hinsichtlich geistiger und emotionaler Eignung
    zur Teilnahme am Straßenverkehr werden hier leider sehr
    gering bewertet. Aber selbst für einen vorgeschrieben regelmäßigen
    Sehtest reicht es nicht, da regiert die Eitelkeit.

    Ich möchte bei so einem Verfahren nicht Richter sein, richtig
    machen kann er es nicht.

    Gruß
    andreas

  • Hallo

    Ich hänge mich jetztmal ganz weit aus dem Fenster auf die Gafahr hin,das ich wieder :klopf: bekomme.

    Es mußte ein Schuldiger gefunden werden ,der die Klischees erfüllt (Schuldfrage sei jetzt erst einmal dahingestellt) der Prozeß wurde ja durch die Medien gepuscht .

    Das ist genau so ein Ding wie der Rußfilter (durch den im Rollenden Verkehr ca 5% Feinstaub eingespart werden ,aber der Austoss des Klimagases CO2 um 10-15% hoher liegt)
    oder das"Steuerprivileg"der SUV Fahrer ,die Sowieso zuviel Geld haben (die Mehreinnahmen belaufen sich ja durch den Wegfall auf einen niedrigen 2stelligen Millionenbetrag)

    Hätte es damals nicht eine junge Mutter mit Kleinkind getroffen sondern irgendjemanden ,hätte es kein Schwein gestört ,Schlimm genug aber solche Unfälle passieren Tag täglich wo jemand unerklährlicher Dings von der Straße abkommt .Nur das in diesem Fall jemand zur falschen Zeit am falschen Ort war.

    Bei meinem Unfall damals ( inkl. 4Monate Krankenhaus) hat der Polizist zu mir gesagt :"Wer nicht fährt dem passiert nichts".



  • Eine absolut zutreffende Aussage, Andreas. Leider (in den Medien) unpopulär.

    Nur beim letzten Absatz würde ich "Richter" gegen "Angeklagter" tauschen.

    Thomas

  • 1. Vor Gericht und auf hoher See passieren die merkwürdigsten Dinge.

    2. Wissen wir alle, wie schön es ist, wenn ein Kleinstwagen mit Tempo 100 auf die linke Spur wechselt und wir krampfhaft versuchen, die 2,xxx Tonnen zum Anhalten zu bewegen....

    Provokante Frage: Warum soll man eigentlich Schuld sein, wenn sich der Fahrer dieses Kleinstwagens dann fürchterlich erschreckt und in die Wicken donnert?


    Grüße
    sbk

  • Hallo,

    also ich fahre so ca. 30000km pro Jahr, die meisten davon auf der BAB. Mir passiert es vielleicht 1-2 mal pro Jahr dass mich jemand bedrängt oder ich die Lichthupe bekomme. Das finde ich nicht unbedingt viel, und außerdem sind das dann irgendwelche Hirnis die ohnehin prophylaktisch jeden anblinken. Und ich fahre wohlgemerkt selten schneller als 140-160 Sachen. Mit dem Dicken bin ich glaube ich noch nie angeblinkt worden, aber auch mit dem unauffälligeren Bora vorher war es sehr, sehr selten. Wenn man sich halbwegs sinnig verhält ist es also nicht so schlimm mit der Drängelei.

    Der vorliegende Fall hat mich sehr betroffen gemacht damals, weil eben junge Mutter mit Kleinkind. Wie Sandro schon richtig geschrieben hat.

    Keiner von uns war damals dabei, es kann schon sein dass es ein aggressives und überflüssiges und vor allem vermeidbares Drängeln war. Kann. Und mehr erlaube ich mir nicht drüber zu urteilen.

    Schlimm ist es nur wirklich dass scheinbar wirklich Gerichtsurteile vom Druck der Medien beeinflusst werden und das schockiert mich.


  • Auch wenn ich mich jetzt unpopulär mache, aber:

    Die Richtgeschwindigkeit auf BAB beträgt 130 Km/h. Wer schneller fährt, trägt das Risiko. Ich kann keinen zwingen schneller zu fahren. Und die Beobachtung des rückwärtigen anbrausenden Verkehrs ist nicht immer ganz einfach (trotz Abblendlicht).

    Die BAB gehört auch nicht nur den Schnellfahrern.

    Ich bin für ein Tempolimit von 130 Km/h, dann ergeben sich keine so hohen Differenzgeschwindigkeiten mehr und Autofahren wird für alle wieder etwas entspannter.

    Wer mit 200 Km/h und schneller fährt, kommt trotzdem kaum schneller zum Ziel. Das belegen zahlreiche Studien. Die Durchschnittsgeschwindigkeit steigt marginal. Man spart im Schnitt max. 5 Minuten je Stunde gegenüber einem gleichmässigen Fahren von 120-130 Km/h.

    gruß
    Heinz

  • Was mir auf deutschen Autobahnen schon relativ oft passiert ist ,daß überholt wurde ,nur um 500 Meter weiter von der Autobahn abzufahren .
    Besonders schlimm habe ich auch Situationen empfunden ,welche entstehen wenn auf einer 2 spurigen Autobahn sich rechts ein LKW an den anderen reiht , man diese überholt und dann von hinten ein Siebener oder A6-A8 angeschossen kommt und dir wild gestikulierend und Lichthupend bedeuten will das du auf seiner Spur nichts zusuchen hast ,sowas läuft unter Nötigung .Und ich bin im Jahr vielleicht "nur" 3-4 mal auf der Bahn

    Grüße Sandro



  • Hallo Heinz,

    mit dem letzten Absatz hast du völlig Recht.

    Die vorhandenen Richtgeschwindigkeit wird aber gerade von dem hier bereits beschriebenen Personenkreis häufig als Höchstgeschwindigkeit gesehen. Sorry, ich bin nicht dafür verantwortlich, wenn andere Verkehrsteilnehmer ihr Fahrzeug nicht beherrschen, die Geschwindigkeit anderer nicht einschätzen können und/oder notorischer Oberlehrer sind. Armin hat es ja sehr eindrucksvoll geschildert, wie man sich normalerweise verhalten sollte. Dann braucht man sich auch nicht über andere schneller fahrende Verkehrsteilnehmer zu ärgern.

    Übrigens: Die meisten Unfälle passieren nicht bei höheren Geschwindigkeiten, sondern bei 60 - 100 km/h. Was soll da ein Tempolimit auf 130 km/h bringen?

    Thomas

  • Hallo,

    hier noch ein Artikel zum Thema:



    Quelle

  • Hallo Alle,

    irgendwo haben ja alle ihren Standpunkt und meist auch aus Ihrer Warte recht, nur
    glaube ich nicht, dass die höheren Geschwindigkeiten der Unfallfaktor sind (ich
    meine natürlich nicht selbstmörderische 300 km/h sondern bei einer mehrspurigen
    AB und gutem Wetter 140 - 180 km/h).
    Die Lage wäre viel entspannter, wenn nur 50 % der Mittelbahnbenutzer erkennen
    würden, das man mit 100 - 120 km/h auch auf der rechten Spur fahren kann, auch
    wenn man den 3 km entfernten LKW schon sehen kann.
    Also was ist die Konsequenz: Ich muss jedes Mal (bei ca. 150 km/h) von der rechten Spur auf die Mittelspur wechseln und dann auf die linke Spur um diese Ignoranten legal zu über-
    holen. Ist mir das auf die Dauer zu stressig, dann habe ich nur die Wahl mit ca. 200 km/h
    die linke Spur zu benutzen, um nicht jeden Polo GTI zu behindern. Aber da habe ich den
    Glauben schon aufgegeben und zu dem eigentlichen Thema, welches sehr tragisch ist,
    äussere ich mich besser nicht. Habe nur noch im Kopf "Kleinwagen bedrängt/genötigt".
    Auf welcher Spur ? Egal, es ändert den Straftatbestand nicht, auch wenn Zweifel an dem
    Täter bestehen.
    Und JA, ich weiß das die Autobahn nicht nur für Schnellfahrer gebaut wurde und halte
    mich auch an die gängigen Regeln und drängel und blinke nicht, auch wenn die oben
    benannten Leute anscheinen noch nicht einmal die Grundregel des Rechtsfahrgebots
    beherrschen.

    Gruß

    Dieter

  • Was mir auffällt ist, dass viele offensichtlich Erfahrungen mit ganz bestimmten Autotypen haben. Mal ist es 745, mal A6-A8, mal der aufgemotzte Polo GTI. Das bestätigt meine Annahme, das Autofahren sehr subjektiv wargenommen wird.

    Subjektiv fühlt man sich ja auch mit 180-200 Km/h viele schneller, als mit 120-130 Km/h. Ist man aber nicht. Subjektiv glauben viele, durch einen Spurwechsel im Stau kämen Sie schneller voran, und tragen dazu bei, dass der Stau noch schlimmer wird. Subjektiv glaubt man durch zu dichtes Auffahren einen Rechtsfahrer davon abhalten zu können, zum Überholen anzusetzen. Funktioniert fast nie, umso stärker ist der Bremseffekt und der Adrenalinausstoß.

    Subjektiv glaubt man, dass die meisten Unfälle nicht durch zu hohe Geschwindigkeit verursacht werden. Nun, im Zeitalter von ABS und ESP gibt es keine Bremsspuren mehr, welche die Originalgeschwindigkeit feststellen können. Ausserdem fehlt in dieser Statistik der Faktor der plötzlichen relativen Veränderung. Wer kenn nicht von sich selbst die Erfahrung mit 200 Km/h gereist zu sein, und dann in der Ausfahrt plötzlich in Probleme zu kommen, weil man noch zu schnell ist. Stärkeres Bremsen ist gefragt, bei Nässe keine ganz einfache Situation. Das menschliche Auge und Gehirn ist nicht in der Lage in Sekundenbruchteilen alle sensorischen Empfindungen richtig zu koordinieren. Plötzliches Abbremsen führt definitiv kurzzeitig zu verringertem Empfindungsbewusstsein.

    Ich verstehe nicht, wieso wir in Deutschland immer noch als einziges Land keine Tempolimits haben. Auch wenn es nicht die Mehrheit der Unfälle ist, es passieren immer noch zu Viele und insbesondere zu viele Schlimme. Es ist erwiesen, dass bei einer gleichmässigeren Geschwindigkeit weniger und weniger schwere Unfälle passieren, das Fahren einfacher und entspannter ist und sich das ganze sogar positiv auf den Verbrauch auswirkt.

    Ich fahre übrigens selbst, wenn erlaubt 160-180 Km/h. Mir ist das ehrlich gesagt sicherer, als mit 120-130 Km/h zu fahren und viel schnelleren Verkehr von hinten zu haben. Wären alle, wie in allen anderen Ländern eingebremst, dann würde ich die ideale Geschwindigkeit bei 120-130 Km/h sehen. Das reicht völlig aus, um ausreichend schnell von A nach B zu kommen.

    gruß
    Heinz

  • Wohl war Heinz
    Mich hat es bei meinen Besuch in den Staaten (LA) doch sehr erstaunt das trotz des immensen Verkehrsaufkommen der Verkehr relativ flüssig lief alle sind so ca 75 mph gefahren ,was aber der Unterschied ist ,das sehr oft auch rechts überholt wird sogar die Police macht das .