I Pod Alternative - iPod-Konkurrent mit W-LAN

  • iPod-Konkurrent mit W-LAN

    Beim N91 setzt Nokia voll auf Musik. Wir haben das MP3-Handy mit vier Gigabyte Festplattenspeicher und W-LAN bei der Präsentation in Amsterdam einer Schnellprüfung unterzogen.

    Schöner, besser, cooler: Modelle der neuen Nokia-Reihe „Nseries“ sollen Smartphones der Luxusklasse sein. Und da hohe Ansprüche allein nicht genügen, wollen die Finnen ihre N-Handys zudem jeweils für eine spezielle Anwendung optimieren.

    Beim N91 mit integrierter Festplatte, „Visual Radio“ und vollwertigem MP3-Player liegt der Fokus ganz klar auf der Musik. Wir haben bei einem Vorserienmodell schon mal ausprobiert, ob das Edelstahl-Smartphone, das im vierten Quartal 2005 für etwa 700 Euro in den Handel kommen soll, die iPods dieser Welt überflüssig machen kann.

    Ausstattung: Musik ist Trumpf

    Auch wenn das Serienmodell noch ein halbes Jahr auf sich warten lässt: In Sachen Musik gibt bereits der Prototyp den guten Ton an.

    N91 mit Hifi-Kopfhörer: Die Klinkenbuchse macht's möglich.

    Vier Gigabyte passen auf die integrierte Mini-Festplatte des N91 – das entspricht bei ordentlicher MP3-Qualität (128 kbit/s) etwa 70 Stunden Musik. Das Handy wartet mit den Media Player 10 von Microsoft auf, Sie können daher auch „geschützte“ Stücke aus vielen Online-Musikshops abspielen.

    Sehr guter Klang

    Nokia hatte die Demo-N91s mit guten Hifi-Kopfhörern ausgestattet. Der Klang war sehr gut. Trotz des recht hohen Lärmpegels in der Ausstellungshalle war die Lautstärke mehr als ausreichend. Die Nokia-Ohrhörer, die im Verkaufspaket liegen werden, konnten wir leider nicht ausprobieren.

    Beim Musikhören navigieren Sie mit Joystick und Spezialtasten anhand der Ordner-Struktur oder über die Infos in den ID3-Tags. Zudem bietet das Smartphone die Möglichkeit, einem anderen N91-Nutzer eine Playlist mit Ihren Lieblingsstücken zu schicken. Die auf seiner Festplatte vorhandenen Stücke kann er direkt abspielen lassen, den Rest direkt online herunterladen – kostenpflichtig, versteht sich… Wer keine MP3s hören mag, kann auch das integrierte UKW-Radio nutzen, das die Nokia-eigene Entwicklung „Visual Radio“ beherrscht, bei der Radiostationen programmbegleitende Infos über das Mobilfunknetz versenden können. In Deutschland spielt Visual Radio derzeit keine Rolle.

    Flugzeugmodus und Equalizer

    Damit Sie auch im Flugzeug Musik hören können, lässt sich das N91 im Offline-Mode betreiben. Wie viele aktuelle MP3-Player zeigt das Gerät beim Abspielen entsprechend präparierter Musikdateien das Album-Cover im Display an. Es besitzt einen Line-Eingang, über den Sie Musik direkt von der Stereo-Anlage aufnehmen können. Zudem bietet es einen manuell konfigurierbaren Acht-Band-Equalizer mit diversen Vorgaben für unterschiedliche Musikarten. Wiederholungen und die zufällige Wiedergabe beherrscht das N91 ebenfalls, bislang aber nur rudimentär: Die Demo-Geräte konnten zum Beispiel immer nur ein Stück wiederholen. Laut Nokia sollen diese Funktionen beim Seriengerät aber deutlich erweitert werden.

    Mini-USB-Buchse: So kommen die Daten aufs N91.

    Schnittstellen: Endlich Standards

    Das haben wir uns in der von Pop-Ports, Slim-Lumberg- und anderen herstellerspezifischen Schnittstellen nur so wimmelnden Handy-Branche schon lange gewünscht: Das N91 bietet eine 3,5-mm-Klinken-Buchse für Kopfhörer und Line-Eingang, sowie eine Mini-USB-Buchse für den Anschluss an den Computer. Das Smartphone meldet sich bei PCs mit Windows-XP ohne Treiber- oder sonstige Software-Installation automatisch als externe Festplatte an. Per Drag-and-Drop lassen sich dann Musikdateien zwischen Handy und Computer hin- und herkopieren und auf dem N91 abspielen.

    Weniger schön: Da das N91 unterstützt bei USB nur die „Full Speed“-Datenrate von 12 MBit/s, nicht den mit 480 MBit/s viel schnelleren „High Speed“-Modus. Es dauert also mindestens 45 Minuten, bis Sie die vier Gigabyte des N91 komplett gefüllt haben. Noch ein USB-Wehmutstropfen: Sie können das Handy über die USB-Schnittstelle nicht mit Strom versorgen. Übrigens: Bei den Geräten der Nseries verwendet Nokia ein anderes Format für den Netz-Adapter. Die Netzteile älterer Modelle können Sie bei diesen Handys nicht mehr verwenden.

    Drahtlos schnell

    Neben USB können Sie das N91 auch drahtlos per Bluetooth, UMTS und sogar W-LAN (802.11 b/g/i) mit Musik versorgen. Über W-LAN kann das Smartphone laut Nokia sowohl ins Internet gehen als auch so ins lokale Netzwerk eingebunden werden, dass Sie übers Netz einfach Musik zwischen Computern, Servern und dem N91 hin- und herschaufeln können. Ausprobieren konnten wir das leider nicht, da die in Amsterdam gezeigten N91-Modelle noch keine W-LAN-Funktionen integriert hatten.

    Praxis: Heavy Metal

    Bei soviel Musik stellt sich die Frage, was das N91 als Handy und Smartphone taugt. Die Funktionsvielfalt ist jedenfalls enorm. Allerdings bleibt abzuwarten, wie gut beim Seriengerät die bislang wenig überzeugende Tastatur ausfallen wird.

    Sondertasten: Damit steuern Sie den Player - auch wenn Sie gerade andere Anwendungen offen haben.

    Das N91 im Edelstahlgehäuse bringt laut Nokia gewichtige 160 Gramm auf die Waage. Die Verarbeitung des Serienmodells soll laut Nokia wesentlich besser sein als die der in Amsterdam präsentierten Protoypen.

    Die Tasten

    Das Handy schützt die Ziffern-Tastatur mit einer nach unten verschiebbaren Abdeckung, auf der spezielle Tasten zur Steuerung der Musikfunktionen sitzen. Die „schräge“ Taste soll später einmal für den direkten Wechsel zwischen dem Musikplayer und beliebigen anderen Anwendungen dienen - bei den Vorserienmodellen hatte sie noch keine Funktion.

    Bei manchen Prototypen erschwerte die Tastenabdeckung das Erreichen der unteren Zifferntasten erheblich, bei anderen waren die Tasten bereits etwas besser zugänglich. Bleibt zu hoffen, dass Nokia dieses Problem beim Serienmodell vermeiden kann.

    Video und Foto

    Trotz der zahlreichen Musikfunktionen haben die Nokia-Ingenieure beim N91 die Kamera-Freunde nicht vergessen: Hinten schaut eine Kamera aus dem Gehäuse, die Fotos mit 1600 x 1200 Pixel auflöst. Bislang eher ungewöhnlich: Die Kamera unterstützt einen Makro-Modus für Nahaufnahmen und einen Burst-Mode, bei dem das Handy mehrere Fotos direkt hintereinander aufnimmt. Speicherplatzprobleme dürften angesichts der vier Gigabyte großen Festplatte nicht zu erwarten sein.

    Ungewöhnlich: Die Menü-Taste sitzt rechts auf der Gehäuse-Seite.

    Menü und Display: Guter Durchschnitt

    Obwohl das N91 mit der neuen Series-60-Version 2.8 ausgestattet ist, die auch höhere Display-Auflösungen unterstützt, besitzt das N91 nur die „normale“ Auflösung von 176 x 208 Pixel. Verglichen mit dem hervorragenden, hoch auflösenden Display der Serien-Schwester N90 wirkt der eigentlich recht gute Bildschirm des N91 etwas blass. Die Menüführung unterscheidet sich nicht von der anderer Series-60-Smartphones: Wer sich ein bisschen Zeit nimmt, um zu lernen, welche der vielen Funktionen wo im Menü steht, dürfte mit der Vielfalt der Features keine Probleme bekommen.

    Mehr Business as usual

    Neben den üblichen Series-60-Funktionen - etwa dem mit Outlook und weiteren PIM-Programmen synchronisierbaren Organizer mit Kalender und Adressbuch oder einem E-Mail-Client mit IMAP- und POP3-Unterstützung - hat Nokia nach eigenen Angaben vor allem am Browser gearbeitet. So soll der xHTML-Browser neben WAP-Seiten auch problemlos „normale“ HTML-Sites anzeigen und sogar die wichtigsten Java-Script-Funktionen unterstützen – macht ja auch irgendwie Sinn bei einem Handy, das per W-LAN, Bluetooth oder UMTS online gehen kann.

    Fazit: Alleskönner für Alles-Woller

    Eigentlich ist ja bei CHIP Online die „eierlegende Wollmilchsau“ ein Unwort. Doch das N91 kommt der Bedeutung dieses Begriffs so nahe wie bislang kein anderes Handy.

    Das N91 dürfte viele Begehrlichkeiten wecken: Die Netzbetreiber bekommen ein überzeugendes Multimedia-Smartphone, das diesen Namen wirklich verdient – und dank schneller Datenanbindung für Umsatz auf ihren Musikportalen sorgen kann. Und die Nutzer bekommen ein Gerät, das dank Festplatte, gutem Klang und einfacher Bedienung problemlos den iPod-Mini (oder andere kleine Festplattenplayer), eine einfache Digicam, den Organizer und natürlich das „normale“ Handy ersetzen kann.

    Das größte Problem beim N91 stellt wohl der Preis dar. Nach Nokia-Aussagen soll das Smartphone im vierten Quartal 2005 für etwa 700 Euro auf den Markt kommen. Diese Summe können die meisten nicht einfach mal so nebenbei springen lassen. Außerdem schläft die Konkurrenz nicht: Samsungs Musik-Windows-Smartphone SGH-i300 mit 3-GByte Festplatte soll etwa zeitgleich mit dem N91 zu haben sein.

    Quelle

  • so, liebe VW_ler, jetzt baut dazu noch eine vernünftige Handyhalterung ins Auto (wo auch immer) mit Fernsteuerungsmöglichkeit über´s Lenkrad, auch für MP-3, + ID3 Tag Anzeige im Navi und Freisprechfunktion für´s Telefon...... :Applause:

    Was brauchen wir noch mehr ???

  • Das liest sich ja ganz gut ...................... aber solche "eierlegenden Wollmilchsäue" zeigen ihre Mucken erst im Betrieb.
    z.B. bei 70 Std Musik muss man innerhalb des Speichers gut "navigieren" können ........... darüber ist nichts geschrieben
    klinkenstecker HiFi bedeutet Anschluss über AUX .................. Verstärker???
    Erst mal abwarten............................


    LG
    james

  • Zitat von dummytest

    so, liebe VW_ler, jetzt baut dazu noch eine vernünftige Handyhalterung ins Auto (wo auch immer) mit Fernsteuerungsmöglichkeit über´s Lenkrad, auch für MP-3, + ID3 Tag Anzeige im Navi und Freisprechfunktion für´s Telefon...... :Applause:

    Was brauchen wir noch mehr ???


    Du hast das Öffnen der Heckklappe, des Tankstutzens und der Motorhaube vergessen!:D

    Gruß


    Schiebedach wäre auch nicht schlecht!

  • Zitat von jamesbond

    Das liest sich ja ganz gut ...................... aber solche "eierlegenden Wollmilchsäue" zeigen ihre Mucken erst im Betrieb.
    z.B. bei 70 Std Musik muss man innerhalb des Speichers gut "navigieren" können ........... darüber ist nichts geschrieben
    klinkenstecker HiFi bedeutet Anschluss über AUX .................. Verstärker???
    Erst mal abwarten............................


    LG
    james


    Hallo,

    sehe das auch so wie james.

    Habe selber festgestellt dass gerade im Auto der iPod dank seines umfangreichen Zubehörangebotes unschlagbar ist. Und gerade Nokia ist ja bekannt für seine Inkompabilität mit Drittanbietern (Stichwort Bluetooth)...