Burnout-Syndrom :-(

  • Hallo Zusammen,

    ich habe mir gestern online eine Broschüre über das Burnout-Syndrom besorgt,
    macht mich etwas nachdenklich, wenn ich die darin enthaltenen Checklisten
    durchgehe. :( Wer Interesse hat, eine PN mit E-mail-Adresse reicht, sind 0,75 MB.

    :o
    andreas

  • Zitat von andreas

    Hallo Zusammen,

    ich habe mir gestern online eine Broschüre über das Burnout-Syndrom besorgt,
    macht mich etwas nachdenklich, wenn ich die darin enthaltenen Checklisten
    durchgehe. :( Wer Interesse hat, eine PN mit E-mail-Adresse reicht, sind 0,75 MB.

    :o
    andreas

    Wie willst Du mit Deinem Automatik betriebenen und Anti Schlupf Regelung versehenen V10 einen burnout hinkriegen? :D

    Spaß beiseite, bei mir stimmen auch 60 % der Indikatoren überein. Vielleicht sind wir die Burnout- Generation. Die Sorge um die Zukunft frisst viel der zur Verfügung stehenden Energie.

  • Zitat von Rocky Mountain

    ....... Vielleicht sind wir die Burnout- Generation. ......


    Diese leicht fatalistische Einstellung erhöht die Übereinstimmung
    von 60 auf xx Prozent, wird in der 3. Phase aufgeführt. :eek:

    Und die vielen Hits in kurzer Zeit zeigen, dass sich etliche
    innerlich mit dem Thema auseinandersetzen. :o

    Gruß
    andreas

  • Sehr interessant auf viele Fragen hätte ich früher anders geantwortet aber insoweit scheint bei mir alles noch gut zusein .

    Grüße Sandro

  • alles sehr interessant (ich hab´s mal überflogen :rolleyes: ).
    Da werde ich mich aber noch mal ausführlicher dransetzen, besonders da im näheren Umfeld 2 von 4 Kollegen in den letzten 18 Monaten am Burn Out gelitten haben :wow:

  • Hallo Andreas!

    Glücklicherweise durfte ich letzte Woche einen Test zu diesem Thema machen, der speziell auf den Lehrerberuf ausgelegt war. Diese Gruppe erkrankt ja doch sehr häufig, ebenso wie alle anderen sozialen Berufe.
    War extrem spannend, weil ebenfalls Themen wie Perfektionsstreben, Ehrgeiz, Lebenszufriedenheit, innere Ruhe, Distanzierungsfähigkeit, etc. ermittelt wurden.
    Zuvor wurde bereits ein Test zum Thema Stressbewältigung gemacht. Alles sehr informativ, auch wenn man sich vorher bereits recht gut einschätzen kann.

    Ich kann diese Tests nur weiterempfehlen.

    Grüße
    Jenny

    die nur zu 0,3% an einem Burnout erkranken wird.....

  • Hallo Andreas,

    das sit ein Problem mit Checklisten, weil man sich doch irgendwie immer darin findet, so wie Medizin- und Psychologiestudenten auch bei sich alle Krankheiten diagnostizieren, über die sie gerade eine Vorlesung hören.

    Daher ist ein Gespräch mit einer Fachkraft aussagekräftiger. :)

  • Hallo zusammen,

    das könnte sich in gewissen Kreisen wohl zur Volkskrankheit entwickeln. Ich hoffe, der Vorstand der TF´ler wird bei der ernormen Leistung, die er vollbringt, nicht irgendwann davon betroffen. Also immer schön für Ausgleich und Abwechslung sorgen.

    Grüße von Stephan :zwinker:

  • Hallo,
    das "Burn-Out-Syndrom" ist leider zu einer Volkskrankheit geworden :wut: .
    In den letzten zwei- drei Jahren sind die Fehltage durch Krankheit in Deutschland- am Arbeitsplatz- stark zurückgegangen. Jetzt aber das große ABER: betrachtet man einmal warum die Leute krank waren- bzw. an welchen Krankheiten sie leiden dann wird klar daß es über 90% (!!!!!!!!) psychische- bzw. psychosomatische Beschwerden sind. Davon ist vor allem die Gruppe der 20- 40-jährigen betroffen :wow: . Besonders liegen hier die "Depression" und die "Angsterkrankungen" im Trend :( .
    Das liegt ja auch auf der Hand wenn man sich überlegt daß man in immer kürzerer Zeit Inhalte erfassen muss- Lernen muss- Arbeiten muss.....
    Und immer sitzt einem das Gespenst der drohenden ARBEITSLOSIGKEIT im Nacken :wand: .
    Arbeitsverträge laufen nur noch auf Zeit- der allgemeine Trend der Globalisierung splittet Beziehungen, Familien etc. Bist Du nicht bereit- tja- kannst Du Deine Sachen packen.....

    Über den Mist der im Berufszweig der sozialen Berufe abgeht, die ja leider ziemlich häufig von jenem Phänomen betroffen sind (wie auch Fröschle schon schreibt) will ich erst üüüüberhaupt nicht nachdenken- dann kann ich nur noch Ko****!

    Und das Thema Lohn- lassen wir lieber auch weg :wut:

    Liebe Grüße,
    Judith

  • Ein paar Gedanken zum Thema Burnout:

    Wieso wird Burnout immer mit Stress bei der Arbeit gleichgesetzt? Wieso fehlt z.B. die in der heutigen Zeit viel schwerer und aufwendiger gewordene Kindererziehung - mit allem was dazu gehört? Oder die elterliche Hilfe der Kinder gegen die Schule (Pisa lässt grüssen). Oder die zeitaufwendige Betreuung von Eltern und Großeltern, obwohl man das ja eigentlich freiwillig und gerne macht. Auch der tägliche Kampf im Strassenverkehr sorgt für hohe Anspannung. Und das tag täglich für 2 oder mehr Stunden für Millionen Beschäftigte.

    Nicht zu vergessen der Konsumdruck, dem gerade jüngere und besonders betroffene Menschen stärker unterliegen. Selbst Medien bauen heute immensen Streß auf, denn man muß ja tagtäglich Zeit finden seine Lieblingssoaps zu sehen. Einmal angefangen, kommt man nicht mehr los.

    Und die Phase, die eigentlich der Erholung dienen soll, der Urlaub wird auch von vielen ganz falsch genutzt. Für immer weniger Geld zu immer exotischern Plätzen mit immer aufwendigerem Rahmenprogramm ist nicht erholsam. Die Seele baumeln lassen, mal ein gutes Buch lesen. Sich erfreuen an einem Wochenende, an dem einfach Nichts ist. Ich kenne viele, die das nicht mehr können und immer die Action suchen. Und wenn das Gehirn nicht zwischendurch abschalten kann, dann streikt es irgend wann.

    Dies alles muss meines Erachtens auch berücksichtigt werden. Burnout nur am beruflichen Alltag festzumachen (so kenne ich es bisher) ist sicherlich viel zu einfach und wird der Sache nicht gerecht. Viele Burnouts sind auch hausgemacht und könnten mit einigen wenigen Maßnahmen und Verhaltensregeln vieleicht sehr gut verhindert werden.

    gruß
    Heinz

  • Hallo Heinz,

    natürlich wirkt die Kombination der Stressfaktoren in Summe und führt
    ggf. zum burnout. Der berufliche Stress ist jedoch heute, denke ich, der
    heikelste, denn es geht um die wirtschaftliche Existenz. Wer sich dann
    auch noch in seiner Freizeit dem "Ich muss was erleben"-Stress aussetzt,
    der wird viel eher vom burnout betroffen sein. Ein Stressausgleich ist
    m.E. das Wichtigste, um dem Syndrom vorzubeugen.

    Mich hat diese Broschüre zum Nachdenken angeregt, dass ist schon
    mal ein Anfang. :o

    Gruß
    andreas

  • Die weite Verbreitung des Burnout-Syndroms zeigt deutlich, dass das Leben in der heutigen Leistungs-, Konsum- und Erlebnisgesellschaft uns an die Grenzen unserer Anpassungsfähigkeit geführt hat.

    In vielen Berufen geht es nur noch um Power, eigentlich nicht wirklich um Leistung. Die Unternehmen verheizen ihre Leistungsträger systematisch. Das gilt ganz besonders für Führungskräfte und in besonderen Sparten wie z. B. Werbung und Anwälte. Hinzukommt das Damoklesschwert der Entlassung.

    Aber auch privat wollen wir immer mehr. Unsere moderne Gesellschaft bietet gegenüber der traditionellen früheren Gesellschaft viele Lebensentwürfe, aber für welchen will ich mich entscheiden. Irgenwann in den 30ern oder 40ern kommt dann das Gefühl:"Ich wollte doch eigentlich ein ganz anderes Leben." Niemand lernt, mit seiner Lebensentscheidung zu leben und ins Reine zu kommen. Man denke nur an Frauen, die sich für eine berufliche Karriere statt für Kinder entscheiden.

    Dann haben im privaten Bereich den Erlebnis- und Konsumhunger. Wir wollen das alles haben und erleben, was uns in den Medien, der Werbung und von Andren vorgelebt wird.

    Dann leben die meisten von uns in einer Stadt, in der alles laut und sehr schnell vor sich geht.

    Mit anderen Worten:

    Wir stehen ständig unter Strom.

    Wie soll das keinen Einfluß auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben.

  • Sehr schön geschrieben Holger. :guru:

    Und deshalb halte ich es für wichtig, dass man sich Auszeiten gönnt. Auszeiten, in denen man abschalten kann. Auszeiten, in denen man sich mit Dingen beschäftigt oder Dinge tut, die vieleicht inzwischen gemeinhin als Langweilig gelten. Auf Grund des immensen Drucks muss man dem Gehirn Auszeiten gönnen. Geradezu lächerlich, wenn man beispielsweise zum Abschalten sogenanntes Workout im Fitness-Studio betreibt (Was an sich nicht Schlecht ist), dabei aber von zu lauter Musik und Fernsehbildern (z.B. MTV) furchtbar gestört wird. Dann bringt das beste Workout nichts.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt ist Unzufriedenheit. Darüber habe ich gerade in den letzten Wochen sehr vieles gelesen. Wer permanent unzufrieden ist, der belastet seinen Körper auch sehr stark. Zufriedenheit ist nicht einfach zu erreichen, aber man sollte versuchen sich an schönen Dingen zu erfreuen, anstelle sich über unschöne Dinge aufzuregen. Das ist natürlich einfacher gesagt, wie getan. Aber einen Versuch ist es allemal wert.

    gruß
    Heinz

  • Hier zwei kleine Zitate:

    Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens.
    John Steinbeck


    Hasten ist die sinnlose Bemühung rascher als die zeit zu sein.
    Elisabeth Hablé


    Gerade beim Burnoutprozess versucht der oder die Betroffene durch immer mehr Anstrengung dem 'Problem' gerecht zu werden.

  • @ Heinz, Porto

    Danke! Wirklich sehr schön geschrieben!
    Ich für mich persönlich habe es - Gott sei Dank - auch geschafft, das Ruder herumzureissen. Als ich als Doc angefangen habe - in einem kleineren Spital am Lande - waren 15 Nachtdienste im Monat normal, oder ein Wochenende von Freitag früh bis Montag mittags.
    Dazwischen nach Hause gefahren (ein Weg 130 km) und eigentlich nur geschalfen, obwohl ich ja noch soviel machen wollte.
    Das meine Frau, mit der ich nun seit 12 Jahren verheiratet bin, dies ausgehalten hat, bewundere ich!
    Mir wurde damals eine Ausbildungsstelle als Chirurg angeboten (ein "Zuckerl") und ich habe tagelang überlegt, ob ich das alle aushalte (arbeiten und fahren,...).
    Dann bin ich zu dem Schluß gekommen zurück in mein Wien zu gehen um nochmals zu beginnen (obwoh gerade erst einmal 2 Jahre dabei).
    Heute bin ich Oberarzt, aber Internist; nicht daß ich es bereuhe, aber meine Lebensqualität war mir das Risiko und den Neuanfang wert.

    Heute gönne ich mir manchmal einfach ein "Extremcouching" mit "Loch in die Luft schauen" und bin froh darüber, daß auch meine Familie nach 2 stressigen Cluburlauben endlich begriffen hat, warum ich lieber ein Haus in der Toscana miete und wir einfach nur zu viert sind!

  • Hallo gernot,

    ich finde das schon eine starke Leistung, als Mediziner sich nicht zermahlen zu lassen und einen Weg zu finden.

    Wir haben einen Verwandten in Holland, der hat als Unfallchirurg gearbeitet und ist mit Ende 40 völlig am Ende.