Mit dem RX 400h hat Lexus jetzt das erste Sport Utility Vehicle (SUV) mit Hybridantrieb vorgestellt. In dem 4,76 Meter langen Fahrzeug der Toyota-Edelmarke arbeitet ein Benzinmotor mit zwei Elektroaggregaten zusammen. Ab dem 24. Juni steht der Luxus-Allrader ab 49 750 Euro bei den deutschen Händlern.
Optisch gleicht der Fünfsitzer dem RX 300, doch die Technik unter dem Blechkleid ist neu. Anders als beim Toyota Prius kommen hier ein V6-Benziner und zwei Elektromotoren zum Einsatz, von denen einer an der vorderen und der andere an der hinteren Achse sitzt. Sie treiben das Fahrzeug beim Start und bei der Beschleunigung voran. Bei dem Benzinmotor handelt es sich um ein 3,3-Liter-Sechszylinder-Triebwerk, das zusammen mit den E-Motoren eine Leistung von 200 kW/272 PS bereitstellt.
Dabei verbraucht der neue Lexus kaum mehr Kraftstoff als eine durchschnittliche Familienlimousine mit einem Vierzylindermotor. Bei ersten Probefahrten genehmigte er sich rund neun Liter Superbenzin auf 100 Kilometern. In Europa erfolgreiche Diesel-Offroader wie der BMW X5, die M-Klasse von Mercedes und der VW Touareg bekommen also mit dem Hybrid-SUV ernste Konkurrenz. Hinzu kommt, dass das Fahrzeug nicht nur die Abgasnorm Euro 4 erfüllt, sondern mit einem CO2-Ausstoß von 192 g/km für ein über zwei Tonnen schweres Automobil recht niedrige Werte erzielt.
Über sportliche Seiten verfügt der RX 400h mit der präzisen Lenkung dennoch. In nur 7,6 Sekunden sprintet er von null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h. Dabei arbeitet das elektronisch gesteuerte stufenlose Getriebe (E-CVT) absolut ruckfrei und sorgt für eine kraftvolle Beschleunigung im gesamten Drehzahlbereich. Technisch ermöglicht das die Kombination zweier Planetengetriebe, die die Drehzahl des Verbrennungsmotors, des Generators und der Elektromotoren unabhängig voneinander steuert. Somit arbeiten die beiden Elektro- und der V6-Benziner immer in einem optimalen Wirkungsgrad zusammen. Der Benzinmotor schaltet bei jedem Stopp automatisch ab und nach dem Anfahren bei etwa 30 km/h automatisch wieder ein. Auch das geschieht, ohne dass die Insassen etwas spüren.
Währenddessen informiert ein Farbdisplay in der Mittelkonsole über die Arbeitsweise der einzelnen Motoren. Im Volllastbetrieb treiben alle drei Aggregate die Räder an. Im normalen Fahrbetrieb treibt der V6 sowohl die Räder als auch den Generator an. Dieser gibt dann seine Energie an die Elektromotoren ab. Auch das Entsorgungsproblem der Batterien will Toyota inzwischen gelöst haben. Die unter der Rücksitzbank sitzenden Nickel-Hybrid-Batterien sind nun vollständig recyclebar, heißt es. Auch wenn ihre Lebenszeit immer noch umstritten ist, gewährt der japanische Hersteller fünf Jahre Garantie auf die Akkueinheit sowie auf alle anderen Hybrid-Komponenten. Im Hinblick auf die Ausstattung gehört das SUV der Oberklasse an.
Wem die üppige Basisausstattung nicht reicht, kann gegen 4 550 Euro Aufpreis die Executive-Line-Ausstattung mit Xenon-Kurvenlicht und Regensensor ordern. Zudem gibt es eine um 4 600 Euro teurere Luxury-Line, die ein Infotainment-System und eine Heckkamera umfasst. Bei der Sicherheitsausstattung hat der Hersteller ebenfalls nicht gespart. So verfügt der Wagen serienmäßig über insgesamt neun Airbags samt Knie-Airbag für den Fahrer und das elektronische Stabilitätsprogramm, hier VSC genannt. Mit dem RX 400h zeigt Lexus, dass sich ein kultiviertes Fahrerlebnis, Leistungsstärke und alternative Antriebe nicht automatisch ausschließen.