Dynaudio TMT defekt, was kaufen? 7L 2007

  • Hallo 🙋🏻‍♂️

    Ich habe mich durch viele Threads diverser Foren gelesen aber keine Antwort gefunden…


    Touareg 7L mit Dynaudio

    TMT hinten sind erst sporadisch ausgefallen, jetzt gehen beide nicht mehr. Ich kenne mich leider nicht mit Elektronik aus, auch habe ich keinen Zugriff auf VCDS. Ich wĂĽrde gerne Ersatzlautsprecher bereitliegen haben, wenn ich die TĂĽrverkleidungen abnehme.

    Wenn man googelt wird einem immer ein Set auf e… angezeigt. JBL oder Ground Zero, Adapterringe, Werkzeug….für kleines Geld.

    Sowas kaufen und hoffen das es mit Dynaudio funktioniert (Ohm) oder hat jemand eine andere, positive und gĂĽnstige Erfahrung?


    Es soll nur wieder funktionieren, audiophile Ansprüche habe ich keine. Hauptsache unsere Töchter können wieder Bibi & Tina hören.


    Beste GrĂĽĂźe

    Christian

  • Hallo Robert,

    ja genau, so hatte ich es auch erlesen. Mich wundert nur das so viele Leute von diesem Problem bei Dynaudio LS berichten aber nirgends eine Lösung, sprich welche Alternative, beschrieben ist.

    Dann werde ich mal auf die Suche gehen und auch berichten…

  • Servus Christian,

    na ja, die Problematik liegt wohl auch hier wieder da drin, dass sich im Internet prinzipbedingt immer die Sachen durchsetzen, welche eben am öftesten irgendwo abgeschrieben und leicht abgewandelt erneut publiziert werden. Relativ egal, wie es um Sinngehalt und Nachvollziehbarkeit bestellt ist.

    Du kannst nicht davon ausgehen, dass sich in allgemeinen Foren fast nur gelernte Elektroniker oder versierte Hobbybastler tummeln, sondern eher davon, dass schon rein von der statistischen Berufshäufigkeit betrachtet, eben mehr als 95 % schlichtweg überhaupt keine Ahnung davon haben.

    Just aus diesem Grund haben wir hier bei uns ausschließlich Moderatoren, welche in Bezug auf das "Produkt Touareg" die notwendige Expertise haben um unzutreffende Behauptungen, fragwürdige Mutmaßungen und teils auch gefährliche Tipps schon im Ansatz erkennen und nötigenfalls richtigstellen können.

    Genau das war 2005 auch der Grund, warum ich damals auf die Touareg-Freunde gestoĂźen bin. Mit deren Hilfe und dem damals schon verfĂĽgbaren Erfahrungen von hilfsbereiten und technisch interessierten Usern, konnten dann auch seinerzeitig die Wehwehchen meines ersten Touareg korrigiert werden. Das hat mir damals schon viel Geld und Ă„rger erspart.

    Und wenn ich bei dir lese [...] Dann werde ich mal auf die Suche gehen und auch berichten… [...] dann ist das eben genau die richtige Einstellung zu einem Forum. Nämlich nicht nur Wissen abzusaugen für die eigenen Probleme und dann kommentarlos zu entschwinden (bis zum nächsten Problem...), sondern auch mal fünf oder 10 Minuten zu investieren und etwas aus den eigenen Erfahrungen für die anderen Benutzer zurückzugeben. Es geht schließlich nichts über echte Erfahrungen.

    GrĂĽĂźe

    Robert

  • Ich habe jetzt Adapterringe mit Adaptersteckern bei Ali fĂĽr 11€ bestellt. Mal schauen ob da was von passt. Ansonsten werde ich die Dynaudiohalter so umbauen, das ein normaler LS eingebaut werden kann. So mit Bildern in einem US Forum beschrieben. Da wurde aber nicht auf die Ohmzahl geachtet, scheint trotzdem funktioniert zu haben.


    Lautsprecher habe ich folgende bestellt:

    Visaton W170

    2 Stück für 50€ bei Reichelt


    Versuch macht kluhk ;)


    Stelle bei Erfolg dann auch paar Bilder ein


    PS. Das Schlimmste sind ja Threads in denen genau das eigene Problem behandelt, viel geschrieben und geholfen wurde aber es dann keinen Erfahrungsbericht am Ende gibt. Wird hier anders sein :)

  • Funktioniert wieder. Wirklich einfach gemacht. Man braucht nur die Chassis, Lötkolben, in meinem Fall HeiĂźkleber und bisschen Werkzeug.

    Die Ali Adapterringe passen nicht.

    Habe die Dynaudioaufnahmen zerschnitten um die Visaton dort einzukleben. So konnte ich auch den originalen Anschlussstecker ĂĽbernehmen.

    Fotos kommen

    :winken:

  • Servus Christian,

    vielen Dank fĂĽr die RĂĽckmeldung und die ausfĂĽhrliche Schilderung samt Bildern :top:.

    Ich hoffe, das mit dem Heißkleber hält dauerhaft, denn die handelsüblichen PE-basierten Standard-Klebesticks erweichen - je nach Hersteller - zumeist so ab 65 - 80 °C schon etwas und verlieren dann zunehmend ihre mechanische Belastbarkeit. Auch sind sie in der Regel nur für Temperaturen bis + 5 °C empfohlen, weil der Kleber bei niedrigen Temperaturen gleichzeitig schrumpft und sehr hart wird, was zum schlagartigen kompletten Haftungsverlust führen kann.

    Wegen den Vibrationen, Rütteln und dem Zuschlagen der Türen samt den dauernden breitbandigen Temperaturwechseln im Kfz-Bereich, rate ich daher vom Einsatz normalen Heißklebers im Kfz- und Außenbereich ab. Entweder ist er im Sommer zu weich, wenn das Fahrzeug in der prallen Sonne steht, oder wird im Winter zu hart und spröde.

    Weit zuverlässiger ist da die Verwendung zähelastischer Klebstoffe, zum Beispiel PU-basiert, kennt man aus dem Baumarkt auch als "Montagekleber", bzw. gibt es al 2K-Kleber mit Restelastizität.

    Vielleicht hast du Glück, da du, wie in den Bildern erkennbar, den Heißkleber sehr großzügig aufgetragen hast und die eigentlichen Fügestellen relativ großflächig sind. Da könnte die Haftung dann auch bei ungünstigen Umgebungsbedingungen durchaus noch leicht ausreichen. Das wünsche ich dir in jedem Fall, das Ganze zu zerlegen ist ja auch immer keine große Freude.

    GrĂĽĂźe

    Robert


    P.S.: Ähnlich verhält sich das mit 3D-gedruckten Ersatz- und Zubehörteilen im Auto. Das meistverwendete und am einfachsten zu druckende Material PLA, beginnt schon ab rund 60 Grad aufwärts langsam seine Formstabilität und damit mechanische Belastbarkeit zu verlieren. Das ebenfalls relativ problemlos zu druckende PETG ist da besser geeignet, aber auch das könnte evt. an seine Grenzen stoßen, an einem heißen Sommertag und längerer Standzeit des Fahrzeugs in der Sonne. Je nachdem, wie stark es eben gleichzeitig mechanisch belastet ist.

    PA (Handelsname Nylon) ist gut temperaturbeständig, neigt aber bei längerer Hitzeeinwirkung etwas zum Verziehen, je nach Geometrie der Drucke. Als sichere Bank im Kfz-Bereich bleiben dann ASA, ABS, PC und PMMA übrig.

    Das Standardmaterial PLA gibt es mittlerweile auch als "PLA +, PLA professional, PLA super +" usw. Erwärmt man das längere Zeit über 60 °C, dann kommt es hier zu einer sog. Nachkristallisation, das Material wird langsam stabiler und zusätzlich auch temperaturbeständiger.

    Probleme dabei sind allerdings:

    - Es wird dennoch zunächst über eine gewisse Zeit weich und versagt dann gegebenenfalls schon vorab. Also noch vor dem Festigkeitszugewinn.
    - Es schrumpft, die Teile werden also etwas kleiner (siehe Beispielbilder).
    - Diese Eigenschaft ist je nach Hersteller und leider sogar bei unterschiedlichen Farben von Filamenten der gleichen Hersteller unterschiedlich ausgeprägt und nicht vorhersehbar.

    Hierzu einige Beispiele aus entsprechenden Anwendungsversuchen. Alle Drucke, bis auf den kupferfarbenen Rohrhalter, wurden zunächst einen sonnigen Augustnachmittag lang in die direkte Sonne gelegt. Im Anschluss durchliefen sie einen Temperaturzyklus von 6 h bei 60 °C, 6 h bei 70 °C und schließlich 6 h bei 80 °C im Umluft-Wärmeschrank. Alle Bauteile aus PLA bzw. PLA professional erfuhren dabei eine mehr oder minder ausgeprägte Schrumpfung und im Falle der Plakette aus PLA in "Mystic Green" auch einen Verzug.

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    Nichts großartig anderes wird auch im Auto passieren, wenn das Fahrzeug in den Sommermonaten längere Zeit in der direkten Sonne abgestellt wird.

    Das wird sicher an einigen unsichtbar verbauten Teilen gar nicht weiter auffallen, solange sie nur nicht komplett mechanisch versagen. Nehmen wir jetzt aber mal, um Bezug zu Christians Umbau herzustellen, selbst gedruckte Adapterringe für die Lautsprecher aus PLA, dann könnte ein entsprechender Verzug durchaus für Ungemach sorgen. Nämlich dann, wenn es durch die entstehenden Luftspalte und Abstände zu störenden Vibrationen ("Scheppern") im Betrieb bei Mittel- und Tieftönern kommt.

  • HeiĂźkleber ist ganz bestimmt nicht das Mittel der Wahl, das nicht nachmachen!!! Hätte ich Zeit gehabt, hätte ich die Chassis mit Sika 554 eingeklebt und den Ring wieder genietet. So ist’s Pfusch. Nächstes mal, vielleicht…

    Egal, Bibi & Tina gallopieren erstmal wieder ĂĽber die RĂĽckbank.

    Die Visaton machen übrigens einen extremst billigen Eindruck. Die Sicken musste ich mit Sekundenkleber nachkleben, da sie sich schon im Karton vom Chassis gelöst haben.
    Ganz anders die Dynaudio. Da wurde wirklich Aufwand betrieben, alles sehr wertig, richtige Ballermänner die Magneten…leider, warum auch immer kam kein Ton mehr raus. Habe sie komplett auseinander genommen, keine Ahnung warum sie nicht mehr gingen. Jemand der sich mit Lautsprechern auskennt, hätte sie bestimmt reparieren können.