Geländeeigenschaften nötiges Zubehör

  • Hallo zusammen,

    ich kann bei meinem bestellten Touareg noch alle möglichen Optionen ergänzen und da ich keine Ahnung davon habe, bitte ich mal um Eure tätige Mithilfe:

    Wenn ich einen T gut im Gelände bewegen will, evtl. auch mal solch steile Auf- und Abfahrten wie in Bauschheim-Fotos zu sehen, bewältigen möchte etc.pp., welche Optionen MUSS ich dann unbedingt bestellen?

  • Hallo,

    also den Bauschheim-Parcours kannst du ohne jegliches Zubehör oder Optionen mitmachen. Es waren einige Stahlgefederte dabei, teils sogar mit dem Sportfahrwerk und 20mm tiefer.

    Zu empfehlen wäre aber (da recht günstig) ein Unterfahrschutz, der kann dich vor teuren Schäden bewahren. Vielleicht könntest du auch die kritischen Bereiche mit einer Schutzfolie bekleben lassen.

  • Luftfederung.


    Waren gestern am Seefest hier in der Nähe von Stuttgart. Alle Parkplätze waren voll, auch auf der Wiese.

    Einige Platze waren nur über einen 50cm tiefen*50cm breiten Hang zu erreichen, da einige Leute nicht richtig parken konnten.

    Als ich wieder gefahren bin habe ich die Luftfederung hochgestellt und bin einfach den kleinen Hang hoch. Der Cayenne der mir entgegenkam und auf meinen Platz wollte hat ganz gut geschwitz, war echt eng. Habe dann mal kurz mit ihm gequatsch.
    Fazit: Er ärgert sich über die Bestellung ohne Luftfederung.

    Gruß Dirk

  • Zitat von Schlorenz

    wofür würde man denn die Differenzialsperre und die entkoppelbaren Stabilisatoren benötigen? Ich nehme mal an, dass das für leichteres Gelände nicht erforderlich ist, oder?


    Hallo,

    die brauchst du wirklich nur im harten Einsatz, oder wenn du in den Bergen wohnst dann lohnt sich vielleicht die Sperre. Die Stabis halte ich persönlich für Geldverschwendung.

  • Hallöchen

    Mal schauen, ob mein bescheidenes Technikwissen weiterhilft.

    Das sperrbare Hinterachsdifferenzial "benötigst" Du, wenn Du viel auf unbefestigten Strassen oder Schnee unterwegs bist. Die Aufgabe des Differenzials ist es, unterschiedliche Drehgeschwindigkeiten von Achsen und Rädern auszugleichen. Darum hast Du auch drei Differenziale: eines in der Mitte, welches Vorder- und Hinterachse ausgleicht (Zentraldifferenzial), eines vorne (Vorderachsdifferenzial), welches vorderes linkes und rechtes Rad ausgleicht, eines hinten (Hinterachsdifferenzial), welches hinteres linkes und rechtes Rad ausgleicht. Ohne Differenziale würde man hüpfen und quietschen, wenn man Kurven fährt. Das Differenzial hat aber den Nachteil, dass Kraft den einfachsten Weg nimmt um zu entweichen: Wenn ein Rad durchdreht, stehen alle anderen am Differenzialsystem angeschlossenen Räder. Beim Touareg werden durchdrehende Räder von den Bremsen gestoppt und die Kraft an die verbleibenden Räder übertragen. Im Extremfall werden drei Räder durch die Bordelektronik abgebremst und alle Kraft an ein einziges Rad übertragen.

    Das belastet natürlich die Bremsen und kann zur Folge haben, dass die Bremsen überhitzen und schneller verschleissen. Beim Hochfahren einer schneebedeckten Passstrasse hast Du immer Schlupf und das Traktionssystem bremst permanent durchdrehende Räder (ESP hin oder her). Oben am Gipfel hast Du dann kochende Bremsen, und beim Runterfahren steht wegen überhitzter Bremsen ABS und ESP nicht zu Verfügung und Du kannst in die Bredouille kommen.

    Darum gibt es sperrbare Differenziale. Der Ausgleich zwischen Achsen und Rädern kann abgestellt werden, was jedoch nur auf unbefestigten Strassen, Geröll oder Schnee eingesetzt werden soll (ansonsten gibt's Spannungen auf den Achsen, was zu mehr Verschleiss an Mechanik und Reifen führt). Der Touareg hat standardmässig ein sperrbares Mitteldifferenzial, was schon sehr viel nützt. Wenn Du viel im Schnee und Gelände bist und die Reifen und Bremsen schonen willst, macht ein sperrbares Hinterachsdifferenzial Sinn. Für den Hausgebrauch (Brötchen holen, Einkauf, Theater, Oper) braucht's das nicht.

    Die enkoppelbaren Stabilisatoren erhöhen die Verschränkung der Räder im Gelände. So kommt es seltener vor, dass ein Rad den Bodenkontakt verliert und durch die Traktionskontrolle abgebremst werden muss (da sonst die Kraft dort entweicht). Die Stabilisatoren verhindern ein Einfedern des einen Rades der Achse, wenn das andere Rad ausfedert - was bei Kurvenfahrten sinnvoll ist ("Starrachsen-Blattfeder-Verhalten" wird unterdrückt, also das Wanken der Karosserie) und in allen Autos drin steckt.

    Die entkoppelbaren Stabilisatoren erlauben nun eine um 60 mm erhöhte Verschränkung, bevor ein Rad abhebt. Da so das Risiko erhöht ist, dass man den Boden touchiert, muss man den Wagenboden mit Platten und Streben verstärken. Sonst holt man sich ein Loch in die Ölwanne von Motor, Getriebe oder Differenzialen.

    Beide Features sind dann toll, wenn Du im Gebirge wohnst oder viel ins Gelände fährst (Ballonfahrer, Expeditionen, Jäger, Förster). Ansonsten kann man sich das sparen. Für die paar Kilometer, welche ich in mittlerem und schwerem Gelände unterwegs bin, sind diese Features nicht nötig, dafür sind die 2600 kg ein Problem auf matschigem Untergrund und Bergabfahrten auf schneebedeckten Strassen...

    Grüsse, Josef.


  • So ein Erlebnis hatte ich am WE auch. 60 Jahre Würth (kennt ihr... der mit den Schrauben und dem roten Logo). Ausgwiesene Parkplätze mit Shuttlebus lagen in einem neuen Industriegebiet, d.h. die nicht gemähte Wiese tiefer als der Gehweg. Mein Bruder mit seinem tiefergelegten 3er ist erstmal aufgesessen... in der Zeit habe ich kurz auf Geländelevel hochgestellt (wäre wahrscheinlich nicht mal nötig gewesen) -> anerkennende Blicke der Einweiser von der Freiwilligen Feuerwehr. :D

    Das ist dann "Alltagstauglichkeit", oder? (auch wenns ein Sonntag war).

  • JosefNemecek
    ziemlich ausführlich und gut beschrieben, da gibts fast nichts hinzuzufügen

    Ich halte auch die Differenzialsperre und die entkoppelbaren Stabis für Unsinn, wenn man nicht ständig im Gelände unterwegs ist.

    Schlorenz
    Wenn Du was für die Geländetauglichkeit tun willst, dann kaufe Dir ein paar echte AT- oder MT-Reifen. Da gibt es dann wirklich den Unterschied, daß sich "normale" Reifen z.B. im Schlamm einfach zusetzen und nichts mehr bringen. In Bauschheim, als die nromal bereiften an einigen Hängen nur noch mit Anlauf hochkamen bin ich mit meinen MT's noch an der steilsten Stelle stehengeblieben und wieder angefahren

    Unterfahrschutz kann sinnvoll sein, da der Motor beim T unsinnigerweise nur mit Plastik geschützt ist.

    Schönen Gruß, Holger