V8 TDI mit sehr niedrigem NOx Ausstoss

  • Servus Hannes,

    falls es dich beruhigt: Der gleiche Vorgänger-Motor wie im Touareg II (welcher korrekt abgerundet eher 4,1 l statt 4,2 l hat, wurde schon 2012 mit 382 bzw. 385 PS im Porsche Cayenne verbaut. Völlig problemlos und unauffällig bezüglich Haltbarkeit. Und 8 Jahre später gibt es dann beim deutlich moderneren Nachfolger 421 PS. Ist das wirklich so besorgniserregend?

    Und wo liegt denn da bitteschön der Unterschied zum aktuellen V6 TDI? Der holt 286 PS aus 3 Litern Hubraum, der V8 TDI 421 PS aus 4 Litern, zwei Zylindern mehr und einem zusätzlichen Ladeluftkühler.

    Mein Nissan Patrol selig, ein Patrol Sechszylinder Turbodiesel hatte 3,3 l Hubraum und 110 PS. Ein Drittel heute üblicher Werte. Und da verbrannte ganz sicher nichts schadstoffarm. Die Zeit bleibt nun mal nicht stehen und es ist sicher auch nicht verkehrt, den technischen Möglichkeiten entsprechend und unser aller Umwelt zuliebe, die Schadstoffwerte zu reduzieren.

    Grüße

    Robert

    Servus Jörg,


    zähl doch mal 1 & 1 zusammen. Und falls dir der Gedanke nach einem neu konfigurierten V8 steht (oder warum findest du es sonst schade?), dann würde ich den August besser nicht zur Gänze verstreichen lassen.


    Grüße

    Robert

  • Hallo Robert,

    vielen Dank für deine Antwort. Dann hoffe mal, dass der V8 TDI bis August überhaupt noch bestellbar ist.

    Davon abgesehen mag ich einfach anspruchsvolle Technik (Registeraufladung usw.). Zudem finde ich, dass aktuelle Dieselmotoren die besten Klimabilanz haben. Perspektivisch kann da nur die Brennstoffzelle besser sein.

  • [...] Dann hoffe mal, dass der V8 TDI bis August überhaupt noch bestellbar ist. [...]

    Servus Jörg,

    ja, ist er definitiv. Aber wie gesagt: Wer noch in den Genuss kommen mag, der sollte noch vor Ende August tätig werden mit der Bestellung. Ich sage jetzt mal, bis zum 28.08.2020 ;).

    Ich kann diese wirklich tolle und sparsame Motorisierung nur vorbehaltlos empfehlen, zumal im Verbrauch gegenüber dem V6 TDI mit 286 PS kaum ein Unterschied festzustellen ist, der Motor aber erheblich angenehmer zu fahren ist, als der im Antritt leider sehr lethargische, sozusagen "kaputt optimierte" Sechszylinder-Diesel in seiner jetzigen Form.

    Beim "R" wird man zudem noch zwei bittere Pillen schlucken müssen. Ich schätze, dass viele Käufer deshalb bei speziell diesem, als "besonders sportlich" dargestellten und positionierten Modell sicher wenig angenehm überrascht sein dürften. Mehr darf ich dazu beim jetzigen Stand nicht sagen. Aber ich gebe den Tipp, dass wer den echten Sportler haben will, sich besser noch einen V8 TDI sichern sollte.

    Grüße

    Robert

  • Also ehrlich gesagt verstehe ich die Modellpolitik von VW nicht. Da führt man einen V8 TDI neu ein, und streicht ihn nach nicht einmal einem Jahr wieder aus dem Programm? :huh: Die CO2-Restriktionen sind ja nicht neu, oder sind die Verkäufe des Modells so schlecht?

    MfG

    Hannes

  • Servus Hannes,

    nein, der V8 TDI verkauft sich sogar verhältnismäßig gut - bei uns. Das vorgebliche Problem das VW und Audi da sieht ist, dass diese Motorisierung nur für einen begrenzten Markt "taugt", weil im Ausland eben Benziner beliebter sind. Ich schreibe hier bewusst die zweite Konzernmarke mit rein, denn die bedauerliche Entscheidung, diese hervorragende und dazu noch effiziente Motorisierung aus dem Programm zu nehmen, die wird nicht nur uns Touareg-Fahrer betreffen.

    Auch mir ist das unverständlich, warum man erst mit erheblichen Aufwand und entsprechenden Kosten einen solch tollen Motor neu entwickelt, um ihn dann (beim Touareg) schon rund ein Jahr später wieder einzustampfen. Damit deklassiert man sich wieder, indem man diese souveräne Motorisierung streicht und überlässt den Konkurrenten in Form von BMW, Mercedes, Porsche (und auch Audi) das Feld, welche dann deutlich leistungsstärkere Fahrzeuge anbieten.

    Was bei VW zur Zeit vorgeht, das ist schwer nachzuvollziehen. Sonderlich schlau ist diese Entscheidung sicherlich nicht, leider haben sich auch in einer letzten Abstimmung über "V8 ja oder nein" die Nein-Sager durchgesetzt. Betrachtet man den minimalen Mehrverbrauch, der bei mir mit 8,93 zu 8,47 l / 100 km (V8 zu V6) lächerlich ausfällt, erscheint dies noch umso fragwürdiger.

    Man kann nur den Kopf schütteln.

    Grüße

    Robert

  • Auch mir ist das unverständlich, warum man erst mit erheblichen Aufwand und entsprechenden Kosten einen solch tollen Motor neu entwickelt, um ihn dann (beim Touareg) schon rund ein Jahr später wieder einzustampfen. Damit deklassiert man sich wieder, indem man diese souveräne Motorisierung streicht und überlässt den Konkurrenten in Form von BMW, Mercedes, Porsche (und auch Audi) das Feld, welche dann deutlich leistungsstärkere Fahrzeuge anbieten.

    Hallo Robert,

    ja da stimme ich dir voll zu. Ich hätte es noch eher verstanden, wenn man sich die Entwicklung und Typisierung dieses Modell gespart hätte. Aus meiner Sicht hätte man besser alle Touaregs mit einem 48V-Mild-Hybrid-System ausstatten müssen, da könnte man zumindest am Papier den CO2-Ausstoß senken können, und erspart sich dadurch ev. Strafzahlungen. Auch wenn der starke TDI nur für den euopäischen Markt taugt, so könnte er doch hier gerade viele Fans haben können, und in der Praxis fährt sich der immer viel sparsamer als alle Hybrid-Benziner in der Klasse.

    MfG

    Hannes

  • Das es in der Führungsetage bei VW extrem ruckelt, hat man ja daran gesehen, dass Diess von seiner Position als Markennchef VW weggelobt wurde. Das grenzt ganz knapp an einen Rausschmiss bzw. eine Aufforderung zum Gehen. Es hakt ja nicht nur beim Touareg, sondern ganz extrem auch beim neuen Golf 8.

    Der aktuelle V8 TDI ist in seiner jetzigen Form nicht Euro 6d (ohne temp) fähig. Damit ist das Fahrzeug ab dem nächsten Jahr nicht mehr anmeldefähig in D.
    Deshalb wird der Verkauf von Neuwagen schon vorab eingestellt, damit die Halden zum Jahreswechsel nicht zu groß werden um die Fahrzeuge nicht als Gebrauchte dann mit Megarabatten zu verramschen.

  • [...]zumal im Verbrauch gegenüber dem V6 TDI mit 286 PS kaum ein Unterschied festzustellen ist, der Motor aber erheblich angenehmer zu fahren ist, als der im Antritt leider sehr lethargische, sozusagen "kaputt optimierte" Sechszylinder-Diesel in seiner jetzigen Form.[...]

    Servus zusammen,

    auch meine Überlegungen bezüglich meines nächsten Fahrzeugwechsels gingen bisher aus genau diesem Grund in Richtung V8 TDI (auch wenn mir der V6 TDI im jetzigen 7P völlig ausreicht). Mein nächster Fahrzeugwechsel steht jedoch planmäßig erst in 09/2021 an und ich hatte gehofft dass VW bis dahin im Rahmen einer Modellpflege die Unzulänglichkeiten bezüglich der Assistenzsysteme in den Griff bekommt.

    So reizvoll und "politisch korrekter" der "R" auch sein mag - ein Benzin/Hybrid in dieser Form kann rein wirtschaftlich gesehen bei Jahresfahrleistungen von 45-50 TKM keine echte Alternative sein. Was also tun? Sicher nicht in Panik verfallen und noch schnell einen V8 TDI kaufen - die Probleme bei den Assistenzsystemen hat der genauso wie der V6 TDI.

    Ich habe ja noch ein gutes Jahr Zeit und werde die Entwicklung interessiert verfolgen. Aus heutiger Sicht gibt es für mich verschiedene Optionen:

    1) VW bekommt die Assistenzsysteme und die Abstimmung des V6 TDI im T3 (CR) in den Griff - meine erste Wahl

    2) Die Preise für junge Gebrauchte des V8 TDI sind so attraktiv, dass ich nicht widerstehen kann..

    3) Mein 7P bleibt länger bei mir - ich habe ihn ja gekauft und daher keinen Leasingabgabetermin

    4) Der 7P bleibt als Freizeitfahrzeug/Drittwagen und darf in Ehren altern - dann gibt es für den beruflichen Alltag was ganz anderes und das Cabrio meiner besseren Hälfte darf zukünftig in der Garage überwintern..

    Da ich beruflich viel in Stuttgart unterwegs bin (2-3 Tage/Woche) darf ich natürlich auch nicht außer Acht lassen, dass mich die politische Diskussion um Fahrverbote & Co. zukünftig zu einem "E-Kennzeichen" zwingt. Aber auch dann ist der "R" aus wirtschaftlichen Überlegungen keine echte Alternative, es sein denn ich schwenke auf Leasing um und die Konditionen sind "unwiderstehlich". Andernfalls sehe ich derzeit folgende Alternativen:

    A) der 7P geht und ein GLE 350 de zieht in der Garage ein

    B) der 7P bleibt (wie oben) und ich bewege im Alltag eine Nummer kleiner = GLC 300 de

    Da ich keinen fixen Abgabetermin für den 7P habe, werde ich mir die Entwicklung weiter ansehen, meine Gedankenspiele fortfahren und zu gegebener Zeit völlig Panikfrei entscheiden, was ich für mich für das Beste halte - vorsorglich bekommt meine Garage im Rahmen des aktuellen Hausumbaus mal einen 3-phasigen 32A- Anschluss, damit ich im Fall der Fälle eine 22kW-Wallbox installieren kann...

    Soweit meine Überlegungen - lasst uns gerne weiter drüber reden/diskutieren...

    Gruß

    Todi

  • [...] Auch wenn der starke TDI nur für den euopäischen Markt taugt, so könnte er doch hier gerade viele Fans haben können, und in der Praxis fährt sich der immer viel sparsamer als alle Hybrid-Benziner in der Klasse. [...]

    Tja, bei VW macht man sich wohl nicht recht bewusst - auch wenn ein Blick in die Zahlen reichen würde - dass um die 80 % aller Touareg mit Anhängekupplung bestellt werden und es eines der nicht mehr ganz so häufig anzutreffenden Fahrzeuge ist, welches noch die vollen 3,5 t an den Haken nehmen darf.

    Der 340 PS Benziner ist solo im gemischten Verkehr und ohne Getrödel mit etwa 11 l / 100 km zu bewegen, hängt man was hintendran, ist aber ganz schnell Schluss mit lustig. Daran ändern auch die paar kW/h an elektrischer Kapazität nichts, die der "R" bekommt. Auf Langstrecken, wenn ständig Leistung benötigt wird, bringt das sowieso nichts, für den Kurzstreckenverkehr ist der Touareg hingegen nicht gedacht. Die lächerlichen ca. 40 km el. Reichweite werden real und im Sommer vielleicht 30 - 35 echte sein, im Winter noch entsprechend weniger. Büßt der Akku nach einer Weile um die 20 % Kapazität ein, wo landet man dann, wenn man irgendwo hin- und zurückfahren muss und nicht laden kann, oder laufend das umständliche Prozedere wegen der paar Kilometer durchführen will?

    "Besonders wirtschaftlich" dürfte es auch sein, wenn ich den Weg nicht schaffe und dann für kürzere Strecken der Benziner einen Kaltstart samt Aufwärmphase durchlaufen muss. Wer auf den ersten 20 Kilometern, besonders im Winter, schon mal auf den Verbrauch "ab Start" geschaut hat, der weiß was ich meine.

    Von einem Hersteller erwarte ich eigentlich technisch und wirtschaftlich sinnvolle Lösungen und nicht ein krampfhaftes Herumwinden um Abgasvorschriften und das Ausnutzen von (energetisch sinnfreien) Lücken, um Förderungen auszuschöpfen und die Gesamtbilanz auf dem Papier gut aussehen zu lassen. Gerade ein Konzern vom Format der Volkswagen AG hat da meiner Meinung nach eine Vorbildfunktion zu erfüllen und muss nicht jeden Mist gut heißen, den sich unsere Regierung da in letzter Zeit so enorm schlau ausgedacht hat. Den "Erfolg" des Touareg 7P Hybrid hat man ja gesehen, der lag wie Blei in den Regalen und 90 % + aller Fahrzeuge waren auf Werksangehörige zugelassen oder Vorführer.

    In ein langstreckentaugliches und oft als Zugfahrzeug genutztes SUV gehört nun mal ein vernünftiger und sparsamer Dieselmotor, aber der deutsche Markt scheint halt auch einen deutschen Hersteller im Zuge des gesamten Zahlenwerks weltweit abgesetzter Fahrzeuge nicht mehr zu interessieren und da bastelt man dann halt mal solch halb ausgegorene Lösungen wie den "R" und opfert hierfür die technisch sinnvollere.

    Grüße

    Robert

    @Arndt Der V8 TDI erfüllt im jetzigen Bauzustand tatsächlich nicht die nächste Stufe der kommenden Schadstoffnorm, ist aber hierfür definitiv tauglich, mit nur kleinen Ergänzungen an Abgasreinigungs-Hardware. Eben dazu wurde er auch neu entwickelt, denn der alte 4.2 l Diesel hätte die jetzige Euro 6 d-TEMP nach entsprechenden Modifikation gerade noch geschafft, die kommende Stufe allerdings nicht mehr. Eine rein politische Entscheidung, die - wie schon erwähnt - leider letztlich knapp negativ für uns ausging.

    Vom Hr. Diess hätte ich mir mehr erwartet, bei BMW macht man ja noch eher was "einfach mal so" und schaut wie es ankommt am Markt, während VW da leider zunehmend genau in die andere Richtung abdriftet und nur noch "Standard" anbieten mag.

  • ... Betrachtet man den minimalen Mehrverbrauch, der bei mir mit 8,93 zu 8,47 l / 100 km (V8 zu V6) lächerlich ausfällt, erscheint dies noch umso fragwürdiger.


    Grüße

    Robert

    Hallo Robert,

    ich bin ebenfalls mehr als beeindruckt vom Verbrauch.

    Ich bin mit meinem jetzt knapp 13.000km gefahren und der Verbrauch geht immer weiter runter.

    Aktuell liegt mein (gerechneter) Verbrauch bei 8,21 Liter, was für diese Fahrzeugklasse und Leistung seeeeeeeeeeeeeehr passabel ist.

    Mein Vorfahrzeug war ein Range Rover Sport mit 3l SDV6 Diesel und 306PS, dieser lag während der Haltedauer über ca. 150.000km bei 8,63 Liter.

    PS: Man muss dazusagen das mein Stadtverkehr bei max. 5% liegt.

  • Servus Sven,

    man kann da wahrlich nicht meckern, zumal mein Vergleich noch etwas zu Ungunsten des V8 hinkt, denn den habe ich erst seit dem 10. Dezember '19. Daher fließt in den bisherig ermittelten Verbrauchswert überproportional viel Anteil an verbrauchsungünstiger kalter Jahreszeit mit ein, während der Wert vom V6 TDI realistischer und günstiger dasteht, weil über mehr als ein Jahr ermittelt. Letztlich rechne ich damit, dass sich - übers ganze Jahr gerechnet - die beiden Fahrzeug im direkten Verbrauchs-Vergleich wohl kaum etwas nehmen werden.

    Wirft man dazu noch in die Waagschale, dass der V8 die Wankstabilisierung verbaut hat, welche ganz nett Energie benötigt und das Gewicht zusammen mit dem gewichtigeren Motor samt den restlichen zusätzlichen / schweren Komponenten um rund 200 kg gegenüber dem Vorgänger in die Höhe treibt, ist wohl in letzter Konsequenz vielleicht sogar der V8 die effizientere Maschine. Ich habe übrigens auch einen ganz ansehnlichen Anteil an Stadtverkehr mit dabei, wobei gerade auch hier der V8 ungewöhnlich wenig wegsaugt, obwohl die rund 10 % Mehrgewicht ja im Stop-and-go-Verkehr ständig wieder auf Trab gebracht werden wollen.

    Jedenfalls ein Jammer, dass man diesen vorzüglichen Motor aus dem Programm nimmt.

    Grüße

    Robert

  • Hallo liebe Touareg Freunde,

    vielen Dank für eure sehr detaillierten und interessanten Antworten.

    Auch nach meiner Ansicht ist der V8 TDI im Alltagsbetrieb dem R überlegen. Zumal man beim R schon an dessen Geländeeigenschaften zweifeln kann. Die Vebrenner Touaregs haben eine Watfähigkeit von bis zu 55 cm. Beim R wird sie bauartbedingt ähnlich wie bei seinem Bruder Porsche Cayenne mit vergleichbaren V6 Benzin Hybrid wahrscheinlich nur bei max. ca. 35 cm liegen.

    Viele Grüße

    Jörg

  • Hallo,

    hat schon mal jemand die Steuer 2021 nach der Erhöhung zum Klimapaket berechnet?
    Natürlich nur rein kalkulatorisch, da die Produktion ja 2020 eingestellt wird.

    Gruß

    Hannes

  • Hallo Hannes,

    wahrscheinlich wären es mehr als 1000 EUR. Derzeit glaube ich sind es um die 680 EUR.

    Viele Grüße

    Jörg

    Hallo,

    kann also in diesem Segment kein Grund für die Einstellung der Produktion sein.

    Gruß

    Hannes