Hallo zusammen,
folgendes hat sich Ende März abgespielt: War mit dem Touareg auf der A7 unterwegs, Kasseler Berge, ganze Weile so zwischen 160 und 180 gefahren, alles gut soweit. Dann plötzlich die Warnmeldung „Kühlmittelstand prüfen!“ Mein Blick fiel auf die Wassertemperaturanzeige - Zeiger am Anschlag bei 130 Grad:-(
Bin dann mit 80 zum nächsten Parkplatz und hab mir die Sache mal angeschaut: Im Ausgleichsbehälter war nur noch ganz wenig Wasser. Um den Deckel rum sah man, dass es Wasser rausgedrückt hat - ansonsten hab ich nirgends ein Leck gesehen... Hab dann den Motor im Stand laufen lassen bis er sich wieder abgekühlt hatte - hat ca 10 min gedauert. Kühlerlüfter lief auf vollen Touren, solang das Kühlmittel zu heiß war.
Hab dann vorsichtig das Ausgleichsgefäß geöffnet - beim entlüften stieg dann der Wasserstand wieder... Luftblasen im System vom „überkochen“? Hab dann mit G13 Readymix aufgefüllt, bin weitergefahren. Temperatur ok, aber wieder Warnmeldung wegen zu wenig Flüssigkeit. Hab dann wieder angehalten, aufgefüllt und bin weitergefahren - der Motor schnurrte wie ein Kätzchen, Temperatur normal - 200 Kilometer nach Hause ohne weitere Probleme, bin allerdings max. 140 gefahren.
1,5 Monate lang lief das Auto dann völlig ohne Probleme und ohne Kühlwasserverlust ca. 40 bis 60 km pro Tag (Mix Stadt, Landstraße, Autobahn bis 120 km/h im flachen Land).
Vor meiner nächsten längeren Autobahnfahrt am 10. Mai (500 km) hab ich dann vorsorglich einen Diagnosetester an die OBD Schnittstelle angeschlossen und mir während der gesamten Fahrt die „echten“ Messdaten für Kühlwasser- und Öltemperatur anzeigen lassen.
Die ersten 150 km war alles normal, aber dann: bei 160-180 km/h mit einigen langgezogenen Steigungen ging die Kühlwassertemperatur innerhalb von 20 Sekunden auf bis zu 125 Grad hoch. Natürlich ist mir die Suppe dann wieder übergekocht, hat ordentlich was aus dem Deckel vom Ausgleichsbehälter rausgedrückt:(
Hab dann wieder mit laufendem Motor und offener Haube im Stand auf’m Parkplatz geschaut, ob sich die Lage normalisiert. Tat sie auch langsam, wobei ich die Abkühlung des Sensormesswertes mit leichtem Gasgeben beschleunigen konnte. Als annähernd normale Temperatur erreicht war, hat sich auch der Wasserstand im Ausgleichsbehälter abgesenkt - vorher nicht! Hab dann mit G13 Readymix aufgefüllt und bin weitergefahren.
Hab dann noch genauer auf die Temperatur geachtet und bin etwas weniger dynamisch gefahren - die Temperaturen waren aber noch eine Weile erhöht und schwankten zwischen 85 und 110 Grad. Teilweise 20 Grad Unterschied innerhalb von 30 Sekunden, ohne dass es eine konkrete Relation zur momentanen Leistungsabgabe des Motors gab... Dann ist mir nochmal ein wenig rausgekocht, was ich noch einmal auf dem Parkplatz wieder ergänzt hab...
Und dann waren die restlichen 300 km unauffällig! Bin vorsichtig gefahren, maximal 140 - und die Temperatur war immer schön im Korridor 85 bis 97 Grad, Also normal. Die höchste gemessene Öltemperatur während der ganzen Fahrt war übrigens 117 Grad bei ersten Überkochen.
Die gemessenen Temperaturen halte ich für korrekt, Sensordaten scheinen also zu passen.
Bin dann zur Werkstatt meines Vertrauens und habe alles geschildert. Folgende mögliche Ursachen wurden in Betracht gezogen:
- Thermostat defekt (großer Kreislauf macht nicht ganz auf)
- Wasserpumpe defekt (Schaufelrad rutscht ab einer bestimmten Temperatur auf der Welle durch)
- ZKD defekt (Abgas wird abhängig von der Motortemperatur in den Kühlkreislauf gedrückt)
Zum Ausschluss des ZKD-Themas wurde in der Werkstatt das Kühlwasser auf CO2 untersucht - es ließ sich nichts nachweisen. Das Kühlwasser selbst ist sauber, also kein Öl und kein Russ erkennbar. Ölverbrauch ist auch im normalen Bereich und nicht mehr geworden über die Zeit.
Vorschlag der Werkstatt ist jetzt, erst mal Thermostat und Wasserpumpe zu tauschen in der Hoffnung, dass es eins von beidem ist.
Wie seht ihr das? Habt ihr noch andere Ideen?
Sorry für den extrem langen Text und schon mal vorab herzlichen Dank an jeden, der sich dazu Gedanken macht:-)