ZMS (& Kupplung), oder was ganz anderes?

Wat kann dat bloss sein?

zum Fahrzeug:
Touareg R5 2,5 TDI, 6-Gang Schalter, Bj.2009 (Modelljahr 2010) ca. 230.000 km Laufleistung.

zum Thema:
bin gestern Abend nach 2x 250km Autobahnfahrt bei Tempo 110-130 km/h (unauffällig) nach Hause gekommen. Beim Abstellen fiel mir ein etwas unruhiger Leerlauf (gleichwohl bei +- 800 upm) auf, daher nahm ich mir vor, die Leerlauf-Einspritzmengen zu checken.

Heute genau das gemacht, der zweite Zylinder liegt bei knapp 3 mg/std. während die übrigen Töpfe im Minusbereich verortet sind, da sollte wohl dringend das 2. PDE mal überprüft werden. Der Motorlauf war etwas rauh.

Dann los gefahren. Der Motorlauf gab sich beim Anfahren so, als würde der Motor eher auf 3 als auf 4 (statt eigentlich 5 Zylindern) arbeiten.
Beim Beschleunigen gab es dann zunehmend schlagende Geräusche, so, als ob irgend etwas im Antriebsstrang eine heftige Unwucht hätte, gefühlt von rechts hinten.

Beim niedertourigen Fahren schlägt's im Antriebsstrang bei Belastung heftig, schaltet man zurück, geht es etwas besser.

Keine relevanten Fehlereinträge vorhanden.

Meine vorläufige Einschätzung: Defekt am Zweimassen-Schwungrad und das 2. PDE muß in jedem Fall mal überprüft werden.
Oder könnte auch nur die Kardanwelle das Problem sein?

Gruß

Georg

Zitat von donadi

Also die Kardanwelle hast du schnell geprüft - rolle unter das Auto und schau dir das Gummilager an. Das klingt schon extrem nach Kardanwelle

Danke für den Tip, daran habe ich auch schon peripher gedacht, schau ich als erstes nach:-)

...stunden später: Kardanwelle und Zwischenlager sind okay.

Der Motor läuft nun bereits im Stand wie auf drei Zylindern, mach jetzt erstmal die Ventildeckelhaube ab...

...wieder etwas später:

Bei der Schwinghebelwelle sind im vorderen Segment zwei Schraubenköpfe der Befestigung abgerissen und die Welle gebrochen, daher plötzlich der traktormäßige Motorlauf
-hätte ich nur schon gestern den Deckel gelüftet .

Nun noch die bange Frage, war's das? -oder haben sich die Schrauben eventuell auf Grund von Vibrationen des ZMS gelockert? und, wo sind die Schraubenköpfe abgeblieben?!!!

Erst einmal die Welle in Stand setzen und dann weiter sehen

weitere Tage gingen ins Land....
Nach Reparatur / Austausch der Schwinghebelwelle und abschließender Probefahrt stelle ich ein wenig verwundert aber seeeeeehr erleichtert fest: alles wieder gut

Warum verwundert? das Gerumpel im Antriebsstrang ließ so sehr viel ärgeres vermuten und, das dies so vom PDE-Antrieb herrühren konnte, erstaunt mich nach wie vor.
Rückblende: Nach 500km unauffälliger Fahrt hatte ich ja bei Zielankunft lediglich eine leichte Unruhe im Leerlauf registriert, sonst nix.
Am nächsten Tag erst reagierte die Fuhre dann auf niedrig tourige Fahrt zunehmend unwillig bis sie schließlich wie ein Traktor lief (bösmeinende Zeitgenossen unterstellen dem R5 solch ein Laufverhalten ja grundsätzlich, aber es geht tatsächlich noch schlimmer;-)

Insgeheim hat sich das Problem bereits seit einiger Zeit angekündigt, hinterher ist man halt immer klüger: die Leerlaufruhe-Regelung hatte dem 2. Zylinder, zwar noch innerhalb der Toleranz aber doch auffällig, mehr Kraftstoff zugeteilt gehabt, jetzt ist wieder alles ganz und gar unauffällig. Offenbar hatten die betreffenden Dehnschrauben der Schwinghebelwelle bereits seit einiger Zeit nachgegeben. Diese wurden vor ca. 30.000km montiert und waren auch, wie vorgeschrieben neu. Das Anzugs-Prozedere: 20 Nm + 90° sollte dabei auch eingehalten worden sein, so wahnsinnig kompliziert ist es ja nicht, das man sich vertun könnte