Erfahrungsbericht Automatik Getriebe Spülung

  • Hallo Touareg Freunde,

    ich habe am Dienstag die Getriebespülung machen lassen. Mein Getriebe hat die Spülung gut überstanden. Leider mussten zwei Kabelstränge erneuert werden. Der Stecker hat sich mit Getriebeöl vollgesaugt, daher mussten diese ausgewechselt werden. Diese hat mich netto 300€ gekostet, der Einbau wurde nicht berechnet.

    Der Mechaniker hat mir mitgeteilt, dass das Öl noch gut war, also noch leicht rötlich und keine Späne im Öl.

    Ich habe noch keine Getriebeprobleme und der Mechaniker meinte, ich werde auch keine bekommen durch die Spülung haben.

    Da ich vorher keine Probleme beim schalten hatte, spüre ich keine wirkliche Verbesserung. Aber ich bin ja schon froh, dass alles gut geklappt hat.

    Der Mechaniker teilte mir noch mit, dass ich mit Tiptronic fahren soll, wenn ich mit Anhänger fahre. Insbesondere beim Berg hochfahren. Wenn das Getriebe immer wieder zwischen 6. und 5. Gang wechselt, wird das Öl heiß.

    Hier die Teilenummern für die Kabelstränge

    09D 927 363 G

    09D 927 363 F

    Anbei noch paar Bilder

  • [...] Der Mechaniker teilte mir noch mit, dass ich mit Tiptronic fahren soll, wenn ich mit Anhänger fahre. Insbesondere beim Berg hochfahren. Wenn das Getriebe immer wieder zwischen 6. und 5. Gang wechselt, wird das Öl heiß. [...]

    Servus,

    zunächst mal danke für deinen Erfahrungsbericht :top:. Der Mechaniker scheint allerdings ein echter "Spezialist" zu sein, denn mir erschließt sich nicht recht, warum nur "immer wieder" just zwischen den Fahrstufen 5 und 6* geschaltet werden soll. Ohne Anhänger scheint das hingegen unproblematisch :/. Dem guten Mann scheint wohl nicht bekannt, dass du immer mit einem geringen Wandlerschlupf via der WÜK fährst und dieser in der Gesamtheit erheblich mehr Verlustwärme generiert, als das bei mehrfachen Schaltvorgängen der Fall wäre. Dafür gibt es einen Getriebeölkühler, welcher thermostatisch geregelt die ATF Temperatur stets im grünen Bereich hält.

    *Du fährst einen 7L?

    Grüße
    Robert

  • Der Mechaniker hat mir mitgeteilt, dass das Öl noch gut war, also noch leicht rötlich und keine Späne im Öl.

    Moin,

    Wow, das klingt ja unglaublich gut.
    Zum Vergleich. Ich hab bei meinem 12/2008er Tiguan im September 2013 das Öl in der Automatik gewechselt(inkl. Ölwanne runter, alles reinigen, Filterelement erneuert) und das war mit Anfang 60tkm schon graue Pampe ohne irgendwelche "Rest-Röte" ;).

    Dir weiterhin gute Fahrt!

    Gruß

    Silvio

  • Hi,

    der Mechaniker hat mit der Empfehlung Recht, mit der Begründung aber weniger. Bei einer niedrigen Drehzahl ist die Ölversorgung und die Verteilung der Drehmomente im Getriebe nicht so optimal wie bei etwas höheren Drehzahlen. Wenn man also mit wenig Drehzahl die maximale Leistung fordert hat man etwas mehr Verschleiß. Mit Kühlung hat das wenig zu tun. Eher mit dem Schmierfilm zwischen den Zahnrädern und der Ölversorung von Wandler, WÜK etc. Ich fahre mit unseren Anhängern auf der Autobahn auch manuell und mit etwas mehr Drehzahl (um die 2000 U/min).

    Gruß

  • Servus,

    das Ganze ist sicher eine Glaubensfrage, die in erster Linie daraus resultiert. dass diese Ansicht halt recht zahlreich im Netz kursiert. Fluch des I-Nets = je öfter etwas geschrieben steht, desto höher ist die scheinbare Glaubwürdigkeit. Und leider nicht nur bei diesem Thema...

    Lassen wir mal Fahrzeuge mit Schaltgetriebe außen vor, bei der diese These durchaus - bei hier bewusst möglicher, besonders niedertouriger Betriebsweise - durchaus seine Berechtigung hat.

    Eine Automatik ist ja deshalb eine Automatik, weil sie bestimmte Vorgänge bestmöglich automatisiert, hier die Auswahl der passenden Fahrstufe. Hierzu gibt es auch eine Rollwiderstand-, sowie Bergauf- und Bergaberkennung. Der Automat wählt also auch mit Anhängelast die wirtschaftlichste Fahrstufe, stets innerhalb der zulässigen Betriebsparameter für den Motor und natürlich sich selbst. dabei zerstört sich das Getriebe keineswegs selbst, wenn der Fahrer jetzt nicht bewusst meint, partout einen Gang runterschalten zu müssen.

    Mit persönlich wäre ja nun kein Fall bekannt, bein welcher sich das Automatikgetriebe in einem Touareg, ganz gleich welchen Modells, sozusagen an den Zahnrädern "aufgerieben" hätte und es dadurch zum Ausfall kam. Vielmehr liegen die Probleme in aller Regel im / am Schieberkasten, ölgefluteten Steckern und Ölfüllungen, welche weit jenseits der ersten 100.000 km gefahren werden, was halt ganz schlecht ist.

    Die Sache mit dem Öldruck hinkt, denn der liegt ja bereits sehr früh an und nicht erst bei 2.000 UPM oder mehr. Beim 09D ist ab 1.000 UPM alles im grünen Bereich und ab dieser Drehzahl arbeitet dann auch die hiervon abhängige Wandlerüberbrückung. Diese Kupplung verschleißt bei niedriger Drehzahl und höherem Drehmoment auch nicht schneller als bei höherer Eingangsdrehzahl und weniger Drehmoment, da der Prozentuale Wandlerschlupf ja permanent gesteuert und auf einen Sollwert eingestellt wird.

    Man kann Planetenradsätze auch nicht so ohne weiteres mit einem Schaltgetriebe und seinen Zahnradsätzen vergleichen, die genaue jeweilige Momentenverteilung und damit die Belastung der Zahnradflanken entzieht sich sowieso unserer Kenntnis, genauso wie nur der Getriebehersteller beurteilen kann, in welcher Fahrstufe und bei welcher Drehzahl nun - theoretisch - der geringste Verschleiß bei welcher Last auftritt. Man betrachte das auch mal andersrum: Mehr Umdrehungen je Komponente ergibt selbstverständlich auch mehr Abnutzung - jede Rotation zählt. Demgegenüber steht ein etwas geringeres Drehmoment, allerdings nur an manchen Bauteilen des Getriebes.

    Dazu kommt, dass man andere Bauteile der Kraftübertragung wie Verteilergetriebe / Mittendiffential, sowie die Achsgetriebe an VA und HA ohnehin nicht "positiv" beeinflussen kann, wenn man nun manuell eine andere Fahrstufe wählt. Hier sind die Drehmomente im Vergleich immer dieselben, ganz egal in welchem Gang gefahren wird. Und von den VA Differentialen hatten wir hier schon einige defekte Exemplare im Forum...

    Kärcher (und auch andere Hersteller) baut zum Beispiel bei seinen Hochdruckreinigern sogenannte Langsamläufer, welche aber speziell für den harten Dauergebrauch ausgelegt sind. Auch hier treten (in dem Fall bei halber Drehzahl eben die doppelten Belastungen) an einigen Bauteilen auf. Es wird aber speziell beworben, dass eben durch die niedrige Drehzahl die Lebensdauer beträchtlich verlängert wird. Wäre es da nicht sinnvoll, im Gegenteil die Drehzahl zu erhöhen um Drehmomente und Druckbelastungen der Lager zu verringern...? ;)

    Dass man Motor und Getriebe nicht mit bewusst extrem niedrigen Drehzahlen schikanieren sollte, weil man irgendwann halt man in einen Bereich kommt, wo der Ölfilm eben nicht mehr vollständig lasttragend ist, das ist natürlich sinnvoll, ganz ohne Zweifel. Aber zu meinen, eine bewusst gegenüber der automatischen Auswahl niedriger gewählte Fahrstufe würde die Lebensdauer eines Automatikgtriebes verlängern, das halte ich doch für etwas weit aus dem Fenster gelehnt, zumal hier sämtliche Belege fehlen (es könnte gut auch genau andersrum sein) und sich derartige Thesen wiederum auf reine Meinungen stützen, die eben im Netz eine gewisse Verbreitung gefunden haben.

    Grüße

    Robert

  • Hi Robert,

    danke für die ausführliche Antwort :thumbup:


    Bleibe dennoch bei meinem Glauben - auch wenn du gute Argumente hast, die diesen in Frage stellen.

    Bleibt festzuhalten: gutes Öl tut immer gut und die Drehzahl wird durch den Glauben bestimmt.

    In diesem Sinne: shift on! 8)

    Pete

  • Servus Pete,

    ich stelle es durchaus nicht in Frage. Ich werfe nur in den Runde, es könnte sich sowohl so als auch so verhalten und dass es zu dieser gern verlautbarten These halt nun mal keine wirklichen Belege gibt. Das ist ähnlich wie mit Zweitaktöl als Kraftstoffzusatz zum Diesel. Zumindest habe ich noch nie was realistisch Belastbares hierzu gesehen. Und ich bin mir relativ sicher, dass heutige, elektronisch gesteuerte Automaten stets die idealen Betriebszustände anfahren, sowohl im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit und ebenso unzulässig hohe Dauerbelastungen / ungünstige Fahrstufen "von sich aus" vermeiden.

    Letztlich wird es aber doch so sein, dass das Automatikgetriebe bei vernünftiger Wartung und angemessenem Fahrstil in den meisten Fällen den Rest des Autos überleben dürfte.

    Grüße

    Robert

  • Zum Vergleich. Ich hab bei meinem 12/2008er Tiguan im September 2013 das Öl in der Automatik gewechselt(inkl. Ölwanne runter, alles reinigen, Filterelement erneuert) und das war mit Anfang 60tkm schon graue Pampe ohne irgendwelche "Rest-Röte" ;).

    Servus Silvio,

    bei deinem 2008er Tiguan hattest du auch ein DSG mit Doppelkupplung im Ölbad und keine Wandlerautomatik. Das sind schon prinzipbedingt 2 völlig unterschiedliche Getriebearten.

    Natürlich entsteht beim DSG Kupplungsabtrieb im Getriebeöl, weshalb VW hier (beim "nassen" DSG) auch alle 60 TKM den Getriebeölwechsel ganz regulär im Serviceplan stehen hat - ganz im Gegensatz zu den Wandlerautomaten, wo von einer "Lebensdauerfüllung" gesprochen wird und ein Wechsel seitens VW nicht vorgesehen ist.

    Gruß

    Todi

  • Mahlzeit Todi,

    Stimmt so nicht. 2008 hatten sogar deutsche Tiguane noch ein AQ 450 verbaut, also nen 6 Stufen Wandlerautomaten. DSG kam erst ein paar Jahre später.

    Mein russischer 2016er Tig hatte übrigens auch immernoch nen normalen Wandlerautomaten ;)

    Gruß

    Silvio

  • Mahlzeit Todi,

    Stimmt so nicht.[...]

    Asche auf mein Haupt... ich werde alt und vergesslich. Du hast natürlich recht..beim 2.0 TDI und TSI wurden bei einigen Varianten bis MJ 2012 6-Gang Wandlerautomaten eingesetzt währen bei anderen Varianten schon 6-Gang bzw. 7-Gang DSG eingesetzt wurde. Wer also mal einen alten Tiguan kaufen will...ufbasse ;)

    Gruß

    Todi

  • Kleines Update von mir, war gerade bei einer von Tim Eckart gelisteten Werkstatt in Hanau. Lasse neben der Getriebespülung eine große Inspektion machen, alle Flüssigkeiten und Filter wechseln sowie bremsscheiben und Beläge an der VA tauschen. Die Getriebespülung allein kostet etwa 500€. Mit allem zusammen komme ich auf knapp 1800€ brutto. Der Leihwagen ist in diesem preissegment kostenlos :)

    Am Mittwoch stelle ich den dicken dort ab und am Donnerstagabend hole ich ihn wieder. Ich werde berichten ob ich eine subjektive Veränderung spüre und/oder ob sich zum späteren Zeitpunkt was bemerkbar macht.

    Gruß

    Igor

  • Hallo Zusammen,

    heute konnte ich nun endlich meinen Dicken abholen aus der Werkstatt. (Bremssattel kam einen Tag später an als geplant)

    Ich kann jetzt schon sagen, die Getriebespülung hat definitiv was gebracht. Das Auto schaltet bereits nach den ersten paar Metern deutlich ruhiger. Ich hatte auf der gesamten Rückfahrt (etwa 25km) kein einziges ruckeln, auch nicht unter Last. Wenn ich nicht unter völliger Sinnestäuschung oder einer extremen Wahrnehmungsstörung leide, kann man denke ich sagen, das sich die 500€ für die Spülung definitiv gelohnt haben. Der Meister sagte mir das zur Spülung 13,5 Liter benötigt wurden da das Öl wohl sehr verdreckt war und das mein Getriebe es mir danken wird.

    Gruß

    Igor