Diagnose Motorschaden Toaureg 3,0 TDI mit 80.000 KM

  • Hallo zusammen,

    auch von mir mal ein Beitrag, der sicherlich einen gewissen Unterhaltungswert liefert - schlußendlich aber mit einem Motorschaden/Motortausch endete. :eek:

    Hier zuerst mal die Fahrzeugdaten:

    Fahrzeug: VW Touareg 3.0 TDI Luftfederung, Vollausstattung
    Erstzulassung: 09.2008
    Typ/Modell: 7L6083


    Eine kleine Abfolge, wie es dazu kam bzw. wie wir die letzten Monate unterwegs waren – oder eben auch nicht:

    Angefangen hat es damit, dass irgendwann die Fehlermeldung „Kühlmittel prüfen“ erschien. Da dies das erste Mal war, eben auf den erforderlichen Stand aufgefüllt und die Sache als erledigt betrachtet. Nach ein paar Wochen und dann seither immer wieder ist die Meldung jedoch weiterhin aufgetaucht.

    Wir waren gerade im Begriff, das Auto für den bevorstehenden Skiurlaub vorzubereiten. Bei einer kleinen Besorgungsfahrt, kam unvermittelt die Fehlermeldung „Fahrwerk prüfen“ unterlegt mit dem schrillen Warnton. So hatte sich das Luftfederungs-Fahrwerk in die wohl höchste Stufe hochgefahren und ließ sich nicht mehr verändern.

    Selbstverständlich war an diesem Tag (Sylvester) in den VW-Vertragswerkstätten niemand mehr zu erreichen. Aus „Sicherheitsgründen“ haben wir uns dann entschlossen, nicht mit dem Touareg in den Skiurlaub zu fahren – im Vergleich zum Heckgetriebenen BMW Touring 320d besetzt mit 2 Erwachsenen und 3 Kindern (14/11/5) + Gepäck wäre es sicher das besser Fahrzeug gewesen …

    Nach Rückkehr aus dem Skiurlaub hat ein befreundeter KFZ-Mechaniker das Fahrwerk repariert – sprich nur die für die Luftfederung zuständige Sicherung rausgenommen und wieder eingesetzt – das wars!

    Außerdem haben wir sofort einen Servicetermin vereinbart, damit auch nach den bisher bekannten Problemen „Kühlmittelverlust“ und „Fahrwerksfehler“ gesucht und der Fehlerspeicher ausgelesen wird. Der durchgeführte Servicetermin endete mit der Aussage, dass mit dem Fahrzeug alles in Ordnung ist – das Luftfahrwerk funktioniert einwandfrei und der Kühlmittelkreislauf wurde abgedrückt und es sei dicht bzw. ist auch kein Problem zu erkennen. Auch sei der Ölkreislauf absolut frei von Kühlmittelflüssigkeit, was man bei dem durchgeführten Ölwechsel sonst festgestellt hätte - also Zylinderkopfdichtung, Wasserpumpe, ... alles ok - dies wurde ja auch im Wartungsprotokoll schriftlich dokumentiert.

    Nach ein paar Wochen kam dann leider wieder die Meldung „Kühlmittel prüfen“ und es musste seither immer wieder mal aufgefüllt werden.

    Dann kam ein weiteres Problem hinzu – das Fahrzeug startete auf einmal nicht mehr, bzw. brauchte zum Teil mehrere Minuten oder Anläufe. Natürlich tippten wir zuerst auf die Batterie und ließen dies auch als erstes untersuchen. Dieser KFZ-Meister glaubte aber nicht daran, dass es die wirkliche Ursache war und empfahl uns, die VW-Vertragswerkstatt aufzusuchen.

    Dies haben wir auch so befolgt und mussten das Fahrzeug dort dann abliefern. Dann erhielten wir die Info, der Fehler sei gefunden und der Abgaskühler sei die Ursache gewesen. Wir konnten es kaum glauben und stimmten der Reparatur zu und dachten die Probleme seien nun gelöst. Nebenbei wurde ebenfalls noch ein bekanntes Problem mitrepariert – die beiden Saugrohre / Saugrohrklappen / Stellelemente - jetzt sei alles wieder ok - und ich war einen Tausender los, da ein Teil auf Kulanz ging.

    Nachdem wir das Fahrzeug noch keine 10 Tage wieder in Betrieb hatten, erschien wieder dieselbe Fehlermeldung „Kühlmittel prüfen“ und das Fahrzeug sprang manchmal nicht gleich an.

    Sofort haben wir wieder einen neuen Servicetermin vereinbart - unglücklicherweise stand unser Italien-Urlaub mit einer 8-stündigen Fahrt direkt vor der Tür. Also das Auto wieder abgegeben und das Warten ging los, da die Lokalisierung der Ursache mehrere Tage in Anspruch nahm. Irgendwann kam dann die Hiobsbotschaft „sie brauchen einen neuen Motor“ :mad: – zu deutsch Motorschaden. Die Fachausdrücke „Wasser im Motor“ und „Kolbenüberstand“ und „Wasserschlag“ muss man als Laie nicht unbedingt verstehen. Kostenpunkt rund 15.000 € - wovon VW auf Kulanz 70% auf Lohn und Material übernehmen will.

    Was hat man als Kunde für eine Wahl – man muss zunächst wohl reparieren lassen – es wurde einem ja auch ausreichend erklärt, dass dadurch ja der Wiederverkaufspreis des Fahrzeugs steigt und man auf den Motor ja zudem noch eine zweijährige Garantie hat.

    Hierzu kann ich als Kunde nur müde lächeln – erwarte ich doch von einem scheckheftgepflegten, 4-jährigen Premium-Fahrzeug mit einer Laufleistung von erst 80.000 km und einem soliden 6-Zylinder 3.0 TDI-Motor nicht, dass er mich nur 80.000 km fahren läßt !

    Hier erwarte ich keine Probleme bevor 200.000 km erreicht werden - sowieso wenn alle Serviceintervalle eingehalten werden ! Dies würde wiederum bedeuten, dass uns der erste Motor bei unserem persönlichen Fahrverhalten auf die gesamte Lebensdauer aushalten würde. Nein – meine Erwartungshaltung ist nicht die, daß ich nahezu 6.000 € ausgeben muss und die gesamten Unannehmlichkeiten (Nichtverfügbarkeit des Autos, Telefonate, Kosten …) auf mich nehmen muss, nur um wieder die Fahrtüchtigkeit herzustellen, die ich wie gerade beschrieben, von einem Premiumfahrzeug der Marke VW von vornherein erwarte

    Hier bringt mir die Aussage, dass es sich um ein Premiumfahrzeug handelt, rein gar nichts. In Bezug auf den Abgaskühler und die Saugrohrklappen handelt es sich wohl um einen bekannten Qualitätsmangel. Wodurch es dann schlußendlich zum Motorschaden kam, konnte/will/kann mir bis zum heutigen Tag niemand sagen.

    Ach ja – es geht gerade weiter. So musste ich gerade die beiden Gehäuse der Nummernschildbeleuchtungen austauschen. Die Gehäuse waren undicht geworden, bzw. die beiden Schrauben waren extrem korrodiert, sodaß wohl Feuchtigkeit bis zu den Kontakten/zur Birne vorgedrungen ist, was zu einem Ausfall des Leuchtmittels führte. Dann wirft die Chrom-Abdeckleiste am Kofferraum „Blasen“. Gerade ist die für das Bremslicht zuständige Birne ausgefallen. Es will einfach nicht abreißen …

    Fazit: Unsere Familienkutsche sollte wieder an Zuverlässigkeit gewinnen - sonst müssen wir tatsächlich mal die Vertrauensfrage stellen - aber eigentlich wollen wir diese gar nicht stellen ...

  • Du sprichst mir aus der Seele!!
    Ich hab genau das gleiche Problem mit meinen Touareg V6 3.0 Tdi.
    Ich habe aber erst 72000 km drauf Bj. 2008.
    Der Unterschied zu dir ist aber das ich keine 70% Kulanz auf alles bekomme, schön wäre es!
    30% Lohkosten und 50% Material kosten! So komm ich auf eine Rechnung von 8.000 Euro!!
    11000€ Material + 3500€ Arbeitskosten.
    Das ist viel!! Muss jetzt am Ball bleiben und hoffen, dass ich noch ein paar % rausholen kann.
    Kannst du mir da einen Tipp geben???

    Mfg
    Shake

  • Habe gerade Eure beiden Fälle gelesen und es mag jetzt naiv klingen: mein Weg würde über die Rechtschutzversicherung zum Gutachter und zum Anwalt führen, sofern keine bessere Einigung auf gütlicher Basis möglich wird.
    Kann doch nicht sein, dass diese nicht gerade günstigen Spielzeuge nach ein paar Jahren mit unter 100tkm die Grätsche machen :confused:
    Gerade wenn quasi eine komplette Service-Historie "true blue VW" vorliegt bei einer solchen Maschine wäre meine Hemmschwelle zum Fass aufmachen sehr schnell erreicht :zorn:

    Aus meiner Vergangenheit:
    aktuell auch am Hof: Passat CC 2.0TDI 170ps, 2,5 Jahre - 149tkm, komplett VW-Service
    Mazda 323, 88ps, 3 Jahre - 150tkm, Mazda am Ort
    Audi A4 2,8 V6 quattro 17 Jahre - 330tkm, freie WmV im Nachbarort und nur dort weil fairer Schrauber,
    Ford Escort 1,6 Diesel, 12 Jahre - 270tkm, freie WmV


    Justmy2ct,
    Jürgen

  • Hallo,

    sofern sich ein Fahrzeug nicht mehr innerhalb der Gewährleistung befindet, Verjährung ebensolcher eingetreten ist, macht ein Gang zum Anwalt leider keinen Sinn mehr.

    Der Unmut ist verständlicher Weise sehr groß. Der Hersteller ist - soweit er nicht gleichzeitig der Verkäufer ist - grundsätzlich nicht zur Nachbesserung verpflichtet.

    Grüße