Bericht: Injektorwechsel bei einem V6-TDI BKS


  • kann es sein, dass im Zuge der Modellpflege (ab 09.2007) beim V6 TDI weitaus unauffälligere Injektoren verbaut wurden?

    Die große Modellpflege war 12/2006, allerdings wurde da noch der alte Motor weitergebaut. Erst mit dem Wechsel zum 240PS-V6-TDI kamen eine neuere Generation von Injektoren zum Zug, die unauffälliger waren.

    MfG

    Hannes

  • Hallo Robert,

    nein Probleme habe ich nicht ... aber da bislang alle prophezeiten Probleme (Saugrohrklappen, Drosselklappe, sehr bald das Kardanwellenlager) aufgetaucht sind wäre das ja ein heißer Kanidat ;) und dann würde ich schon mal den Bausparvertrag kündigen.

    Aber wie ich gerade gelesen habe sind die Injektoren von der 240Ps Maschine nicht so anfällig, das wäre ja mal sehr erfreulich.

    Gibt es denn auch "in die andere Richtung" Grenzwerte also -45 und z.B. +45?

    Grüße
    Ralf

  • Hallo,

    bestimmt aber es wird ja immer nur das nötigste freigegeben. Aber ich glaube wenn sie verschleißen werden sie immer ,,träger'' und somit müssen sie früher angesteuert werden. Also wäre eine starke Korrektur ins Positive nicht nötig.

    Du hast den DPF vergessen, der kommt auch noch:) und der Kettenspanner rechts:biggrin:
    Und da gilt der V6 TDI (1.Gen. CR) noch als unanfällig!


    LG

  • Hallo Ralf,

    + Werte weisen in der Regel auf verrußte Injektoren hin. Das heißt sie sind nicht kaputt, sondern die Einspritzdüsen bilden Ruß. In erste Linie ist das kein allzu großes Problem. Die Lösung wäre einerseits den Motor einmal richtig auf der AB ausfahren, oder einen Reiniger verwenden. (Da gibt es einen bestimmten, aber ich habe momentan keine Ahnung wie der heißt) und nochmal auslesen. Es gibt auch Meinungen, dass das "berühmte" 2-Taktöl Abhilfe schaffen soll.
    Ich würds mal mit der AB versuchen.
    Falls die Injektorenwerte weiter ins Plus gehen, kann es nach längerer Zeit passieren, dass sie zukoken. Soll heißen, der Russ verkohlt und verfestigt sich. Bis lang habe ich aber noch keine ernsthaften Probleme durch + Werte gelesen und gehört. Wenn dann sind sie eher ein Symptom für ein anderes, aber nicht großes Problem.

    Erst wenn das Durchputzen des Motors (auf welche Art auch immer) keine Änderung bringt, sollte man ihn durchchecken lassen. Da es auf eine nicht saubere Verbrennung hindeutet (Luftfilter, Dieselfilter, Sensoren, CR-Druck, usw).

    Ich kenne bislang EINEN Fall, da waren schon sehr hohe + Werte durch einen zugesetzten DPF verursacht.

    Fazit: + Werte sind kurz- bzw. mittelfristig kein Grund zur Besorgnis, ABER man sollte sie im Auge behalten.

    EDIT: Deine Werte nicht optimal, aber im Toleranzbereich

  • Ich habe mal ein paar Fragen zu den Injektoren, ich hab jetzt einiges gelesen, bin aber noch immer nicht viel schlauer.:confused:

    Vorab:
    Mein BKS hat jetzt rund 145 TKm auf der Uhr, und ich etwas Sorge, dass er bei einem oder mehrerer undichter Injektoren sterben könnte.
    An sich läuft er gut, obwohl in letzter Zeit etwas mehr nageln zu hören ist, warm oder kalt, egal, und der Verbrauch langsam aber stetig steigt, liegt jetzt bei rd. 12l/100Km (2/3 Dorf, 1/3 BAB )

    Nun habe ich mal beim freundlichen danach gefragt, ob die dort Werte dieser Injektoren auslesen können, ich kann das nämlich nicht, mangels geeigneter Software.
    Gut, eigentlich hätte ich es mir hier auf dem Dorf denken können, außer Schulterzucken und " läuft doch, was willste mehr" war nicht viel.

    Also,
    1. Besteht Gefahr für den Motor bei schleichend undichten Injektoren?
    2. Kann man das sicher auslesen?
    3. tauscht man die Injektoren prophylaktisch um größeren Schaden zu verhindern?
    4. sollte man einen Bosch Dienst, spezialisiert auf Diesel da ran lassen, oder lieber nicht?

  • Hallo Frank,
    viele Fragen auf einmal...

    An sich läuft er gut, obwohl in letzter Zeit etwas mehr nageln zu hören ist, warm oder kalt, egal, und der Verbrauch langsam aber stetig steigt, liegt jetzt bei rd. 12l/100Km (2/3 Dorf, 1/3 BAB )

    Nageln, kann allgemein viele Ursachen haben:
    - falsches, oder altes Öl
    - angeknackster Kipphebel
    - ein defekte Sensor
    - gelängte Steuerketten (noch nie beim BKS gehört, aber möglich)

    Verbrauch:
    Ich finde das 12l bei deinem Fahrprofil normal sind. Aber die Frage ist: Gemessen mit Bordcomputer, oder an der Tankstelle?
    Außerdem spielt da auch der Vorheizer eine Rolle (da kann man genug hier Forum nachlesen). Wenn ein Temperaturgeber falsche Werte liefert, heizt die Zusatzheizung für den Motor mehr -> mehr Verbrauch....


    1. Besteht Gefahr für den Motor bei schleichend undichten Injektoren?
    Ja, da tropfende Injektoren die Kolben durchbrennen können. Das geschieht zwar nicht von heute auf morgen, aber bald...
    Bei stark tropfenden Injektoren wird das Öl mehr und wird verdünnt (es kommt Diesel in das Motoröl) -> Lagerschaden, Kolbenfresser, Turboschaden, etc.

    2. Kann man das sicher auslesen?
    Eine geeignete VCDS-Software kann das (es gibt auch Mitglieder hier, die so eine haben)...
    Damit geht man ins Motorsteuergerät - dann Messwertblöcke 72 bis 77. Da stehen die Verzögerungen (+/-) drinnen.

    z.B.
    17:35:52 Block 072: Nullmengen Kalibrierung Zyl. 1
    -54.0 ms Ansteuerdauer Kalibrierpunkt 1 (max. -45ms -> kaputt)
    -22.0 ms Ansteuerdauer Kalibrierpunkt 2 (max. -15ms -> kaputt)
    -10.0 ms Ansteuerdauer Kalibrierpunkt 3

    Plus-Werte (z.B. +15ms) deuten auf verschmutze Injektoren, dass mit Reinigungsmittel im Diesel behoben werden kann...
    Minus Werte unterhalb der Max-Grenze sind kaputte Injektoren.

    3. tauscht man die Injektoren prophylaktisch um größeren Schaden zu verhindern?
    Nein...

    4. sollte man einen Bosch Dienst, spezialisiert auf Diesel da ran lassen, oder lieber nicht?
    Bosch-Dienst ist gut, die sollten sich auskennen. Oder einen Mechaniker finden der sich da auskennt. (Hinweis: Wenn ein Mechaniker nicht weiß, wo er nachschauen soll...ist das ein Indiz, dass er sich in dieser Materie nicht auskennt...)


    Zusammenfassung:
    Die Indikatoren für defekte Injektoren sind:


    1 qualmen (weißlich) im Stand mit beißendem Geruch
    2 bei Warmstart mit Startautomatik verschluckt er sich und man muss nochmal starten
    3 Der Ölstand steigt
    4 merklich höherer Verbrauch

    Es müssen nicht alle Punkte zusammen eintreffen! Bei Punkt 3 jedoch, kann man sicher sein, das zumindest ein Injektor kaputt ist.

    Ich hoffe das war verständlich :D

    LG Oliver

  • Vielen Dank, das war verständlich!:top::top:

    Den Verbrauch ermittle ich an der Tankstelle, nicht nach BC, denn der zeigt generell weniger an.
    Zuheizer, der läuft unterhalb von 10 Grad beim Kaltstart, obwohl ich hier immer was von 5 Grad lese....
    Obs an der Italienischen Herkunft des Touareg liegt, keine Ahnung....

    Ölstand ist konstant, wird aber auch nicht weniger....

    Qualm hab ich noch keinen gesehen.

    Also lass ich die Messwerte mal auslesen, dann sehen wir weiter.
    Ist man dann bei guten Werten sicher, dass die i.o. sind?

  • Ich habe es jetzt doch mal mit meiner Carport Software versucht und das auf dem Bild zu sehende Ergebnis angezeigt bekommen...

    image.jpg

    Das sollte dann wohl auf Verschmutzung hinweisen.....
    Gibt es eine Empfehlung für einen Dieselzusatz??


    Zudem hab ich noch nen Fehler im Speicher, Glühkerze Zyl. 6 , Unterbrechung, oberer Grenzwert überschritten, statisch.
    Da gibt es wohl Handlungsbedarf.

  • Hallo Frank,

    ich kenne die Software nicht, aber wenn die Werte stimmen, sind die Injektoren in Top-Zustand!

    Ich würde dir dennoch raten mit einem VCDS einen Komplett-Check zu machen.

    Glühkerze hast du eh schon erkannt und sollte spätestens vor dem Winter gemacht werden.

    Die Geschichte mit dem Zuheizer, sind meiner Meinung nach 7°C die Grenze, wo er heizen sollte (wirklich brauchen tut man das Ding nicht, aber das ist eine andere Geschichte.....).


    Glaskugeltipp:

    Ich glaube, dass bei deinem soweit alles in Ordnung ist (aus der Ferne betrachtet).
    Solange er gut läuft, würde ich mir keine Sorgen machen. Immer die Serviceintervalle einhalten und ab und zu auf der AB freifahren (nicht Vollgas!).


    LG Oliver

  • Hallo zusammen,
    so wie es mir den Anschein hat habe ich leider den Beweis dafür, dass es durchaus sinnvoll ist die Injektoren zu tauschen bzw. wenigstens zu prüfen.
    Unser Touareg (Baujahr 2006, 150.000 km, BKS) hat sich vor kurzem plötzlich unvermittelt mit einem Motorschaden verabschiedet. Nun habe ich nach Infos gesucht ob es sinnvoll ist die Injektoren überprüfen zu lassen, da wir uns noch nicht ganz einig sind ob wir den Motor nochmal reparieren lassen (sprich Komplettüberholung). Dazu mal zwei Bilder vom geöffneten Motor:

    20170726_135230.jpg20170726_135304.jpg

    Besonders den mittleren Kolben hat es ziemlich mitgenommen... könnte dieser Schaden tatsächlich von den Injektoren kommen? Auch die Löcher in den Ventilen? Zu den sonstigen Symptomen kann ich leider wenig sagen, da er zu 99% von meiner Mutter gefahren wurde. Allerdings hatte er schon lange einen relativ hohen Kraftstoffverbrauch.
    Wie gesagt sind wir am überlegen ob wir den Motor für 6600 € komplett überholen lassen, allerdings sind keine neuen Injektoren bei der Überholung dabei. Und zusätzlich 3600 € sind dann wiederrum wirtschaftlich nicht sinnvoll (wo auch immer Deberius die 6 Injektoren für 1200€ herbekommt???).
    Was denkt ihr?

    Gruß Markus

  • Sieht nach Injektor Schaden aus. Die Dinger tropfen nach, also es kommt auch noch Treibstoff in den Abgasstrom, es gibt eine Nachverbrennung und viel zu viel Hitze. Die Auslassventile sind geschmolzen.
    Dein Preis für die Injektoren ist aber wirklich etwas hoch - ist das der VAG Preis oder von Bosch? Du kannst auch deine Injektoren bei Bosch abgeben und bekommst für ein Bruchteil des VAG Neupreises wiederaufbereitete.


    https://www.autoteiledirekt.de/bosch-694599.html
    Bitte aber selbst prüfen ob es auch der passende ist. Oder einfach mal beim Bosch Dienst vorbeifahren.

  • Besonders den mittleren Kolben hat es ziemlich mitgenommen... könnte dieser Schaden tatsächlich von den Injektoren kommen? Auch die Löcher in den Ventilen? Zu den sonstigen Symptomen kann ich leider wenig sagen, da er zu 99% von meiner Mutter gefahren wurde.

    Guten Morgen!

    An sich schon wie "Donadi" bereits richtig bemerkte aber 3 !!! und dies auf einer Bank ?
    Aber gelaufen muss der "fürchterlich" sein oder ? Kompression dürfte der wenig gehabt haben...........

    Ich bin beim 3.0 nicht der Spezialist aber ich meine mich zu erinnern das irgendwo etwas mal mit Saugrohklappen osä. gelesen zu haben ... irgendwie in Richtung zu viel oder zuwenig Luft!
    Wenn dann sollte es bei einem Düsenschaden eher nur den Kolbenboden "annagen" ..... die Ventile dürften eher aus einem stabileren Material sein ( Stahl zu Alu ... )....

    Ob es in diesem Fall nicht besser wäre einige 1000 € draufzulegen und generell ein neueres Modell zu kaufen ? - zumindest vom Motor her ?

    SG

    4 Mal editiert, zuletzt von vailbeavercreek (16. August 2017 um 06:04)

  • Ja, mit den Drallklappen im Ansaugbereich ist der 3.0 auch Anfällig, ich vermute aber nicht, dass es daran liegt in dem Fall. Besonders Peinlich - ich arbeite auch noch beim Hersteller dieser Ansaugbrücke :hopelessness:

    Das Problem ist, dass die Drallklappen sich von der Achse lösen auf der sie montiert sind und dann, im letzten Stadium, sich frei auf dieser Achse im Luftstrom drehen und abfräsen. Aber bereits eine nicht ganz korrekte Ansteuerung dieser Klappen (da relevant für das Abgasverhalten) wird mit einem Fehlercode und der MKL gemeldet. Das wäre schon früher aufgefallen.

    Durch nachtropfende Düsen sind mir bisher folgende Schadbilder bekannt:

    - Durchgebrannter Kolbenboden
    - Durchgebrannte Ventile
    - Abgetropfte Glühkerzen

    Kann auch gerne in Kombination auftreten.

  • Hallo!

    Ich kann aus eigener Erfahrung nur davon abraten, aufgearbeitete Injektoren zu verbauen!! Mein BKS hatte (immer noch nicht gelöste) sporadisch auftretende Startprobleme. Ich vermute mittlerweile, dass ein Relais der Kraftstoffpumpe manchmal keinen ausreichenden Srom liefert. Jedenfalls hat mich dies dazu geführt, die originalen Injektoren bei 180000 km auszutauschen und gegen aufbereitete Injektoren zu tauschen.
    Die Injektoren der ersten vier Zylinder waren außerhalb der Toleranzwerte. Den Aufbereiter will ich hier noch nicht benennen, da ich noch Schadenersatz einfordern werde.
    Die gebrauchten Injektoren kosteten 150 Euro/Stück. Diese verursachten dann nach ca. 3000 km einen Totalschaden. Der Motoreninstandsetzer hatte zunächst für einen komplettüberholten Motor inkl. Einbau 5000 Euro veranschlagt. Allerdings mussten noch der Turbo für 1000 Euro und 6 neue Injektoren 1800 Euro und 6 Glühkerzen für 200 Euro erneuert werden.
    Lt Auskunft des Motoreninstandsetzers kosten die Boschsätze zur Überarbeitung der Injektoren allein 115 Euro ich glaube plus Mwst. Daher glaubt er, dass die Injektoren nur gereinigt wurden und nicht komplett überholt. Da wird viel Schindluder getrieben. Wenn man sich die Garantiebedngungen durchliest, lässt man wohl die Finger besser davon. Da habe ich aufgrund von Zeitdruck wohl nicht gut genug aufgepasst.

    Nun kann man wohl sagen dumm gelaufen für mich. Wenn ich jedoch den Touareg noch 2 Jahre fahren kann, bin ich wieder im Plus. Man sollte aber beachten, dass Luftfederung, Kardanwelle, Scheibenheber, kleine Stellglieder der Lüftung auch bei dieser Laufleistung erneuert werden müssen bzw. ich hatte dies gerade erledigt. Gebrauchte Motoren sind meist sehr viel gelaufen, wenn man überhaupt einen bekommt. Rechnet sich ohnehin nur für jemanden, der von drohenden Fahrverboten nicht betroffen ist.