Bericht: Injektorwechsel bei einem V6-TDI BKS

  • Hallo Zusammen,

    schon schwierig zu Überblicken die Situation. Nach zweitem Nachdenken:

    Der Druck auf die Kupferringe kommt aus der "Zusammenarbeit" von Pratze und Injektor.

    Da der Injektor lang und schlank ist, dürfte der grössere Teil des Drucks vom (gestauchten) Injektor kommen.

    Gruss Volker

  • Auf die Spannplatte wirkt die Vorspannkraft für den Injektor und die Kraft des Verbrennungsdruck wirkt auch noch entgegen, die den Injektor förmlich aus der Bohrung blasen will. Demzufolge wirken auf die Spannplatten sogar noch Druckspitzen zu der allgemeinen Vorspannkraft oben drauf

  • 5- Man kann Schmutz im Injektorschaft erkennen (Abb. 005). Das ist Ruß von der Injektorspitze. Wir haben einen selbstgebastelten Luftdruckaufsatz verwendet, um den Ruß heraus zu bekommen. Bei der Gelegenheit kann man auch gleich die Nockenwellen optisch prüfen.

    Deberius, wie hast Du den Luftdruckaufsatz gebastelt? Ich hab auch Gedöns im INjektorenschacht und mir fehlt die Phantasie, wie ich das rausbekomme ohne es in den Brennraum zu blasen.

  • Warum so umständlich :/

    Es wäre doch einfacher sich was langes zu suchen womit du die "Bohrung" während des ausblasens verschließt.

    Z.B. Stück Rundmaterial vorn leicht konisch schleifen das es ein Stück in die "Bohrung" passt, kann auch ein langer zweig von einen Busch aus dem Garten sein, geht genauso.

  • Hallo zusammen,

    Habe gestern nun auch endlich neue Injektoren verbaut, alle Dichtungen auch neu gegeben vom Ventildeckel. Original von Bosch. Codierung hat einwandfrei geklappt und momentan sind die Symptome die er hatte alle weg: zB Qualm, strenger Geruch, Nageln bei Last, schlechte Beschleunigung, Probleme im Warmstart etc.

    Allerdings waren alle Spitzen der Injektoren (ab Kupferdichtring abwärts) mit einem Rostbelag überzogen. Woher kann das kommen? Da müsste dann ja eigentlich in allen 6 Zylindern irgendwie Wasser sein. Ich fahre nie Kurzstrecke, also Wagen kommt immer auf Temperatur - nur um das schon mal auszuschließen.

    Wie lange werden die Injektoren wohl halten?

    Wagen hat jetzt 361.000 km runter, Injektoren wurden bei ca 230.000 km schon mal getauscht.

    Liebe Grüße

  • Servus TF Freunde. Bei mir ist es nun auch soweit, ich werde mal an die Injektoren rangehen, immerhin schon 300.000km und immer noch die ersten.

    Abgesehen von den Messertblöcken im 70er Bereich mit dem Nullmengenabgleich, welche Messwerte sind denn noch interessant, um einen verschlissenen Inkektor zu erkennen? Irgendwo habe ich mal Messwerte gesehen von der Eispritzmenge oder so, die auch dann unter Umständen auseinander laufen zwischen den einzelnen Injektoren. Kennt die jemand?


    Dank

  • War jetzt mal schnell ne runde drehen und habe folgende Werte ermittelt:

    Nullmengenabgleich_Zylinder_1-3

    Nullmengenabgleich_Zylinder_4-6

    MBW_013_014


    Ich denke, mindestens ein Injektor ist durch.

    Vor allem wenn man die positiven Werte sieht, was ja eher auf verkokung hindeutet. Zylinder 6 ist ja genau so verkokt, aber wird trotzdem so ins negative gezogen. Faktisch läuft er ja dann wie ein Wasserfall.

  • Ich habe jetzt mal angefangen mit den Injektoren. Keine Ahnung warum das bei allen so einfach aussieht auf den Videos, aber es gibt schon Stolpersteine.

    Auf der Fahrerseite ist der Bauraum das größte Problem, kaum Platz was anzusetzen ordentlich, Beifahrerseite ist relativ entspannt. Aber was mir überhaupt nicht klar ist - wie habt ihr so easy die HD Leitungen von dem Inkektor bekommen? Das geht ja quasi nur mit einem offenen Ringschlüssel mit Steckantrieb oder eine offene Stecknuss. Eriks Fuhrpark hat da irgendwie den Ringschlüssel durch wegbiegen der HD Leitung reinbekommen - aber das klappt bei mir nicht. Die Mutter am Injektor ist eine 17 und die am Rail eine 19. Wenn ich die am Rail gelöst bekomme, kann ich keine 17er über die 19 Mutter ziehen.

    Ich habe mit einem normalen Gabelschlüssel alle gelöst bekommen, aber mir verrenkungen. So bekomme ich die auf keinen Fall mit 20Nm zu. Ich mache mich jetzt auf die Suche nach dem Original Werkzeug mit dem das VW macht. Bin gespannt wie das aussieht.

    Ich werde am Dienstag weitermachen, habe es versäumt die Deckel neu zu kaufen. Die Dichtflächen waren schon sehr hart.


    Habe jetzt mal folgende Schlüssel bestellt, hoffe einer davon passt dann:
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    Das Gewinde am Injektor ist übrigens ein 14x1,5 oder so. Ging bestens raus mit diesem Gleithammer hier:
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  • Moin, wie du es angesprochen hast, konnte ich die Mutter an der Rail lösen, danach an der Hochdruckleitung ziehen, um dann mit dem 17er Schlüssel reinzukommen. Bei mir war es allerdings auch eine 14er und keine 19er Mutter wie bei Dir. (Was mich echt wundert, weil gleicher Motorcode).

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall jetzt mit dem entsprechenden Werkzeug viel Erfolg!

  • Das Rätsel mit der Schlüsselweite bei den Muttern am Rail ist am Ende relativ einfach. Bis 09.2005 wurden Muttern mit der SW 14 eingesetzt am Rail (vermutlich noch vom Lupo übrig 8o ), ab 09.2005 dann in SW19

    Die Drehmomente für beide Varianten und für die Muttern am Injektor sind 25Nm
    Drehmoment für die Spannpranzen Bundmutter sind 9Nm, abwechselnd in Stufen festziehen
    Drehmoment für die Schrauben der Deckel sind 5Nm

    VW Setzt einen Hahnenfuß ein für die Muttern am Rail, ich habe das mit einer offenen Stecknuss gemacht.
    Für die Mutter am Injektor ist eine offene Stecknuss unabdingbar aus meiner Sicht, sonst kann man das nicht vernünftig anziehen.

    Da habe ich die hier eingesetzt (VW Referenz T40055), hat super gepasst. Die gleiche in SW19 kann man auch für die Muttern am Rail nehmen
    Steckschlüsseleinsatz, wie VW T40055 Spezialwerkzeug Hochdruckleitung | Leitung / Tank | Kraftstoff / Einspritzung | Spezialwerkzeug | XXL-Automotive

    Ich habe meine Injektoren beim Dieselservice Biberach als wiederaufbereitete bestellt. Aufgefallen ist mir, dass die Kupferdichtringe nicht den original entsprochen haben. Die originalen haben drei kleine Nasen in Richtung Injektorspitze. Damit werden diese zentriert und halten auch an der Spitze, damit der Ring nicht in den Injektorschacht segelt beim einsetzen. Die vom DS Biberach hatten diese Nasen nicht und hielten nur druch die Klebekraft vom Fett. Also ab zu VW und die original besorgt, bei der Gelegenheit gleich die O-Ringe, sicher ist sicher. Der Satz von 6 Kupferringen und 6 O-Ringen kostete dann auch rund 60€, aber irgendwas ist ja immer.....

    Hier die Teilenummern
    Kupferring: 059130519
    O-Ring Injektor: WHT000884

    Beim Ausbau habe ich gesehen, dass an zwei der Zylinder die Abdeckplatten verölt sind und allgemein die Dichtfläche gegen den Injektor und gegen den Ventildeckel schon sehr hart geworden ist. Also auch gleich noch 6 neue Abdeckplatten geholt. 6 Stück, nochmal rund 100€
    Verschlussdeckel: 059103113G

    Rechts der undichte
    Verschlussdeckel BKS Ventildeckel

    Die Verschlussdeckel haben Schrauben, die gerne mal runterfallen und nie wieder gefunden werden
    Schraube Verschlussdeckel: N90427502

    Auch die Spannpranzen sollten mit erneuert werden, diese haben eine gewisse Vorspannung. 6 Stück: 130€
    Spannpranze: 059130216c
    Bundmutter: N90446502 --> Sollte diese in den Ventildeckel fallen, kommen weitere Kosten für mindestens die Ventildeckeldichtung dazu.

    Anbei die Bilder der alten Injektoren, von rechts nach links Zylinder 6 bis Zylinder 1

    BKS Injektoren


    Und hier umgekehrt, rechts nach links Zylinder 1 bis Zylinder 6

    BKS Injektoren