• Mit Verlaub, erlaube mir eine kurze Anmerkung: "Nationale Politik"? Ich habe in den letzten 10 Jahren immer nur "Globalisierung" und "internationale Wettbewerbsfähigkeit" gehört.


    Erlaubt... :zwinker:
    Globalisierung und internationale Wettbewerbsfähigkeit tangieren den Normalbürger aber auch nur dahingehend, dass diese Wortblasen immer dann vorgebracht werden, wenn er in deren Interesse kürzer zu treten hat.
    Für den, der täglich um sein Auskommen bangen muss, haben solch hohe Ziele kaum eine direkt verstandene Relevanz. Hier stehen eher die täglichen Lebenshaltungskosten in Relation zum Netto vom Brutto im Vordergrund.

    Grüße,
    Klaus

  • Erlaubt... :zwinker:
    Globalisierung und internationale Wettbewerbsfähigkeit tangieren den Normalbürger aber auch nur dahingehend, dass diese Wortblasen immer dann vorgebracht werden, wenn er in deren Interesse kürzer zu treten hat.
    Für den, der täglich um sein Auskommen bangen muss, haben solch hohe Ziele kaum eine direkt verstandene Relevanz. Hier stehen eher die täglichen Lebenshaltungskosten in Relation zum Netto vom Brutto im Vordergrund.

    Grüße,
    Klaus

    Hallo Klaus,

    Drum sollte man sich eben in seinem direkten Umfeld mal etwas regionaler orientieren. Gemäß der alten Weisheit: "Wer anderen eine Grube gräbt ...


    bekommt einen Zaun gebaut."

    Ich wohne in einem Ort mit 126 Einwohnern ... da funktioniert das erstaunlich gut.Übrigens brutto für netto ... denn niemand wird es wagen eine Nachbarschaftshilfensteuer einzuführen ... obwohl ... bei Familien heißt es in gewissen Bereichen "Erbschaftssteuer"

    Gruß und gute Nacht, Dirk

  • Drum sollte man sich eben in seinem direkten Umfeld mal etwas regionaler orientieren. Gemäß der alten Weisheit: "Wer anderen eine Grube gräbt ...
    bekommt einen Zaun gebaut."

    Ich wohne in einem Ort mit 126 Einwohnern ... da funktioniert das erstaunlich gut.Übrigens brutto für netto ... denn niemand wird es wagen eine Nachbarschaftshilfensteuer einzuführen ... obwohl ... bei Familien heißt es in gewissen Bereichen "Erbschaftssteuer"


    Hallo Dirk!

    :lach:Klasse!

    Aber "auf dem Land" ist die Welt ja auch noch weitgehend in Ordnung - quasi wie eine kleine Kampfgemeinschaft. Je größer die Orte werden, desto mehr nimmt auch die Anonymität zu.

    Tätigkeitsbedingt mache ich stets die Erfahrung, dass in kleineren Ortschaften der Nachbar zwei Häuser weiter immer einen Schlüssel hat, um Zugang zu einer Wohnung zu ermöglichen, während in Städten oftmals noch nicht einmal der Name des Nachbarn bekannt ist.
    Da kann dann auch mal die ältere Dame nebenan aus dem Leben scheiden, und es wird erst Wochen später bemerkt, weil sich ein Bewohner bei der Hausverwaltung über den üblen Geruch im Treppenhaus beschwert.

    Wenn man tagtäglich in Unmengen von Wohnungen seine Arbeit verrichtet, bekommt man unfreiwillig ständig mit, welch Abgründe sich in unserer Gesellschaft auftun. Und dies sind die Dinge, die sich unsere Volksvertreter einmal real ansehen müssen, anstatt sich in Staatskarossen von Bankett zu Bankett chauffieren zu lassen.
    So etwas öffnet wirklich Augen... Dagegen sind Fernsehberichte reinster Kindergarten!

    Das Positive, das ich daraus ziehen kann, ist zu wissen, wie gut es mir trotz all meiner Sorgen doch geht - und dass diese Erfahrungen meine Sicht der Dinge laufend wieder auf ein Normalmaß kalibrieren.

    ebenfalls eine angenehme Nachtruhe wünschend,
    Klaus

  • Servus,

    [...]
    Schaut einfach mal auf die 30 iger Jahre!
    Dort haben sich auch erst viele Leute bei den Wahlen enthalten, um dann den Flügelparteinen hinterherzurennen.[...]



    da muss ich dich leider korrigieren:

    Die Wahlbeteiligung ging insgesamt in den 30er Jahren nach oben und erreichte aus heutiger Sicht "Traumwerte":

    14.09.1930: 81,95 %
    31.07.1932: 84,1 %
    06.11.1932: 80,58 %
    05.03.1933: 88,74 %

    Quelle

    Die Schwierigkeit der gesamten Phase der Weimarer Republik lag in dem Nichtvorhandensein der 5%-Klausel, was die Regierungsbildung sehr erschwert hatte...

    Und ganz allgemein ist es Kennzeichen "älterer" Demokratien, dass die Wahlbeteiligung eher zurückgeht, da die wahlberechtigte Bevölkerung es nicht mehr zu schätzen weiß, was sie hat/darf.

    Grüße,

    Uli
    ________________________________

    Was kann ich tun um Antworten erfolgreich zu unterbinden?
    Nachdem ich die Suche erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich das gleiche Thema in mehreren Unterforen, benutze einen aussagekräftigen Titel wie "Hilfe", am Besten noch mit mehreren Ausrufezeichen, und veröffentliche einen Fließtext aus Kleinbuchstaben ohne Punkt und Komma, damit auch der letzte hilfsbereite Nutzer resigniert.

  • wolve

    Du hast völlig Recht und sehr gut beobachtet, das wenn jemand tagtäglich mitbekommt, was in den Familien passiert, damit genau Bescheid weiß, was da draußen hinten den Türen so los ist.
    Das war schon vor 30 jahren so und man bezeichnete die Familie als kleinste Zelle des Staates.

    Zurück zum Thema - Wählengehen:

    Hier bei uns in Meißen passiert zur Zeit etwas sehr Aussergewöhnliches!
    Bei uns lassen sich durch den Weinanbau in den letzten 20 Jahren immer mehr Winzer und deren Familien im Zweitwohnsitz aus den Altbundesländern nieder.

    Das finden die Sachsen gar nicht lustig.

    Die Folgen für die ortsansässigen Winzer u. Gewerbetreibenden sind (nach deren Aussagen) katastrophal. Die Schere zwischen extrem reich (Weinberg, Porsche, Hochseefischen, 3 x im Jahr Tailand usw.) und extrem arm (alle Hartz IV Empfänger, viele Kinder, wenige Schulabschlüsse, selbstgestopfte Zigaretten, aber jeden Tag 20 Flaschen Öttinger Bier usw.) geht hier völlig auseinander.

    In unserem kleinen Ort oberhalb von Meißen gibt es bei 320 Einwohnern minimum 20 kleine Cliquen. Da ist nichts mehr mit Zusammenhalt. So teilt sich das grob gesehen auf.

    -die Alteingesessenen Mitglieder der ehemaligen LPG Karl Marx, die hatte mal 500 LPG Mitglieder! (Einige davon wohnen in den 2 Neubaublöcken im Ort, meist Rentner und die kennen in der Umgehnd jeden und alles - Rente extrem hoch)!
    -die alten LPG Bonzen (haben sich meist zu DDR Zeiten ein Haus im Grünen organisiert.)
    -die aus Meißen zugezogenen (Städter, in Neubaublöcke aber auch neuerdings beim Bauern eingemietet, der die Milchviehwirtschaft nicht mehr betreiben kann, weil diese nichts mehr abwirft.)
    -die ortsansässigen Gewerbetreibenden (der Schlosser, der Elektriker, der Gaukler, der Autogasumbauer - wir kommen eigentlich aus Brandenburg!, der Gartenmöbelproduzent, der Baumaschienvermieter)
    -die zugereissten Gewerbetreibenden (Herba Life, Dr. Rath, Amway usw.)
    -Landärtze und Naturheilkundler.
    -Tierärzte, die kein Nutzvieh heilen ???? ( Auf dem Lande wohnen und dann sowas?)
    -weitere Freiberufler (zum Beispiel 2 Rechtsanwälte, die Wohnen und Kanzelei direkt im Ort haben, da die Mieten in Meißen in zentraler Lage seit Rückübereignung an die alten Inhaber und extremen Zuzug aus den Altbundesländern enorm hoch sind.
    -alle möglichen Religionen (angefangen von den normalen Katholiken, die evangelischen, aber auch die Zeugen und vieles andere mehr.

    Wenn man sich das ansieht, ist das der ganz normale Schnitt durch die Gesellschaft.

    Durch Neid und Mißgunst geht dann vieles schief. Die Gewerbetreiben haben fast alles schon mal den Betrieb abgewickelt und auch die daraus resultierende Kehrseite der Medaille Selbstständigkeit kennenlernen müssen. Auch wir.
    Durch den Zuzug von extrem gut situierten Bürgern aus den Weinanbaugebeiten der Altbundesländer entstand hier die Gemeinde mit der grössten Porschedichte (RADEBEUL) aber ebenso wurde das Finanzamt Meißen extrem personell aufgestockt und das spürt jeder Gewerbetreibender.
    Auf der Finanzbehörde bekommt man fast keine vernüftige Antwort mehr, außer den Hinweis auf einen notwendigen Steuerberater. Da hab ich persönlich gar keinen Bock drauf.
    Usw. usw. usw.

    Daher zähle ich darauf, das die Menschen wählen gehen, denn hier brodelt der Unmut, aber gewaltig.

    Wir haben hier in der Gemeine Klipphausen, oberhalb von Meißen die alte ehemalige LPG Verwaltung der LPG Karl Marx kreditfrei gekauft und für unsere Zwecke, je nach Kassenlage, umgebaut.
    Werkstatt, Wohnungen, Gewerberaum etc. usw.
    Da wir nicht aus Sachsen sind, werden wir ständig argwöhnisch von den Alteingesessen beäugt.

    Wir veranstalten mehrmals im Jahr Gasfahrertreffen von unseren Kunden (T4, BMW E 39, Mercedes CE, Dehlertreffen, Jeeptreffen ua. wo der Hof und die Übernachtungsmöglichkeiten unseres Grundstückes ausgereizt sind.
    Dafür gibt es einen ganz einfachen Grund.
    Wenn der Kunde aus Stuttgart oder aus Kiel mit seinem Fahrzeug zu uns zum Gas-Filterwechsel kommt, so brauchen wir deshalb nicht zum Kunden fahren.

    Aber seht selbst:
    So sah das aus, als wir das Grundstück gekauft haben und so sieht es heute aus.








    .

  • @ Juma!

    Da wirst Du Recht haben.
    Ich habe das verkürzt wiedergegeben ohne auf die Finanzprobleme des Jahres 1929 hinweisen zu wollen.

    Was wir aber wirklich nicht gebrauchen können, wäre ein Wahlergebnis was zu einer ROT - ROT - Grünen oder Schwarz - Roten Regierung führt.

    Es gibt nichts mehr zu verteilen, es muß erst wieder etwas erarbeitet werden.

    Die Bänker machen da weiter , wo diese Mitte 2008 aufgehört haben und der Staat mischt als Eigntümer munter mit. Hier ist was oberfaul.

  • Wählt hier denn keiner Grün, oder passt das nicht zum Touareg ? Hab beim Wahlomat mitgemacht und als alter "Schwarz-Gelber" feststellen müssen, dass ich die meisten Übereinstimmungen mit Grün habe (die ich allerdings noch nie gewählt habe). Tempolimit bei 180 könnte ich mit meinem R5 fast noch tragen... Na, ja - eine Nacht habe ich ja noch zum überschlafen..

    http://www.wahl-o-mat.de/bundestagswahl2009/main_app.php

    Zu FWB Group - so richtig habe ich den langen Artikel nicht verstanden, aber zu den Fotos vorher/nachher - ok - da ist jetzt so ein feudales Eingangstor und ein fetter Touareg dahinter - das wird doch nicht der ganze Aufschwung Ost sein - unter blühenden Landschaften mit Hilfe meines seit fast 20 Jahren bezahlten Soli hätte ich jetzt mehr erwartet, als das man mit einem fetten Stahltor seine Errungenschaften vor denen sichert, die nicht so viele Möglichkeiten hatten oder nutzen konnten (ups - sollte ich vielleicht mit den Linken symphatisieren?)

    Zu Stein (Eric) "Momentan über 70% für schwarz gelb, dann sind ja 2 Frauen an der Spitze:D " - echt witzig - du meinst weil der Westerwelle schwul ist - echt originell - selten so gelacht, da muss man echt mal drauf kommen - haha :klopf:Du bist ja ein richtiger Schotenreißer! (hmmm, bin wohl doch nicht so ein Konservativer - eher von den Flexiblen).

    So - genug provoziert für heute. Konnte bei der Umfrage noch nicht mitmachen - weiß echt nicht, wo ich mein Kreuz morgen machen soll... ...eure Statements haben mich jetzt echt leicht verunsichert).

    Einmal editiert, zuletzt von heland (26. September 2009 um 23:15)

  • Bei mir haut der Wahlomat schon so hin.

    Westerwelle mag ich ,weil er immer was Durchdachtes zu jedem Thema sagen kann und sich nicht hinter Phrasen verstecken muß.Er ist aber auch den meisten Mitkonkurrenten überlegen-geistig und rethorisch

    Alex.

  • OHA...

    Verrückt, ich habe den Wahl-o-Mat auch bemüht und bei mir kommt nach den 38 Thesen und der Gewichtung folgendes heraus.

    Linke/Grüne und dann Piraten und FDP, an letzter stelle CDU/CSU und vorletzter Platz SPD.

    Bin ich jetzt ein REVOLUTIONÄR :D

    Dann werde ich jetzt mal meine Tasse Kaffee dazu nutzen in ruhe noch einmal über meine Stimme heute nachdenken.

    lg
    Eric

  • Ja, ja, ich habe den Wahlomat auch bemüht und ähnliche Erfahrungen gemacht wie ihr.
    Allein mir fehlt der Glaube an die etablierten Parteien.
    Ich hab gestern Post bekommen von Herrn Westerwelle, wo er mich um Unterstützung bittet.
    Dort steht nochmals schwarz auf weiß, das es mit der FDP Vereinfachungen im Steuerrecht geben wird. Na schauen wir mal.
    Abends dann so gegen 20.30 war ich noch fix den Dicken waschen. Dort drückte mir der Tankstellenpächter ein Wahlplakat von Willi Weise in die Hand?????

    @heland!
    Zitat
    unter blühenden Landschaften mit Hilfe meines seit fast 20 Jahren bezahlten Soli hätte ....
    Zitat Ende.
    Den Soli haben wir hier im Osten auch bezahlt, Soli war und ist im Osten und Westen zu zahlen.

    Letztlich haben die Strassen in Ostdeutschland (Transferlesitungen in Infrastruktur) die Fa. Walterbau aus Stuttgart gebaut.
    Daran kannst Du gut erkennen, das die Einnahmen aus den Solibeiträgen Ost und West geschlossen sofort in Richtung Baden Würtemberg gegangen sind.
    Jetzt ist die Fa. platt und bei uns reißt man kilometerlang die Autobahnen wieder auf und die Brücken wieder ab. Klasse!

    Ansonsten fahren wir gleich wählen.
    Danach kann ich in Ruhe in die Werkstatt gehen.

    :zwinker::zwinker::zwinker::D

  • Hallo zusammen

    wir waren heute morgen um 8.05 Uhr wählen (unsere zweibeinigen Wecker machten es möglich).
    In unserer kleinen Ortschaft,500 Einwohner,herrschte schon reger Andrang.
    Ich hoffe das es anderswo ebenso ist...:top::winken:

  • Hallo Eric,

    das Ergebnis kommt offenbar bei vielen raus. Ziehe aber bitte auch in Betracht, wie die Linken Ihre Programmpunkte z. B. bei Regierungsbeteiligung in Berlin (nicht!) umgesetzt haben.

    Gruß, Dirk

  • Na ja-geht doch!

    Ich hab den Lafontaine gesehen-da wird mir schlecht.Vor ein paar Jahren noch fahnenflüchtiger Finanzminister und jetzt will er plötzlich den Sozialismus (wieder) haben.:zorn:

    Alex.




    Hallo,

    ich finde, dass Politisches hier im Forum nicht "lang und breit" dikutiert werden sollte. Das führt i. d. R. nur zu Disharmonien. Der eine kann Oskar nicht leiden und für den anderen gilt selbiges für Westerwelle. Also lasst uns lieber über unseren gemeinsamen Berührungspunkt - unseren Touareg - schreiben und diskutieren:zwinker: