Wolfsburg / München, 08. Juni 2009 - Dieser Roadster macht Appetit auf den Sommer und die Zukunft: der Concept BlueSport von Volkswagen. Kennzeichen: maximale Fahrdynamik bei minimalem Verbrauch. Exakt 4,3 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern sind es im Schnitt. Ein Rekordwert; weniger verbraucht kein anderer Sportwagen. Dementsprechend niedrig sind die CO2-Emissionen: 113 g/km. Die Grenzwerte der erst 2014 inkrafttretenden Euro-6-Norm erfüllt der Concept BlueSport souverän. Noch ist der Zweisitzer eine Studie; im Fall der Serienproduktion hätte er jedoch die besten Anlagen, das Segment der kompakten, ehrlichen Sportwagen auf den Kopf zu stellen. Denn dieser Roadster ist sportlich, nachhaltig und erschwinglich zugleich – ein Volks- und Sportwagen einer neuen Zeit.
Comeback kompakter Agilität
Hinter den zwei Sportsitzen des 3,99 Meter langen Concept Blue*Sport (Achslastverteilung: 45:55) sorgen ausschließlich aufgeladene TDI- oder TSI-Motoren für Dynamik – Hightech-Antriebe, die wenig verbrauchen, aber viel leisten. Im Fall des ersten Prototyps ist es ein 132 kW / 180 PS starker Clean Diesel (TDI) mit Common-Rail-Ein*spritzung und nachgeschaltetem NOx-Speicherkat. Bereits ab 1.750 U/min – also direkt aus dem Drehzahlkeller heraus – entwickelt der 2,0-Liter-Turbomotor ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmetern. Das entspricht der Kraftentfaltung eines rund 300 PS starken Sechszylinder-Benziners! Ein 6-Gang-Doppelkupplungsge*triebe überträgt die Kraft an die Hinterräder. Geschaltet wird ent*weder automatisch oder via Schalttasten am Lenkrad. In nur 6,6 Sekunden ist der Sportwagen 100 km/h schnell; die Höchstgeschwin*digkeit beträgt 226 km/h. Es sind die Eckdaten einer neuen und zugleich klassischen Sportwagen-Philosophie. Der Concept Blue*Sport avanciert dabei zu einem Auto, das sehr viel Spaß macht und gleichzeitig ein unübersehbares Statement in Sachen Nachhaltigkeit setzt.
Konzept ohne Kompromisse
Volkswagen definierte im Rahmen der Fahrzeugentwicklung allein zwei Ziele: maximaler Fahrspaß bei minimalem Verbrauch. Und so wurde ohne Kompromisse ein Mittelmotor-Sportwagen realisiert, der von vornherein auf niedriges Gewicht und höchste Agilität setzt: Der Concept BlueSport bringt – obwohl Klassenbester in Sachen Karos*serie-Steifigkeit – weniger als 1.200 athletische Kilogramm auf die Waage. Ergebnis: Eine mehr als souveräne Performance in jeder Lebenslage sowie besagte Verbrauchs- und Emissionsvorteile. Erreicht wurde das niedrige Gewicht durch konsequenten Leichtbau (unter anderem kommen das mit 27 Kilogramm leichteste Softtop der Klasse sowie Hauben aus Aluminium zum Einsatz) und ein Karos*serielayout mit knackig-kompakten Dimensionen.
Trotz aller Sportwagen-Faszination mit an Bord: ein gehöriges Maß an Alltagstauglichkeit. Im vorderen Kofferraum etwa nimmt der Concept BlueSport 112 Liter Gepäck auf; im Pendant hinten können weitere 70 Liter Gepäckvolumen verstaut werden. Macht zu*sammen 182 Liter – genug also für Arbeitsunterlagen oder den Trip zu zweit in das lange Wochenende. Lang sind übrigens auch die Distanzen zwischen zwei Tankstopps: Bei einem Tankvolumen von 50 Litern und einem Verbrauch von besagten 4,3 Litern ergibt sich eine theoretische Reichweite von mehr als 1.150 Kilometern.
Positiv auf die Reichweite, den Verbrauch und die Emissionen wir*ken sich auch zwei Technologien aus, die bereits in den neuesten Volkswagen BlueMotion-Modellen zum Einsatz kommen und beim Concept BlueSport zum sogenannten Eco-Modus gehören: eine Start-Stopp-Automatik und die Rekuperation. Die große Stunde der Start-Stopp-Automatik schlägt im Stadtbetrieb: Kommt der Concept Blue*Sport zum Beispiel an einer roten Ampel zum Stehen, wird auto*matisch der Motor abgestellt. Sobald die Ampel wieder grün wird, reicht das Antippen des Gaspedals, um den Motor blitzschnell zu starten. Das Ganze ist intuitiv bedienbar und spart in der City bis zu 0,2 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern. Darüber hinaus wird vor*rangig beim Verzögern des Concept BlueSport Energie von der Lichtmaschine erzeugt und in der Fahrzeugbatterie gespeichert (Reku*peration), wodurch der Motor entlastet und der Verbrauch weiter reduziert wird.
Design ohne Effekthascherei
Für die Gestaltung des in Flexsilber lackierten und mit einem orangefarbenen Stoffverdeck ausgestatteten Concept BlueSport zeichnet das Team um Klaus Bischoff (Leitung Design der Marke Volkswagen) und Thomas Ingenlath (Leiter Design Center Potsdam) verantwortlich. „Das Design des Concept BlueSport“, so Klaus Bischoff, „stellt eine perfekte Synthese von Technik und Ästhetik dar. Die Form ist sehr klar und auf das Wesentliche reduziert; der Karosseriekörper selbst ist schlank und linear aufgebaut.“ Thomas Ingenlath ergänzt: „Aus diesem Fahrzeugkörper treten dann kraftvoll die kreisrunden Radläufe hervor, wie bei einer Skulptur sind sie dreidimensional herausgearbeitet. Die radialen Flächen, Kanten und Verschneidungen betonen die Räder und damit die Agilität des Concept BlueSport. Die seitlichen Lufteintrittsöffnungen sind Er*kennungsmerkmal des Mittelmotorlayout, ihre volumenreduzierende Ausgestaltung visualisiert das sportlich niedrige Fahrzeuggewicht.“
Kraftvolle Proportionen
Die Proportionen des Concept BlueSport führen dabei zu einem außerordentlich kraftvollen und souveränen Erscheinungsbild. Neben der niedrigen Höhe von 1,26 Metern sind es Fakten wie der im Vergleich zur Gesamtlänge von rund vier Metern groß ausfallende Radstand (2,43 Meter) und die im Verhältnis zur Breite (1,75 Meter) ebenfalls üppigen Spurweiten, die das Bild prägen. Vorne zeigt der Sportwagen eine Spurweite von 1,49 Metern; hinten sind es 1,52 Meter. Die Dimensionen in Summe verdeutlichen, dass die kraftvoll gezeichnete Karosserie des Concept BlueSport einerseits deutlich kürzer und noch flacher als etwa die des Scirocco ist, gleichwohl aber länger und sehr viel breiter ausfällt als zum Beispiel im Fall des kleinen Fox. Und mit genau diesen Proportionen steht der kompakte Roadster besonders kraftvoll auf den neu gestalteten 19-Zoll-Leichtmetall-Speichenfelgen.
Frontpartie-Design
Den Concept BlueSport kennzeichnet im Frontbereich eine erstmals mit dem Scirocco und dem aktuellen Golf vorgestellte neue Volks*wagen Designsprache. Die Basis dafür bildet eine Design-DNA, die alle neuen Volkswagen prägen wird. Entwickelt wurde diese Design-DNA von Walter de Silva (Leitung Design des Volkswagen Kon*zerns), Flavio Manzoni (Leiter des Kreativ-Design der Volkswagen AG) und Klaus Bischoff. Sie bewahrt einerseits historische Elemen*te, zeigt andererseits aber eine Neuinterpretation des Volkswagen Designs. Vom neuen Polo, Golf und Scirocco bekannt ist die domi*nante Doppelquer-Spange, wie sie vom schmalen Kühlergrill und dem lackierten Stoßfänger gebildet wird. Im unteren Bereich schlie*ßen sich über die gesamte Fahrzeugbreite große, schwarz gehaltene Lufteintrittsöffnungen an, in die – unter einem transluzenten, dunkel getönten Kunststoff – die LED-Blinker integriert wurden.
Welch großes Spektrum an Fahrzeugen mit diesen Stilmitteln reali*siert werden kann, zeigt indes die Interpretation einzelner Features. Beispiel Scheinwerfer und Rückleuchten: Obwohl der Concept Blue*Sport mit seinen Bi-Xenonscheinwerfern und LED-Heckleuchten wie selbstverständlich einen Volkswagen der Neuzeit abbildet, ist er doch extrem eigenständig. Die Roadster-Optik wird dabei durch Details wie das als schmales, c-förmiges Lichtband gestaltete Tag*fahrlicht (im Gehäuse der Hauptscheinwerfer) oder die im Stile von Hochleistungssportwagen deutlich herausgearbeiteten Kotflügel förmlich mit Energie aufgeladen.
Thomas Ingenlath, der den Concept BlueSport als verantwortlicher Projektdesigner entworfen hat, bringt es auf den Punkt: „Die Studie schaut einem mit starkem, souveränem Blick in die Augen, alles ist klar und präzise. Hier steht ein agiler Sportler, der auf eine aggressive Attitüde verzichten kann.“
Das alles hat System, wie Flavio Manzoni unterstreicht: „Einzig*artig, einfach, universell – das ist der authentische Geist von Volkswagen: Klare Design-Merkmale in einer komplexen Welt – diese Leitphilosophie prägt das aktuelle Volkswagen Design. Es sind Fahrzeuge wie die Concept Cars Up! und Space Up! oder der Scirocco und Golf, in denen sich das Konzept der ästhetischen Klarheit ohne Kompromisse widerspiegelt. Und das haben wir mit dem Concept BlueSport nun weitergeführt.“
Heckpartie
Deutlich wird das beim ersten Blick auf die Heckpartie. Hier rahmen die aus dem Verlauf der hinteren Kotflügel entspringenden Linien eine Schulterpartie ein, die kaum dynamischer und klarer aussehen könnte. Mittig gibt es einen großen in Wagenfarbe lackierten Strei*fen, dazwischen im oberen Bereich einen schmalen schwarzen Strich, der den Stoßfänger und die Motor- respektive Kofferraumhaube voneinander trennt. Prägnant auf dieser Achse, die auch die Rück*leuchten verbindet, befindet sich das VW-Logo. Die Rückleuchten selbst zeigen mit ihrer Form bewusst Nähe zu den Scheinwerfern. Die Leuchten weisen innen ebenfalls eine c-förmige LED-Kompo*nente auf, die weit in die Nacht und extrem hell bei jedem Brems*vorgang strahlt. Oberhalb des VW-Logos wurde in den Heckdeckel zudem die dritte Bremsleuchte integriert.
Nach unten hin prägt eine schwarze Querfläche das Bild, an deren äußeren Kanten – direkt neben dem Verlauf der Kotflügellinien – die Auspuffendrohre plaziert sind. Den Abschluss des Stoßfängers bildet eine aus den seitlichen Kotflügel- und Radlaufpartien abgeleitete Fläche, die in Wagenfarbe lackiert ist und zentral in der Mitte einen aerodynamisch als Diffusor angelegten Bereich aufweist.
Silhouette
Seitlich sind es erneut die – typisch für Volkswagen – kreisrunden Radläufe und Kotflügelaußenkanten, die Teil der klaren, präzisen, kraftvollen und höchst ästhetischen Linienführung sind. Zudem bestimmen die extrem kurzen Überhänge das Design der Silhouette. Darüber hinaus sind es die Zehn-Speichen-Leichtmetallfelgen samt Reifen der Dimensionen 235/35 ZR19 (vorne) und 245/35 ZR19 (hinten), die komplett die großen Radhäuser ausfüllen und so eine Optik erzielen, wie sie sonst nur im Bereich der Supersportwagen geboten wird.
Innenraum
Das Interieur eines Sportwagens sollte wie maßgeschneidert passen. Alles muss ideal erreichbar, bedienbar, kontrollierbar und von hoher Ästhetik sein. Genau das hat Volkswagen mit dem Concept Blue*Sport umgesetzt. Klaus Bischoff: „Der Innenraum zeigt Finesse im Detail und vermittelt eine hohe Technologie-Faszination. Das beson*dere Flair des Interieurs drückt sich in der architektonischen Rein*heit der Komponenten aus.“
Einsteigen: Sofort ins Auge fällt der Touchscreen – eine intuitiv bedienbare Mensch-Maschine-Schnittstelle im Stile des in der Volkswagen Studie Up! realisierten Pendants. Es befindet sich direkt auf dem imaginären Getriebetunnel. Über den Touchscreen werden alle Info- und Entertainment-Funktionen gesteuert. Direkt davor – auf Höhe des einstigen Schalthebels – befindet sich ein multifunkti*onales Steuerungsrad, mit dem das Doppelkupplungsgetriebe bedient wird.
Oberhalb des Touchscreens sind indes die drei großen Drehregler der Zwei-Zonen-Klimaautomatik untergebracht. Sie befinden sich auf einem von vertikalen Stegen durchzogenen Cockpitteil; die Stege sind Luftausströmer und Gestaltungsmerkmal zugleich. Werden die Regler der Klimaautomatik nach links in Richtung „kälter“ gedreht, wird das Display im Regler mehr und mehr blau; „rot“ färbt sich das Display, wenn die eingestellten Temperaturen höher werden.
Ähnlich wie die Regler der Klimaanlage wurde der links vom Lenk*rad positionierte Lichtschalter gestaltet. Farblich wird in den Cock*pitschaltern mit ihrer Grundbeleuchtung zudem das Orange des Softtops wieder aufgenommen. Neu gestalteten die Designer auch die großen Rundinstrumente und das Multifunktionslenkrad. Es ist mit Tasten zur Steuerung des Audiosystems, des Telefons, des Bord*computers und des Doppelkupplungsgetriebes (DSG) ausgestattet.
Perfekt in das Interieur eingepasst wurden die lederbezogenen Leichtbau-Sportsitze mit ihren einteiligen Rückenlehnen. Hinter den integrierten Kopfstützen mit eingearbeitetem VW-Zeichen befinden sich die Überrollbügel des Concept Bluesport. Direkt dahinter liegt das geöffnete Verdeck auf; die Bedienung des Softtops erfolgt per Hand. Dank einer klassischen Z-Faltung und des geringen Verdeckgewichts ist das in Sekundenschnelle geschehen – manchmal ist weniger eben mehr.