ADAC Rettungskarte
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ist ja interessant, ich wusste gar nicht, dass der Touareg einen Kraftstofftank in der Lenksäule hat .
ich frage mich allerdings, wie die Helfer an eine im Auto mitzuführende Rettungskarte kommen, wenn der Sinn dieser Karte u.a. darin besteht, Zugang zum Innenraum zu ermöglichen.
Gruß
Frank
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ist ja interessant, ich wusste gar nicht, dass der Touareg einen Kraftstofftank in der Lenksäule hat . [...]
Vielleicht handelt es sich dabei um einen zuschaltbaren Reservetank? So etwas gab's doch 'mal bei Moppeds?[...]ich frage mich allerdings, wie die Helfer an eine im Auto mitzuführende Rettungskarte kommen, wenn der Sinn dieser Karte u.a. darin besteht, Zugang zum Innenraum zu ermöglichen.
Gruß
Frank
Ich zitiere mal aus dem zweiten Absatz:
"[...] Sie enthält alle bergungsrelevanten Informationen zum Fahrzeug und muss an gut zugänglicher Stelle an Bord mitgeführt werden (z.B. an der Sonnenblende auf der Fahrerseite). [...]"
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..an der Sonnenblende auf der Fahrerseite). [...]"
Eben drum, wenn da der mir die Vorfahrt nehmende drinsteckt kommt die Feuerwehr nicht so ohne weiteres an die Karte und solange sich die Helfer nicht 100% darauf verlassen können, an der Sonnenblende die Karte zu finden, sollten sie keine Zeit damit verschwenden, danach zu suchen.Gruß
Frank
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Grundsätzlich finde ich die Idee ja echt gut,
allerdings ob eine Papierkarte in der Sonnenblende die beste Lösung ist...
nicht das ich eine bessere hätte...
Zitat...und solange sich die Helfer nicht 100% darauf verlassen können, an der Sonnenblende die Karte zu finden, sollten sie keine Zeit damit verschwenden, danach zu suchen.
da muss ich Frank schon recht geben.
Gruß Markus -
Ich finde diese Karte eigentlich ganz gut. Da ich selber Feuerwehrmann und Rettungssanitäter war, weiß ich, wovon ich rede. Durch die Unterschiedlichkeit der Fahrzeuge die derzeit in D fahren(bei PKW´s sind es über 2500 Modelle) und die Vielzahl der aktiven und passiven Sicherheitsmerkmale im Auto ist diese Karte auch angebracht. Allerdings weicht die Theorie von der Praxis in diesem Punkt sehr auseinander. In der Theorie super aber in der Praxis schwer durchzusetzen.
1. Welche Rettungskräfte suchen diese Karte(wenn überhaupt vorhanden).
2. Die schnelle Hilfe wird durch die Suche verzögert.Schon durch den Aufbau der Rettungsgeräte(Schere/Spreizer) werden alle Kräfte gebunden, da bleibt keiner zur Absicherung(theoretisch ist die Polizei zuständig, aber praktisch sieht es meist anders aus).
Unser Fahrzeuge(LF 1 & 2) sind nur mit 6 Mann(1 Gruppenführer/Einsatzleiter; 1 Maschinist und 4 EK) besetzt und auf dem RTW sind auch nur 2 EK. Sind 8 Mann an der Einsatzstelle.
Nochmals wer soll nach einem Frontalcrash diese sogenannte Rettungskarte suchen.Gruß von Jens aus Nordsachsen
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... Nochmals wer soll nach einem Frontalcrash diese sogenannte Rettungskarte suchen.
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Jens, habt ihr noch nicht das neue "Toughbook" für den Einsatzleiter auf dem alle Baupläne der Häuser online verfügbar sind ... da kann man doch sicher auch alle die Rettungskarte aller Kfz-Modelle speichern...
Gruß Markus -
Leider nicht. Wir haben nur ein Laptop mit den Maßnahmen bei einem Gefahrgutunfall.
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Eine Rettungskarte mit technischen Details über die verunfallten Fahrzeuge macht schon Sinn, um den Rettungskräften einen schnelleren Zugang zum Patienten zu gewähren. Auch wir „knabbern“ immer öfter an A, B und C-Säulen herum, diese werden immer widerstandsfähiger. Und Rettungsgeräte, die diese Hürden bewältigen, werden leider immerzu schwerer und unhandlicher. Aber erst suchen, ob eventuell eine Karte vorhanden ist oder nicht, macht keinen Sinn. Hier ist, glaube ich mal wieder der Gesetzgeber gefordert, um eine standardisierte Ausrüstung mit einer Karte zu ordnen. (ähnlich der Ladepapiere bei einem LKW)
Natürlich gibt es dann reichlich Diskussionsbedarf um den Inhalt, das Aussehen und das Unterbringen einer Rettungskarte zu regeln.
Gruß Gerd -
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Natürlich gibt es dann reichlich Diskussionsbedarf um den Inhalt, das Aussehen und das Unterbringen einer Rettungskarte zu regeln.
Gruß Gerd
Na, dann hätten die Bürokraten im Verkehrsministerium aber mal eine sinnvolle
Aufgabe.
Lieber Gruss, Dieter -
Einer der letzten "sinnvollen" Meldung von denen war z.B. das Abschaffen der Gefahrgutpapiere/Unfallmerkblätter am Fahrzeugäußeren. Jetzt darfst Du in der Kabine rumsuchen, falls es der Fahrer nicht mehr selbst kann.
Ist halt so, wenn Theoretiker am Schreibtisch den Echtfall beurteilen wollen... -
Ich habe mir letztens mal die Rettungskarte für den Dicken ausgedruckt und hinter die fahrerseitige Sonnenblende geklemmt. Ich weiß schon. Manche halten die Rettungskarte für einen, ähm, für nicht sooo wichtig.
Ich denk mir:
Schaden kanns nicht.
Deswegen hier für alle Befürworter der Link auf das .pdf File (32 MB) vom Volkswagen:
Klack
derwei derwei
bub -
Hi,
das habe ich auf stärkerem Photopapier ausgedruckt in DIN A5. Geht bei uns auf eine Anregung des ÖAMTC zurück. Nur sollte man für die Feuerwehr mit einem Pickerl auf der Windschutzscheibe darauf hinweisen, dass man die Karte hinter der Sonnenblende hat. Das habe ich aber nicht gemacht.
LG H. -
OK, wieder was gelernt.
Von Rettungskarten habe ich noch niemals nie nicht etwas gehört.Danke für den Tip, aber kannst Du noch ein bissl mehr zum Hintergrund dieser Karten preisgeben?
Ich denke, das wäre sicher ein interessantes Thema, um uns Autofahrer etwas zu erleuchten (vielleicht aber besser in einem OT-Thread)Gruß
Thilo
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Das Thema hatten wir vor fast 1 Jahr schon mal: KLICK
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Hier mal ein Auszug aus Wiki. So wird deutlich wie sinnvoll die Rettungskarte tatsächlich ist. Da die Rettungskräfte unmöglich alle Fahrzeugbedingten Gegebenheiten kennen können .
Hauptziel der Rettung ist es, die verunglückte Person in kürzestmöglicher Zeit einer intensivmedizinischen Betreuung in einem Krankenhaus zuzuführen. Dabei wird jedoch in jedem Einzelfall genau, aber trotzdem schnell abgewogen, ob der verunglückten Person möglicherweise eine etwas längere Rettung zugemutet werden kann, wenn dadurch eine Verschlimmerung eventueller Verletzungen vermieden werden kann. Dies erfordert eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst.
Genau ab diesem Punkt wird die Rettungskarte interessant.Im Gegensatz zur Crashrettung, bei der der Patient schnellstmöglich befreit wird, steht bei der patientenorientierten Rettung im Vordergrund, Folgeschäden des Patienten zu vermeiden. Daher wird schonend und immer in Absprache mit dem Rettungsdienst und dem Notarzt vorgegangen. Dabei wird während der gesamten Rettungsarbeiten darauf geachtet, dass die möglicherweise verletzte Wirbelsäule möglichst wenig bewegt wird und eine Entklemmung ohne Notarzt stattfindet.
Ist der Patienten schwerwiegend verletzt oder ist sogar ein Herz- oder Atemstillstand eingetreten, bleibt zur patientenorientierten Rettung keine Zeit; der Patient muss dann so schnell wie möglich gerettet werden, um sein Leben zu erhalten. Dabei müssen Folgeschäden wie eine Querschnittlähmung in Kauf genommen werden (Crashrettung, besser „im Rollstuhl als tot“).
Ausführung bei der Rettung aus verunfallten Fahrzeugen [
Erstöffnung
Vor der Erstöffnung steht die Erkundung durch den Gruppenführer oder den Einsatzleiter. In Absprache mit dem Rettungsdienst wird eine schnelle Erstöffnung durchgeführt, durch welche der Notarzt oder der Rettungsdienst die Vitalfunktionen überprüfen und das weitere Vorgehen und die Gefährdung des Patienten mit der Feuerwehr absprechen können. Möglichkeiten der Erstöffnung eines Fahrzeuges sind etwa offene Türen oder die Seiten- und besonders die Heckscheibe. Die Frontscheibe besteht meist aus Verbund-Sicherheitsglas und ist schwerer zu öffnen als andere Scheiben und deshalb, auch wegen der zusätzlichen Verletzungsgefahr für den Patienten mit Glassplittern, unüblich. Die Erstöffnung soll ermöglichen, zum Patienten vorzudringen, damit der Notarzt entscheiden kann, ob eine patientengerechte Rettung möglich oder eine Crashrettung angebracht ist. Nebenher sichert der zweite Angriffstrupp der Feuerwehr die Unfallstelle gegen den Straßenverkehr und andere Gefahrenquellen und stellt den Brandschutz sicher, während der Schlauchtrupp die benötigten Geräte bereit legt.
Verhalten im Wageninneren ( Ab hier hilft die Rettungskarte )
Hat der Rettungsdienst die Erstversorgung abgeschlossen bzw. parallel zur Erstversorgung geht ein sogenannter „innerer Retter“ in das Fahrzeug vor. Er hat die Aufgabe, den Patienten zu beruhigen und über das Vorgehen zu informieren und den Innenraum zu erkunden. Durch die Vielzahl von aktiven Sicherheitseinrichtungen ist es wichtig zu wissen, wo diese verbaut sind. Der innere Retter erkundet das Fahrzeug nach Airbags. Dabei sollte auf Symbole wie „SRS“ oder „Airbag“-Zeichen geachtet werden. Außerdem überprüft der innere Retter, ob das Fahrzeug noch Strom führt. Ist dies der Fall, schaltet er zur Kenntlichmachung die Warnblinkanlage ein. Je nach Situation wird die Möglichkeit in Betracht gezogen, das Fahrzeug stromlos zu machen.
Fahrzeugsicherung [
Parallel zur Erstöffnung und zur Überprüfung der Vitalfunktionen wird das Fahrzeug gegen Bewegung gesichert. Dies geschieht mit Rüstholz, speziellen Unterbauklötzen oder Sicherungssystemen. Man kann zur weiteren Stabilisierung des Fahrzeuges die Reifen luftlos machen, indem man die Ventile mit einer Zange zieht, abschneidet oder mit Spezialwerkzeug herausdreht. Durch diese Maßnahme liegt das Fahrzeug fast nur noch auf der Unterbauung, und nicht mehr auf den Reifen, was zu erschütterungsfreiem Arbeiten führt. Die Reifen sollten nicht aufgestochen werden, da sie der Polizei als Spurenträger dienen können.
Arbeitsöffnung
Ist das Fahrzeug stark deformiert, sodass die Versorgung des Patienten nicht oder nur eingeschränkt möglich ist, muss die Karosserie des Fahrzeugs mechanisch bearbeitet werden. Hierzu werden die Türen sowie das Dach des Fahrzeugs entfernt. Dabei wird auch die Front-Scheibe zersägt, wofür man in der Regel eine Glassäge oder ein Spreizer (Blechaufreißer) benötigt.
Rettungsöffnung
Der finale Schritt ist die Rettung des Patienten. Hierbei wird eine achsengerechte Rettung nach hinten über den Kofferraum mit der Schaufeltrage oder einem Rettungsbrett vom Rettungsdienst präferiert, da die Wirbelsäule des Patienten so am wenigsten belastet wird. Hierzu wird die Bodenkarosserie seitlich des Fahrer- und Beifahrersitzes eingeschnitten. Anschließend wird der Motorraum mit einem Rettungszylinder nach vorn weggekippt, so dass der Fahrer frei kommt. Außerdem ist es oft notwendig, die Pedale zu entfernen oder zu verbiegen, um auch die Füße zu befreien. Ist eine Rettung nach hinten nicht möglich oder eine Verletzung der Wirbelsäule ausgeschlossen, wird der Patient durch die Tür gerettet. In Absprache mit dem Rettungsdienst wird der Patient vorsichtig gedreht und herausgezogen. Anschließend wird der Patient mit Hilfe eines Rettungskorsetts, einer Schaufeltrage oder eines Spineboards gerettet.
Gruß Marco -
Schon durch den Aufbau der Rettungsgeräte(Schere/Spreizer) werden alle Kräfte gebunden, da bleibt keiner zur Absicherung(theoretisch ist die Polizei zuständig, aber praktisch sieht es meist anders aus).
Um die Diskussion (von > 1 Jahr) fortzuführen:
Ich spreche aus Sicht der Polizei, da ich bereits bei mind. 6 schweren Bergungen eingesetzt war.
Es dauert zumindest ein paar Minuten, indenen der Notarzt mit dem Gruppenführer der FW das weitere Vorgehen abspricht, um eine bestmögliche Bergung sicherzustellen.
In diesen Minuten kümmern sich mehrere Leute (Rettungsassistenten, FWler, Polizisten) um die Erstversorgung des/der Eingeklemmten.
Dabei ist der Blick unter die Sonnenblende die "Suche" wert und es wird keine Zeit zur "Suche" verschwendet.
An anderen Orten wie der Sonnenblende wird und braucht erst gar nicht gesucht werden.
Daher ein absolutes PRO für die Rettungskarte unter der Sonnenblende! -
vom ÖAMTC gibt es dafür eine eigene Vignette, die auf der Windschutzscheibe links unten aufgeklebt werden sollte. Eine internationale Normung wäre da vielleicht sinnvoll.
Oder um die Vignettenflut auf der Scheibe zu vermeiden: die Rettungskräfte werden grundsätzlich dahingehend geschult, einen Blick hinter die linke Sonnenblende zu werfen
LG H. -