Naja. Er hat Porsche aus der Krise geführt und zu einem profitablen (oder sogar dem profitabelsten) unabhängigen Autobauer gemacht. Er hat aber ebenso Porsche in eine Krise gestürzt und in kürzester Zeit einen riesigen Schuldenberg angehäuft.
Volle Zustimmung. Alleine der Gedanke, dass der kleine Sportwagenhersteller Porsche, den milliardenschweren VW-Konzern übernehmen wollte, war utopisch. Da litt Wiedeking ganz einfach unter Größenwahn. Auch die Leute, die immer wieder sagen, dass der Deal ohne die Wirtschaftskrise geglückt wäre müssen bedenken, dass Porsche niemals wirklich das Sagen bei VW bekommen hätte (Stichwort Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag => Porsche wollte vor allem auch an die Barmittel von VW). Durch die Sperrminorität und das VW Gesetz, dass auch nicht so schnell geändert wird (damit haette Porsche rechnen müssen), da Brüssel doch dem Druck der deutschen Regierung nachgegeben hat (in den letzten Jahren hat sich garnichts in dieser Richtung bewegt).
Und wer drückt mir freundlich 50 Mio. in die Hand, wenn ich meine Firma gegen die Wand fahre? Die Hälfte davon würde ich dann auch noch lächelnd für eine Stiftung entbehren können.
Da bin ich anderer Meinung, Klaus. Wiedeking hat einen Vertrag. Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber haben ein Recht darauf, dass der Vertrag bis zum Ende erfüllt wird. Wenn Wiedeking früher gehen muss (was wohl nur auf Piech zurückzuführen ist), dann hat er ein Anrecht darauf, dass er für die vorzeitige Auflösung des Vertrages entschädigt wird. Wenn man bedenkt, dass Wiedeking in den letzten zwei Geschäftsjahren ca. 150 Mio. Euro verdient hat (2007 70 Mio und 2008 80 Mio Euro), dann ist man mit 50 Mio noch gut bedient. Sein Vertrag geht noch 3 Jahre . Ich denke zudem, dass er theoretisch auch das doppelte hätte fordern können. Er tut es jedoch nicht, da sein Ruf sonst voellig zerstört wäre. Die Bild-Zeitung würde sich darauf stürzen und ihn öffentlich hinrichten. Er scheint trotz der hohen Abfindung doch ein schlechtes Gewissen zu haben, deshalb wohl auch die Stiftung.
Ich bin mir sicher er hätte Porsche aus dieser Krise geführt, wenn nicht im Hintergrund jemand die Fäden gezogen hätte. Er hat es doch schon einmal bewiesen
Du hast Recht, Samson. Ich sehe das ähnlich. Ich halte ihn für einen sehr fähigen Mann. Er hat leider das Pech gehabt, dass der Patriarch Piech einfach keine Nebenbuhler duldet. Er hat gewonnen. Den beiden Familien gehören jetzt nicht mehr nur Porsche, sondern auch 50%+1 Aktie von VW. Was will man mehr. Wer weiß, vielleicht arbeitet Wiedeking in ein paar Tagen für Opel
Gruß aus Köln,
André