Fusion von Porsche und VW

  • Naja. Er hat Porsche aus der Krise geführt und zu einem profitablen (oder sogar dem profitabelsten) unabhängigen Autobauer gemacht. Er hat aber ebenso Porsche in eine Krise gestürzt und in kürzester Zeit einen riesigen Schuldenberg angehäuft.

    Volle Zustimmung. Alleine der Gedanke, dass der kleine Sportwagenhersteller Porsche, den milliardenschweren VW-Konzern übernehmen wollte, war utopisch. Da litt Wiedeking ganz einfach unter Größenwahn. Auch die Leute, die immer wieder sagen, dass der Deal ohne die Wirtschaftskrise geglückt wäre müssen bedenken, dass Porsche niemals wirklich das Sagen bei VW bekommen hätte (Stichwort Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag => Porsche wollte vor allem auch an die Barmittel von VW). Durch die Sperrminorität und das VW Gesetz, dass auch nicht so schnell geändert wird (damit haette Porsche rechnen müssen), da Brüssel doch dem Druck der deutschen Regierung nachgegeben hat (in den letzten Jahren hat sich garnichts in dieser Richtung bewegt).

    Und wer drückt mir freundlich 50 Mio. in die Hand, wenn ich meine Firma gegen die Wand fahre? Die Hälfte davon würde ich dann auch noch lächelnd für eine Stiftung entbehren können.

    Da bin ich anderer Meinung, Klaus. Wiedeking hat einen Vertrag. Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber haben ein Recht darauf, dass der Vertrag bis zum Ende erfüllt wird. Wenn Wiedeking früher gehen muss (was wohl nur auf Piech zurückzuführen ist), dann hat er ein Anrecht darauf, dass er für die vorzeitige Auflösung des Vertrages entschädigt wird. Wenn man bedenkt, dass Wiedeking in den letzten zwei Geschäftsjahren ca. 150 Mio. Euro verdient hat (2007 70 Mio und 2008 80 Mio Euro), dann ist man mit 50 Mio noch gut bedient. Sein Vertrag geht noch 3 Jahre :eek:. Ich denke zudem, dass er theoretisch auch das doppelte hätte fordern können. Er tut es jedoch nicht, da sein Ruf sonst voellig zerstört wäre. Die Bild-Zeitung würde sich darauf stürzen und ihn öffentlich hinrichten. Er scheint trotz der hohen Abfindung doch ein schlechtes Gewissen zu haben, deshalb wohl auch die Stiftung.

    Ich bin mir sicher er hätte Porsche aus dieser Krise geführt, wenn nicht im Hintergrund jemand die Fäden gezogen hätte. Er hat es doch schon einmal bewiesen

    Du hast Recht, Samson. Ich sehe das ähnlich. Ich halte ihn für einen sehr fähigen Mann. Er hat leider das Pech gehabt, dass der Patriarch Piech einfach keine Nebenbuhler duldet. Er hat gewonnen. Den beiden Familien gehören jetzt nicht mehr nur Porsche, sondern auch 50%+1 Aktie von VW. Was will man mehr. Wer weiß, vielleicht arbeitet Wiedeking in ein paar Tagen für Opel :D

    Gruß aus Köln,
    André

  • Ich denke, dem "Machtmenschen" Wiedekind ist das passiert, was vielen Führungsleuten passiert, die unangefochten über lange Jahre dominant Führungspositionen ausüben.
    Er ist realitätsfern geworden ... hat den Boden unter den Füßen verloren.
    Er wurde (und er hat sich selbst) gefeiert und gehuldigt wie ein König.
    Solche Leute glauben, dass sie sich alles erlauben können .... dass sie durch nichts aufzuhalten sind (z.B. Daum im Sport oder Berlusconi in der Politik)

    Wie kann ein "normal denkender" Mensch, der einen Nischenautohersteller führt (die zugegebenermaßen schöne Autos bauen) auf die Idee kommen, mit Geld, das nicht vorhanden ist, den größten Autohersteller Europas zu übernehmen.
    Und die sollen gefälligst beim Einzug der Gladiatoren auch noch Spalier stehen und jubeln.
    Da braucht er sich nicht wundern, wenn es auch noch andere Schlaumeier gibt.

    Wiedekind will ich die 50 Mio nicht vorwerfen (ich würde auch auf Vertragserfüllung bzw. einer Abfindung bestehen), dass solche "Gehälter" überhaupt gezahlt werden gehört auf den (sozialen) Prüfstand.
    Dass ihn niemand gestoppt hat, ist den Aufsichtsräten ... in diesem Fall auch "den Familien" anzulasten.

    LG
    james

  • .. "Machtmenschen" Wiedekind ...er wurde (und er hat sich selbst) gefeiert und gehuldigt wie ein König....


    deshalb heißt er ja auch Wiedeking :D

    Seine Leistungen für Porsche stehen ausser Frage und ob er ohne Wirtschaftskrise oder ohne Piech im Hintergrund VW hätte übernehmen können bleibt Spekulation, aber 'einer der besten Manager' muss sowas mit auf dem Radar haben, Ausreden gibt es da nicht.

    Gruß

    Frank

  • Der schlimmste ist Betriebsrat Hück.
    Mir ist fast übel geworden, als ich gestern in den Tagesthemen das Interview mit diesem arroganten Fatzke gesehen habe.
    Aalglatt wie Politiker. Ein Schönredner. Weicht auf jede kritische Frage aus und wirft vorgefertigte Worthülsen in den Raum.
    Ist fast explodiert, als die Moderatorin ihn fragte, obe er sich nicht mal überlegt hätte, ob es nicht besser für Porsche sei, wenn auch er gehen würde.
    Aber ich wette, dass diese Knalltüte in 12 Monaten nicht mehr da ist.

    Gruß

    Chris

  • Hallo zusammen,

    die Abfindung spricht Worte. Jetzt gehen 25 davon in eine Stiftung und der Rest geht in die Tasche, sorry abzüglich Steuer.

    Eine bodenlose Frechheit !!! :zorn:

    Selbst die Mitarbeiter waren gut drauf. Wie schnell man doch Menschen für blöd verkaufen kann:lach:.
    Wie will ein Manager den Leuten einen Job versprechen, wo er doch die Firma jetzt verlassen wird ???

    VW hat jedenfalls den Mitarbeitern der Porsche AG noch keine Zusagen erteilt.

  • Das wird wohl nur mit einem Steuertrick gehen:

    1. entweder bekommt er 50 Mio, die er voll versteuern muß - wären also rund gerechnet 25 netto. Die wird er wohl nicht mehr spenden.
    Natürlich kann er die "Spende" teilweise auf sein zu versteuerndes Einkommen anrechnen, ich glaube aber nicht, dass der Fiskus 50% des Jahreseinkommens als Spende akzeptieren wird.

    2. oder er hat Porsche genötigt, 25 Mio zu spenden - und lässt sich seine 25 als Abfindung auszahlen.

    Gruß

    Chris

  • Dass ihn niemand gestoppt hat, ist den Aufsichtsräten ... in diesem Fall auch "den Familien" anzulasten.

    Hallo James,
    Wieso denn gestoppt? Eigentümer von Porsche sind Privatleute (jedenfalls nach Stimmrecht). Wiedeking hat doch selbst 'nur' ein Grundgehalt von ein paar Millionen. Das was entscheidend ist und wohl auch schon seit Jahren in seinem Vertrag steht ist, dass er mit 1 % am Gewinn beteiligt wird. Das ist sicher einmalig unter den sonst so zitierten Managern. So ist sein Gesamtgehalt von seiner Leistung als Manager abhängig, was prinzipiell nicht schlecht ist. Bisher war es auch nie nötig den Gewinn kuenstlich mit Personalentlassungen oder Sparmaßnahmen zu verschönern wie es andere Unternehmen machen.

    Als Porsche am Boden lag hat er sein eigenes Geld eingebracht und an den Erfolg geglaubt. Die Familien haben anscheinend nie damit gerechnet, dass der Gewinn mal den Umsatz übersteigt. Er bekommt nur, was ihm vertraglich zusteht. Porsche ist auch kein durch Steuermittel gerettetes Unternehmen. Beim Beispiel der HSH Nordbank bei welcher der Vorstand einen Millionenboni aus der Staatskasse bekommt, kriege ich viel mehr Hass....
    Porsche war und ist (noch) ein Familienunternehmen und als solches kann der Unternehmer entscheiden, wem er was bezahlt. Jeder Selbstständige hat es sicher auch nicht gerne, wenn ihm jemand reinquatscht. Die Mitarbeiter bei Porsche haben es ihrem Chef auch immer gegönnt, da er die Arbeitsplätze erhalten hat, Sonderzahlungen und Gewinnerfolgsprämien eingeführt haben. Wiedeking ist nicht mit anderen deutschen Managern zu vergleichen. Er mag zwar arrogant sein, aber wenn wir ehrlich sind, hat es ihm bis zur Krise jetzt nie geschadet.

    Eine bodenlose Frechheit !!! Selbst die Mitarbeiter waren gut drauf. Wie schnell man doch Menschen für blöd verkaufen kann:lach:.

    Hallo Kong Racer,

    arbeitest Du bei Porsche oder woher weisst Du, ob sich die Mitarbeiter für blöd verkauft gefühlt haben? Für mich hat es eher wie das Gegenteil gewirkt. Bekannte von mir sind bei Porsche beschäftigt und der Grundtenor ist eher, dass alle es Schade finden, dass er gehen muss.

    Gruß,
    André

  • Hallo Andre',

    ich meinte nur damit, dass Wiedeking in seiner Rede vor versammelter Belegschaft mit Arbeitsplatzsicherung der Werke argumentiert hat.
    Das ist meiner Meinung nach falsch ! Er kann jetzt keine Entscheidungen mehr treffen:denker:.

    Da Porsche jetzt eine weitere eigenständige Marke werden wird von VW, hat er hier etwas garantiert/ausgesprochen, was er hätte niemals sagen dürfen. Mit diesem Satz hat er die Belegschaft sehr ruhig gestellt. So kann man es eben machen und keiner merkt es.
    VW wird über die Produktion jetzt bestimmen und über diese auch Entscheidungen treffen. Zur Erinnerung, Herr Wiedeking hatte vor, VW zu übernehmen und das war meiner Meinung nach unmöglich.

    Gruß:winken:
    Niels

  • Ich bin mir sicher er hätte Porsche aus dieser Krise geführt, wenn nicht im Hintergrund
    jemand die Fäden gezogen hätte.

    Er hat es doch schon einmal bewiesen:top:




    ??? --> Porsche hat wohl 14 Mrd. EUR Schulden angehäuft und wäre voraussichtlich in 2 Wochen zahlungsunfähig geworden :eek:! Herr Wiedeking hat wie ein Roulette-Spieler gehandelt. Alles gewonnene Geld aus der Glückssträne auf rot oder schwarz gesetzt. Es kam leider die grüne 0 ! Das zeichnet einen schlechten Manager aus, egal welche Leistungen in der Vergangenheit erzielt wurden. Übder den BR Hück verliere ich lieber kein Wort, denn es ist ohne Worte, was aus seinem Mund kommt. Wie haben sich wohl damals die VW´ler gefühlt, als heraus kam, dass der Porsche-BR das Sagen in der Holding haben wird? Das stellte der Herr Hück als die natürlichste Sache der Welt hin.
    Porsche wird es bei VW gut gehen, siehe am Beispiel Audi.

  • ??? --> Porsche hat wohl 14 Mrd. EUR Schulden angehäuft und wäre voraussichtlich in 2 Wochen zahlungsunfähig geworden :eek:! Herr Wiedeking hat wie ein Roulette-Spieler gehandelt. Alles gewonnene Geld aus der Glückssträne auf rot oder schwarz gesetzt. Es kam leider die grüne 0 ! Das zeichnet einen schlechten Manager aus, egal welche Leistungen in der Vergangenheit erzielt wurden. Übder den BR Hück verliere ich lieber kein Wort, denn es ist ohne Worte, was aus seinem Mund kommt. Wie haben sich wohl damals die VW´ler gefühlt, als heraus kam, dass der Porsche-BR das Sagen in der Holding haben wird? Das stellte der Herr Hück als die natürlichste Sache der Welt hin.
    Porsche wird es bei VW gut gehen, siehe am Beispiel Audi.

    Hallo Michael,

    absolut richtig. Dem ist nichts hinzuzufügen. :Applause::Applause::Applause:

    Gruß

    Chris

  • Nach dem Abtritt Wendelin Wiedeking steuert Porsche einer ungewissen Zukunft entgegen. Während die Sieger über ihre Anteile streiten, kommen neue Zahlen zur Höhe des Schuldenbergs ans Tageslicht.
    Unklar ist bislang auch noch, welche Folgen sich aus dem umstrittenen VW-Gesetz für den Standort Stuttgart ergeben. Die finanzielle Lage des Porsche-Konzerns soll einem bislang unbestätigten Medienbericht zufolge dramatischer sein als bisher bekannt. Porsche sprach zuletzt von einer Verschuldung in Höhe von neun bis zehn Milliarden Euro. Doch bei der Marathonsitzung in der Nacht zum Donnerstag sollen nun andere Zahlen auf den Tisch gekommen sein. Das zumindest berichtet das Magazin "Focus". Demnach haben die Stuttgarter einen Schuldenberg von rund 14 Mrd. Euro angehäuft, vor allem durch den Kauf von VW-Aktien auf Pump sowie den Rückgang im Autogeschäft.



    Wäre es nicht zu einer Einigung mit VW gekommen, wäre Porsche in etwa zwei Wochen zahlungsunfähig gewesen, schreibt das Magazin unter Berufung auf Sitzungsteilnehmer.

    In den nächsten Tagen wollen die VW-Experten laut "Focus" anfangen, alle Bilanzen und Berichte von Porsche sorgfältig zu prüfen. Erst danach entscheidet sich, wie hoch der Kaufpreis sein wird. VW will spätestens bis Jahresende 49,9 Prozent der Porsche AG übernehmen, den Rest im nächsten Jahr.



    Nach Informationen der "Leipziger Volkszeitung" werden die Eignerfamilien Porsche und Piëch im künftigen VW-Porsche-Konzern weniger Einfluss haben als bisher angenommen. Statt bei 50 Prozent werde ihr Anteil nur bei rund 40 Prozent liegen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Verhandlungskreise. Das Land Niedersachsen werde weiter gut 20 Prozent halten, das Emirat Katar mit bis zu 20 Prozent einsteigen. Daneben solle auch die Belegschaft mit bis zu fünf Prozent beteiligt werden. Eine entsprechende Grundlagenvereinbarung soll den Angaben zufolge noch in diesem Monat unterschriftsreif sein.


    Das Branchenblatt "Automobilwoche" schreibt dagegen unter Berufung auf Porsche-Kreise, dass das Emirat Katar sich nur zu höchstens zehn Prozent an Porsche beteiligen dürfe. Das hätten die Familien Porsche und Piech bei ihrer Aufsichtsratssitzung vergangene Woche beschlossen. Den Rest der dringend nötigen Kapitalerhöhung für die hoch verschuldete Porsche SE von fünf Milliarden Euro bringen die Familien Porsche und Piech und die Vorzugsaktionäre auf.



    Der frühere Porsche-Chef Wiedeking wollte Katar mit 25 Prozent an Porsche beteiligen, was Porsche-Großaktionär Ferdinand Piech aber abgelehnt hatte. Damit hat sich Piech auch in dieser Frage durchgesetzt. "Die Familien Porsche und Piech werden an dem integrierten Automobilkonzern aus VW und Porsche die Mehrheit haben", zitiert die Zeitung mit der Angelegenheit befasste Personen."Es war immer klar, dass Porsche sich mit Hilfe von VW, Katar und Porsche-Aktionären entschulden kann", sagte der Credit-Suisse-Analyst Arndt Ellinghorst der Automobilwoche und fügte hinzu: "Die Frage ist nur wer am Ende an wem zu wie viel Prozent beteiligt ist".


    Weiter berichtet die "Automobilwoche" aus dem Umfeld von VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech, er wolle im Zuge der Verschmelzung mit Porsche prüfen lassen, ob die Satzung von Volkswagen geändert werden kann. Auf diese Weise ließe sich künftig die bisher für VW-Vorstände geltende Altersgrenze von 65 Jahren in Ausnahmefällen anheben. Somit könnte Piech seinen jetzt 62jährigen Vertrauten Martin Winterkorn länger an der Vorstandsspitze halten.

    Grundzüge der VW-Porsche-Fusion sollen bis zur Volkswagen-Aufsichtsratssitzung am 13. August fixiert werden. "Es ist höchste Zeit, dass Ruhe einkehrt", sagte ein Mitglied des VW-Aufsichtsrats der "Automobilwoche". "Die Streitigkeiten mit Porsche haben sehr viel Zeit, Kraft und Nerven gekostet." Konzernchef Martin Winterkorn und Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch arbeiten demnach gemeinsam am "finalen Konzept". Beim Sportwagenhersteller führt der neue Porsche-Chef Michael Macht die Verhandlungen.
    Als Nachfolger von Macht im Amt des Porsche-Produktionsvorstands wird intern Eberhard Weiblen gehandelt, derzeit Geschäftsführer des Beratungshauses Porsche Consulting.

    Der Betriebsrat von Volkswagen will unterdessen einem weiteren Zeitungsbericht zufolge die Sonderrechte des Landes Niedersachsen und der Belegschaft im Unternehmen zusätzlich absichern. Betriebsratschef Bernd Osterloh sagte der "Süddeutschen Zeitung", die Regeln des VW-Gesetzes sollten im neuen Unternehmen, das zusammen mit Porsche entsteht, von allen Beteiligten in einer Grundlagenvereinbarung festgeschrieben werden. "Wir haben das VW- Gesetz immer für alle Standorte angewandt. Und das wird auch so bleiben." Insofern werde das VW-Gesetz dann auch für Porsche gelten.



    Die EU-Kommission will aber laut einem Zeitungsbericht die Rechtmäßigkeit des VW-Gesetzes erneut prüfen. Der Sprecher von Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy sagte der "Süddeutschen Zeitung", seine Behörde werde im September beraten, ob sie Deutschland wegen des Gesetzes zum zweiten Mal nach 2007 vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) verklage.

    Die Sonderregelung war in den 60er Jahren geschaffen worden, um eine feindliche Übernahme des Konzerns auszuschließen. Sie sichert dem Land Niedersachsen ein Vetorecht in wichtigen strategischen Fragen sowie bei Standortentscheidungen.
    Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte das Gesetz bereits 2007 für unvereinbar mit europäischem Recht erklärt, weil es den freien Kapitalverkehr einschränke. Die Bundesregierung änderte die Regelung daraufhin, ließ den Passus, wonach wichtige Beschlüsse einer Kapitalmehrheit von 80 Prozent bedürfen, aber bestehen. Damit behielt das mit 20,01 beteiligte Land Niedersachsen seine Sperrminorität.



    Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel in diesem Zusammenhang dazu aufgefordert, die auch in der Union neu aufkeimende Debatte um das VW-Gesetz sofort zu beenden. "Die CDU schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland, wenn sie Zweifel am VW-Gesetz streut", erklärte sie.

    Anders äußerte sich der baden-württembergische Wirtschaftsminister Ernst Pfister. "Das VW-Gesetz muss abgeschafft werden", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". "Es benachteiligt private Anteilseigner und schadet den Standortinteressen Baden-Württembergs. Die gebotene ordnungspolitische Neutralität des Staates ist damit eindeutig nicht gegeben." Sein Bundesland hatte sich als wichtigster Porsche-Standort vergeblich gegen die Übernahme des Konzerns durch VW gewehrt.

    (Quelle: Focus/n-tv)

  • Volkswagen fürchtet aufgrund des Porsche-Kaufs um sein Kreditrating.
    Er prüft die Porsche-Übernahme durch eine vier Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung abzusichern.

    Die Struktur des neuen Volkswagen-Porsche-Konzerns soll bis Mitte August feststehen. Europas größter Autobauer wolle mit einem solchen Schritt sein Kreditrating wahren, erfuhr die "Financial Times" (FT) aus Konzernkreisen. Ein VW-Sprecher lehnte einen Kommentar ab.

    (Quelle: T-Online)

  • Hallo zusammen,

    und hier die von VW :zwinker:

    Wolfsburg/Stuttgart, 23. Juli 2009 - Auf den Aufsichtsratssitzungen der Volkswagen Aktiengesellschaft und der Porsche Automobil Holding SE wurde am Donnerstag in Stuttgart der Weg hin zu einem integrierten Automobilkonzern von Volkswagen und Porsche frei gemacht. Die Einzelheiten eines gemeinsamen, endgültigen Konzepts werden in den kommenden Wochen erarbeitet. Schon heute zeigen sich sowohl Vertreter der Familien Porsche und Piëch, des Landes Niedersachsen und der Belegschaften beider Unternehmen mit der Weichenstellung äußerst zufrieden.

    So sieht der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Volkswagen Aktiengesellschaft, Dr. Ferdinand K. Piëch, den integrierten Konzern auf einem klaren Erfolgskurs: „Gemeinsam haben Volkswagen und Porsche alle Voraussetzungen, um eine führende Position in der internationalen Automobilindustrie zu erreichen“. Dr. Wolfgang Porsche betonte in Stuttgart, dass man mit den heutigen Beschlüssen eine nachhaltige und zukunftsweisende Richtungsentscheidung erreicht habe. Darüber hinaus sei sichergestellt: „Porsche wird im integrierten Konzern den Mythos und die Identität der Marke Porsche erhalten. Das eröffnet neue Wachstumschancen“.

    Auf Seiten der Arbeitnehmervertreter werteten sowohl der Konzernbetriebsratsvorsitzende von Volkswagen, Bernd Osterloh, sowie der Konzernbetriebsratsvorsitzende von Porsche, Uwe Hück, die Perspektiven des integrierten Konzerns äußerst positiv. „Der Zug fährt in die richtige Richtung. Jetzt müssen wir in den kommenden Wochen dafür sorgen, dass auch die Mitarbeiter von den neuen Perspektiven profitieren“, so Osterloh. Hück erklärte: „Porsche wird auch im integrierten Automobilkonzern seine Eigenständigkeit bewahren. Denn Porsche muß Porsche bleiben“.

    Der Ministerpräsident Niedersachsens, Christian Wulff, betonte, dass die gefundene Lösung der beste Weg für beide Unternehmen sei: „Das kommt den Interessen aller Beteiligten entgegen und sichert die Stärke und Leistungsfähigkeit der Automobilindustrie in Deutschland ab“.

    Grüße von Stephan :winken:

  • Jungs!
    Ihr macht hier ja ganz große Politik!

    :zwinker::zwinker:

    Ich sehe das mit der Kohle ganz nüchtern.

    Von den meisten angestellten und nun geschassten Managern hat sich der Porsche Chef Wiedeking in meinen Augen noch recht ordentlich verhalten.
    Es hätte auch klappen können, das mit den 51 Prozent Anteil an VW.

    Denkt mal an den ehemaligen Manager von Mannesman oder an den Oberfritz von der HRE, selbst der Jogi von der Kreditanstalt für Wiederaufbau, der noch die smarte Summe von 300 Mio. € an Steuergeldern an die schon pleite gegangene Lehman Brothers überwiesen hat, klagt noch auf Boni, etc. .

    Schuld sind die Banken und die Spekulanten.
    Die Politiker haben keine Chance, die Banker (Ackermann und Co.) haben die eigentliche Macht.

    Insgeheim haben die Banken nie aufgehört den kleinen Mann zu vera......... Es wurde nur kurzfristig ein wenig weniger gemauschelt, nun läuft das alles wieder auf vollen Touren!

    :top::top::top:

  • Jetzt wird aber ganz schön "am Denkmal" gerüttelt ..... oder

    "Der Weg vom Autobauer zum Aktienzocker"

    LG
    james

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    Der frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking ist nach dem Übernahmepoker mit VW ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Die Strafverfolger gehen nach eigenen Angaben möglichen Verstößen gegen das Aktienrecht nach.

    Was wird Wiedeking vorgeworfen?

    Die Staatsanwaltschaft geht nach eigenen Angaben möglichen Verstößen gegen das Aktienrecht nach. Im Visier der Strafverfolger sind Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und sein ehemaliger Finanzvorstand Holger Härter. Aber auch gegen andere Personen wird ermittelt. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart sagte, die Börsenaufsicht BaFin habe Hinweise auf unberechtigte Weitergabe von Insiderinformationen und auf den Verdacht der Marktmanipulation weitergeleitet. Porsche weist die Vorwürfe zurück. Die Ermittler hatten Räume von Porsche durchsucht und am Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen Unterlagen beschlagnahmt. Bei der - letztlich gescheiterten - VW-Übernahme durch Porsche sollen die Zuffenhausener an der Börse den VW-Aktienkurs manipuliert haben. Wie soll das passiert sein? Nach Informationen der Wirtschaftswoche könnte Porsche nicht erst im Oktober, sondern bereits im Februar 2008 die Absicht gehabt haben, 75 Prozent der VW-Anteile zu übernehmen. Womöglich haben sie die Finanzmärkte bewusst getäuscht, um ihren Plan, VW zu übernehmen, durchsetzen zu können. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ermittelte daraufhin wegen möglicher Kursmanipulation der Märkte.

    Wie hat Porsche mit VW-Aktien gezockt?

    Porsche schaffte das Kunststück, immer mehr Anteile am VW-Konzern zu erwerben und dabei auch noch Milliarden zu verdienen, anstatt die Aktien teuer zu bezahlen. Vermutlich begann die Zockerei bereits im Frühjahr 2005. Porsche kauft so genannte Calls. Das sind, vereinfacht ausgedrückt, Wetten auf einen steigenden Kurs. Je gewagter diese Wette, desto günstiger sind die Calls zu erhalten. Im Herbst 2005 malt Porsche-Chef Wiedeking eine vermeintliche Bedrohung für VW an die Wand: Es könne zu einer feindlichen Übernahme der Wolfsburger durch ominöse Hedgefonds kommen. Porsche erwerbe bis zu 20 Prozent der VW-Anteile, um fremde Investoren abzuwehren. Die Anteile werden nach und nach weiter aufgestockt. Möglicherweise strafrelevant wird es im März 2008. Da gibt Porsche bekannt, sich durch Optionen rund 50 Prozent der VW-Aktien gesichert zu haben. Eine weitere Aufstockung auf 75 Prozent sei nicht geplant, das versichert Porsche auch Anfang Oktober 2008 noch einmal. Weil die VW-Aktie zu diesem Zeitpunkt als vollkommen überteuert gilt, rechnet der Markt mit fallenden Kursen. Porsche dagegen erwirbt weiter massiv Kaufoptionen an VW-Papieren - heimlich. Nur drei Wochen, nachdem man noch eine Aufstockung ausgeschlossen hatte, verkündet Porsche dann die Kehrtwende: Man wolle bis zu 75 Prozent an VW erwerben. Der Kurs beginnt wieder zu steigen, schließlich schießt er innerhalb von zwei Tagen in die Höhe von 200 auf 1000 Euro. Wiedeking lässt die Optionsgeschäfte auflösen, nach Schätzungen von Analysten spült das fünf Milliarden Euro in die Porsche-Kassen.

    Quelle des ganzen Artikels